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Autor Thema: Tod aus dem Schlot  (Gelesen 4349 mal)

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Offline Wolfgang_AW

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Tod aus dem Schlot
« am: 04. April 2013, 13:46:22 »
3100 Todesfälle durch Deutschlands schädlichste Kohlekraftwerke

Zitat
Etwa 3.100 vorzeitige Todesfälle in Deutschland und Europa gehen jährlich auf das Konto deutscher Kohlekraftwerke. Die dreckigsten Kraftwerke sind die Braunkohleanlagen Jänschwalde in Brandenburg und Niederaußem in Nordrhein-Westfalen. Dies zeigt eine aktuelle Studie der Universität Stuttgart im Auftrag von Greenpeace.
...
Greenpeace fordert einen vollständigen Ausstieg aus der Kohleverstromung bis zum Jahr 2040. Die besonders schädliche Braunkohle muss bis spätestens 2030 auslaufen. "Um Todes- und Krankheitsfälle zu vermeiden, muss die Politik endlich den Ausstieg aus der Kohle beschließen", sagt Gerald Neubauer. Für die Übergangszeit müssen alle Kohlekraftwerke mit der besten verfügbaren Filtertechnik ausgerüstet werden, um Schadstoffemissionen zu verringern.

Greenpeace kürt die zehn schmutzigsten Kohlekraftwerke

Zitat
Schwefeldioxid, Stickoxide, Feinstaub und giftige Metalle - Kohlekraftwerke setzen zahlreiche Schadstoffe frei. Im Auftrag von Greenpeace haben Forscher die Gesundheitsfolgen für Deutschland berechnet. Zehn Meiler sind demnach besonders schmutzig. Die Studie dürfte auch die Atomdebatte befeuern.
...
Die aktuellen Ergebnisse dürften auch eine Debatte befeuern, die den Umweltschützern nicht besonders lieb sein kann. Es stellt sich die Frage, ob sich die Gesundheitsrisiken der Kohleverstromung nicht auch durch die bei ihnen so ungeliebte Atomkraft lösen ließen. Denn ungeachtet aller anderen möglichen Probleme - Störfälle und radioaktiver Abfall zum Beispiel - produzieren die Meiler zumindest keine schädlichen Luftschadstoffe.

In der aufkommenden Debatte Kohle vs. Atomstrom werden m.E. sollten allerdings einige weitere Fakten mit berücksichtigt werden.

  • Besonders am Feinstaub ist mit einem gerüttelt Maß auch der Straßenverkehr beteiligt, hier insbesondere der Dieselverkehr mit den Feinststaub-Emissionen.
  • Auch die stetig wachsende Holzverbrennung in den Privathaushalten trägt nicht gerade zu einer geringeren Feinstaubbelastung bei.
  • Und, wenn ich mir die Bruttostromerzeugung in Deutschland von 1990 bis 2012 nach Energieträgern anschaue, dann war gerade die Braunkohleverbrennung in den Hochzeiten der Atomindustrie in etwa gleich groß wie heute. Z.B. Anteil Braunkohle im Jahr 2000 = 25,7%, im Jahr 2012 = 25,7% von 2000 bis 2012 im Schnitt jeweils mit 25,03%. Abgenommen hat die Steinkohleverbrennung und deutlich die Kernenergie.
Von einer Zunahme der Braunkohleverbrennung wegen des Atomausstieges kann also keine Rede sein.

Es wurde ja in verschiedensten Foren bereits darauf hingewiesen, dass die billige Braunkohleverstromung mit zu den erhöhten Exporten ins benachbarte Ausland beiträgt.

