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Regierung treibt die Stromkosten auf Rekordwert

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egn:

--- Zitat von: Netznutzer am 13. Juni 2013, 21:48:38 ---Ich kann in Frankreich und Amerika Endvcerbraucherpreise sehen, die deutlich kleiner als die Hälfte der deutschen Preise sind.

--- Ende Zitat ---

Wenn Ihnen der Strompreis in seiner absoluten Höhe so wichtig ist, dass sie Ihre Existenz bedroht sehen, warum ziehen Sie dann nicht einfach in diese Länder um?

Gibt es vielleicht doch Dinge in D, die auch teilweise über Ihre Stromrechnung finanziert werden, auf die Sie nicht verzichten wollen?


--- Zitat ---Hätte Wenn und Aber Herr Fricke, aber das sind die Fakten. EEG Strom verteuert für den Verbraucher den Preis, um die exorbitante Rendite der Produzenten zu sichern.

--- Ende Zitat ---

Ja, der Endpreis verteuert sich, weil die günstigeren Einkaufspreise der Versorger nicht weiter gegeben werden und sich nicht alle Stromverbraucher und auch Exporte an der Finanzierung beteiligen müssen. Und nein, die Produzenten erzielen im Vergleich zu den Stromkonzernen und den Netzbetreibern, keine exorbitanten Renditen. Die Rendite wird nicht mal wie bei den Netzbetreibern garantiert, sondern es kann und kam auch schon zu Totalverlusten bei Anlagen, weil man eben keinen garantierten Windertrag, noch garantierten Sonnenschein hat.


--- Zitat ---Mehrfach habe ich hier bereits dargelegt, dass man für die Hälfte der Fördergelder dasselbe hätte erreichen können, wenn man diese Geschichte zu neiner Staatsaufgabe ohne Profitabsicht gemacht hätte, statt unbegrenzte Renditen durch zügellosen bis nutzlosen Zubau staatlich zu garantieren.

--- Ende Zitat ---

Dass Planwirtschaft nicht funktioniert, hat sich schon vielfach gezeigt. Aber auch Markt funktioniert nicht, wenn er nicht entsprechend reguliert wird, so dass alle die von was profitieren, auch einen Beitrag leisten müssen.

egn:

--- Zitat von: RR-E-ft am 13. Juni 2013, 17:54:37 ---Zudem lässt sich wohl fragen, ob die EEG- Strommenge nicht etwa einen zu großen Einfluss auf die merit-order-  Strompreisbildung hat, wenn  an der Börse nur ein Teil der Gesamtstrommenge gehandelt wird und zudem der Anteil der an der Börse vermarkteten EEG- Strommenge an der insgesamt an der Strombörse gehandelten Strommenge größer ist  als der Anteil der gesamte EEG- Strommenge am Gesamtabsatz auf dem Gesamtmarkt, so dass die EEG- Strommenge bei der Preisbildung insgesamt überrepräsentiert erscheint, so wie Beamte im deutschen Bundestag.

--- Ende Zitat ---

Die Antwort darauf ist, dass etwaige Unterschiede sofort durch Arbitragegeschäfte ausgeglichen würden. Wenn ein Erzeuger seine Strom OTC  an der Börse vorbei kostendeckend für 40 €/MWh verkauft hat, durch eine hohe PV- oder Windeinspeisung der Preis an der Börse aber auf 30 €/MWh sinkt, würde er den Strom stattdessen an der Börse für 30 €/MWh einkaufen und seine Kraftwerke entsprechend drosseln oder abschalten, und sich über mehr als 30 % aufwandslosen Gewinn freuen. Sein Käufer kann ja nicht aus seinem Vertrag raus, er hat allerdings alle Freiheiten sich den Strom aus der günstigsten Quelle zu beschaffen. Die entsprechende Nachfrage würde natürlich auch den Preis an der Börse entsprechend erhöhen.

Die Strombörse bildet deshalb bis auf geringe Unterschiede den Gesamtmarkt ab.

PLUS:

--- Zitat von: egn am 14. Juni 2013, 07:21:11 ---Wenn man davon ausgeht, dass der EE Strom nur in D verbraucht wurde und nur der Strom der nicht abgeregelten Kraftwerke exportiert wird, dann wird für exportierten Strom kein Cent aus dem EE Topf verwendet.  usw. usf..
--- Ende Zitat ---

--- Zitat von: egn am 14. Juni 2013, 07:40:08 ---Wenn Ihnen der Strompreis in seiner absoluten Höhe so wichtig ist, dass sie Ihre Existenz bedroht sehen, warum ziehen Sie dann nicht einfach in diese Länder um?

Gibt es vielleicht doch Dinge in D, die auch teilweise über Ihre Stromrechnung finanziert werden, auf die Sie nicht verzichten wollen?
--- Ende Zitat ---

@egn, Sorry, aber das ist unseriös. Eine jeweils angepasste Argumentation, wie man sie eben gerade braucht.

Wollen sich nicht gerade viele auf  eigene Art, mehr oder weniger  intelligent, von diesen Lasten befreien?  Von den Eigenverbraucher bis zu Care Energy. Warum wohl?! Weil sie gerne ihren Teil "dieser herausragenden deutschen Energiewende" mitbezahlen wollen, weil das Wenden-System so toll ist? Der Rest soll die verbleibende Zeche der E(EG)-Wende dann alleine bezahlen, dazu alle "Dinge in D, die auch teilweise über Ihre Stromrechnung finanziert werden".

