Energiepolitik > Erneuerbare Energie

Regierung treibt die Stromkosten auf Rekordwert

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superhaase:

--- Zitat von: PLUS am 15. Juni 2013, 16:49:28 ---Nur mal so als Gedankenspiel (!):
[*]Morgen entscheidet das Verfassungsgericht, dass das EEG rechtswidrig ist.
[*]Die vorrangige Einspeisung und die EEG-Verfügung für die bereits errichteten und am Netz befindlichen PV-Anlagen fallen ab  übermorgen weg.[/list]Zeigt sich dann die Wirtschaftlichkeit dieser bestehenden Anlagen für die Betreiber?
--- Ende Zitat ---
Wenn die garantierte Einspeisevergütung ab sofort wegfallen würden, dann würden sehr viele PV-Anlagen natürlich insgesamt unwirtschaftlich, da sie ihre Investitionskosten sicher nicht in 20 Jahren Betriebsdauer einspielen könnten.


--- Zitat ---Welche Folgen hätte das für die Stromversorgung?
--- Ende Zitat ---
Bei Wind und PV aktuell keine. Alle bisher errichteten PV-Anlagen würden am Netz bleiben. Wohl auch alle Windkraftwerke.
Anders bei Biogasanlagen, die würden alle schlagartig schnell vom Netz gehen, weil ihnen kein Bauer mehr Biomasse liefern würde infolge bevorstehender Insolvenz.

Die Weiterentwicklung zu einer nachhaltigen Stromversorgung wäre schlagartig beendet, weil keine neuen EE-Stromanlagen mehr zugebaut würden.
Nach und nach würden Windkraftwerke aufgrund größerer Schäden vom Netz gehen und nicht mehr repariert oder ersetzt werden.
Die Windkraft hätte erst wieder eine Chance, zugebaut zu werden, wenn die konventionellen Kraftwerke nicht mehr subventioniert würden.
Alle PV-Anlagen würden auf Eigenverbrauch getrimmt (auch die ganz alten, die ausschließlich mit Volleinspeisung arbeiten). Sie würden wohl noch lange mit kleineren Reparaturen am Netz bleiben. Zugebaut würden würden die nächsten 1-2 Jahre wohl praktisch keine PV-Anlagen mehr. In 3-4 Jahren, wenn die PV-Preise noch ein Stück weiter gesunken sein werden, würden wohl auch für Eigenverbrauch wieder langsam zunehmend PV-Anlagen zugebaut werden. Dies könnte aber den Wegfall der Windkraft und der Biomasse sicher nicht ausgleichen. Die Stromerzeugung wird nach und nach wieder deutlich mehr CO2 ausstoßen.
 


--- Zitat ---Welche Folgen hätte das für die Strompreisbildung an der Börse?
--- Ende Zitat ---
Zunächst keine. Aller Windstrom und Solarstrom würden weiterhin eingespeist und es würde sich bzgl. Preisbildung diesbezüglich nichts ändern.
Mit allmählich wegfallender Windkraft werden dann die Börsenstrompreise schnell wieder steigen, weil wieder vermehrt Gaskraftwerke zum Einsatz kommen werden.


--- Zitat ---Welche Folgen hätte das auf die Strompreise für die endverbrauchenden Haushaltskunden?
--- Ende Zitat ---
Der Haushaltstrompreis würde wohl schlagartig um den Betrag der EEG-Umlage sinken, die ja einfach wegfallen würde.

Energiesparer51:

--- Zitat von: PLUS am 15. Juni 2013, 16:49:28 ---.....
Die vorrangige Einspeisung und die EEG-Verfügung für die bereits errichteten und am Netz befindlichen PV-Anlagen fallen ab  übermorgen weg. Zeigt sich dann die Wirtschaftlichkeit dieser bestehenden Anlagen für die Betreiber?
.

--- Ende Zitat ---
Wenn man das mal als Gedankenexperiment so annimmt, dass wird wohl jeder PV-Anlagebetreiber seine Alage weiternutzen. Ich unterstelle mal, dass er vom Netzbetreiber oder einem Stromhändler einen Preis x unterhalb des Börsenpreises bekommen könnte. Das wäre mehr als nichts. Er würde zudem zusehen, möglichst viel des erzeugten Stroms selbst zu nutzen, da das Kosten für gekauften Strom spart. Der Verbrauch zu Heizzwecken (auch als Stromdirektheizung) wäre vielleicht attraktiver als der Verkauf. Aber auch der Verkauf würde einen geringen Deckungsgrad abwerfen.  Incl. Abschreibung würde die PV-Anlage steuerlich Verluste generieren und dadurch eine Steuerersparnis generieren. Das werden Merkel und  Schäuble aber nicht wollen.


