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Autor Thema: Umwelthilfe kritisiert EEG-Umlagebefreiungen  (Gelesen 6373 mal)

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Offline Ben

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Umwelthilfe kritisiert EEG-Umlagebefreiungen
« am: 06. Januar 2014, 11:38:24 »
Die Deutsche Umwelthilfe e.V. kritisiert in einer Pressemitteilung am Beispiel von Vattenfall die EEG-Umlagebefreiungen energieintensiver Unternehmen.

http://www.duh.de/pressemitteilung.html?&no_cache=1&tx_ttnews%5Btt_news%5D=3250&cHash=695eb1254155aece6a397f0e7ecbe6d2

Offline Stromfraß

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Re: Umwelthilfe kritisiert EEG-Umlagebefreiungen
« Antwort #1 am: 06. Januar 2014, 12:38:32 »
Zitat
„Es ist einfach nur absurd, ausgerechnet solche Kraftwerke von den Kosten der Energiewende zu entlasten, die die Energiewende am stärksten behindern. Braunkohlestrom ist nicht nur klimaschädlicher als jede andere Form der Elektrizitätserzeugung. Braunkohlekraftwerke verstopfen darüber hinaus zunehmend die Stromnetze und verhindern zu bestimmten Zeiten die Einspeisung von sauberem Strom aus Wind und Sonne.“
Die Deutsche Umwelthilfe e.V. weiß es, wir wissen es, die Politiker wissen es und es wird sich trotzdem nichts ändern!
Es wird wohl an der EU liegen, ob sie diesem Treiben ein Ende bereitet.
Aus Brüssel hört man schon deutliche Signale und hoffentlich hört sie auch der neue Superminister Gabriel.
Was mich ein wenig erstaunt: gibt es nicht die sogen. Vorrangeinspeisung aus Erneuerbaren Energien?

Offline Wolfgang_AW

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Re: Umwelthilfe kritisiert EEG-Umlagebefreiungen
« Antwort #2 am: 06. Januar 2014, 13:18:14 »
Es wird vorrangig eingespeist und der überschüssige Braunkohlestrom häufig im Ausland verschenkt.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
„Es hat sich bewährt, an das Gute im Menschen zu glauben, aber sich auf das Schlechte zu verlassen.“

(Alfred Polgar)

Offline PLUS

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Re: Umwelthilfe kritisiert EEG-Umlagebefreiungen
« Antwort #3 am: 06. Januar 2014, 15:28:43 »
Es wird vorrangig eingespeist und der überschüssige Braunkohlestrom häufig im Ausland verschenkt.
Wie wird das sichtbar? Braune Steckdosen, braune Leitungen? ;) Sorry, wieder so ein einseitiger Lobbybeitrag. *) Man sollte die Umwelthilfe richtig einordnen. Deren Arbeit ist anzuerkennen, objektiv sind die Verlautbarungen allerdings nicht, schon gar nicht im Sinne der Verbraucher oder einer sicheren Energieversorgung.

@Wolfgang_AW, es ist nicht gut, anderen Populismus vorzuwerfen, wenn man sich da selbst bedient.

Es ist einfach so, dass Strom aus Wind und Sonne immer häufiger zur falschen Zeit am falschen Ort produziert wird. Angebot und Nachfrage passen nicht zusammen. Speicher fehlen. Anlagen werden abgestellt und trotzdem bezahlt. Wenn niemand den zu Lasten der deutschen Verbraucher teuer erzeugten Strom haben will, wird er ins Ausland verschenkt und im Extremfall (negative Preise) die Abnahme noch vergütet!

An schönen Sommertagen speisen die Fotovoltaik-Anlagen im Solarweltmeisterland Bayern Strom ein, den dort keiner braucht. Nachbarländern nehmen den Strom bis zur Kapazitätsgrenze ab. Schweiz und Österreich, die große Pumpspeicherkraftwerke besitzen machen ihr Geschäft damit. Konventionelle Kraftwerke können wegen der Versorgungssicherheit nicht ganz abgestellt werden.

Zur Erinnerung, ist das wirklich Strom aus Braunkohlekraftwerken: BR: Das beknackte System

Braunkohle wird in Deutschland zur Versorgungssicherheit noch gebraucht, zwar immer weniger, aber sicher noch viele Jahre. Sonne und Wind haben zwar die Medienhoheit in Deutschland, sie werden deshalb aber maßlos überschätzt. Für die verfolgten Ziele haben sie dazu kontraproduktive Wirkungen. Wenn man genauer hinsieht, ist da oft nicht viel oder das Gegenteil von sicher, preisgünstig, verbraucherfreundlich, effizient und umweltverträglich.

