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Autor Thema: Atomkraft: Teurer, später, riskanter  (Gelesen 37620 mal)

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Offline Wolfgang_AW

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Atomkraft: Teurer, später, riskanter
« am: 28. November 2014, 12:39:20 »
Atomkraft: Teurer, später, riskanter

Zitat
Frankreichs überwiegend staatlicher AKW-Hersteller Areva strauchelt. Von zwei Milliarden Euro ist die Rede, die der Steuerzahler zuschießen muss, um eine Pleite zu verhindern. Schuld ist unter anderem die inzwischen legendäre Kostenexplosion auf der finnischen AKW-Baustelle Olkiluoto. Derzeit schätzt Areva den Verlust, den es mit dem dortigen Projekt machen wird, auf 3,9 Milliarden Euro.
...
An die Küste der Grafschaft Somerset im Norden von Cornwall, die erst im letzten Winter von schweren Sturmfluten gebeutelt worden war, will EDF zwei EPR bauen, die einst zusammen 3,2 Gigawatt Leistung bereit stellen sollen. 2017 sei es so weit, hieß es noch vor vier Jahren. Inzwischen wird von einer Inbetriebnahme in 2023 ausgegangen, aber noch ist kaum der erste Spatenstich getan. Die britische Zeitung Guardian zitiert eine Schätzung der EU-Kommission, wonach die Bauherren 31,5 Milliarden Euro werden ausgeben müssen. (...) Allerdings mehren sich inzwischen in Großbritannien die Stimmen, die den ökonomischen Sinn des Baus in Frage stellen.


Immer dran denken: Erfolgsstory Atom

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Wolfgang_AW
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Re: Atomkraft: Teurer, später, riskanter
« Antwort #1 am: 28. November 2014, 21:07:11 »
Immer dran denken: Erfolgsstory Atom
Für solche Baukostensteigerungen bzw. "Erfolgsstorys" braucht es keine Kernspaltung.

Überheblichkeit ist völlig fehl am Platz. Baukosten explodieren auch ohne Atom ;)

Olkiluoto
2005 3,0 Mrd. Euro
2114 6,6 Mrd. Euro

Flughafen BER
2004 1,7 Mrd. Euro
2014 5,1 Mrd. Euro und kein Ende.

...  und Deutschland steigt aus der Kernenergienutzung aus, die Termine sind im Gegensatz zur Flughafenfertigstellung bereits fix.

Offline Wolfgang_AW

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Re: Atomkraft: Teurer, später, riskanter
« Antwort #2 am: 30. November 2014, 12:19:32 »
Werter PLUS,

Sie argumentieren doch immer, dass Vergleiche unangebracht seien so z.b. Kosten des EEG-Stromes gegen die wahren Kosten von Atomstrom. Die Kosten des Einen würden nicht die Kosten des Anderen rechtfertigen!

Und nun vergleichen gerade Sie Baukosten eines Atomkraftwerkes mit den Kosten eines Flughafens???  ;) ;)

Selbstverständlich haben Sie recht, dass Überheblichkeit völlig fehl am Platz ist und wir haben genügend "Leichen" im Keller was völlig überhöhte Baukosten von beliebigen Projekten anbelangt.

Ich wollte keineswegs überheblich sein, sondern ein weiteres Argument gegen den ach so günstigen Atomstrom einführen, da ganz besonders bei dieser Stromgewinnung die wahren Kosten nicht über den Preis abgebildet sondern stetig über den Steuersäckel finanziert werden.

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Wolfgang_AW
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Re: Atomkraft: Teurer, später, riskanter
« Antwort #3 am: 30. November 2014, 18:51:23 »
Werter PLUS,Sie argumentieren doch immer, dass Vergleiche unangebracht seien so z.b. Kosten des EEG-Stromes gegen die wahren Kosten von Atomstrom. Die Kosten des Einen würden nicht die Kosten des Anderen rechtfertigen!
Und nun vergleichen gerade Sie Baukosten eines Atomkraftwerkes mit den Kosten eines Flughafens???  ;) ;)
Nein, das tue ich nicht! Ich stelle lediglich fest, dass Kostenüberschreitungen kein Alleinstellungsmerkmal eines AKW-Baus sind. Diese kommen bei anderen Kraftwerken (GAS, Kohle) oder anderen Bauvorhaben, wie aufgezeigt, auch vor. Erinnern Sie sich an das geplante und dann aufgegebenen Importsteinkohlekraftwerk in Brunsbüttel (Stadtwerkekooperation SüdwestStrom)?

