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Autor Thema: Kostentreiber für Mietwohnungen  (Gelesen 5788 mal)

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Offline Wolfgang_AW

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Kostentreiber für Mietwohnungen
« am: 20. November 2014, 16:33:24 »
Die wahren Kostentreiber für Mietwohnungen

Hauptsächlich erhöhten sich die Verbraucherpreise überproportional bei Gas, Heizöl und andere Haushaltsenergie (ohne Strom) sowie bei Strom.

Zitat
Zwischen Anfang 2000 und Mitte 2014 seien die Preise für Haushaltsenergie bundesweit um ganze 109 Prozent gestiegen.
...
Allerdings ist der Staat nicht für alle Kostenanstiege mit zuständig. Betrachtet man die Energiepreise, waren die Jahre seit 2000 besonders kostspielig für die Besitzer einer Ölheizung. Leichtes Heizöl verteuerte sich in diesem Zeitraum um 132 Prozent, während Fernwärme um 115 Prozent und Gas um 96 Prozent teurer wurden.

In der Printausgabe der WELT von heute Seite 13, wird in einer Grafik dargestellt, dass neben den Steigerung von Gas, Heizöl und andere Haushaltsenergie von 109% (2000 bis 2014) Strom im gleichen Zeitraum um 103% stieg.

Es wird gezeigt, dass sich bei dem ereifern über die "überproportionalen" Kostensteigerungen bei Strom (incl EEG) eben auch die Energieträger Heizöl, Fernwärme und Gas (ganz ohne EEG) mit eingeschlossen werden sollten.

Inwieweit die Kostensteigerung der Strompreise ohne das EEG in einem erträglichen Rahmen geblieben wäre, bleibt daher fraglich.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
 
„Es hat sich bewährt, an das Gute im Menschen zu glauben, aber sich auf das Schlechte zu verlassen.“

(Alfred Polgar)

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Re: Kostentreiber für Mietwohnungen
« Antwort #1 am: 20. November 2014, 18:44:09 »
Es wird gezeigt, dass sich bei dem ereifern über die "überproportionalen" Kostensteigerungen bei Strom (incl EEG) eben auch die Energieträger Heizöl, Fernwärme und Gas (ganz ohne EEG) mit eingeschlossen werden sollten.

Inwieweit die Kostensteigerung der Strompreise ohne das EEG in einem erträglichen Rahmen geblieben wäre, bleibt daher fraglich.
Wenn man die Strompreise mit manchem Nachbarn oder weltweit vergleicht stellt sich die Frage nicht. Man sollte auch nicht zur Relativierung Äpfel mit Birnen vergleichen. Die hiesigen Strompreise befinden sich im Vergleich auf höchstem Niveau, nicht nur für Mieter. Europaweit zahlen die Deutschen nach den Dänen am meisten für ihren Strom. Deutschland ist im internationalen Vergleich gerade bei den Haushaltsstrompreisen längst Strompreisvizeweltmeister:


Der Staat (Bund, Länder, Kommunen) ist wesentlich am Preis beteiligt, nicht nur, aber gerade beim Strom!

Nur Dänemark und Mazedonien haben höhere Steuern und Abgaben (Großbritannien ≈ 5 % Deutschland ≈ 50 %
« Letzte Änderung: 20. November 2014, 19:06:22 von PLUS »

Offline Wolfgang_AW

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Re: Kostentreiber für Mietwohnungen
« Antwort #2 am: 21. November 2014, 17:34:30 »
Es wird gezeigt, dass sich bei dem ereifern über die "überproportionalen" Kostensteigerungen bei Strom (incl EEG) eben auch die Energieträger Heizöl, Fernwärme und Gas (ganz ohne EEG) mit eingeschlossen werden sollten.

Inwieweit die Kostensteigerung der Strompreise ohne das EEG in einem erträglichen Rahmen geblieben wäre, bleibt daher fraglich.
Wenn man die Strompreise mit manchem Nachbarn oder weltweit vergleicht stellt sich die Frage nicht. Man sollte auch nicht zur Relativierung Äpfel mit Birnen vergleichen. Die hiesigen Strompreise befinden sich im Vergleich auf höchstem Niveau, nicht nur für Mieter. Europaweit zahlen die Deutschen nach den Dänen am meisten für ihren Strom. Deutschland ist im internationalen Vergleich gerade bei den Haushaltsstrompreisen längst Strompreisvizeweltmeister

Es wurde ja dargestellt, dass der Strompreis neben den Heizkosten zu den Kostentreibern gehört.
Zudem Sie ja richtigerweise angemerkt haben, dass gerade auch der Staat kräftig zulangt.

Da aber immer dass EEG im Besonderen für die Preissteigerungen herangezogen wird, darf doch die Frage und Spekulation erlaubt sein, wo denn die Strompreise ohne das EEG etwa liegen könnte.
Der EEG-Anteil liegt derzeit bei ~ 22%

Keinesfalls könnte m.E. der nichtpriviligierte Kunde davon ausgehen, dass ihm die günstigen Gestehungskosten Strom der abgeschriebenen Braunkohle- bzw. Kernkraftwerke zu Gute kämen.

