Forum des Bundes der Energieverbraucher

Autor Thema: Vattenfall: Ausstieg aus der Braunkohle  (Gelesen 3554 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline Wolfgang_AW

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 1.368
  • Karma: +12/-9
Vattenfall: Ausstieg aus der Braunkohle
« am: 26. Juli 2013, 12:51:53 »
Vattenfall will aus der Braunkohleförderung aussteigen


Zitat
Das Unternehmen, das in Brandenburg mehrere Braunkohletagebaue betreibt, prüft derzeit einen Verkauf seines Deutschlandgeschäfts.
...
Vattenfall-Konzernchef Øystein Løseth hat am Dienstag in Stockholm angekündigt, das deutsche, britische und niederländische Geschäft komplett oder in Teilen zum Verkauf zu stellen. Der Grund dafür ist neben schlechten Geschäftsaussichten auch die Kritik der schwedischen Öffentlichkeit an Vattenfalls Braunkohlegeschäft. Vattenfall gehört zu 100 Prozent dem schwedischen Staat.
Vattenfalls Aufsichtsratschef, Finanzmarkt-Minister Peter Normann nannte das deutsche Kohlegeschäft eines von Vattenfalls größten Problemen. "Die Kritik am Klimakiller Kohle stößt in Schweden auf offene Ohren", so Gerald Neubauer.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
„Es hat sich bewährt, an das Gute im Menschen zu glauben, aber sich auf das Schlechte zu verlassen.“

(Alfred Polgar)

Offline RR-E-ft

  • Rechtsanwalt
  • Forenmitglied
  • ***
  • Beiträge: 17.078
  • Karma: +15/-2
  • Geschlecht: Männlich
Re: Vattenfall: Ausstieg aus der Braunkohle
« Antwort #1 am: 26. Juli 2013, 13:04:37 »
Wenn der Konzern auch sein gesamtes Deutschlandgeschäft zum Verkauf stellen will, so bedutet dies ja nicht die Absicht, aus der Braunkohleförderung auszusteigen, sondern auch diese- möglichts im Paket - zu verkaufen.
Wer sollte denn auch die Erzeugungssparte mit den Braunkohlekraftwerken kaufen, wenn es für diese dann an der Brennstoffbasis fehlt?

Offline Wolfgang_AW

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 1.368
  • Karma: +12/-9
Re: Vattenfall: Ausstieg aus der Braunkohle
« Antwort #2 am: 26. Juli 2013, 14:31:30 »
Wenn der Konzern auch sein gesamtes Deutschlandgeschäft zum Verkauf stellen will, so bedutet dies ja nicht die Absicht, aus der Braunkohleförderung auszusteigen, sondern auch diese- möglichts im Paket - zu verkaufen.
Wer sollte denn auch die Erzeugungssparte mit den Braunkohlekraftwerken kaufen, wenn es für diese dann an der Brennstoffbasis fehlt?

Logo .... nur, wer könnte Interesse am Kauf der Tagebauen/Kraftwerke haben, denn die öfffentliche und möglicherweise auch politische Sicht wird sich zuküftig verschärfen (siehe vermehrte Braunkohleverfeuerung rein zu Exportzwecken)

Auch gerichtlich ist das Thema ja noch nicht ausgestanden, will heißen - sollte das BVerfG tatsächlich das Bergrecht in seiner heutigen Form in Zweifel ziehen, stände zumindest die langfristige Planung (über 2040 hinaus) auf tönernen Füßen.

Aufschluss weiterer Tagebaue ist lt. DIW-Studie nicht nötig.

Unter der Berücksichtung der "schlechten Geschäftsaussichten" stellt sich die Frage wer denn überhaupt noch in Braunkohle investiert, denn sie ist in Deutschland ein Auslaufmodell.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
„Es hat sich bewährt, an das Gute im Menschen zu glauben, aber sich auf das Schlechte zu verlassen.“

(Alfred Polgar)

Offline Wolfgang_AW

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 1.368
  • Karma: +12/-9
Re: Vattenfall: Ausstieg aus der Braunkohle
« Antwort #3 am: 27. Juli 2013, 17:38:12 »
http://www.klimaretter.info/herausgeber/gero-luecking/14173-solarboom-doppelgewinner-und-die-vattenfall-daemmerung

Zitat
Und was war Ihre Überraschung der Woche?
Der diese Woche angekündigte Rückzug von Vattenfall aus dem deutschen Markt wird den deutschen Energiemarkt signifikant verändern. Bleibt nur die Frage, wer die Kraftwerke will. An den Atomkraftwerken mit begrenzter Laufzeit wird wohl E.On kein Interesse mehr haben. Ob RWE die Braunkohlekraftwerke im Osten will? Die Wertschöpfungskette der Braunkohle hat RWE vom Abbau, über Verstromung bis zur Rekultivierung im Haus.
In Zeiten der Energiewende macht das aber auch keinen Sinn mehr. Selbst an dem mit 1,5 Milliarden Euro sonderabgeschriebenen, niegelnagelneuen 1.600 MW Steinkohlemonster Moorburg dürfte keiner ein wirkliches Interesse haben. Es bleibt also spannend wie der 10-Jahresausflug der Schweden in den deutschen Energiemarkt geordnet zu Ende gehen wird.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang_AW
„Es hat sich bewährt, an das Gute im Menschen zu glauben, aber sich auf das Schlechte zu verlassen.“

(Alfred Polgar)

Offline Stromfraß

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 768
  • Karma: +2/-2
Re: Vattenfall: Ausstieg aus der Braunkohle
« Antwort #4 am: 27. Juli 2013, 21:47:41 »
Der Satz aus dem verlinkten Artikel:
Zitat
So betreibt die Bundesregierung eine Bestandssicherung der fossilen Energien – auf längere Sicht. Übertragungsnetzbetreiber rechnen damit, dass vor allem Braunkohlekraftwerke auch 2033 noch mit einer hohen Auslastung betrieben werden und der Stromexport weiter zunimmt.
deutet aber nicht auf ein Auslaufmodell ...
Es wird sich einiges danach richten, wie nach der Wahl die Schwerpunkte gesetzt werden und was die Politik wirklich will.
Erneuerbare sind gut, aber was wird mit den KKW und Kohlekraftwerken? Sie werden noch lange Zeit für eine stabile Versorgung gebraucht, aber kein Betreiber will damit Miese machen.
Da die Energiepolitik ja bekanntlich nicht von der Politik gemacht wird (auch wenn es so aussehen soll), wird man den Konzernen schon ein wenig entgegen kommen müssen.
Oder sollte tatsächlich der Herr Lücking Recht behalten?

 

Bund der Energieverbraucher e.V. | Impressum & Datenschutz