*)PS: Es wird ja auch im Vereinsmagazin nicht in Ganzseitenanzeigen für Braunkohle geworben, sondern für Solar: z.B.für " INTERSOLAR, die weltweit größte Fachmesse der Solarwirtschaft Messe München".
« Letzte Änderung: 06. Januar 2014, 15:48:47 von PLUS »

Offline superhaase

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Re: Umwelthilfe kritisiert EEG-Umlagebefreiungen
« Antwort #4 am: 06. Januar 2014, 17:43:40 »
Es ist einfach so, dass Strom aus Wind und Sonne immer häufiger zur falschen Zeit am falschen Ort produziert wird.
zeigen Sie doch einmal einen Zeitraum auf, zu dem der in Deutschland erzeugte Ökostrom nicht auch in Deutschland gebraucht wurde.
Es gibt bisher keine einzige Sekunde.
Sie wissen das, trotzdem verbreiten Sie immer wieder diese Propagandalüge.

Zitat
Wenn niemand den zu Lasten der deutschen Verbraucher teuer erzeugten Strom haben will, wird er ins Ausland verschenkt und im Extremfall (negative Preise) die Abnahme noch vergütet!
Das ist der Braunkohle- und Atomstrom, der da zu Negativpreisen ins Ausland gedrückt wird, weil sich das für die Kraftwerksbetreiber eher lohnt, als für wenige Stunden eines einzelnen Tages die unflexiblen Kraftwerke abzuschalten und wieder anzufahren (was auch hohe Kosten verursacht). Leider tragen die Kraftwerksbetreiber dabei nur die negativen Preise für ihren eigenen Strom und nicht die Folgekosten, die sie damit bei allen anderen und insbesondere dem nicht-privilegierten Stromverbraucher bewirken.

Zitat
Angebot und Nachfrage passen nicht zusammen. Speicher fehlen.
...
An schönen Sommertagen speisen die Fotovoltaik-Anlagen im Solarweltmeisterland Bayern Strom ein, den dort keiner braucht. Nachbarländern nehmen den Strom bis zur Kapazitätsgrenze ab. Schweiz und Österreich, die große Pumpspeicherkraftwerke besitzen machen ihr Geschäft damit.
Wie immer:
PLUS schreit nach Speichern, an denen es angeblich mangelt, und gleichzeitig verunglimpft er die Pumpspeicherwerke in Österreich und der Schweiz, wenn diese ihre Dienste anbieten.
Das ist irrational. Riecht nach Querulantentum: gegen alles und gegen jeden meckern ohne Sinn und Verstand.

Zitat
Braunkohle wird in Deutschland zur Versorgungssicherheit noch gebraucht, zwar immer weniger, aber sicher noch viele Jahre.
Das ist richtig.
Das Problem ist aber, dass die Braunkohlestromerzeugung trotz zunehmender Ökostromerzeugung ebenfalls zunimmt und die Netze verstopft und zum Teil zu Negativpreisen ins Ausland gedrückt wird.
Der Herr PLUS ignoriert wie immer die Tatsachen.
8) solar power rules

Offline khh

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Re: Umwelthilfe kritisiert EEG-Umlagebefreiungen
« Antwort #5 am: 06. Januar 2014, 18:36:07 »
Es ist einfach so, dass Strom aus Wind und Sonne immer häufiger zur falschen Zeit am falschen Ort produziert wird.
zeigen Sie doch einmal einen Zeitraum auf, zu dem der in Deutschland erzeugte Ökostrom nicht auch in Deutschland gebraucht wurde. Es gibt bisher keine einzige Sekunde. Sie wissen das, trotzdem verbreiten Sie immer wieder diese Propagandalüge.

Aufgrund der festgelegten vorrangigen Einspeisung wurde der erzeugte Ökostrom vllt. verbraucht (bzw. bezahlt), was aber besagt das bzgl. gebraucht? Sehr fraglich also, WER "Propagandalügen" verbreitet :) !?
Aussagen zu Rechtsfragen sind als persönliche Einschätzung/Meinung zu verstehen.
Rechtliche Beratung ist allein gesetzlich befugten Personen/Institutionen vorbehalten.

Offline Stromfraß

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Re: Umwelthilfe kritisiert EEG-Umlagebefreiungen
« Antwort #6 am: 06. Januar 2014, 18:54:00 »
Das Thema hier lautet: "Umwelthilfe kritisiert EEG-Umlagebefreiungen".
Man sollte sich doch an die vorgegebenen Themen halten und nicht immer und überall all das loswerden, was einem gerade in den Sinn kommt.
Und dann die immerwährende Diskussion zwischen PLUS und superhaase zum Thema, was mit Strom passiert ... man kann es nicht mehr hören.

Offline PLUS

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Re: Umwelthilfe kritisiert EEG-Umlagebefreiungen
« Antwort #7 am: 06. Januar 2014, 19:05:48 »
...Sie wissen das, trotzdem verbreiten Sie immer wieder diese Propagandalüge.
...
Der Herr PLUS ignoriert wie immer die Tatsachen.
"Propagandalügen, verbreitet in Bayern:
Zitat
Deutschland verscherbelt Strom-Überschuss

Fuschl am See (hud) - Jochen Homann von der Bundesnetzagentur glaubt, dass es schon nach der Bundestagswahl erste Änderungen am EEG für neue Verträge geben wird.

