Forum des Bundes der Energieverbraucher

Autor Thema: Das plötzliche Ende der spanischen Energiewende  (Gelesen 8548 mal)

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Toll, jetzt ruft man nach Europa und Herrn Oettinger, an dem man sonst kein gutes Haar lässt. Die europäische Energiecharta soll also Enteignungen verbieten. Die schleichende Enteignung der Verbraucher, denen man zusätzlich die Renditen (14 %) abnimmt, sind aber erlaubt? Das ist doch ein sehr einseitiges Europa was sich da die Solarprofiteure ausmalen und glauben sich dauerhaft geschaffen zu haben. Recht ist nicht einseitig. Die Augenbinde der Justitia ist hoffentlich sonnendicht.
Sozial sind die spanischen Sozialisten ja auch nicht gerade. Wenn fördern die Sozialisten denn da? "Viele amerikanische Investmentfonds " haben investiert:
Zitat
Angelockt wurden sie von den Versprechungen des damals noch sozialistischen Industrieministers, der für Solarparks feste Renditen von 14 Prozent zusagte. "Die Sonne kann Ihnen gehören", hieß es auf riesigen Werbeplakaten. Diese Chance wollten sich auch Tausende heimischer Anleger nicht entgehen lassen.

Offline superhaase

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Die schleichende Enteignung der Verbraucher, denen man zusätzlich die Renditen (14 %) abnimmt, sind aber erlaubt?
Sie haben mal wieder den Text nicht verstanden.  ;D
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Sie haben mal wieder den Text nicht verstanden.  ;D
@superhaase, was haben Sie denn verstanden? Außer einer inhaltslosen Opposition fällt Ihnen dazu nichts ein?!  ;)
 
Klar schreien jetzt alle bisherigen Profiteure auf und beschäftigen ihre Lobbyisten, die einschlägigen Journale und die Juristen nicht vergessen. Das ist keine Überraschung!
 
Sie können sich als Vorreiter-Solarist bald mit der Solaristen-Kavallerie beim unmittelbaren Nachbarn Schweiz melden.  :D Auch die Schweizer Regierung plant die Revision der dortigen Energieverordnung mit massiven Kürzungen der Einspeisevergütungen.

Offline superhaase

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Re: Das plötzliche Ende der spanischen Energiewende
« Antwort #4 am: 03. September 2013, 17:58:09 »
Ich will das Tohuwabohu in Spanien nicht verteidigen.
Was die spanischen Regierungen mit den zuerst völlig überzogenen Förderungen, die die deutsche Überförderung noch weit in den Schatten stellte, und danach mit der Kehrtwende und dem jetzigen rechtlichen Chaos anrichtet, ist mit "Idiotie" noch milde bezeichnet.

Aber eines ist jedenfalls ganz klar nicht der Fall, was auch aus dem Text hervorgeht: Die Stromverbraucher in Spanien müssen die überhohen Renditen der PV-Betreiber nicht bezahlen, wie Sie behauptet haben. Das Fiasko bezahlt der spanische Staat aus dem Staatshaushalt. In Spanien gab es nie eine EEG-Umlage oder dergleichen.
Der spanische Strommarkt ist völlig intransparent. Ein großer Teil des Marktes steht unter staatlicher Preisaufsicht. In diesem Marktsegment sind die Verkaufspreise für Strom gedeckelt. Da die spanischen Politiker die Verkaufspreise gerne völlig unabhängig von den Erzeugungskosten festlegen (man will ja wieder gewählt werden), laufen seit Jahren gewaltige Defizite bei den Versorgern auf. Aufgrund der staatlichen Festlegung der Tarife muss wiederum der Staat diese Defizite decken. Die Politiker wollen natürlich den Bürgern (oder vielmehr sich selbst) hohe Strompreise ersparen. Die Strompreise sind in Spanien wohl nicht erst seit dem PV-Boom nicht kostendeckend.

