Endlich erhalten Anleger etwas mehr Einblick
wie es um den Windkraftspezialisten Prokon
Regenerative Energien GmbH aus Itzehoe
steht. Er bietet Genussrechte mit
6 Prozent Grundverzinsung und der
Chance auf eine Überschussbeteiligung
an. Gut 74 000 Anleger haben
mehr als eine Milliarde Euro in die
Papiere investiert, die im Fernsehen, in
S-Bahnen und in Postwurfsendungen
beworben werden. Die Gesellschaft
hat eine Zwischenbilanz und Informationen
zur Ertragslage veröffentlicht.
Sie gehört zur Prokon Unternehmensgruppe,
die auch Zahlen vorgelegt hat.
Hohe Verluste. Die Zwischenbilanzen
sind verheerend schlecht. Bis 31.
August 2013 hat Prokon Regenerative
Energien 107,2 Millionen Euro Verlust
angehäuft. Bei der Unternehmensgruppe
erreichte der Verlustvortrag
194,4 Millionen Euro. Ende Juli waren
es – ohnehin schon heftige – 146,5
Millionen Euro. Die Unternehmensgruppe
teilte auf unsere Anfrage keine
Gründe für den rasanten Anstieg mit.
Folgen für Anleger. Durch die Riesenverluste
war das Stammkapital sowohl
bei der Unternehmensgruppe als auch
bei der Tochter Prokon Regenerative
Energien zum 31. August mehr als
aufgezehrt. Fehlbeträge, die über das
Stammkapital hinausgehen, gehen voll
zu Lasten des Genussrechtskapitals.
Das kann die Anleger hart treffen,
denn damit sinkt ihr Rückzahlungs -
anspruch entsprechend. Die Unter -
nehmensgruppe äußerte sich nicht, ob
und wie stark er sich schon vermindert
hat. Fraglich ist zudem, ob der Jahresüberschuss
von Prokon Regenerative
Energien reichen wird, um die Zinsen
zu bezahlen.
Finanztest-Warnliste. Angebote von
Gesellschaften aus der Prokon Unternehmensgruppe
stehen seit 2010 auf
unserer Warnliste (test.de/prokon und
test.de/warnliste).
Das sagt doch alles!!!