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Ökonomische Aspekte eines neuen Stromsystemdesigns, neues Strommarktdesign

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superhaase:

--- Zitat von: Stromfraß am 24. Juli 2013, 11:33:37 ---Wenn dem so ist, dann ergibt sich die Frage: Für wen oder was ist das Merit-Order-System sinnvoller?
--- Ende Zitat ---
Ist doch ganz offensichtlich:
Die Kraftwerke mit sehr niedrigen Grenzkosten (Braunkohle- und Atomkraftwerke) können im Merit-Order-System ihren Strom meistens zu Preisen weit über ihren Kosten verkaufen und fetten Reibach machen.
Das galt zumindest für die Anfangszeiten des Merit-Order Systems.
Man muss also nicht fragen, wer sich für die Einführung dieses Merit-Order-Börsensystems stark gemacht hat.

Inzwischen hat sich die Situation ja etwas geändert, denn die Braunkohlekraftwerke sind heute sehr oft preisbestimmend und die durchschnittlichen Börsenpreise sind stark gesunken.

Stromfraß:

--- Zitat ---Inzwischen hat sich die Situation ja etwas geändert, denn die Braunkohlekraftwerke sind heute sehr oft preisbestimmend und die durchschnittlichen Börsenpreise sind stark gesunken.
--- Ende Zitat ---
Da wird wohl bald Schluss sein mit Merit-Order.

superhaase:
Ja, nun da die Merit-Order keine üppigen Gewinne mehr für die konventionellen Kraftwerks-Portfolios garantiert, ist ja schon der Ruf nach einer Kapazuitätsprämie bzw. einem Kapazitätsmarkt laut geworden.

Wie aber egn schon so schön treffend festgestellt hat, hat spätestens dann das Merit-Order-Modell jegliche Berechtigung verloren, sofern sie diese je gehabt hat - was ich bestreite.

Black:
Eine Kapazitätsvergütung bzw. Kapazitätsumlage wäre schon bizarr denn:

Man führt eine EEG Förderung ein, die den Anteil konventioneller Energie zurückdrängt und weiter zurückdrängen soll (bis auf 20 % lt. EEG). Die Kosten hierfür trägt der Stromkunde.

Mit wachsendem EEG Anteil wird plötzlich die "gesicherte Kapazität" die früher selbstverständlich war zu einem relevanten geldwerten Faktor. Plötzlich soll für etwas, dass früher selbstverständlich war gesondert Geld gezahlt werden.

Der Verbraucher zahlt also eine EEG Umlage, die EEG Strom fördert und dann zusätzlich noch eine Kapazitätsumlage, weil durch die EEG Förderung die Kapazität plötzlich nicht mehr gesichert sein soll. Der Verbraucher subventioniert also gleichzeitig die erneuerbaren Energien und die konventionellen Energien über eine eigene Umlage. Beide Abgaben schaukeln sich dabei auch noch hoch.

Stromfraß:

--- Zitat ---Der Verbraucher zahlt also eine EEG Umlage, die EEG Strom fördert und dann zusätzlich noch eine Kapazitätsumlage, weil durch die EEG Förderung die Kapazität plötzlich nicht mehr gesichert sein soll. Der Verbraucher subventioniert also gleichzeitig die erneuerbaren Energien und die konventionellen Energien über eine eigene Umlage. Beide Abgaben schaukeln sich dabei auch noch hoch.
--- Ende Zitat ---
So lange es Verbraucher gibt, die zahlen, ist das doch eine wunderbare Sache.
Davon lebt das EEG und vielleicht bald auch noch andere.
Mittlerweile sind die Kosten, die durch das EEG verursacht sind, bei manchen schon ein Drittel des Gesamtstrompreises -allen anderslautenden Versprechen der Politik zum Trotz. Es wird zwar behauptet, die Schmerzgrenze ist erreicht, aber ist sie es tatsächlich? Vielleicht lässt sich noch 1 Ct. oder auch 2 Ct. herausquetschen? Wen es ganz arg trifft, der Herr Altmaier bietet auch kostenlose Energieberatungen an! :o

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