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Autor Thema: Versorger kündigt wegen bisheriger Fehl-Belieferung  (Gelesen 58065 mal)

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Offline KalterOfen

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Versorger kündigt wegen bisheriger Fehl-Belieferung
« am: 16. Juli 2013, 10:24:21 »
Gestern Nacht kam eine Mail, die ich zuerst für einen Phishing-Versuch hielt: Absender war mein Versorger Vxxx aus Hamburg und im Betreff stand "Zu Ihrer Kündigungsbestätigung". Zuerst hielt ich alles für einen Irrtum,aber dann las ich die 2 Mails, zu denen mich der Link führte.

Inhalt Mail 1:
nach Mitteilung des Netzbetreibers zur Abmeldung Ihrer Stromlieferung bestätigen wir die Kündigung Ihres Stromliefervertrages zum . 31.08.2013

Inhalt Mail 2:
wie wir erst jetzt von Ihrem Netzbetreiber erfahren haben, beliefern wir seit 01.05.2010 eine Anlage mit Strom, die wir nach den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) für diesen Vertrag ausgeschlossen haben.
Deshalb müssen wir hiermit nun leider den Stromliefervertrag zum oben genannten
Vertragskonto nach § 1 Abs. 3 der AGB zum  kündigen.31.08.2013

Vermute mal, daß es damit zu tun hat, daß ich einen Zähler für 2 tarife habe, da ich einen Nachtspeicherofen nutze. Nur war das 1.vom ersten Tag an bekannt und 2.wurden ja auch ständig beide Stromzählerstände angegeben.....

Ich bin jetzt echt ratlos. In der Zwischenzeit hab ich auch echte Probleme mich dementsprechend zu informieren,da ich sehr sehbehindert wurde....
Hättet Ihr Hilfe für mich?

Danke schon mal
K.O.
 
PS-wusste jetzt nicht sicher,ob ich den Namen meines Versorgers vollständig angeben darf, deshalb nur das V. Aber es ist der wohl Größte mit diesem Buchstaben  :-\






Offline Cremer

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Re: Versorger kündigt wegen bisheriger Fehl-Belieferung
« Antwort #1 am: 20. Juli 2013, 21:19:24 »
@
Sie können den Versorger ruhig nennen.

Was steht denn in den AGB drin, das diese Versorgung ausgeschlossen ist?

Ein zweitarifzahler ist eigentlich kein hinderungsgrund die zweitarifsteuerung ist ja vom netzbetreiber ausgeschaltet/deaktiviert.
MFG
Gerd Cremer
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Offline wechselprofi

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Re: Versorger kündigt wegen bisheriger Fehl-Belieferung
« Antwort #2 am: 22. Juli 2013, 12:49:09 »
Es gibt weitere Lieferanten, die die Versorgung von Verbrauchsanlagen mit Zweitarifzählern ausschließen und übrigens auch die Kündigung entsprechend durchziehen. Für dieses Verhalten gibt es einen Sachgrund: Das Verbrauchsverhalten solcher Anlagen weicht (sowohl im Tages- als auch im Jahresprofil) von einem normalen Haushaltskunden erheblich ab. Generell entstehen durch Profilfehlanpassungen dem Lieferanten sowohl für Ausgleichsenergie als auch für Mehr- und Mindermengen  zusätzliche Kosten! Diese versucht er natürlich zu vermeiden, zumal dann, wenn die Ursache ( Nachtspeicherheizung) offensichtlich ist!

Offline KalterOfen

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Re: Versorger kündigt wegen bisheriger Fehl-Belieferung
« Antwort #3 am: 22. Juli 2013, 14:06:21 »
@
Sie können den Versorger ruhig nennen.
Was steht denn in den AGB drin, das diese Versorgung ausgeschlossen ist?
Ein zweitarifzahler ist eigentlich kein hinderungsgrund die zweitarifsteuerung ist ja vom netzbetreiber ausgeschaltet/deaktiviert.

Der Versorger ist/war VATTENFALL. Die AGB hab ich ehrlich gesagt nicht mehr, da ich sie eh nicht mehr lesen könnte.

Ihren letzten Satz versteh ich allerdings nicht: wieso sollte die zweitarifsteuerung vom netzbetreiber (das ist doch wohl unser regionaler versorger?) ausgeschaltet sein?


Offline KalterOfen

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Re: Versorger kündigt wegen bisheriger Fehl-Belieferung
« Antwort #4 am: 22. Juli 2013, 14:21:34 »
Es gibt weitere Lieferanten, die die Versorgung von Verbrauchsanlagen mit Zweitarifzählern ausschließen und übrigens auch die Kündigung entsprechend durchziehen. Für dieses Verhalten gibt es einen Sachgrund: Das Verbrauchsverhalten solcher Anlagen weicht (sowohl im Tages- als auch im Jahresprofil) von einem normalen Haushaltskunden erheblich ab. Generell entstehen durch Profilfehlanpassungen dem Lieferanten sowohl für Ausgleichsenergie als auch für Mehr- und Mindermengen  zusätzliche Kosten! Diese versucht er natürlich zu vermeiden, zumal dann, wenn die Ursache ( Nachtspeicherheizung) offensichtlich ist!