Außderdem haben Sie meine Argumentation nicht so ganz getroffen. Alte Fehler, inbesonders erkannte(!), rechtfertigen keine neuen Fehler. Wenn Sie das auf "Kosten" beziehen, dann müssten Sie gleichermaßen feststellen, dass im Zusammenhang mit der sogenannten Energiewende jährlich bereits mehr als 20 Mrd. € EEG-Umlage anfallen und das ist sicher nicht die ganze Miete. Die Kosten zeigen sich nicht im Börsenpreis!

Wieviel Milliarden wurden bereits ausgegeben? Was wurde erreicht? Eine Input-Output-Analyse würde tiefe Gräben aufzeigen. Von maßgeblichen und zuständigen Politikern war schon von 1.000.000.000.000 € Kosten (Input) zu lesen um alleine die deutsche Energiewende zu finanzieren.  Was damit (Output) global für Klima- und Umwelt gewonnen wäre steht nochmal auf einem anderen Blatt. Hier marschiert man doch mit ständiger Flickschusterei und Geschäftemacherei unkalkulierbar zu Lasten der Verbraucher von Anfang an ins Blaue!

Der Atomausstieg, es ging doch vorrangig um das Risiko, macht in Wirklichkeit nur Sinn, wenn dieser global stattfindet. Deutsche Atomkraftwerke sind doch nicht riskanter als andere und es gibt noch weit größere "Atomrisiken" die mich mehr beunruhigen!

Und wenn politisch gewollt per Gesetz ausgestiegen wird, muss der Rückbau und die Entsorgung geregelt und bezahlt werden. Auch wer Entschädigungsansprüche geltend macht ist nicht unanständig, das ist auch nur rechtsstaatlich. Was denn sonst!

Offline Wolfgang_AW

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Re: Atomkraft: Teurer, später, riskanter
« Antwort #4 am: 08. Dezember 2014, 14:26:58 »
Atomkraft: Teurer, später, riskanter

Zitat
An die Küste der Grafschaft Somerset im Norden von Cornwall, die erst im letzten Winter von schweren Sturmfluten gebeutelt worden war, will EDF zwei EPR bauen, die einst zusammen 3,2 Gigawatt Leistung bereit stellen sollen. 2017 sei es so weit, hieß es noch vor vier Jahren. Inzwischen wird von einer Inbetriebnahme in 2023 ausgegangen, aber noch ist kaum der erste Spatenstich getan. Die britische Zeitung Guardian zitiert eine Schätzung der EU-Kommission, wonach die Bauherren 31,5 Milliarden Euro werden ausgeben müssen. (...) Allerdings mehren sich inzwischen in Großbritannien die Stimmen, die den ökonomischen Sinn des Baus in Frage stellen.

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Verbände wollen gegen Subvention klagen

Zitat
Es wird gar über ein stilles Abkommen gemunkelt, bei dem Bundeskanzlerin Angela Merkel und Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel im Gegenzug für die Befreiung der deutschen Industrie von der EEG-Umlage ihr „Ja“ zu dem  britischen Atomdeal bei der EU-Kommission zugesagt hätten.
Hervorh. durch Wolfgang_AW


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Re: Atomkraft: Teurer, später, riskanter
« Antwort #5 am: 08. Dezember 2014, 15:53:31 »
Zitat
Es wird gar über ein stilles Abkommen gemunkelt, bei dem Bundeskanzlerin Angela Merkel und Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel im Gegenzug für die Befreiung der deutschen Industrie von der EEG-Umlage ihr „Ja“ zu dem  britischen Atomdeal bei der EU-Kommission zugesagt hätten.
Hervorh. durch Wolfgang_AW
Kommissar Oettinger und andere. Für eine grundsätzliche Reform des deutschen Erneuerbare-Energien-Gesetzes plädierten schon viele munkelt man.
Wie wäre es mit einer neuen Rubrik im Forum?