Wie man an Spanien sieht sorgen niedrige und sogar staatlich subventionierte Strompreise keineswegs für eione florierende Wirtschaft und für die Ansiedlung von Industrien. Andere Standortfaktoren sind da wesentlich wichtiger.
Man darf also das Gequatsche von der "Deindustrialisierung Deutschlands wegen hoher Strompreise" ruhig etwas gelassener ertragen.
« Letzte Änderung: 03. September 2013, 18:03:14 von superhaase »
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Re: Das plötzliche Ende der spanischen Energiewende
« Antwort #5 am: 03. September 2013, 18:29:44 »
Ich will das Tohuwabohu in Spanien nicht verteidigen.
....
Aber eines ist jedenfalls ganz klar nicht der Fall, was auch aus dem Text hervorgeht: Die Stromverbraucher in Spanien müssen die überhohen Renditen der PV-Betreiber nicht bezahlen, wie Sie behauptet haben. Das Fiasko bezahlt der spanische Staat aus dem Staatshaushalt.
Das liest sich jetzt aber doch etwas anders als "Text nicht verstanden". Ok, dann zahlt die Zeche überwiegend der spanische Bürger als Steuerzahler.

Interessant ihr Hinweis, wären Sie denn mit der Finanzierung aus dem Staatshaushalt in Deutschland einverstanden? Hauptsache, die Förderung für die Solaristen bleibt!

Aber auch die spanischen Verbraucher sollen an der Zeche beteiligt werden. @superhaase, vielleicht haben Sie ja den Text teilweise verstanden aber  nicht vollständig gelesen. ;) "900 Millionen Euro zahlen die Verbraucher in Form von höheren Stromkosten,..."

Offline superhaase

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Re: Das plötzliche Ende der spanischen Energiewende
« Antwort #6 am: 04. September 2013, 09:03:25 »
Aber auch die spanischen Verbraucher sollen an der Zeche beteiligt werden. @superhaase, vielleicht haben Sie ja den Text teilweise verstanden aber  nicht vollständig gelesen. ;) "900 Millionen Euro zahlen die Verbraucher in Form von höheren Stromkosten,..."
Sicher habe ich das gelesen.
Das heißt aberr auch nicht, dass man "den Stromverbrauchern zusätzlich die Renditen von 14% abnimmt", wie Sie behauptet hatten.
Aber lassen wir es dabei.
Spanien ist mit seiner Energiepolitik jedenfalls gewiss kein Vorbild.
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Re: Das plötzliche Ende der spanischen Energiewende
« Antwort #7 am: 04. September 2013, 13:22:36 »
Sicher habe ich das gelesen.
Das heißt aberr auch nicht, dass man "den Stromverbrauchern zusätzlich die Renditen von 14% abnimmt", wie Sie behauptet hatten.
Aber lassen wir es dabei. Spanien ist mit seiner Energiepolitik jedenfalls gewiss kein Vorbild.
Ein Teil nimmt man den Stromverbrauchern schon ab und den Rest dem Steuerzahler. Jetzt haben Sie die Frage dazu aber sicher auch gelesen und trotzdem nicht beantwortet. ;)

Offline superhaase

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Re: Das plötzliche Ende der spanischen Energiewende
« Antwort #8 am: 04. September 2013, 14:27:46 »
Welche Frage?
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Re: Das plötzliche Ende der spanischen Energiewende
« Antwort #9 am: 04. September 2013, 15:50:16 »
Welche Frage?
http://forum.energienetz.de/index.php/topic,18510.msg103761.html#msg103761

Na, wir diskutieren diese Frage schon einige Zeit hier im Forum und jetzt tun Sie nicht so als hätten Sie die Frage nicht gelesen:

... , wären Sie denn mit der Finanzierung aus dem Staatshaushalt in Deutschland einverstanden? Hauptsache, die Förderung für die Solaristen bleibt!

