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Autor Thema: Dezentrale Stromerzeugung braucht günstiges Erdgas  (Gelesen 2831 mal)

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Dezentrale Stromerzeugung braucht günstiges Erdgas
« am: 23. November 2005, 12:19:29 »
Ständig steigenden Strompreisen kann man ggf. mit einer Eigenstromerzeugung entgegenwirken.

Nach einer aktuellen Pressemitteilung des Bundesverbandes Kraft- Wärme-Kopplung  www.bkwk.de bedarf es eines zügigen Ausbaus der dezentralen Stromerzeugung:

B.KWK fordert umgehende Anpassung des KWK-Gesetzes

Berlin, 23.11.2005 –  „In der Steigerung der Energieeffizienz von Gebäuden, Geräten, Fahrzeugen,  Kraftwerken und Industrieanlagen steckt ein riesiges Potenzial zur wirtschaftlichen  Einsparung von Energie.“ In diesen energiepolitischen Kernsatz im Koalitionsvertrag setzt der Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung (B.KWK) nach Aussage von Verbandspräsident Johannes van Bergen große Erwartungen. Anlässlich des Jahreskongresses in Berlin wies er darauf hin, dass die erklärten Zielsetzung der Koalition,  eine Verdopplung der Energieproduktivität gegenüber 1990 zu erreichen, nur durch eine Förderung des massiven Ausbaus von  dezentralen Kraftwerken und hocheffizienten Anlagen der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) erreicht werden könne. Van Bergen begrüßte es, dass diese Förderung im Rahmen der Modernisierung des Kraftwerksparks   ausdrücklich angekündigt wurde und dass die Fördersystematik des KWK-Gesetzes auf der Grundlage des  kurzfristig vorzulegenden Monitoringberichtes zum KWK-Gesetz überprüft werden soll.  

Dabei stehe faktisch schon seit mehr als einem Jahr fest, dass das KWK-Gesetz sein Ziel um die Hälfte verfehlen werde. „Nach allen vorliegenden Analysen ist deutlich absehbar, dass das Gesetz und die zusätzlich von der Industrie versprochenen freiwilligen Maßnahmen die geplanten 23 Millionen Tonnen jährlicher CO2-Einsparung bei weitem nicht erreichen“, beschreibt van Bergen die Situation. Die offizielle Überprüfung der Effekte des Gesetzes (Monitoring), die laut Gesetz schon Ende 2004 hätte durchgeführt werden müssen, sei nur noch eine bloße Formalie, die nicht zu einer weiteren Verschleppung notwendiger Anpassungsschritte führen dürfe.

Um den KWK-Ausbau wieder zu forcieren, schlägt der B.KWK folgende Maßnahmen vor:

·         Die Förderung der KWK-Bestandsanlagen und der bis Ende 2005 modernisierten oder neu installierten Anlagen läuft wie im KWKG vorgesehen aus.

·         Neue KWK-Anlagen oder modernisierte Anlagen, die ab dem 1. Januar 2007 bis zum 31. Dezember 2010 in Betrieb gehen, erhalten in Fortschreibung der Bonusregelung aus dem KWKG für 6 Jahre oder alternativ 30.000 Vollbenutzungsstunden ab Inbetriebnahme einen Bonus von 1,5 ct je kWh erzeugten KWK-Strom. Für kleine KWK-Anlagen mit elektrischer Leistung bis 2 MW sollte es in diesem Zeitraum einen Bonus von 1,9 ct/kWh geben.

·         Die Förderung der Brennstoffzellen bleibt wie im KWKG vorgesehen, d.h. bei Inbetriebnahme bis 31.12.2010 erhalten sie einen Bonus von 5,11 ct/kWh für 10 Jahre ab Inbetriebnahme. Diese Regelung soll künftig auch für andere KWK- Kleinstanlagen bis 50 kW elektrischer Leistung gelten.

·         Die jährliche Fördersumme für KWK wird auf ein Maximum unterhalb der 2003 ausgezahlten rd. 800 Mio € limitiert.

