Ich bin auch nur Laie und schon etwas spät mit der Antwort auf die Fragen im März dran, aber ich versuche mal mein Glück ;-)
Kann mir jemand einen guten freien Berater für diesen PLZ-Bereich empfehlen?
Wirklich freie Berater gibt es meines Wissens nach im Gegensatz zu z.B. Versicherungen in dieser Branche nicht, da vermutlich die Zielgruppe zu klein ist und bei einem anständigen Vertragspartner vermutlich auch die Provision nicht groß genug sein wird, als dass ein freier Berater davon leben könnte. Mir hat damals meine Heizungsfirma ein paar Branchengrößen genannt, mit denen ihre Kunden schon zu tun hatten. Die mir damals drei genannten Firmen haben sich bei meiner Recherche für meine Ziele als unbrauchbar erwiesen, da sie alle nur Miettanks bzw. Teillösungen, bei denen nicht die gesamte
Anlage in mein Eigentum übergegangen wäre, angeboten haben, an denen ich aber nicht interessiert war.
Meine Heizungsfirma hat gesagt, sie haben keinerlei Erfahrung mit Flüssiggastanks und schließen solche daher auch nicht an; daher habe ich zwingend jemand gebraucht, der den Tank nicht nur liefert, sondern auch komplett anschließt. Dann habe ich bei unabhängigen Lieferern angefragt, von denen wollte aber kaum einer den Tank anschließen; nur Tank verkaufen. O-Ton: "Der Anschluss ist kinderleicht, das kann doch jeder Heizungsmonteur. Und der Monteur, der sagt, er kann es nicht oder will es nicht; bei dem würde ich mir wirklich so meine Gedanken machen, denn der Anschluss ist wirklich absolut einfach." Darauf meine Rückfrage: "Wenn das so einfach ist, dann können Sie es doch sicher auch machen!", die nur mit "Mache ich aber nicht" beantwortet worden ist...
Von den angefragten Heizungsfirmen und -monteuren wollte keiner "nur" den Tank anschließen. Als Begründung habe ich ein paar Mal das Wort "Haftungsrisiko" gehört und ein paar haben mir auch verraten, dass sich das für sie (daher) nicht lohnen würde oder sie die Arbeiten (daher) so teuer machen müssten, dass ich vom Stuhl fallen würde, wenn ich den Preis lesen würde.
Ich habe dann von zwei Firmen Angebote für den echten Kauf eines Tanks INKLUSIVE aller nötigen Teile UND Montage (wichtig!!!) gehabt; das eine von einer Firma aus dem Nürnberger Raum und von einer bekannteren südbayerischen Firma. Die Firma aus Nordbayern wollte fast 1000 Euro mehr als die Südbayern; da war für mich der Fall klar. Im Nachhinein war für mich nicht mal mehr klar, ob die Nordbayern auch tatsächlich den Anschluss vorgenommen hätten...
Es wird dir also nichts weiter übrig bleiben, als selbst mögliche "Kandidaten" zu suchen und zu prüfen, ob du auch wirklich das von ihnen bekommst, was du haben willst...
Welche Nachteile hat die Nutzung eines Erdtanks? Mein Schwiegervater hat noch die Vorstellung dass das alles total unsicher ist, und wenns in die Luft fliegt ist das ganze Haus mit weggebombt etc... ich denke der Stand der Technik ist heute doch etwas weiter oder?
Mein Bauchgefühl sagt, dass der oberirdische Behälter leichter zu erreichen sein dürfte, wenn etwas instandgesetzt werden muss, als der erdgedeckte. Außerdem fallen schon für den Einbau des erdgedeckten Behälters vermutlich höhere Kosten an, die es bei einem oberirdischen Behälter nicht gegeben hätte (Baggern, Sandbett, ggf. Aufschwimmschutz, falls es Probleme wegen zu hohem Grundwasserstand gibt, etc). Ist aber nur mein Bauchgefühl, da für mich aus Gründen der Optik und des Platzverlusts nichts anderes als ein erdgedeckter Behälter in Frage kam.
Zur Sicherheit kann ich auch nur meine Laien-Meinung wiedergeben: Es gibt allein hier in der unmittelbaren Nachbarschaft, mindestens zwei weitere erdgedeckte Flüssiggastanks. Und das sind nur ein paar Nachbarn, von denen ich es weiß. Der Großteil hier dürfte mit Öl und Wärmepumpe heizen. Von diesen Orten wie meinem, dürfte es deutschlandweit noch etliche weitere geben. Rechnet man das hoch, dürfte man auf eine fünf- bis sechsstellige Anzahl von Flüssiggastanks in Deutschland kommen. Seit ich einen Tank anschaffen wollte, habe ich die Medien beobachtet, wenn es um Probleme mit Flüssiggastanks ging: Mal war es Brandstiftung, mal ein Feuer von nebenan, dass übergegriffen hat und mal ist bei Reparaturarbeiten Gas entwichen (aber nix weiter passiert). Meldungen über "einfach so" hochgehende Tanks, habe ich nicht gefunden. Ich denke also, dass die Anlagen verhältnismäßig sicher sind. Absolute Sicherheit gibt es natürlich nirgendwo im Leben!
