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Autor Thema: Netzentgelte für Strom - sinken und steigen ?  (Gelesen 7084 mal)

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Offline EviSell

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Netzentgelte für Strom - sinken und steigen ?
« am: 22. Oktober 2013, 10:23:19 »
Stromgebühren sinken auf dem Land

Zitat
...
Um durchschnittlich 1,3 Prozent dürften die Netzentgelte im kommenden Jahr sinken. Das ergibt ein Vergleich der vorläufigen Meldungen der größten Netzbetreiber, den der Hamburger Ökostrom-Anbieter Lichtblick vorgenommen hat.
...

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/netzentgelte-stromgebuehren-sinken-auf-dem-land-1.1799958


allerdings lt. energate-, Tweet :
 "Der Energiedienstleister Enet meldet: Die Durchleitungsgebühren für Strom steigen 2014 um durchschnittlich 1,1 Prozent. "
(die Hervorhebungen von mir)

 enet dürfte auf einen wesentlich größeren Datenbestand zurückgreifen können.
« Letzte Änderung: 22. Oktober 2013, 10:40:53 von EviSell »
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Offline userD0010

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Re: Netzentgelte für Strom - sinken und steigen ?
« Antwort #1 am: 23. Oktober 2013, 08:23:01 »
Wer will denn diesen Strohmännern in die Karten schauen (können). I.d.R. sind die Netzbetreiber aus früheren Eigenbetrieben der Energieunternehmen entstanden und wurden auf politischen Druck abgetrennt. Dabei haben die sog. intelligenten Politiker nicht mti der Clevernes der Energieriesen gerechnetn, denn mir nichts dir nichts hat man neue Unternehmen gegründet, deren Aufgabe lediglich darin besteht, Netzentgelte als sog. Vorkosten darzustellen, die man ja nun "!leider"  dem Endverbraucher aufs Auge drücken muss.  Hat eigentlich irgendjemand einmal geprüft, ob mit der Gründung der Netzbetreiber die Strompreise in irgendeiner Form gesenkt wurden und als neue Fremdkosten auftauchten?

Offline Energiesparer51

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Re: Netzentgelte für Strom - sinken und steigen ?
« Antwort #2 am: 23. Oktober 2013, 15:52:17 »
http://www.zfk.de/politik/artikel/lichtblick-uebt-kritik-an-festen-netz-renditen.html

hier ein ähnlicher Artikel. Die Extreme hat die Süddeutsche wohl nicht so interessiert.
Trau keinem Pseudowissenschaftler!

Offline userD0010

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Re: Netzentgelte für Strom - sinken und steigen ?
« Antwort #3 am: 23. Oktober 2013, 16:09:17 »
Da sieht man mal wieder, mit welchen Samthandschuhen die Energieunternehmen angefasst wurden.
Wenn jemand der Auffssung war, das die Mafia lediglich eine typisch italienische Struktur war, der irrt gewaltig. Die großen Vier könnte man ebenfalls als COSA NOSTRA bezeichnen. Da werden Politiker mit Ruhestandspöstchen oder Jobs in den jeweiligen Interessenvertretungen geködert und schon hält der Rest der Legislative das Maul. Und der neu etablierte Bundestag wird vermutlich sich zunächst einmal "einarbeiten" müssen, bevor man zwar den Einblick oder Durchblick hat, aber der erhobene Zeigefinder von Mutti oder ihrem -vermutlich- weiter agierenden Vasallen Ollie werdem Sorge daf+r tragem. dass leomer zu aufmüpfig wird.
Und die sog. Bundesnetzagentur scheint wohl bei auch diesem Thema den Schlaf der Gerechten zu genießen.

