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Autor Thema: Verbrauch Fußbodenheizung in kWh schätzen?  (Gelesen 24392 mal)

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Offline Myrchen

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Verbrauch Fußbodenheizung in kWh schätzen?
« am: 22. März 2015, 15:58:12 »
Hallo Zusammen,

ich stehe kurz vor einem Umzug in eine Wohnung, die komplett mit Fußbodenheizung ausgestattet ist, und weiß nicht, welchen Verbrauch ich bei der Anmeldung des Stromzählers angeben soll.

Ich möchte vermeiden, dass er zu hoch angesetzt und somit auch der Abschlag zu hoch ist, aber natürlich soll auch keine horrende Nachzahlung anstehen.

Die Wohnung hat 85 m² und wird von 2 Personen bewohnt. Baujahr der Wohnung ist 1991. Energieverbrauchskennwert laut Energieausweis 60,8 kWh/m²*a. Warmwasser läuft über einen Durchlauferhitzer.

Gibt es jemanden, der mir mit ein paar Erfahrungswerten, Richtwerten ö.ä. helfen kann? Ich habe schon mit Gas und Zentralheizung geheizt, aber noch nie mit Strom...

Das wäre wirklich super. Danke schon mal!

Offline PLUS

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Re: Verbrauch Fußbodenheizung in kWh schätzen?
« Antwort #1 am: 22. März 2015, 18:46:14 »
Gibt es jemanden, der mir mit ein paar Erfahrungswerten, Richtwerten ö.ä. helfen kann? Ich habe schon mit Gas und Zentralheizung geheizt, aber noch nie mit Strom...
Das kann so pauschal nicht beantwortet werden. Der Stromverbrauch hängt von vielen Faktoren ab.
In der Regel ist eine elektrische Fußbodenheizung nicht gerade günstig.

Hier gibt es dazu Informationen:

http://www.energie-experten.org/heizung/elektroheizung/elektrische-fussbodenheizung/stromverbrauch.html

Offline khh

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Re: Verbrauch Fußbodenheizung in kWh schätzen?
« Antwort #2 am: 22. März 2015, 18:55:47 »
@Myrchen,

wenn vom Vermieter bzw. Vorbewohner keine Angaben zum Verbrauch zu bekommen ist, dann würde ich den Netzbetreiber fragen (mit Benennung der Anschrift und der Zählernummer -sowie ggf. dem Nachweis eines berechtigten Interesses durch Vorlage des Mietvertrages- sollte die Auskunft zu bekommen sein).

Wichtig ist m.E., ob es für die Heizung (und für den normalen Strom jeweils) einen separaten Stromzähler gibt, ob es sich bei der Fußbodenheizung um eine "Direktheizung" oder um eine "Speicherheizung" handelt und ob der Heizstrom von einem Ein- oder Zweitarifzähler (HT/NT) gemessen wird.

Wenn man seinen Verbrauch nicht annähernd genau kennt, sollte man keinesfalls einen Paket-Tarif buchen. Manche Versorger schließen die Belieferung für Heizstrom und/oder Mehrtarifzähler aus (deshalb die Versorger-AGB  v o r  Auftragserteilung lesen!). Für Heizstrom mit Zweitarifzähler HT/NT bietet der örtliche Grundversorger Spezialtarife an; brauchbare Alternativen anderer Versorger gibt es derzeit praktisch (noch) nicht.

Und manche "Billig-/Discountanbieter" und deren sogen. "Marken" sollte man besser generell meiden - siehe bspw. hier www.bezahlbare-energie.de oder hier http://www.energieanbieterinformation.de/de/Energieanbieter__3/?catSearchName= !

Gruß, khh   
« Letzte Änderung: 22. März 2015, 21:02:41 von khh »
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Offline Myrchen

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Re: Verbrauch Fußbodenheizung in kWh schätzen?
« Antwort #3 am: 22. März 2015, 19:34:04 »
Danke euch beiden schon mal.

khh:

Ich versuche momentan, etwas von den Vormietern zu erfahren, aber die stecken grad selbst im Umzugsstress, deswegen weiß ich nicht, wie erfolgreich das ist. Des Weiteren haben die zu Dritt dort gelebt und ich frage mich, ob das etwas am Verbrauch ändert...? Ob man also zu Zweit weniger Strom fürs Heizen verbraucht als zu Dritt?

Ich war gestern in der Wohnung, es gibt zwei Zähler, einen für den normalen Strom und einen für den Heizstrom der Fußbodenheizung. Ich habe ein Bild vom Zähler gemacht, es gibt am Heizstromzähler eine Anzeige "NT HT" mit einem Pfeil, der sich vermutlich automatisch "ändert" (Wie die Zahlen am Stromzähler). Heißt das dann automatisch, dass es sich um eine Speicherheizung handelt, weil im NT Strom gespeichert wird?

Verstehe ich dich richtig, dass man den Heizstrom quasi nur beim örtlichen Versorger anmelden kann und ein Preisvergleich, über einschlägige Portale, wie man das für den normalen Strom macht, nicht möglich ist?

Vielen Dank auf jeden Fall schon mal für deine Hilfe und die Anmerkungen!

Offline khh

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Re: Verbrauch Fußbodenheizung in kWh schätzen?
« Antwort #4 am: 22. März 2015, 20:29:20 »
... Ob man also zu Zweit weniger Strom fürs Heizen verbraucht als zu Dritt?

Eher nicht; vielmehr wird maßgeblich sein, für welche Zeiträume mit welchen Temperaturen geheizt wird (Einstellung des Thermostaten).