"aus der Gerüchteküche"
;)
« Letzte Änderung: 08. Dezember 2014, 16:19:30 von PLUS »

Offline Didakt

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Re: Atomkraft: Teurer, später, riskanter
« Antwort #6 am: 08. Dezember 2014, 16:51:01 »
Immer dran denken: Erfolgsstory Atom

Immer daran denken: Erfolgsstory Energiewende, Super-Erfolgsstory EEG! Hier wie da kein Ruhmesblatt, das sich jemand ans Revers heften könnte.

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Re: Atomkraft: Teurer, später, riskanter
« Antwort #7 am: 08. Dezember 2014, 17:50:45 »
Immer daran denken: Erfolgsstory Energiewende, Super-Erfolgsstory EEG! Hier wie da kein Ruhmesblatt, das sich jemand ans Revers heften könnte.
Leider, so ist es. Es gibt auch bei dieser GroKo-Regierung nichts zu heften. Man kennt dort zwar die Fakten, denn man lässt sich teuere Gutachten erstellen. Trotz Erkenntnis wurstelt man trotzdem weiter zu Gunsten Dritter auf Kosten der Bürger als Verbraucher, Sparer und Steuerzahler. Das viele Geld dieser EEG-Energiewende ist weg, für Klima-, Umwelt- und Versorgung ist nichts gewonnen.

Zur Erinnerung:

Die von der Bundesregierung eingesetzte Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) hat ein vernichtendes Urteil über die Ökostromförderung gefällt - und sich für ihre Abschaffung ausgesprochen. Das EEG sei weder ein kosteneffizientes Instrument für Klimaschutz noch entfalte es eine messbare Innovationswirkung, so das Ergebnis, mitgeteilt anlässlich der Übergabe des Gutachtens an Bundeskanzlerin Angela Merkel. Das EEG habe als zentrales Instrument der deutschen Klima- und Energiepolitik versagt, so die Regierungsberater.

Es hört nur keiner auf die Experten! Wieder viel Geld ausgegeben ohne Konsequenzen, das nennt man Verschwendung von Steuergeld! Angesichts der schon ausgegebenen Milliarden ein Nasenwasser.

Pressemitteilung

Offline Wolfgang_AW

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Atomkonzerne wollen 80 Milliarden Euro abgreifen
« Antwort #8 am: 10. Dezember 2014, 14:01:54 »
EU-Investitionspaket: Viele Anfragen für Atomprojekte

Zitat
Europas Konjunkturpaket droht zum Nuklearprogramm zu werden. Die EU-Mitgliedstaaten wollen sich Atomprojekte im Wert von 80 Milliarden Euro finanzieren lassen.
...
  • Allein Großbritannien stellt demnach Anfragen für drei neue AKW-Projekte im Wert von 46 Milliarden Euro, darunter für das besonders umstrittene Projekt Hinkley Point C. Später sollen noch einmal 16 Milliarden Euro hinzukommen.
  • Polen will Geld für zwei AKW mit einer Kapazität von 3000 Megawatt. Der Kreditantrag beläuft sich auf 12 Milliarden Euro.
  • Hinzu kommen weitere Förderanträge unter anderem aus Tschechien, der Slowakei, Rumänien und Lettland.

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Re: Atomkonzerne wollen 80 Milliarden Euro abgreifen
« Antwort #9 am: 10. Dezember 2014, 14:49:37 »
EU-Investitionspaket: Viele Anfragen für Atomprojekte

Immer dran denken: Erfolgsstory Atom

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Wolfgang_AW
So ist das, nicht nur in Europa! Für die einen ist die friedliche Nutzung der Kernenergie halt Klimaschutz pur und manchmal noch viel mehr  >:(.  Da sollten Sie sich (auch) viele Sorgen machen!