Offline PLUS

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.... wie der Kampf von Don Quijote gegen die Windmühlen
« Antwort #4 am: 23. Oktober 2013, 17:06:31 »
Zitat
LichtBlick übt erneut scharfe Kritik an der staatlich garantierten Rendite von bis zu neun Prozent für die Netzbetreiber. „Das Netz ist ein risikoarmes Geschäft mit Monopolrenditen. Die Lasten trägt der Stromverbraucher“, sagt Lücking. Dabei seien die notwendigen Investitionen in das Stromnetz auch bei niedrigeren Gewinnen attraktiv.
Lichtblick hat Recht, bekommt es aber seit Jahren nicht und auch keine Unterstützung von den Verbraucherschützern:
--------------
LichtBlick wollte deshalb die Nutzungsentgelte gerichtlich überprüfen lassen, scheiterte damit aber sowohl vor dem Landgericht Mannheim als auch vor dem Oberlandesgericht (OLG) Karlsruhe. Die Gerichte waren der Ansicht, eine genauere Überprüfung könne nach dem Energiewirtschaftsgesetz nicht verlangt werden. In letzter Instanz hob der BGH das OLG-Urteil auf und verwies den Fall zurück. (Aktenzeichen: Bundesgerichthof (Kartellsenat) KZR 36/04)
--------------

Offline userD0010

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Re: Netzentgelte für Strom - sinken und steigen ?
« Antwort #5 am: 23. Oktober 2013, 18:54:13 »
Es ist unfassabr, wieweit die Krake Energieversorger bereits ihre Tentakel bis in die höchsten Gerichte verankert hat. Da haltn Bundesrichter Vorträge vor diesen erlauchten Herren und deren Vasallen scheren sich einen Deut um die Interessen der Bürger. Und das alles im Namen des Volkes !
Doch wer ist das noch ??????????????????

Offline EviSell

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Re: Netzentgelte für Strom - sinken und steigen ?
« Antwort #6 am: 03. November 2013, 17:49:21 »
Grad entdeckt, dass enet auch ein Karte veröffentlicht hat.

im Newsletter-Thema: Höhere Netzentgelte bei mittelspannungsseitigem Stromtransport
http://www.enet.eu/tl_files/enet/newsletter/netznutzung/87-49.html#headline-03


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Offline EviSell

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Re: Netzentgelte für Strom - sinken und steigen ?
« Antwort #7 am: 13. Januar 2014, 16:29:31 »
ene't meldet "Entgelterfassung bei fast 100 Prozent Gebietsabdeckung" (mit Karte)

http://www.enet.eu/tl_files/enet/newsletter/netznutzung-strom/089.html#headline-03
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Offline EviSell

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Re: Netzentgelte für Strom - sinken und steigen ?
« Antwort #8 am: 28. April 2014, 11:34:28 »
Wieder eine Karte zu den Stromnetzentgelten:

Entgelte in den neuen Ländern deutlich höher
http://www.enet.eu/tl_files/enet/newsletter/netznutzung-strom/090.html#headline-02
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Offline EviSell

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Re: Netzentgelte für Strom - sinken und steigen ?
« Antwort #9 am: 30. April 2014, 11:36:10 »
Da wunderts einen nicht, dass als Reaktion gegenüber den Endkunden, solche ein Murks wie "eingeschränkte" (oder wie ich sie nenne: Wischi-Waschi) Preisgarantien rauskommt. Nee, so geht das nicht. Das Übel an der Wurzel packen, sprich: dass Netzbetreiber nicht rückwirkend ihre Forderungen ändern können. Wer weiß, um wieviel höher - aus Gründen der kalkulatorischen Vorsicht - die Preise angesetzt werden.