Zitat
... es gibt am Heizstromzähler eine Anzeige "NT HT" mit einem Pfeil, der sich vermutlich automatisch "ändert" (Wie die Zahlen am Stromzähler). Heißt das dann automatisch, dass es sich um eine Speicherheizung handelt, weil im NT Strom gespeichert wird?

Das heißt es nicht automatisch (es wird auch kein Strom sondern Wärme gespeichert); den Vermieter fragen, wie die Heizung technisch ausgelegt ist. HT bedeutet "Hochtarifzeit" (Preis oftmals ähnlich wie Grundversorgungstarif) und NT bedeutet "Niedertarifzeit" (Preis bis zu ca. 1/3 günstiger). Wenn beide Zählwerke aktiviert sind, dann erfolgt die Umschaltung durch den Netzbetreiber (NT bspw. von 22 - 6 Uhr, evtl. auch mit einer Freigabe von bspw. 2 Std. tagsüber). Ob ein solcher Tarif vorteilhaft ist, hängt auch vom anteiligen NT-Verbrauch ab. Auskunft über die NT-Freischaltungszeiten gibt der Netzbetreiber.

Zitat
Verstehe ich dich richtig, dass man den Heizstrom quasi nur beim örtlichen Versorger anmelden kann und ein Preisvergleich, über einschlägige Portale, wie man das für den normalen Strom macht, nicht möglich ist? ...

Für Heizstrom (in Ihrem Fall -vom Haushaltsstrom- getrennte Messung mit Doppeltarifzähler) gibt es z.B. über VERIVOX -abhängig von der Region- schon Angebote anderer Anbieter - siehe hier www.verivox.de/heizstrom/.
Mir sind wirklich brauchbare Alternativen aber nicht bekannt.
« Letzte Änderung: 22. März 2015, 20:55:37 von khh »
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Offline hko

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Re: Verbrauch Fußbodenheizung in kWh schätzen?
« Antwort #5 am: 24. März 2015, 09:28:29 »
@Myrchen,

Die Wohnung hat 85 m² und wird von 2 Personen bewohnt. Baujahr der Wohnung ist 1991. Energieverbrauchskennwert laut Energieausweis 60,8 kWh/m²*a. Warmwasser läuft über einen Durchlauferhitzer.
aus diesen Angaben folgt ein Jahresverbrauch für die Heizung von 85 * 60,8 = 5168 kWh.
Der tatsächliche Verbrauch ist aber noch abhängig von den aktuellen Klimadaten und selbstverständlich vom Verbrauchsverhalten der Bewohner.
Der obige Rechenwert kann also nur ein ungefährer Schätzwert sein.

Gruß hko

Offline feller78

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Re: Verbrauch Fußbodenheizung in kWh schätzen?
« Antwort #6 am: 30. November 2015, 12:08:27 »
Hallo,

in meiner alten Wohnung hatte ich dieses Buderussystem. Allgemein verbrauchen Fußbodenheizungen deutlich mehr als normale Heizungen. Ich habe damals vom Vermieter einen Kennwert bekommen. Also sozusagen Erfahrungswerte durch die Vermieter. Unternehmen können dir auch nichts genaues über den Verbrauch sagen. Es kommt ja auch immer auf verschiedenste externe Faktoren an wie zum Beispiel die Deckenhöhe. Ich würde es mit Berechnungen versuchen durch die Angaben des Heizungssystems, auf was anderes können Unternehmen auch nicht zugreifen, oder eben durch den Vermieter. Damals war mein Verbrauch deutlich niedriger als der vom Vermieter angegebene Verbrauch. Da ich die Fußbodenheizung nur im Bad hatte, kann ich dir allerdings leider auch nicht genau sagen, was diese separat gekostet hat..
Mit freundlichen Grüßen Florian W.

Offline superhaase

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Re: Verbrauch Fußbodenheizung in kWh schätzen?
« Antwort #7 am: 30. November 2015, 20:15:16 »
Allgemein verbrauchen Fußbodenheizungen deutlich mehr als normale Heizungen.
Das ist falsch.
Genau das Gegenteil ist richtig.
8) solar power rules

Offline bolli

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Re: Verbrauch Fußbodenheizung in kWh schätzen?
« Antwort #8 am: 01. Dezember 2015, 07:52:23 »
Allgemein verbrauchen Fußbodenheizungen deutlich mehr als normale Heizungen.
Das ist falsch.
Genau das Gegenteil ist richtig.
Ich würde mal tippen, dass beides richtig ist bzw. sein kann.
Zunächst einmal ist doch die Frage, um was für ein System es sich bei der jeweiligen Fußbodenheizung handelt. Es gibt elektrische und Warmwasser betriebene. Erstere dürften zumindest im kostenmäßigen Verbrauch deutlich höher liegen als die Warmwasser betriebenen. und dann kommt es sehr entscheidend auf den Betrieb an. Ich kenne mehrere Familien, die die Fußbodenheizung im Winter quasi den ganzen Tag durchlaufen lassen, auch wenn sie zur Arbeit sind, damit es abends ordentlich warm ist. Klar geht dieses auch mit zeitgesteuerten Anlagen, aber nicht jedes (alte) Haus gibt das so ohne weiteres her. Heizkörper lassen sich da deutlich schneller "anschmeißen" und erzeugen die nötige Wärme.
Will sagen: Bei optimierten Systemen sollte die erste Aussage nicht stimmen, ansonsten kann das durchaus sein. Es liegt ein wenig an jedem selbst, wie man seine Anforderungen erfüllt.

 

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