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Autor Thema: Reaktion der ESAG Dresden auf Brief gegen Gaspreiserhöhung  (Gelesen 6936 mal)

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Offline AndreasR

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Reaktion der ESAG Dresden auf Brief gegen Gaspreiserhöhung
« am: 30. Dezember 2004, 08:11:09 »
Hallo an die Energiepreisgeschädigten,

 :( als schnelle Reaktion auf den Musterbrief zur Gaspreiserhöhung erhielt ich von der ESAG Dresden folgendes Antwortschreiben:
Erhöhung der Gaspreise zum 01.10.04


Durchwahl (0351) 8 60- 4754/ Fax 4340

Sehr geehrter Herr R,

wir bestätigen Ihnen den Eingang Ihres Schreibens vom 22.12.04

Zur Erhöhung der Gaspreise möchten wir wie folgt Stellung nehmen:

Erdgas steht am Energiemarkt in einem ausgeprägten Substitutionswettbewerb mit anderen Ener- gieträgern. Deshalb hat der deutsche Gesetzgeber bewusst darauf verzichtet, Erdgas einer staatlichen Preisaufsicht zu unterwerfen. Dieser Wettbewerb besteht insbesondere bei der Energieversorgung für Heizungsanlagen mit leichtem Heizöl. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Erdgas, ebenso wie Erdöl auch, ein Naturprodukt ist, das nur in wenigen Ländern vorkommt. Deutschland ist derzeit bei ca. 80 % auf Erdgasimporte aus dem Ausland angewiesen.

Daher bieten langfristige Verträge, deren Laufzeiten zum Teil über das Jahr 2025 hinausgehen,
den deutschen Erdgasimporteuren Sicherheit für die Bezüge von den wenigen Erdgasproduzenten, In diesen Verträgen können jedoch keine konkreten Preise festgeschrieben werden, da diese sich flexibel an der jeweiligen Wettbewerbssituation im Markt orientieren müssen. Daher werden in vertragsrechtlich zulässiger Weise Preisformeln vereinbart, die sich an der wichtigsten Konkurrenzenergie im Markt, nämlich dem Heizöl, orientieren.
Diese Ölpreisbindung bewirkt, insbesondere bei sinkenden Ölpreisen, einen Schutz der deutschen Gasversorger gegen überzogene Preisforderungen der Produzenten. Daher wird das System der Ölpreisbindung von Produzentenseite in Zeiten niedriger Heizölpreise kritisiert, während die Kritik der Verbraucherseite meist in Zeiten hoher Heizölpreise laut wird, obwohl sie bei einem niedrigeren Ölpreisniveau von dann auch wieder niedrigeren Gaspreisen profitieren.

Die Preise für leichtes Heizöl sind bekanntermaßen weltweit im Jahresverlauf 2004 stark angestiegen.
Diese Entwicklung wirkt sich nun mit zeitlicher Verzögerung, allerdings nicht mit einer annähernd
so hohen Steigerungsrate, auch in unserem Versorgungsgebiet auf die Gaspreise aus. Denn auch unser Bezugspreis für Erdgas ist an die Ölpreisentwicklung gekoppelt. Im Gegensatz zu den hiesigen Heizölhändlern, die ihre Preise in diesem Jahr bis zum September bereits um durchschnittlich 30 % erhöht haben, haben wir unsere Gasarbeitspreise erst zum 01.10.04 und nur um durchschnittlich 6 % erhöht. Die Mess- und Grundpreise bleiben weiterhin unverändert.

Letztendlich wird daher unsere Preisgestaltung maßgeblich durch nicht von uns beeinflussbare Gestehungskosten geprägt, die wir, wie jeder andere Händler am Markt auch, in angemessener Weise an die Kunden weiterberechnen müssen.

Wir hoffen, dass diese Erläuterungen Ihr Verständnis finden, und stehen Ihnen für weitere Fragen gern zur Verfügung.

Weiterhin möchten wir Ihnen zu Ihrer Beschränkung der uns erteilten Einzugsermächtigung Folgendes mitteilen:

Ihre Meinung, dass unsere Preise unbillig sind, teilen wir nach wie vor nicht. Auf Grund dessen können wir die von Ihnen mitgeteilte Beschränkung Ihrer Einzugsermächtigung nicht akzeptieren und sehen uns daher gezwungen diese mit heutigem Tage zu kündigen.

Alle ab sofort fälligen Forderungen einschließlich der monatlichen Abschläge sind deshalb fristgerecht an uns auf folgende Bankverbindung zu überweisen:

Dresdner Bank AG Kontonummer: 0 410 605 220 Bankleitzahl: 85080000

Die Termine für die bis zur nächsten Jahresrechnung fälligen Abschläge entnehmen Sie bitte der letzten Turnusrechnung.

Tragen Sie in das Feld \"Verwendungszweck\" des Überweisungsträgers ausschließlich die aktuelle oben angeführte Kundennummer ohne Leerzeichen und Zusätze beginnend mit der ersten Stelle ein.

Eine erneute Teilnahme am Lastschriftverfahren ist nur ohne Beschränkung möglich. Sollte dies von Ihnen gewünscht sein, bitten wir Sie, uns eine entsprechende schriftliche Information zukommen zu lassen.

Mit freundlichen Grüßen  

Vorsitzender des Aufsichtsrates:
Detlef Sittel

Geschäftsführer:
Dr. Wolf-Rüdiger Frank (Sprecher)
Peter Bossert \"

In keiner Silbe werden die als Fakten durch die Presse belegten ungerechtfertigten Erhöhungen eingestanden. Seit dem ich mich zum Einbau einer Gasheizung entschoß, haben sich die  Preise bei rückläufigem Verbrauch mehr als verdoppelt. Langsam mache ich mich mit dem Gedanken vertraut, die Gas - gegen eine Holz-Pellets-Heizung auszutauschen.

AndreasR

 

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