Offline superhaase

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Re: Das plötzliche Ende der spanischen Energiewende
« Antwort #10 am: 04. September 2013, 16:05:01 »
... , wären Sie denn mit der Finanzierung aus dem Staatshaushalt in Deutschland einverstanden?
Ich dachte, dass meine Haltung hierzu völlig klar ist:
Ich halte jegliche staatliche Subvention von Energiepreisen für grundlegend falsch.
Die Kosten für die (umweltfreundliche und nachhaltige) Stromerzeugung soll der Stromverbraucher tragen. Folglich bin ich gegen eine Finanzierung der EEG-Kosten aus dem Staatshaushalt.

Ob allerdings die Energie noch mit Steuern oder sachfremden Abgaben belastet werden muss, ist m.E. durchaus zweifelhaft.
Wer, so wie Merkel und Rösler, laut schreit "Strom muss bezahlbar bleiben", der muss zuerst die Konzessionsabgabe und die Stromsteuer abschaffen und die Mehrwertsteuer auf Strom zumindest senken.
Ansonsten ist die Forderung nach "bezahlbarem Strom" nichts als miese Heuchelei.
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Re: Das plötzliche Ende der spanischen Energiewende
« Antwort #11 am: 04. September 2013, 16:32:21 »
... , wären Sie denn mit der Finanzierung aus dem Staatshaushalt in Deutschland einverstanden?
Ich dachte, dass meine Haltung hierzu völlig klar ist:
.....
Ansonsten ist die Forderung nach "bezahlbarem Strom" nichts als miese Heuchelei.
Es hätte ja sein können, dass ein Erkenntnisgewinn und eine positive Weiterentwicklung bei Ihnen zu verzeichnen gewesen wäre, nachdem Sie explizit auf die Haushaltsfinanzierung der PV-Förderung in Spanien hingewiesen haben.

Aber, dem ist ja nicht so, wie wir lesen können. ;)
Ob allerdings die Energie noch mit Steuern oder sachfremden Abgaben belastet werden muss, ist m.E. durchaus zweifelhaft.
Wer, so wie Merkel und Rösler, laut schreit "Strom muss bezahlbar bleiben", der muss zuerst die Konzessionsabgabe und die Stromsteuer abschaffen und die Mehrwertsteuer auf Strom zumindest senken.
Gerne, Konzessionsabgabe und Stromsteuer weg und 7 % MWSt.. Ich bin mit Ihnen! ;)
Noch eine Frage! Die überzogenen PV-Renditen, hierzulande und in Spanien (14 %), sind nicht "sachfremd"?
« Letzte Änderung: 04. September 2013, 16:38:20 von PLUS »

Offline superhaase

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Re: Das plötzliche Ende der spanischen Energiewende
« Antwort #12 am: 04. September 2013, 17:34:44 »
Es hätte ja sein können, dass ein Erkenntnisgewinn und eine positive Weiterentwicklung bei Ihnen zu verzeichnen gewesen wäre, nachdem Sie explizit auf die Haushaltsfinanzierung der PV-Förderung in Spanien hingewiesen haben.
Aber, dem ist ja nicht so, wie wir lesen können. ;)
1. Das Hinweisen auf eine Tatsache bedeutet nicht, dass man diese Tatsache für gut befindet.
2. Ich habe in diesen Fragen jedenfalls weniger Erkenntnisgewinn nötig als Sie, denn Sie wussten von dieser Tatsache offenbar nichts.
Lieber PLUS:  .... Glashaus .... Steine werfen?