Die Pressemitteilung des bne (Bundesverband Neuer Energieanbieter) vom 29.4.2014
bne zu vorläufigen Netzentgelten: „Nachteile für unabhängige Lieferanten abstellen“

Zitat
Berlin, 29. April 2014. Rund die Hälfte aller Netzbetreiber in Deutschland veröffentlichen nur vorläufige und nicht verbindliche Gebühren für die Nutzung ihrer Leitungen. Für unabhängige Energielieferanten, die auf Grundlage der Netzentgelte ihre Tarife kalkulieren, ist dies mehr als ein Ärgernis: Sie müssen oft sehr kurzfristig ihre Preise anpassen, wenn der Netzbetreiber von seiner ursprünglichen Aussage abweicht. „Mit kleinen gesetzgeberischen Maßnahmen könnte die Politik hier für Klarheit sorgen und den Wettbewerb stärken“, betont der Geschäftsführer des Bundesverbandes Neuer Energieanbieter e.V. (bne), Robert Busch. Der bne fordert, dass alle Änderungen bei Netzentgelten, Umlagen und Abgaben, die zum 1. Januar wirksam werden, bis spätestens bis zum 15. Oktober des Vorjahres verbindlich veröffentlicht werden müssen.
....
PM weiterlesen:
http://www.neue-energieanbieter.de/de/content/bne-zu-vorl%C3%A4ufigen-netzentgelten-%E2%80%9Enachteile-f%C3%BCr-unabh%C3%A4ngige-lieferanten-abstellen%E2%80%9C
« Letzte Änderung: 30. April 2014, 12:12:23 von EviSell »
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Offline Netznutzer

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Re: Netzentgelte für Strom - sinken und steigen ?
« Antwort #10 am: 30. April 2014, 19:51:59 »
Zitat
dass Netzbetreiber nicht rückwirkend ihre Forderungen ändern können. Wer weiß, um wieviel höher - aus Gründen der kalkulatorischen Vorsicht - die Preise angesetzt werden.

Kein Netzbetreiber kann rückwirkend Netzentgelte ändern. Es werden am 15.10. eines Jahres vorläufige für das nächste Kalenderjahr veröffentlicht, und bis zum 31.12.des laufenden Jahres endgültige für das nächste Jahr. Da ist nichts rückwirkend, ausschliesslich in die Zukunft. Da siese Preise diskriminierungsfrei für alle Lieferanten gleichzeitig sichtbar veröffentlicht werden, gibt es für keinen Lieferanten einen Nachteil.

Gruß

NN

Offline RR-E-ft

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Re: Netzentgelte für Strom - sinken und steigen ?
« Antwort #11 am: 30. April 2014, 23:23:11 »
Wenn die ab dem 01.01. des jeweiligen Folgejahres geltenden Netzentgelte früher endgültig feststünden, so könnten entsprechende aus der Unsicherheit resultierenden Risiken der Lieferanten bei der Preiskalkulation minimiert werden.  Die Lieferanten mögen bisher diesem  Risiko mit entsprechenden  Risikoaufschlägen begegnen können, welche jedoch zugleich  für die Marktgegenseite, nämlich die Energieabnehmer, die Energiepreise unnötig entsprechend verteuern.

Bei noch vollintegrierten Versorgern könnte deren Vertriebssparte früher als deren Wettbewerber Zugriff auf Daten ihres internen Netzbetreibers haben, was dieser deshalb gegenüber allen anderen Lieferanten einen Vorteil dadurch verschaffen könnte, dass alle anderen mit  höheren  Risikoaufschlägen operieren müssen.

Letzters mag vornehmlich bei netzbetreibenden Versorgern mit weniger als 100.000 Kunden (in der Regel Stadtwerke) zu besorgen stehen.   

Offline wechselprofi

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Re: Netzentgelte für Strom - sinken und steigen ?
« Antwort #12 am: 05. Mai 2014, 11:50:14 »
Wenn der Nickname "Netznutzer" Programm ist, dann beantworte bitte Dir selbst die Frage:
Wann muss ein Lieferant seine Einstandskosten (z.B. NN-Entgelte) spätestens kennen, um einen Kunden zum 01.01. des neuen Jahres zu einem verbindlichen Preis zu beliefern?
Sicher kommt für das Preisangebot des Lieferanten die Fixierung des Netznetgeltes nicht "rückwirkend", aber nachträglich und entfaltet seine Wirkung u. U. für ein ganzes Jahr!


 

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