--- Zitat ---Welche Folgen hätte das für die Stromversorgung?
--- Ende Zitat ---
Geringere Einspeisung durch Verbesserung des Selbstverbrauchs.


--- Zitat ---Welche Folgen hätte das für die Strompreisbildung an der Börse?
--- Ende Zitat ---
Da würde der Strompreis wohl kaum steigen, da der eingespeiste Strom zu Grenzkosten nahe Null produziert wird und damit immer noch vorrangig wäre.  Wer kauft denn teureren Strom, wenn es billigeren gibt?


--- Zitat ---Welche Folgen hätte das auf die Strompreise für die endverbrauchenden Haushaltskunden?
--- Ende Zitat ---
Ich vermute, dass der Haushaltskunde nicht einfach um die jetzige EEG-Umlage entlastet würde. Da wollen andere sicher gern ihren Gewinn  noch etwas aufbessern. Indiz dafür ist, dass viele Versorger die EEG-Umlagerhöhung weitergegeben haben und geringere Beschaffungskosten nicht.

PS. Soweit ich weiß gibt es auch bei Shell noch E10.

PLUS:

--- Zitat von: Energiesparer51 am 15. Juni 2013, 18:41:03 ---Wer kauft denn teureren Strom, wenn es billigeren gibt?
--- Zitat ---Richtig, man bekommt immer öfter sogar noch Geld bezahlt, wenn man ihn abnimmt:
 
Strom         
EPEX Spot Stand:      18.50 Uhr  15.06.   
UHR         So, 16.06.
00-01      €/MWh   9,21
01-02      €/MWh   5,21
02-03      €/MWh   0,21
03-04      €/MWh   -0,20
04-05      €/MWh   -14,94
05-06      €/MWh   -19,56
06-07      €/MWh   -23,70
07-08      €/MWh   -10,04
08-09      €/MWh   -0,01
09-10      €/MWh   0,92
10-11      €/MWh   0,00
11-12      €/MWh   0,00
12-13      €/MWh   -0,01
13-14      €/MWh   -50,08
14-15      €/MWh   -200,07
15-16      €/MWh   -155,56
16-17      €/MWh   -63,05
17-18      €/MWh   1,12
18-19      €/MWh   11,09
19-20      €/MWh   15,07
20-21      €/MWh   18,10
21-22      €/MWh   18,06
22-23      €/MWh   25,11
23-24      €/MWh   18,09
Ja, sie ist einfach verrückt diese Energiepolitik. Da wird das wohl weltweit modernste und umweltfreundlichste GuD-Kraftwerke nicht in Betrieb genommen. Es könnte als Gesamtleistung 430 Megawatt Strom erzeugen und bis zu einer halben Million Haushalte mit Strom versorgen.

Die Politik hat versagt, Kohle wird verfeuert wie nie zuvor. Energiewende, Klimaerwärmung, Sintfluten hin oder her. Es gibt kein funktionierendes Steuerungsinstrument. Mit EEG und Emissionshandel entfernt man sich immer weiter von den Zielen. Man fördert die  erneuerbaren Energien ohne Gesamtkonzept. Nichts passt zusammen.

Angeblich ist Gas zu teuer. Aber was zahlen die Verbraucher für EE-Strom, trotz Negativpreisen an der Börse?

--- Zitat von: Energiesparer51 am 15. Juni 2013, 18:41:03 ---PS. Soweit ich weiß gibt es auch bei Shell noch E10.
--- Ende Zitat ---
Hat zwar jetzt nichts mit dem Thema zu tun, hat aber auch etwas mit falschem und teurem Umwelt- und Klimaschutz zu tun.  Was bleibt Shell auch übrig. Strafe will keiner gerne bezahlen. Ohne E10 lassen sich die blödsinnigen Vorgaben nicht erreichen. Mit Umweltschutz hat das wenig zu tun. Der Schaden ist größer als der Nutzen, Kosten und Zusatzaufwand kommen dazu, der Mehrverbrauch auch noch! Der Absatz ist trotz massiver Werbung und Versicherung, dass die Autos keinen Schaden nehmen, minimal. Die überwiegende Mehrzahl der Verbraucher lehnt E10 schon wegen des damit einhergehenden Raubbaus und aus Umweltschutzgründen ab.

