Sehr geehrter Herr Bonekamp,
wir sind Ihnen dankbar, dass Sie nun endlich einige konkrete Fakten präsentiert haben.
Ihrem Geschäftsbericht 2004 entnehme ich, dass die Investitionen von RWE Energy im Jahr 2004 gegenüber dem Vorjahr um fünf Prozent auf 947 Mio. Euro zurückgegangen sind. Das betriebliche Ergebnis ist in diesem Zeitraum mehr als sieben Prozent gewachsen. Die Imagekampagne \"Imagine\" hat sich RWE immerhin 100 Millionen Euro kosten lassen.
Die im Geschäftsbericht ausgewiesene Zahl von 0,947 Milliarden Euro für alle Investitionen von RWE Energy steht im Widerspruch zu Ihrer Äußerung, RWE lasse zwei Milliarden Euro in die Netze fliessen, bzw. habe diesen Betrag investiert. Laut VDEW hat die gesamte deutsche Stromwirtschaft im Jahr 2004 zwei Milliarden Euro in die Stromnetze investiert.
Vermutlich haben Sie den gesamten Aufwand für das Stromnetz beziffert, nicht nur die Investitionen.
Da die von den RWE-Stromkunden vereinnahmten Netznutzungsentgelte im Jahr 2004 schätzungsweise rund fünf Milliarden Euro betrugen, stellt sich die Frage nach dem Verbleib der restlichen nicht in die Netze geflossenen Netznutzungsentgelte.
Unbeantwortet bleibt in Ihren Unterlagen die Frage, warum die Leitungen nicht beheizt wurden, um dem vorsehbaren Wintereinbruch zu begegnen.
Unbeantwortet bleibt auch die Frage, warum manche Orte z.B. Ochtrup nur von einer Leitung versorgt werden.
Der Bund der Energieverbraucher möchte die Zwischenfälle von einer unabhängigen Institution untersucht sehen.
Sie haben stattdessen einen unabhängigen Gutachter beauftragt. Um von vornherein jeden Zweifel an der Unabhängigkeit des Gutachters auszuschließen möchte ich Sie um Darlegung bitten, in welcher Höhe dieser Gutachter oder dessen Firma/Institut in den vergangenen zehn Jahren von RWE oder einer RWE-Tochter Aufträge ausgeführt oder direkte/indirekte Zuwendungen erhalten hat.
Für eine schnelle Antwort bin ich Ihnen sehr dankbar.
Mit freundlichem Gruss
Dr. Aribert Peters
Vorsitzender