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Ökonomische Aspekte eines neuen Stromsystemdesigns, neues Strommarktdesign

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Stromfraß:

--- Zitat ---Ein Hochschaukeln wäre erst dann gegeben, wenn die erhobene Kapazitätsumlage ihrerseits wieder eine Steigerung der EEG-Umlage zur Folge hätte, und dann die gestiegene EEG-Umlage ihrerseits wieder eine steigende Kapazitätsumlage erzwingen würde.
Das ist aber nicht ersichtlich.
--- Ende Zitat ---
Das kann man so oder so sehen.
Black hat es in seinem Beispiel so gesehen.

--- Zitat ---Das geht so: Der Anteil an EEG Strom am Strommix nimmt zu. Dies führt zu einer Verteuerung des Endkundenpreises (steigende EEG Umlage). Der höhere EEG Anteil führt zu einer Verringerung an Strom aus Erzeugung mit gesicherter Kapazität. Da gesicherte Kapazität abnimmt, aber einen Marktwert besitzt steigt der Wert und damit die Kapazitätsvergütung an. Diese wird umgelegt über eine Kapazitätsumlage, die den Strompreis noch einmal verteuert.
--- Ende Zitat ---
Wenn der Strompreis sich verteuert, bspw. durch eine Kapazitätsumlage, wird man versuchen, dem zu entgehen. Eine Alternative bilden die Erneuerbaren. Das heißt, der Anteil des EEG-Strom am Strommix nimmt zu und weiter wie oben.

superhaase:

--- Zitat von: Stromfraß am 25. Juli 2013, 12:05:55 ---Wenn der Strompreis sich verteuert, bspw. durch eine Kapazitätsumlage, wird man versuchen, dem zu entgehen. Eine Alternative bilden die Erneuerbaren. Das heißt, der Anteil des EEG-Strom am Strommix nimmt zu und weiter wie oben.
--- Ende Zitat ---
Ok, über diesen Zwischenschritt des Ausweichverhaltens der Stromverbraucher kann sich eine positive Rückkopplung ergeben. Das sehe ich jetzt auch.
Aber der Anteil der Erneuerbaren nimmt so oder so zu.
Es ist das Ziel der Energiewende, dass ihr Anteil zunimmt.
Wie stark sich wohl so eine zusätzliche Rückkopplung sich auswirken könnte?
Zu bedenken ist, dass der Anreiz zur Ausweichbewegung mittels Eigenerzeugung, auf die Sie hier anspielen, auch heute schon gegeben ist und auch ohne eine Kapazitätsumlage die nächsten Jahre stark steigen wird. Spätestens dann, wenn auch wieder die Börsenstrompreise steigen werden (tiefer können sie ja schon gar nicht mehr gehen, denn sie befinden sich praktisch schon auf Höhe der Braunkohlestrom-Grenzkosten).

Außerdem:
Wenn immer weniger fossile Kraftwerke zur dauerhaften Stromerzegung gebraucht werden, dann stehen auch immer mehr fossile Kraftwerke für den Kapazitätsmarkt zur Verfügung. Man kann daher auch annehmen, dass dann aufgrund des großen Angebots die Kapazitätspreise sinken werden.

Black:

--- Zitat von: superhaase am 25. Juli 2013, 12:48:34 ---Aber der Anteil der Erneuerbaren nimmt so oder so zu.
Es ist das Ziel der Energiewende, dass ihr Anteil zunimmt.

--- Ende Zitat ---

Dann erklären Sie politisch aber mal folgendes:

"Lieber Verbraucher, wir wollen konventionellen Kraftwerksstrom durch EEG Strom verdrängen. EEG Strom ist leider teurer, deswegen musst Du auch mehr dafür bezahlen. Für den konventionellen Kraftwerksstrom, den wir gerade verdrängen musst Du künftig dann aber auch mehr zahlen, denn durch die Verdrängung mit EEG Strom wird dieser Strom (gesicherte Kapazität) nun plötzlich sehr wertvoll und damit auch teurer. Du zahlst nun also zwei Umlagen. Eine Umlage soll den EEG Strom gegenüber dem Kraftwerksstrom stärken. Nunja und die andere Umlage soll den Kraftwerksstrom gegenüber dem EEG Strom stärken, damit die Betreiber nicht die Kraftwerke abschalten"

Energiesparer51:
Bei den zwei genannten "Umlagen" wird es aber nicht bleiben. Wir haben ja sogar schon einige weitere.

Stromfraß:

--- Zitat ---Bei den zwei genannten "Umlagen" wird es aber nicht bleiben. Wir haben ja sogar schon einige weitere.
--- Ende Zitat ---
Es ist zwar nicht die Anzahl der "Umlagen" entscheidend, sondern mehr deren Höhe.
Fakt ist aber, dass das EEG und daraus resultierende Aufgaben fömlich danach schreien, weitere zu erfinden.
Wenn jedes Unternehmen und jeder Einzelne sein wirtschaftliches Risiko auf die Allgemeinheit abwälzt (solidarisiert) und nur den Profit abfassen möchte, ist das eben so.
Was ist das nur für eine Zeit, wo jeder sein Risiko quasi versichern möchte, ansonsten passiert nichts?
Richtig ist, der Anteil der Erneuerbaren am Strommix wird zunehmen.
Eine andere Frage ist es aber doch, warum man das übers Knie brechen muss.
Die seinerzeitige Begründung, nach Fukushima aus der Kernenergie auszusteigen, war ja nun wirklich nur ein politischer Schnellschuss - Kehrtwende um 180 Grad. Die KKW bleiben uns noch einige Zeit erhalten und erst recht die Kohlekraftwerke.
Energiewende ja, aber nicht um jeden Preis und sofort geht ohnehin nicht!
Es ist ein Unterschied, ob ich dem Verbraucher in 3 Jahren 6 Ct. zumute oder aber in 6 Hahren 3 Ct.

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