Hallo zusammen,
auch ich schlage mich seit mehrere Monaten mit der 365 AG / almado-energy herum.
2012 bin ich - zugegebenermaßen etwas naiv - zu besagtem Energieversorger gewechselt. Gelockt von einem Neukundenbonus, den ich nach mehrfacher Nachfrage und Fristsetzung auch erhalten habe. Vermutlich aber auch deshalb, weil ich die Kündigungsfrist von 6 Monaten im ersten Jahr nicht eingehalte hatte und somit auch ein zweites Jahr an den besagtem Anbieter gebunden war.
Mit Ende des zweiten Vertragsjahres (also Ende 2014) begann dann die eigentliche Odyssee. Plötzlich stand eine Nachforderung von über 260 Euro im Raum, die Almado mit einer Preiserhöhung begründet hat, welche mir ein Jahr zuvor per E-Mail mitgeteilt worden sein soll. Diese Email (in Outlook hab ich alle erhaltene Mails seit Ende 2011 gespeichert) habe ich allerdings nicht erhalten. Erst auf Nachfrage, wurde mir eine "Kopie" der Preiserhöhungsinformation Ende 2014 ebenfalls per Mail zu geschickt.
Die eigentliche Schlussrechnung, die ich 2014 erhielt, war ebenfalls fehlerhaft; so wurden beispielweise Messtellenbetriebskosten von 289 Euro angegeben. Laut Bundesnetzagentur machen die Kosten für Messung, Messstellenbetrieb und Abrechnung im Schnitt 2,4 % des Gesamtstrompreises aus (Quelle: Bundesnetzagentur, Monitoringbericht 2013, S. 152.), das wären, wenn man von der angegeben Abschlussrechnung ausgeht, circa 50 Euro.
Neben einem Anstieg der kwh von anfangs 19 auf 26,5 Cent stieg auch der Grundpreis von 9,95 € auf 19,95 € pro Monat. Auch über diese Änderung, wurde ich nach Angabe von Almado, im Zuge der Preiserhöhungsemail (die ich nicht erhalten habe) im Jahre 2013 informiert. Der Kundenservice bot mir "großzügig" auf Kulanz eine nachträgliche Reduzierung des Grundbetrages für einen Teil des Zeitraumes von 19,95 € auf 9,95 € an. Damit reduzierte sich der Forderungsbetrag von Almado auf knapp 170 Euro.
Nach mehrmaligem schriftlichem Kontakt wurde ich telefonisch von Almado kontaktiert und mir wurde nochmals eindringlich mitgeteilt, dass ich gegenüber Almado noch eine Forderung zu begleiche hätte. Mein Hinweis, dass ich über die Preiserhöhung nicht informiert wurde und dass die Schlussrechnung fehlerhaft sei, wurde dabei im Telefonat ignoriert. Allerdings erhielt ich wenige Tage später, ebenfalls per Mail, eine korrigierte Version der Schlussrechnung. Der geforderte Betrag war identisch, allerdings wurden die Messtellenbetriebskosten entsprechend angepasst und betrugen plötzlich nur noch 43 Euro. Wie gesagt, die Forderungshöhe änderte sich nicht, da der Messtellenbetrieb wohl über den Grundpreis verrechnet wird.
Nach Erhalt der ersten Mahnung und mit der Hoffnung das Ärgernis endlich aus der Welt zu schaffen, bezahlten ich den "Kulanzbetrag" von 170 Euro, auch gegen meine Überzeugung, dass diese Forderung aufgrund der fehlenden Information über die Preiserhöhung, eigentlich unwirksam sein müsse.
Wenige Tage nach Zahlung erhielt ich von Almado eine weitere Zahlungsaufforderung, in fehlenden Betrag zwischen Kulanzforderung und Ursprungsforderung (260 Euro) eingefordert wurde (runde 90 Euro). Auch hier legte ich einen Widerspruch ein, mit der bitte, entsprechend des Kulanzangebotes den Betrag zu korrigieren. Wieder einige Tage später erhalte ich dann die ersehnte Nachricht: "(...) Damit sind Ihre streitgegenständlichen Ansprüche vollständig abgegolten."
Damit ist die Geschichte allerdings noch nicht vorüber.
Drei Tage später erhalte ich eine erneute Schlussrechnung. In dieser habe ich nun ein Guthaben von 183,16 Euro, wie und woher dieser Betrag nun kommt, ist mir bis heute unerklärlich. Mir wird ein Verrechnungsscheck in Aussicht gestellt. Diesen erhalte ich sogar zeitnah postalisch, darin zu lesen: "heute haben wir eine gute Nachricht für Sie! Sie haben sich für den richtigen Anbieter entschieden und energieeffizent gelebt. Günstige Preise, clevere Tarife (...) machen sich nun durch eine Erstattung in Höhe von 183,16 Euro bemerkbar." Damit ich nicht lache...
Wieder eine Woche später, wir befinden uns schon im Dezember, begonnen hat es im September 2014, fordert Almado nun 182,71 Euro von mir. Es gibt wieder eine neue Schlussrechnung, allerdings keine näheren Informationen darüber, woher nun der Betrag 182,71 Euro stammt.
Der Scheck von 183,16 Euro wird von mir drei Wochen nach Erhalt des Scheckes eingelöst. Wieder eine Woche später, wir befinden uns nun im Januar 2015 erfolgt eine schriftliche Mahnung über den Betrag von 182,71 Euro.
Einen weiteren Monat später bekomme ich Post vom hauseigene Inkassobüro "EWD Inkasso GmbH". Auch mit diesem gibt es mehrere Schriftwechsel, wobei ich darauf hingewiesen habe, dass ich der Forderung der 365 AG / Almado vollständig widerspreche und dass sich die Zahlungsverweigerung durch die mangelhaften Abrechnungsunterlagen begründen. Die knapp 70 Euro Inkassokosten kommen auf Betrag von 182,71 Euro hinzu.
Seit Samstag liegt nun ein Mahnbescheid auf meinem Tisch. Dem ich ebenfalls vorhabe zu widersprechen.
Neben einer katastrophalen Buchhaltung, die diese Unternehmen wohl für sich als Geschäftsmodell entdeckt hat, gab es mir gegenüber keinerlei Stellungnahme seitens Almado.
Mir wird einfach nicht ersichtlich, wie sich die genannten Beträge ergeben, zumal sie sich voneinander unterscheiden:
von mir gezahlt: 170 Euro,
als "Bonus" erhalten: 183,16 Euro,
aktuelle Forderung: 182,71 Euro + Inkasso + Gebühren für den Mahnbescheid.
Dieser Post ist nun länger geworden als geplant. Aus den unzähligen anderen Threads wird mir allerdings deutlich, dass auch viele andere Probleme mit diesem Anbieter haben. Über mögliche Ratschläge zu meinem "Problem" würde ich mich dennoch freuen.
Ich überlege, mich an die Schlichtungsstelle-Energie zu wenden, allerdings habe ich bereits mehrfach gelesen, dass man damit bei Almado wohl wenig erreichen werde.
Beste Grüße