Daher glaube ich, dass sich der Strompreis auch ohne die EEG-Abgabe noch sehr deutlich im oberen Preissegment bewegen würde. Das zeigen ja auch die Strompreissteigerungen in den Jahren, als das EEG noch wenig Einfluss auf den Gesamtpreis hatte.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
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Re: Kostentreiber für Mietwohnungen
« Antwort #3 am: 21. November 2014, 19:48:21 »
.... Da aber immer dass EEG im Besonderen für die Preissteigerungen herangezogen wird, darf doch die Frage und Spekulation erlaubt sein, wo denn die Strompreise ohne das EEG etwa liegen könnte.
....
Daher glaube ich, dass sich der Strompreis auch ohne die EEG-Abgabe noch sehr deutlich im oberen Preissegment bewegen würde.
@Wolfgang_AW, jeder kann spekulieren und glauben was er will. Am europa- oder weltweiten Strompreisvergleich ändert das nichts. Fakt bleibt, dass Deutschland mit dieser EEG-Energiewendenpolitik seit Jahren höchste und ständig steigende Strompreise für Haushaltskunden zu verzeichnen hat. Höchste und ständig steigende Strompreise stehen doch seit Jahren im Fokus der deutschen Verbraucher, das kann man doch nicht übersehen?! Die extreme Förderung der sogenannten Erneuerbaren Energien und die verfassungsrechtlich fragwürdige und unsoziale Finanzierung der Energiewende haben daran ihren Anteil.

Ohne die extreme Förderung zu Lasten der Verbraucher gäbe es allerdings keine kleinen und großen "Sonnenkönige". Damit das nicht mir wieder untergeschoben wird, wie man lesen kann, nicht ich habe sie so geadelt, das war vielfach die Presse! Auch die preistreibende umweltbelastende und fragwürdige Idee "vom Landwirt zum Energiewirt" war nicht meine z.B. "Die Landwirte werden künftig die Rolle von Energie-Scheichs übernehmen".. ;)

Sicher ja, die hohen Strompreise sind nicht alleine dem EEG anzulasten. Aufgeklärte Verbraucher wissen das. Was wird denn mit dem Geld der Stromkunden in Stadt und Land nicht so alles finanziert was überhaupt nichts mit der Stromversorgung zu tun hat. Wie intransparent sind denn die Preiskalkulationen und inzwischen die Nebenhaushalte in unseren diversen Stadtkonzernen und Holdingkonstrukte?!

Ohne EEG wären wir vielleicht im Mittelfeld beim weltweiten Vergleich. Insbesondere die wiederholte Erhöhung der EEG-Umlage, die mal mit rund 1 Cent für eine überschaubare Zeit den Verbrauchern verkauft wurde, ist in den Fokus gerückt. Auch in diesem Jahr hat die EEG-Umlage mit jetzt 6,24 Cent den gesetzlich fixierten Anteil am Strompreis weiter ansteigen lassen. Der Überschuss wird verschenkt und bei Bedarf wird wieder teuer eingekauft. Wirtschaftliche Speichermöglichkeiten gibt es bis heute nicht. Ersatzkraftwerke müssen vorgehalten werden, die zusätzlich kosten.

Mit der EEG-Umlage werden jährlich weit mehr Milliarden von Arm nach Reich umverteilt als das beim umstrittenen Länderfinanzausgleich der Fall ist. Beim Länderfinanzausgleich hätte ich, zwar nicht grenzenlos, aber doch Verständnis.

Es geht nicht nur um die EEG-Umlage, auch die Netzentgelte und weitere Umlagen im Zusammenhang mit der Energiewende haben die Preise getrieben. Neu eingeführt wurde z.B. im Jahr 2013 die Offshore-Haftungsumlage, die mit 0,25 Cent/kWh zu Buche schlägt. KWK-Umlage, StromNEV-Umlage, Offshore-Haftungsumlage, Umlage für abschaltbare Lasten nach § 18 AbLaV...  Zum Teil Kleinvieh, aber das macht bekanntlich auf Dauer auch Mist. Was kommt als nächstes?

Zudem werden die gestiegenen Kosten auf immer weniger Schultern, insbesondere der einfachen Haushaltsstromverbraucher, verteilt.  Energieintensive Unternehmen und sogenannte Eigenversorger befreien oder verabschieden sich mehr oder weniger von der Finanzierung dieser gesamtgesellschaftlichen Aufgabe. Ohne Korrektur sehe ich keine wirkliche Änderung, für die Strompreisweltmeisterschaft bleibt Deutschland aussichtsreich an der Spitze.   



Offline khh

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Re: Kostentreiber für Mietwohnungen
« Antwort #4 am: 21. November 2014, 20:06:20 »
... Da aber immer dass EEG im Besonderen für die Preissteigerungen herangezogen wird, ...

Die Strom-Preissteigerungen der letzten Jahre für Haushaltskunden sind insbesondere durch eine
verfehlte Politik hausgemacht !

Und nach Schwarz/Gelb wird es jetzt durch Schwarz/Rot leider nicht besser >:( .
« Letzte Änderung: 21. November 2014, 20:16:37 von khh »
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