Sie haben völlig recht. Exakt diesen Eindruck hatte ich auch nach einigen Tagen Recherche. Wobei mir weder Vattenfall am Telefon noch mein städtischer Grundversorger eine Auskunft geben konnte oder wollte.

Zwischenzeitlich glaube ich herausgefunden zu haben, daß es nur noch 2 überregionale Versorger gibt, die offiziell Nachtstrom anbieten: RWE und E-Vita.
Wobei man auf der RWE-Seite DIREKT weitergeleitet wird nach den Lech-Werken.
Dort gäbe es zwar einen tollen billigen Nachstrom, ABER: man nimmt mich nicht, weil man nur Kunden mit einem SEPARATEN Zähler annimmt. (Wo also der Haushaltstrom an einem extra Zähler gemessen wird.....) Es hat einige Telefonate gekostet, bis dieser Umstand geklärt war.
Klarheit brachte erst diese Tarifinformation:

[PDF]Häufig gestellte Fragen - Wärmespeicherstrom RWE

So wie es aussieht, werde ich ja wohl zum Grundversorger zurückfallen, wenn ich nicht schnell woanders unterschreibe?

Gruss
K.O.



Offline Netznutzer

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Re: Versorger kündigt wegen bisheriger Fehl-Belieferung
« Antwort #5 am: 22. Juli 2013, 16:38:09 »
Zitat
ABER: man nimmt mich nicht, weil man nur Kunden mit einem SEPARATEN Zähler annimmt.

Dann lassen Sie Ihre Anlage, sofern erforderlich, von einem Elektriker umbauen und anschliessend vom Netzbetreiber die Zähler wechseln. Das hätte den weitergehenden Vorteil, dass Sie sich den HT-Zähler-Lieferanten unabhängig vom NT-Zähler-Lieferanten aussuchen können, also 2 x den günstigsten ANbieter. So sollten die Umbaukosten schnell wieder rein kommen.

gruß

NN

Offline KalterOfen

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Re: Versorger kündigt wegen bisheriger Fehl-Belieferung
« Antwort #6 am: 22. Juli 2013, 16:45:22 »
Zitat
ABER: man nimmt mich nicht, weil man nur Kunden mit einem SEPARATEN Zähler annimmt.

Dann lassen Sie Ihre Anlage, sofern erforderlich, von einem Elektriker umbauen und anschliessend vom Netzbetreiber die Zähler wechseln. Das hätte den weitergehenden Vorteil, dass Sie sich den HT-Zähler-Lieferanten unabhängig vom NT-Zähler-Lieferanten aussuchen können, also 2 x den günstigsten ANbieter. So sollten die Umbaukosten schnell wieder rein kommen.

gruß

NN

Danke. Wird auf jeden Fall mal in meine Überlegungen einbezogen.
Gruss

K.O.

Offline Cremer

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Re: Versorger kündigt wegen bisheriger Fehl-Belieferung
« Antwort #7 am: 23. Juli 2013, 07:58:29 »
ich verstehe richtig, dass eine Änderung an der Verteil/Zähleranlage normalerweise nicht notwendig ist. Beim Zweitarifzähler wird über das Rundsteuergerät zu variablen nachtzeiten von HT auf NT umgeschaltet. Diese Anlage müßte durch den örtlichen Netzbetreiber deaktiviert sein.
Es ist mit dem örtlichen Netzbetreiber zu klären, dass die Zweitarifzählerfunktion deaktiviert ist, also nur im HT-Bereich gezählt wird. Dann dürfte der Versorger seiner Wahl auch keine Probleme bereiten.
Sie könnten natürlich auch einen Zählerwechsel auf einen Eintarifzähler vom Netzbetrieber durchführen lassen (Kosten).
« Letzte Änderung: 23. Juli 2013, 08:01:44 von Cremer »
MFG
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Offline KalterOfen

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Re: Versorger kündigt wegen bisheriger Fehl-Belieferung
« Antwort #8 am: 23. Juli 2013, 09:54:05 »
Aah ja, jetzt verstehe ich  ;D
Das wäre natürlich u.U.mal zu klären,ob sich die Stadtwerke darauf einlassen. die ja im Grunde genommen alles zu versuchen scheinen, ihren "verlorenen Sohn" zurück zu bekommen?!
Kennen Sie Beispiele, wo das schon ohne größere Umstände gemacht wurde?

Gruss
K.O.

