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Viel zu hoher Wasserverbrauch
berghaus:
@Stromfraß
In dem Zeitungsartikel in meiner Antwort #25 über den unerklärlich hohen Wasserverbrauch in Arnsberg-Oeventrop ist ein Rechtsanwalt Kraas genannt worden.
Kurz gegoogelt: ich gehe davon aus, dass es sich um diese Kanzlei handelt:
Rechtsanwälte Kraas, Bienstein & Elvers-Klingeberg
kraas-bienstein.de
Kirchstraße 53
Arnsberg
02937 6666
berghaus 12.04.14
Stromfraß:
Danke, berghaus für die Information.
Ich kenne die Sachverhalte. Der RA hat allerdings auch nicht das fachspezifische Wissen. Der Betroffene hat sich an ein Ingenieurbüro gewandt und einer der Ex-Geschäftsführer hat seine Hilfe angeboten.
Auf seine Initiative ist der betr. Wasserzähler zum Eichamt Dortmund gekommen und hier ist das Axialspiel der Rollen nachgewiesen worden.
Es ist übrigens der gleiche Ingenieur, von dem auch das von mir in Auszügen zitierte Gutachten stammt. Für den genannten RA war das natürlich eine große Hilfe in der Argumentation.
Es ist hier allerdings auch nicht zu einer Gerichtsverhandlung gekommen.
Die Wasserwerke Arnsberg haben wohl "kalte Füße" bekommen und sich lieber darauf eingelassen, den "normalen" Verbrauch in Rechnung zu stellen.
Man fürchtet natürlich wie der Teufel das Weihwasser, dass es mal einen Präzedenzfall geben könnte, der vor Gericht im Sinne des Klägers entschieden wird.
Das wäre dann wohl das Aus für die zusätzlichen Einnahmen.
berghaus:
@Stromfraß
Wären denn nicht auch Mindereinnahmen denkbar, wenn mal eine Rolle nicht 'mitgenommen' wird?
berghaus 12.04.14
Stromfraß:
--- Zitat von: berghaus am 12. April 2014, 13:46:24 ---@Stromfraß
Wären denn nicht auch Mindereinnahmen denkbar, wenn mal eine Rolle nicht 'mitgenommen' wird?
berghaus 12.04.14
--- Ende Zitat ---
Das ist das Paradoxe!
Würde ein Zähler einen eklatanten Minderverbrauch anzeigen, also z.B. nur 10 statt 100 Kubikmeter, würde der Versorger den Durchschnitts-Jahresverbrauch berechnen.
So etwas kann aber nur bei einem wirklich defekten Zähler vorkommen.
Übrigens habe ich irgendwo gelesen, wenn es technisch möglich wäre, dass sich die Rollen statt vorwärts rückwärts drehen würden, wäre es das Aus für den Produzenten.
Noch ein Sachverhalt am Rande: Bei einer Zählerprüfung wurde ein Zähler geprüft, dessen Inhalt (also das Rollenwerk) nicht zum Gehäuse passten.
In einem Protokoll steht hierzu:
--- Zitat ---Außerdem deuten sowohl die Manipulation an der Plombe wie auch der geringe, dem Mehrverbrauch nicht entsprechende Verschmutzungs- und Verschleißgrad darauf hin, dass das zur Befundprüfung vorgelegte Mess- und Zählwerk nicht zum ausgebauten Zähler gehören.
--- Ende Zitat ---
Beim Ausbau des Zählers gehörten die Teile noch zusammen!
Das sieht schon ein wenig kriminell aus.
Leider kann ich das vollständige Protokoll nicht hier einstellen und auch nicht die Quelle nennen, da das Gerichtsverfahren noch läuft.
Es geht hier immerhin um einen Mehrverbrauch von angeblich 1000 Kubikmeter Wasser!
Merkwürdig auch, dass der Abwasserzweckverband nur den "normalen" Verbrauch in Rechnung stellte - es konnte ja nicht sein mit den 1000 Kubikmetern zusätzlich!
Stromfraß:
Nun haben wir das erste Mal getagt und das weitere Vorgehen diskutiert.
Ein Fall (dazu habe ich schon berichtet) wird wohl zur Anzeige beim Staatsanwalt kommen, ein anderer Fall vor das Verwaltungsgericht.
Im 3.Fall wird die Zahlung verweigert, so dass die Wasserwerke nun in der Pflicht sind, wenn sie ihr angebliches "Recht" durchsetzen wollen.
Des weiteren wurde darüber diskutiert, wie die Problematik noch mehr an die Öffentlichkeit kommt.
Die Wasserversorger kommen in die Negativ-Schlagzeilen.
Dazu trägt auch eine Entscheidung des BGH bei (Az.: VIII ZR 97/09), wonach die Wasserwerke verpflichtet sind, zu groß dimensionierte Zähler auszutauschen.
Weiterhin geht es um 2 Sat 1-Beiträge, wonach das Problem des Wassernachlaufs, insbesondere bei zu großen Zählern, thematisiert wurde. Immerhin geht es um 10 - 20% zusätzlichen Wasserverbrauchs, tlw. sogar noch darüber. All das zahlt der Kunde. Dabei gibt es genauer funktionierende Wasserzähler, z.B. die sogen. Kolbenringzähler, die in Lübeck verbaut werden. Allerdings sind das keine Billigprodukte, was den Gewinn der Wasserwerke schmälert.
Zusammen mit der Problematik des zu hohen Wasserverbrauchs, verursacht, durch sogen. "Rollensprung", welches bei den "Billigzählern" zunehmend bekannt wird und schnell ein paar Hundert oder gar Tausend Euro den Verbraucher kostet, soll bei den zuständigen staaatlichen Stellen zur Überprüfung bzw. Kontrolle vorgelegt werden.
Wer also solche Problem selbst hat oder davon Kenntnis bekommt, bitte hier melden oder eine PN.
Wir bleiben dran!
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