Für die Wohnfläche wird wohl mind. ein 4800L Tank notwendig sein oder?
Ich habe gut die Hälfte Wohnfläche von dir und komme (alle Bewohner sind in Vollzeit berufstätig) mit einem Tank mit Solaranlage und gelegentlich brennenden Kamin auf ca. 25 Prozentpunkte Verbrauch im Jahr; ohne dass zum Fenster rausgeheizt oder anderweitig Gas verschwendet wird, aber auch ohne dass gefroren wird! Wenn das bei dir auch so ist, könntest du mit einem 2,1t Tank hinkommen. Ansonsten würde ich, wenn du den Platz dafür hast, den noch größeren Tank nehmen. Mehr Vorrat macht dich auch flexibler beim Tanken und beim evtl. Aussitzen von Ausreißern des Gaspreises nach oben.
Ich habe auch gesehen das man einen Tank auch in einen Heizraum einbauen kann. Ist das etwas das üblicherweise gemacht wird (haben wir heute so im Miethaus mit einem Öltank + Brenner in einem Raum. Wäre das dann ähnlich bei einem Flüssiggastank?
Ich weiß nicht, ob das aus Sicherheitsgründen zulässig ist. Vermutlich schon. Ich kenne aber niemanden, der das so hat und weiß daher nicht, ob das möglich ist, oder nicht. Ich gebe aber zu Bedenken, dass wenn der Tank mal getauscht werden müsste, das bei einem Tank IM Haus sicherlich nicht so ohne Weiteres geht, als wenn der Tank ggf. "nur" ausgebuddelt" werden müsste... Ich glaube, dass wäre dann schon eine finanziell riskante Geschichte. Außerdem gibt man damit halt auch (teuren) Wohn-/Lagerraum auf, u.a. ein Grund, wieso wir keine Ölheizung wollten, um nicht Stauraum im Keller verschenken zu müssen.
Was kostet so ein Tank oberirdisch/erdbedeckt? Oder mit welchem Mehrkosten muss man für einen erdbedeckten rechnen?
Dazu kann ich natürlich nur sagen, was ich gezahlt habe.
Erdgedeckter Tank (neu) selbst: ca. 1800 Euro
Anlagenteile (Druckregler, etc). ca 500 Euro
Anschluss: ca. 300 Euro
Baggermiete fiel nicht an, da grad sowieso ein Bagger vor Ort war
Kosten für den nötigen Sand (Körnung beachten!): ca. 100 Euro
Die Preise sind grob aus meiner Erinnerung heraus und müssen nicht stimmen.
Ich habe gesehen dass es auch erdbedeckte ohne "Mannloch" gibt. Sind die viel teurer? Welche Nachteile/Vorteile hätte man hier?
Mit "Mannloch" meinst du vermutlich den sog. Domschacht. Dieses Teil, das so aussieht wie das, was man als erstes von einem U-Boot sieht, wenn es auftaucht, oder? Falls du tatsächlich den Domschacht meinst, kenne ich keine erdgedeckten Behälter, die keinen Domschacht haben bzw. mir sind halt nur solche mit Domschacht damals angeboten worden. Ob es solche erdgedeckten (!) Tanks ohne Domschacht wirklich gibt und wo die Vor- und Nachteile sind, weiß ich nicht.
Kann man einen erdbedeckten Tank dann befahren/begehen und/oder ein Carport darauf stellen?
Ich glaube, das habe ich auch vor dem Kauf gefragt. Ich glaube nicht, dass das geht. Schon allein aus Sicherheitsgründen, da es Abstandsbereiche vom Tank gibt, in denen keine Verbrennung und kein offenes Feuer stattfinden dürfen. Dazu gehört dann evtl. auch der Verbrennungsmotor eines Autos. Außerdem übt das Gewicht des Autos Druck auf den Tank aus, da könnte sich was bewegen und Anschlüsse reißen oder so. Ich glaube also nicht, dass man den Tank befahren darf. Ob man einen Fußweg drüber pflastern darf, weiß ich nicht. Es gibt aber auch gewisse Regeln, wie weit Straßen, Fenster, elektrische Leitungen, Bäume und Sträucher (Wurzeln!) entfernt sein müssen. Ggf. macht das auch einen gepflasterten Weg über den Tank unmöglich. Mehr hierzu sollten dir aber die möglichen Verkäufer eines Gastanks erklären können. Bei uns hat das damals auch eine spezielle Abteilung der verkaufenden Firma anhand Lageplan geklärt, ob das geht oder nicht; das hat also nicht mal der Außendienstlicher selber sagen können/dürfen.