Von dieser finanziellen Förderung erhofft sich der B.KWK zusätzliche Impulse für den KWK-Ausbau: „Wir halten das kurzfristig für den gangbarsten Weg, um Signale an Betreiber und Investoren zu geben“, sagt van Bergen. Als eigentlich effektivstes Instrument zum KWK-Ausbau komme zwar prinzipiell auch die ursprünglich vorgesehene und vom B.KWK unterstützte zertifikatsgesteuerte Mengenregelung in Betracht. Allerdings wäre die Umsetzung voraussichtlich politisch schwierig und langwierig, so dass die nun vorgeschlagene modifizierte Zuschlagsregelung als  schnell umsetzbare pragmatische Alternative unverzüglich angepackt werden solle.

Weitere Hintergrundinformationen stehen unter www.bkwk.de/download/politik/modvorschkwkg.pdf  zum Herunterladen bereit.

 


Indes stellt sich die Frage, wie Energieverbraucher, die sich für diesen Weg entscheiden, an günstige Erdgaslieferungen kommen, um derartige Micro- KWK- Anlagen zu betreiben, wie zB. www.ecopower.de .



Freundliche Grüße
aus Jena



Thomas Fricke
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Dezentrale Stromerzeugung braucht günstiges Erdgas
« Antwort #2 am: 02. Dezember 2005, 11:14:39 »
Eine aktuelle Pressemitteilung des B.KWK macht die Sitauation deutlich:

Stromausfälle: dezentrale Stromerzeugung wäre sicherer

 

Berlin, 2.12.2005 – Mit einer vorwiegend dezentralen Stromversorgung durch Tausende Heizkraftwerke würde es  witterungsbedingte Stromausfälle, wie siein dieser Woche im Münsterland aufgetreten sind, nicht geben.

Darauf  hatder  Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung in Berlin hingewiesen. Danach stellen die Blackouts einen wesentlichen Schwachpunkt unserer derzeitigen Versorgungssysteme bloß.

Hier zeigt sich ein Grundsatzproblem zentraler Stromerzeugung in großen Kraftwerken, nämlich ihre bedenkliche Empfindlichkeit gegen technische Störungen durch Wetterkatastrophen, Sabotage oder terroristische Anschläge.

Unter ungünstigen Umständen könne bereits der außerplanmäßige Ausfall eines einzigen Großkraftwerks oder einer Höchstspannungsleitung  in einer Kettenreaktion eine ganze Region in Finsternis und Chaos stürzen.

Dezentrale Anlagen zur gekoppelten Erzeugung von Strom- und Wärme (Kraft-Wärme-Kopplung, KWK) wirken hier nach Aussage
von Verbandspräsident Johannes van Bergen wie Stabilisatoren. Je mehr es davon gebe, um so robuster werde das Gesamtsystem, um so sicherer die Versorgung.  Außerdem eignen sich viele dezentrale  KWK-Anlagen auch für eine Notstromversorgung, durch die selbst bei einem Totalausfall des Netzes in dem jeweiligen Gebäude die Stromversorgung aufrechterhalten bleibe.

Bei der Diskussion um die künftige Ausgestaltung des Energiesystems müsse neben dem Aspekt der deutlich besseren Umweltverträglichkeit von KWK-Anlagen auch die höhere Versorgungssicherheit  berücksichtigt werden.

Das Schneechaos im Münsterland hat mehr als 250.000 Menschen von der
Stromversorgung getrennt. Viele von ihnen harrten Tage lang ohne
elektrisches Licht und teilweise sogar ohne Heizung aus. Bei häuslichen
Temperaturen von rund 7 Grad Celsius fühlten sich die Münsterländer ins
tiefste Mittelalter zurückversetzt.  

Doch nicht nur die Privathaushalte haben unter dem tagelangen Stromausfall zu leiden – auch die wirtschaftlichen Folgen sind enorm. Fabriken stehen still, Verwaltungen bleiben geschlossen, viele Landwirte können ihr Vieh nicht versorgen.


Einige Argumente aus dieser Pressemitteilung könnten auch aus Beiträgen hier im Forum stammen und finden meine volle Zustimmung.



Freundliche Grüße
aus Jena



Thomas Fricke
Rechtsanwalt

 

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