http://www.welt.de/data/2005/12/08/814450.htmlMerkwürdig erscheint hinsichtlich der Gaspreisbildung, dass Gazprom seine Lieferungen gegenüber den Europäern wohl nicht nach dem Energiegehalt, sondern nach Volumeneinheiten abrechnen soll.
Genannt wird ein Preis von 200 Dollar je 1.000 Kubikmeter.
Das lässt sich sicher unschwer in Euocent pro Kubikmeter bzw. Kilowattstunde umrechnen.
Die weltweit \"dramatisch\" steigende Nachfrage hatte ersichtlich für die Ukraine seit Jahren auf niedrigem Niveau
stabile Preise zur Folge.
Der Vorteil der Ukraine scheint dabei bisher darin gelegen zu haben, dass sie das Erdgas nicht auf den \"internationalen Energiemärkten\" bezog, sondern schlicht und einfach aufgrund eines langfristigen Gaslieferungsvertrages von der russischen Gasprom, wohl zu einem Fixpreis, der nun ggf. wie der Transitvertrag ausläuft und durch einen neuen Vertrag ersetzt werden muss.
Wenn die Gazprom Weteuropa mit Erdgas versorgen will, muss sie wohl auch die Netze deutscher Gasversorger zum Transit benutzen.
Man könnte denken, die Betreiber dieser für den Transit notwendigen Netze könnten eine ähnlich starke Verhandlungsposition haben wie die Ukraine.
Die hatte wohl eine fünfjährige Preisgarantie auf niedriegem Preisniveau durchgesetzt, so dass nur ein Drittel der in Westeuropa \"marktüblichen Preise\" zu zahlen waren.
Man könnte vielleicht auch sagen, die europäischen Erdgaskunden hätten die Ukrainischen Gaskunden erheblich subventioniert, möglicherweise aufgrund einer geschickten Verhandlungsführung der deutschen Importeure, allen voran E.ON Ruhrgas.
Wir waren ja nicht dabei.
Nun kaufen die Ukrainer weiterhin bei weiter steigender Energienachfrage bei der Gazprom und zahlen weiterhin 160 statt über 200 Dollar für 1.000 Kubikmeter.
Die Preisspanne von 20 Prozent ist offensichtlich reine Verhandlungssache.
Das scheint auf den \"internationalen Märkten\" nicht anders als innerhalb Deutschlands....
Freundliche Grüße
aus Jena
Thomas Fricke
Rechtsanwalt