Wind- und Solaranlagen liefern immer mehr Strom, doch meist zu Zeiten, da Strom nicht gebraucht wird. Es fehlen nach wie vor leistungsfähige Speicher und Leitungen. Ein Problem ist auch, dass private Stromerzeuger garantierte Abnahmepreise haben, auch wenn ihr Strom nicht gebraucht wird und nicht einmal ins Netz gebracht werden kann. Der Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, findet es auch nicht richtig, dass Selbsterzeuger vom Netzentgelt und der EEG-Umlage zu 100 Prozent befreit sind. Das machte er im Rahmen einer Energie-Fachtagung des österreichischen „Verbund" deutlich.

Quelle: Reichenhaller Tagblatt / Freilassinger Anzeiger
... und es ist nicht der einzige Medienbericht zu diesem Thema aus Bayern,  den @superhaase wie immer ignoriert.  "Der Herr PLUS" ist nicht alleine! ;)

@Stromfraß,  wenn Sie einen vernünftigen Beitrag zum Thema schreiben, von meiner Seite bitte gerne. Hatten nicht Sie die Braunkohle ins Gespräch gebracht?!  Ansonsten ignorieren Sie bitte, was Sie "nicht hören können". Außerdem, ich hatte @superhaase nicht aufgefordert wieder so "stilvoll" zu antworten. 
« Letzte Änderung: 06. Januar 2014, 19:09:36 von PLUS »

Offline superhaase

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Re: Umwelthilfe kritisiert EEG-Umlagebefreiungen
« Antwort #8 am: 06. Januar 2014, 20:02:47 »
Aufgrund der festgelegten vorrangigen Einspeisung wurde der erzeugte Ökostrom vllt. verbraucht (bzw. bezahlt), was aber besagt das bzgl. gebraucht? Sehr fraglich also, WER "Propagandalügen" verbreitet :) !?
Fakt ist:
Der Ökostrom hat Vorrang im Stromnetz, er soll vorrangig eingespeist und verteilt und verbraucht werden, wenn er vorhanden ist.
Das ist auch begründet mit dem Ziel der Energiewende, das da lautet: Die Stromversorung weg von der konv. Stromerzeugung hin zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien zu bringen. Nicht zu vergessen auch die Klimaschutzziele.

Daher ist es ganz einfach logischer Nonsens, zu sagen, der Ökostrom werde zu Zeiten erzeugt, zu denen er nicht gebraucht würde, wenn bisher zu jeder Sekunde der Strombedarf in Deutschland höher war als die Ökostromerzeugung.
Dass sich diese Situation in der Zukunft ändern wird und bei weiterem EE-Ausbau dann tatsächlich mehr Speicher und mehr Leitungen erforderlich werden, und auch die Einspeisegarantie für neue Ökostromanlagen fallen muss, ist auch klar wie Kloßbrühe, steht aber wieder auf einem anderen Blatt.
Davon reden die Verbreiter der Propagandalüge aber nicht, sondern sie reden von den heutigen EE-Anlagen und dem heute erzeugten EE-Strom.

Auch ein Herr Homann von der Netzagentur hat schon die Propagandalüge der konv. Kraftwerksbetreiber verinnerlicht, wenn er so spricht.
Wenn man so spricht, dann müsste ma eigentlich sagen: Der Ökostrom wird überhaupt nicht gebraucht, weil ja schließlich genügend konv. Kraftwerke vorhanden sind, die ausreichend konv. Strom liefern können. Wozu also dann Ökostromkraftwerke? Aus der Sicht der momentanen Versorgungsicherheit werden sie schlicht gar nicht gebraucht.
Das aber ist genau die Denke der konv. Kraftwerksbetreiber. Klar, dass die so denken, sie sind ja auch grundsätzlich gegen die Energiewende, denn diese zerstört ihr altes Geschäftsmodell.
Für einen Herrn Homann als Vertreter der Netzagentur ist es schon peinlich, wenn er hier so unbedarft eine Propagandalüge der konv. Kraftwerksbetreiber nachplappert und völlig falsche Vorstellungen fördert.

Dieses Missverständnis bzw. diese Propagandalüge vom nicht gebrauchten Ökostrom resultiert aus der erfolgreichen Manipulation der Öffentlichkeit und der Medien, die diese Propagandalüge inziwschen alle verinnerlicht haben, weil sie ihnen von den großen Stromkonzernen mantraartig vorgebetet wird, um von den Problemen der ausufernden Braunkohlestromerzeugung abzulenken und den schwarzen Peter den erneuerbaren Energien zuzuschieben.
Leider ist diese Medienstrategie sehr erfolgreich.
Insofern hat PLUS schon recht: er ist beileibe nicht der einzige, der die Tatsachen ignoriert und diese Propagandalüge verbreitet. Allerdings ist er trotz wiederholter Aufklärung über die Zusammenhänge nicht bereit, davon abzurücken. Er ist halt ein fanatischer Gegner der erneuerbaren Energien und des EEG und insbesondere der PV, der von Logik und Rationalität nichts wissen will.

Schade, dass sich hier z.B. der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) so wenig Mühe gibt, um dieses Bild in der Öffentlichenkeit wieder geradezurücken.
« Letzte Änderung: 07. Januar 2014, 09:55:24 von superhaase »
8) solar power rules

 

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