Das "Kohle-machen" der "Großen Vier" hat eben Vorrang vor sauberer Verbrennung.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW

„Es hat sich bewährt, an das Gute im Menschen zu glauben, aber sich auf das Schlechte zu verlassen.“

(Alfred Polgar)

Offline superhaase

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Re: Tod aus dem Schlot
« Antwort #1 am: 04. April 2013, 14:31:30 »
Bei der Braunkohleverstromung werden ja nicht erst durch das Kraftwerk Staub und Umweltbelastungen erzeugt.
Schon der Tagebau belastet die Umgebung mit schädlichen Immissionnen beachtlichen Ausmaßes:

http://www.ngz-online.de/rhein-kreis/gesundheit-durch-staub-und-strahlung-in-gefahr-1.122906

Die Braunkohleverstromnung muss beendet werden.
Sie ist nicht mehr zu rechtfertigen.
Schon gar nicht, wenn zunehmend nur noch für den Stromexport nach Braunkohle gebuddelt wird.

Es wird sich ja demnächst das Bundesverfassungsgericht mit dem Tagebau in Garzweiler beschäftigen.
Man darf gespannt sein:
http://nachrichten.rp-online.de/regional/oberste-richter-pruefen-garzweiler-1.3300555
8) solar power rules

Offline Wolfgang_AW

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Re: Tod aus dem Schlot
« Antwort #2 am: 04. April 2013, 16:42:15 »

Es wird sich ja demnächst das Bundesverfassungsgericht mit dem Tagebau in Garzweiler beschäftigen.
Man darf gespannt sein:
http://nachrichten.rp-online.de/regional/oberste-richter-pruefen-garzweiler-1.3300555

Nachtrag Link BVerfG

Bundesverfassungsgericht: Pressemitteilung Nr. 19/2013 vom 3. April 2013

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW


« Letzte Änderung: 05. April 2013, 13:32:20 von Wolfgang_AW »
„Es hat sich bewährt, an das Gute im Menschen zu glauben, aber sich auf das Schlechte zu verlassen.“

(Alfred Polgar)

Offline Wolfgang_AW

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Re: Tod aus dem Schlot
« Antwort #3 am: 17. Dezember 2013, 18:05:31 »
Verfassungsrichter erschweren Enteignungen für Bergbau

Zitat
Das Bundesverfassungsgericht hat die Rechte von Bürgern gestärkt, die wegen Bergbauprojekten enteignet werden sollen. Sie müssen künftig schon früher angehört werden. Zugleich billigten die Richter jedoch den Tagebau Garzweiler II.
Die Enteignung und Umsiedlung von Bürgern für den Bergbau wird schwieriger. Mit einem am Dienstag verkündeten Urteil stärkte das Bundesverfassungsgericht den Rechtsschutz von Betroffenen. Ihre privaten Belange müssen Behörden künftig bereits im Zulassungsverfahren berücksichtigen und ihnen Klagemöglichkeiten einräumen.

Verfassungsgericht erlaubt Abbau

Zitat
Das Bundesverfassungsgericht hat am Dienstag Pütz' Klage zurückgewiesen und den Bestand des Braunkohletagebaus Garzweiler II gebilligt. Dessen Zulassung sei wegen des Gemeinwohlbelangs der Energieversorgung verfassungsrechtlich nicht zu beanstanden, entschied der Erste Senat. (Az. 1 BvR 3139/08 und 1 BvR 3386/08) Damit steht der bis 2045 geplanten Nutzung der Grube rechtlich vorerst nichts mehr im Weg. Für Immerath bedeutet das Urteil wohl das Ende.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
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(Alfred Polgar)

Offline Wentome

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Re: Tod aus dem Schlot
« Antwort #4 am: 11. Februar 2014, 19:09:22 »
Was nützt das ganze Klagen, wenn doch gemacht wird was die wollen?Was Enteignung heißt muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Da hat man sich was aufgebaut und hängt mit Herzblut dran. Dann kommen welche und wollen da Braunkohle abbauen oder ne Straße bauen oder brauchen das Land für den ICE-egal für was, es ist immer für die Betroffenen schlimm. Man bekommt zwar wieder Land zugewiesen und auch eine Entschädigung-aber man fängt von vorne an.

 

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