Offline Cremer

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Re: Versorger kündigt wegen bisheriger Fehl-Belieferung
« Antwort #9 am: 23. Juli 2013, 16:08:06 »
@KalterOfen,

ich hatte persönlich einen Fall gekannt, da war der Zweitarifzähler noch eingebaut und es wurde nur auf HT gezählt. Der NT-Bereich gab es in dieser Liegenschaft niemals. Man nutzte diesen Zähler vom Versorger nur im HT Bereich.
MFG
Gerd Cremer
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Offline KalterOfen

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Re: Versorger kündigt wegen bisheriger Fehl-Belieferung
« Antwort #10 am: 23. Juli 2013, 16:38:55 »
@Cremer

Okay. Aber ob das auch wirklich durch "Bestellung" des jetzigen Kunden zustande kam oder einfach mal infolge eines Mieterwechsels, wo der Versorger das von sich aus änderte?
Ehrlich gesagt scheue ich ein Telefonat mit meinem regionalen Anbieter, weil ich aus der Vergangenheit da ziemlich unerfreuliche Erlebnisse hatte. Ich werde es allerdings mal per Mail versuchen zu erfragen. Immer in der Hoffnung auf eine Antwort innerhalb kurzer Zeit.
Frage: Vattenfall hat mir zum Ende August gekündigt. Bis zu welchem Termin MUSS ich woanders einen Vertrag abschließen?

mfG
K.O.

Offline Cremer

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Re: Versorger kündigt wegen bisheriger Fehl-Belieferung
« Antwort #11 am: 24. Juli 2013, 10:50:47 »
Um einen reibungslosen Wechsel, um nicht an den örtlichen Netzbetreiber zurück zufallen, ist eine Wechselfrist von 4 Wochen angebracht. Die Frist ist auch durch die BNetzA geregelt.
Also noch ca. 1 Woche Zeit :-(
MFG
Gerd Cremer
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Offline KalterOfen

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Re: Versorger kündigt wegen bisheriger Fehl-Belieferung
« Antwort #12 am: 25. Juli 2013, 16:05:41 »
Tja, dann bleibt mir ja wohl nicht mehr viel Zeit. Jedenfalls noch mal danke für Eure Hilfe hier.

mfG
k.o.

Offline blueeye

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Re: Versorger kündigt wegen bisheriger Fehl-Belieferung
« Antwort #13 am: 08. Oktober 2013, 22:47:44 »
Hallo,
ich kann mich diesem Fall wohl anschließen, da ich auch Probleme aufgrund eines Mehrtarifzählers habe.
Ich bin seid Anfang des Jahres Kunde bei almado immergrün - dass es mit diesem Anbieter oft Probleme gibt, hört man ja inzwischen. Vor kurzem habe ich eine Mail bekommen wegen Vertragsverstoß - eben weil ich einen Mehrtarifzähler habe. Ich habe vor Jahren Tag- und Nachtstrom genutzt. Seid etlichen Jahren habe ich bei verschiedenen Anbietern Einheitstarife und noch nie stellte es ein Problem dar, dass ich zwei Zähler habe.
In den AGBs von immergrün stehl allerdings, dass Mehrfachzähler einen Vertragsverstoß darstellen und zur außerordentlichen Kündigung berechtigen sowie zu Aufschlägen auf den Strompreis. Als Alternative wurde mir ein Wechsel in einen anderen, teureren Tarif angeboten ohne dass mir allerdings das Kleingedruckte irgendwo mitgeliefert worden wäre. Auch im Internet ist dieser Tarif nicht zu finden.
Mir ist bei Vertragsabschluss die Stelle in den AGBs nicht aufgefallen, bzw. hätte ich als Laie auch nicht wirklich verstanden, dass ich dazugehöre. Nun kam also nach 9 Monaten - just zum Zeitpunkt der Kündigungsfrist - diese Mail.
Ich vermute ja Abzockmasche dahinter - nach 9 Monaten hat sich ja ein ordentlicher Verbrauch angesammelt, der nun verteuert abgerechnet werden kann und der versprochene Bonus wird damit auch hinfällig.
Ich habe mich an die Verbraucherzentrale gewandt, von dort habe ich die Empfehlung bekommen, auf jeden Fall erst einmal regulär zum Ende des Jahres zu kündigen. Das habe ich auch getan und eine Bestätigung der Kündigung ZUM 31.12.2013 erhalten.
Laut dieser Mail hätte ich mich bis zum 4. Oktober melden sollen um in den teureren Tarif zu wechseln. Darauf habe ich allerdings nicht reagiert, da ich mich nicht auf irgendetwas einlassen wollte. Daraufhin habe ich heute nun Bescheid bekommen, dass mein Vertrag außerordentlich zum 18. Oktober endet. Nun befürchte ich, dass demnächst eine horrend überteuerte Schlussrechnung ins Haus flattert. Wie soll ich mich verhalten? Bin ich komplett auf den Leim gegangen und muss nun alles klaglos zahlen? Soll ich Widerruf einlegen? Kann ich mich irgendwie wehren?
Ich hoffe, hier kann mir geholfen werden, die Zeit drängt leider, was sicher auch im Sinne von immergrün ist......

lg, blueeye

Offline khh

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Re: Versorger kündigt wegen bisheriger Fehl-Belieferung
« Antwort #14 am: 08. Oktober 2013, 23:54:08 »
@blueeye

Sprechen Sie doch noch mal mit der Verbraucherzentrale und stelle Sie auch die Frage,
ob eine Beschwerde bei der Schlichtungsstelle Energie e.V. zweckmäßig sein könnte.
Aussagen zu Rechtsfragen sind als persönliche Einschätzung/Meinung zu verstehen.
Rechtliche Beratung ist allein gesetzlich befugten Personen/Institutionen vorbehalten.

 

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