--- Ende Zitat ---

--- Ende Zitat ---

Energiesparer51:
An der Kostenrelation Kohle- zu Gaskraftwerke wird eine Änderung der EEG-Förderung allerdings gar nichts ändern. Somit würden die Gaskraftwerke dadurch auch nicht rentabler im Vergleich zur Kohle.
Zu negativen Strompreisen würde kein PV- oder Windanlagenbetreiber liefern, da er seine Anlagen dann auch probemlos in der Leistung reduzieren könnte. Dass es überhaupt zu negativen Strompreise kommt, liegt wohl eher daran, dass AKW und Kohlekraftwerke ihre Leistung nicht entsprechend den Erfordernissen drosseln.

Technisch sind neuere PV-anlagen über 30 kW und andere EEG-Anlagen über 100 kW ja schon mit Einrichtungen zur ferngesteuerten Leistungsreduziereung ausgerüstet. Die könnte man ja auch anders als bisher nutzen.

Warum sollte man in einem GUD-Kraftwerk Gas zur Stromerzeugung verbrauchen, wenn Anlagen wie Wind- oder PV-Anlagen den Strom ohne Primärenergieverbrauch bereitstellen können. GUD-Kraftwerke können (zu höheren Kosten) die Schwankungen gut ausgleichen, aber unabhängig vom EEG im Vergleich zur Kohle nicht wirtschaftlich Grundlast erzeugen.

Zur Entwicklung des E10-Absatzes:
http://blog.check24.de/kfz-versicherung/autofahrer-deutschland-e10-15190/

PLUS:

--- Zitat von: Energiesparer51 am 15. Juni 2013, 19:36:27 ---An der Kostenrelation Kohle- zu Gaskraftwerke wird eine Änderung der EEG-Förderung allerdings gar nichts ändern.
--- Ende Zitat ---
Wer hat denn das erwartet?

--- Zitat von: Energiesparer51 am 15. Juni 2013, 19:36:27 ---Zu negativen Strompreisen würde kein PV- oder Windanlagenbetreiber liefern, da er seine Anlagen dann auch probemlos in der Leistung reduzieren könnte.
--- Ende Zitat ---
Ja, die Windmüller könnten dann auch problemlos auf Leistung ("Kohle") verzichten. Warum tun sie es nicht?

--- Zitat von: Energiesparer51 am 15. Juni 2013, 19:36:27 ---Warum sollte man in einem GUD-Kraftwerk Gas zur Stromerzeugung verbrauchen, wenn Anlagen wie Wind- oder PV-Anlagen den Strom ohne Primärenergieverbrauch bereitstellen können. GUD-Kraftwerke können (zu höheren Kosten) die Schwankungen gut ausgleichen, aber unabhängig vom EEG im Vergleich zur Kohle nicht wirtschaftlich Grundlast erzeugen.
--- Ende Zitat ---
@Energiesparer51, manoman, man kann die Ökonomie aber auch ganz aus den Augen lassen. Wer zahlt denn bereits für die zunehmende Zwangsabschaltung der Windräder? Die Verbraucher zahlen dann auch noch die neu kreierte Offshore-Haftungsumlage. Da wird schon eine  Belastungen von rund einer Milliarde Euro erwartet, ebenfalls weiter steigend. Jetzt dann auch noch für die Nichtanschaltung von neuen hocheffektiven GUD-Kraftwerken? Sind die denn teurer? Auf Teufel komm raus EE-Strom, sofort und egal was es kostet und egal welche Auswirkungen,  kann es das sein?

Warum sollen wir für unseren Strom nicht noch mehr bezahlen,  einschließlich den gar nicht erzeugten. Wir haben es ja zum Verschenken. Da geht noch was an der Strompreisspirale.  Einer geht noch ....  bis zum Umfallen.

--- Zitat von: Energiesparer51 am 15. Juni 2013, 19:36:27 ---Zur Entwicklung des E10-Absatzes:
http://blog.check24.de/kfz-versicherung/autofahrer-deutschland-e10-15190/
--- Ende Zitat ---
Mag sein, dass der E10-Absatz langsam steigt. Gemessen an den ursprünglichen Prognosen ist das trotzdem kein Erfolg und das ist gut so. Bei mir kommt E10 nicht in den Tank. U.a. Darum.. Die Amerikaner fahren ja bald mit Gas, dann brauchen sie den Mais-Sprit weniger. Nicht alles ist schlecht an der Entwicklung.  ;)

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