Offline Wolfgang_AW

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Re: Atomkonzerne wollen 80 Milliarden Euro abgreifen
« Antwort #10 am: 10. Dezember 2014, 16:40:49 »
So ist das, nicht nur in Europa! Für die einen ist die friedliche Nutzung der Kernenergie halt Klimaschutz pur und manchmal noch viel mehr  >:( .  Da sollten Sie sich (auch) viele Sorgen machen!

Richtig, so ist das leider häufig!

Dem Einen sin Uhl ist dem Anderen sin Nachtigall. Gerade deshalb macht mir das (auch) viele Sorgen!

Hier in Abwandlung des Satzes von Heine: Denk ich an Europa in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht.


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Offline Didakt

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Re: Atomkraft: Teurer, später, riskanter
« Antwort #11 am: 10. Dezember 2014, 18:03:17 »
Wieder einmal wie jeden Tag:

Immer dran denken: Erfolgsstory Atom

Die Auswahl Ihrer hier im Forum verlinkten Presseberichte zeigt deutlich Ihre tendenziöse Einstellung zu Fragen der Energiepolitik. Diese Einseitigkeit tut dem Forum nicht gut. Mehr Objektivität von Ihnen wäre wünschenswert!

Aus Gründen der Meinungsvielfalt folgender Hinweis: Aktuell fordert z. B. die IG BCE den Neuanfang in der deutschen Energiepolitik. "Der Staat muss sich seiner Verantwortung für die Entwicklung der Energiepreise endlich stellen." Vor einem vorschnellen Abschalten der AKW und einer Benachteiligung der Braunkohle durch den Ersatz von weitaus teurerem Erdgas aus Gründen des Klimaschutzes wird ausdrücklich gewarnt. Dies provoziere "einen Preisschock, den weder die Industrie noch die privaten Haushalte verkraften können. Deutschland könne sich weitere energiepolitische Experimente nicht leisten!"

Denken Sie auch darüber mal nach. ;)




Offline Christian Guhl

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Re: Atomkraft: Teurer, später, riskanter
« Antwort #12 am: 11. Dezember 2014, 10:58:01 »
Die Auswahl Ihrer hier im Forum verlinkten Presseberichte zeigt deutlich Ihre tendenziöse Einstellung zu Fragen der Energiepolitik. Diese Einseitigkeit tut dem Forum nicht gut. Mehr Objektivität von Ihnen wäre wünschenswert!
Diese Aussage kann jetzt aber nicht wirklich ernst gemeint sein ! Das Gleiche könnte man auch unter Ihre Beiträge und die von Plus jedes mal setzen.

Offline PLUS

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Re: Atomkraft: Teurer, später, riskanter
« Antwort #13 am: 11. Dezember 2014, 11:23:49 »
Diese Aussage kann jetzt aber nicht wirklich ernst gemeint sein ! Das Gleiche könnte man auch unter Ihre Beiträge und die von Plus jedes mal setzen.
@Christian Guhl, ach herje, blenden Sie ruhig die Fakten weiter aus und informieren Sie sich weiter einseitig. Die Sonne schickt keine Rechnung und alles wird gut.  Sorry, das gibt dann das richtige Bild? Vielleicht gefallen Ihnen die "Aussagen" in den letzten aktuellen Nachrichten ja besser z.B.:

http://www.tagesschau.de/ausland/putin-indien-103.html

Offline Didakt

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Re: Atomkraft: Teurer, später, riskanter
« Antwort #14 am: 11. Dezember 2014, 11:25:45 »
..Das Gleiche könnte man auch unter Ihre Beiträge und die von Plus jedes mal setzen.

Ich habe kein Problem damit, mich Ihrem Vorwurf zu stellen und korrigiere mich selbstverständlich auch, wenn Ihr Vorwurf zutrifft.
Bitte nennen Sie mir zu diesem Zweck Beiträge, in denen ich mich in tendenziöser Art und Weise zu Fragen der Energiepolitik geäußert habe.

 

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