Zitat
Noch eine Frage! Die überzogenen PV-Renditen, hierzulande und in Spanien (14 %), sind nicht "sachfremd"?
14% Rendite sind doch für ein Unternehmen hierzulande keine hohe Rendite.
Atomkraftwerke und andere Großkraftwerke haben da wesentlich höhere Renditen eingefahren.
Die PV-Renditen sind also insofern weniger "sachfremd" als die Renditen der großen Stromkonzerne.
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Re: Das plötzliche Ende der spanischen Energiewende
« Antwort #13 am: 04. September 2013, 20:02:22 »
14% Rendite sind doch für ein Unternehmen hierzulande keine hohe Rendite.
Atomkraftwerke und andere Großkraftwerke haben da wesentlich höhere Renditen eingefahren.
Die PV-Renditen sind also insofern weniger "sachfremd" als die Renditen der großen Stromkonzerne.
Da bin ich anderer Meinung. Das EEG wie die damit ursächlich im Zusammenhang stehenden zweistelligen risikoarmen Solarrenditen sind völlig sachfremd und sie passen schon gar nicht in unsere Wirtschaftsordnung und die Renditelandschaft der letzten Jahre. Viele deutsche Unternehmer wären über 14 % Rendite überglücklich.

@superhaase, was interpretieren Sie sich da nur wieder mit Blick durch die dunkle Sonnenbrille zusammen. Aber gerne, falls Sie das nötig haben, von mir aus können Sie den Schlaumaier spielen so viel Sie wollen. Wenn Sie schon vergleichen, sollen Sie wenigstens das eine Investment (Aktie Stromkonzern) mit dem anderen Investment (Solaranlage) versuchen zu vergleichen.

Sie verwechseln wohl das Ebit mit Zinssatz und Rendite. Die Dividendenrendite, das was den Anteilseignern der Stromkonzerne ausgeschüttet wurde, ist weit geringer und das bei vollem unternehmerischem Risiko. Da ist keine Abnahme, kein Umsatz und kein Preis zwanzig Jahre garantiert wie bei Ihrer PV-Dachsparkassenanlage. Wenn Sie sich die Aktienentwicklung (Beispiel RWE) ansehen ist von der Rendite nichts mehr übrig. Im Gegenteil, die "Energiewende" hat da voll eingeschlagen. Die Profiteure der Energiewende sind ganz sicher nicht die Stromkonzerne und ihre Anteilseigner.

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Re: Das plötzliche Ende der spanischen Energiewende
« Antwort #14 am: 04. September 2013, 20:02:50 »
14% Rendite sind doch für ein Unternehmen hierzulande keine hohe Rendite.
Atomkraftwerke und andere Großkraftwerke haben da wesentlich höhere Renditen eingefahren.
Die PV-Renditen sind also insofern weniger "sachfremd" als die Renditen der großen Stromkonzerne.
Da bin ich anderer Meinung. Das EEG wie die damit ursächlich im Zusammenhang stehenden zweistelligen risikoarmen Solarrenditen sind völlig sachfremd und sie passen schon gar nicht in unsere Wirtschaftsordnung und die Renditelandschaft der letzten Jahre. Viele deutsche Unternehmer wären über 14 % Rendite überglücklich.

@superhaase, was interpretieren Sie sich da nur wieder mit Blick durch die dunkle Sonnenbrille zusammen. Aber gerne, falls Sie das nötig haben, von mir aus können Sie den Schlaumaier spielen so viel Sie wollen. Wenn Sie schon vergleichen, sollen Sie wenigstens das eine Investment (Aktie Stromkonzern) mit dem anderen Investment (Solaranlage) versuchen zu vergleichen.

Sie verwechseln wohl das Ebit mit Zinssatz und Rendite. Die Dividendenrendite, das was den Anteilseignern der Stromkonzerne ausgeschüttet wurde, ist weit geringer und das bei vollem unternehmerischem Risiko. Da ist keine Abnahme, kein Umsatz und kein Preis zwanzig Jahre garantiert wie bei Ihrer PV-Dachsparkassenanlage. Wenn Sie sich die Aktienentwicklung (Beispiel RWE) ansehen ist von der Rendite nichts mehr übrig. Im Gegenteil, die "Energiewende" hat da voll eingeschlagen. Die Profiteure der Energiewende sind ganz sicher nicht die Stromkonzerne und ihre Anteilseigner.

 

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