Ist das für Sie so in Ordnung? Ist nicht das System von Anfang an in Unordnung, für dessen Abschaffung oder generellen Änderung man dringend sorgen und eintreten müsste?  Ist das Propagieren z.B. für dieser PV-Extremförderung  und das anschließende Davonstehlen wenn die Folgen eintreten ok?

Müssen Sie Forenmitglieder, die anderer Meinung sind, auffordern auszuwandern? Ist es nicht legitim, die schiefen Dinge hierzulande gerade zu rücken, als nur eigennützig zu agieren und zuzusehen wie die Energiewende & Co. zu Lasten Dritter implodieren?

So geht das auf jeden Fall nicht, dem Rest, den nicht privilegierten Verbrauchern, die keine Hobbystromerzeugung auf ihrem Dach betreiben, die Zeche zu hinterlassen. Diese dürfen sich wehren und zwar hierzulande! Wenn sie auswandern würden, wer bezahlt dann die Steuern und Umlagen? ;)

RR-E-ft:
Durch den gesetzlichen Vorrang erneuerbarer Energien gibt es überschüssigen EEG- Strom im Netz erst, wenn die EEG- Strommenge den gesamten Bedarf deckt, deshalb alle konventionellen Erzeuger vom Netz sind und nicht zur Bedarfsdeckung eingesetzt werden, und darüber hinaus noch EEG- Strom in das Netz eingespeist wird. Die Situation hatten wir wohl noch nicht. Überschüssig ist der konventionelle Strom, so weit er gerade nicht zur Bedarfsdeckung benötigt wird.

@egn

Mit der Überrepräsentation der EEG- Strommenge meine ich, dass sich der Börsenpreis dadurch wohl geringer einstellt, als er sich einstellen würde, wenn die insgesamt erzeugte Strommenge (der gesamte Erstabsatz) ausnahmslos entsprechend merit order über die Börse abgesetzt würde.

Die genannten Abitragegeschäfte, bei denen ein Stromerzeuger seinen Strom zu kostendeckenden 40 MWh verkauft, dann jedoch den Strom nicht selbst erzeugt, sondern den benötigten Strom über die Börse beschafft, würde die über die Börse zu deckende Nachfrage erhöhen, wodurch es dort vermittels Verschiebung der merit order zu einem höheren Börsenpreis kommen kann.
Am Ende gibt es die  eierlegende Wollmilchsau denn wohl doch nicht.

Was tatsächlich in der Diskussion untergeht, ist der Umstand, dass ohne die über die Börse vermarktete EEG- Strommengen sich der Börsenpreis deutlich höher einstellen würde,
wenn etwa Gaskraftwerke dort wieder preisbestimmend werden.

Bei vollständigem Wegfall der EEG- Strommenge entfielen zwar die über die EEG- Umlage abzudeckenden Kosten. Es entstünden jedoch höhere Kosten, weil die konventionellen Stromerzeuger ihren Strom bei gestiegenem Börsenpreis deutlich höher vergütet bekämen. Und an dieser Stelle ist eben nicht ausgemacht, dass durch den vollständigen Fortfall der EEG- Strommenge die Kostenbelastung für das Gesamtsystem sinkt.

Entstehen durch diesen Effekt für das Gesamtsystem die gleichen Kosten, wird das Geld nur anders verteilt, indem die konventionellen Stromerzeuger allesamt  wieder deutlich mehr erlösen, insbesondere auch die Kohlestromer. Die erzielen etwa bei Börsenpreisen von über 60 EUR/ MWh und Stromgestehungskosten unter 30 EUR/ MWh dann wieder satte Renditen.

Wer weiß schon, ob die Renditen der privaten Atom- und Kohlestromer bei hohen Börsenpreisen höher liegen als die derzeitigen Renditen der privaten PV- Anlagenbetreiber?
Möglicherweise Daniel Wetzel von der WELT.

Die Kohle- und Atomstromer stecken ihre dadurch wieder steigenden Gewinne jedoch (worauf Netznutzer an anderer Stelle wegen der Entflechtung vollkommen zutreffend hinweist) nicht in die Netze, die sie oft nichts mehr angehen, und auch nicht unbedingt in Erneuerbare Energien, sondern vielleicht eher Milliardenbeträge in die Energieversorgung Lateinamerikas und Russlands, weil sie sich auf dortigen Wachstumsmärkten  höhere Renditen erhoffen (siehe E.ON).

Richtig ist, dass den EEG- Anlagenbetreibern vom Gesetz keine Renditen garantiert werden, sondern bisher "nur" der Absatz der erzeugten Strommengen zu garantierten Preisen.
Das erinnert ein wenig an die Kleingärtner in der DDR, deren Obst und Gemüse von den Verkaufsstellen zu hohen Preisen abgenommen wurde, und die sich dann vorn im Laden ihre Ernte schlangestehend zu günstigen Preisen wieder abholen konnten.


Durch den gesetzlichen Einspeisevorrang tragen die EEG- Stromerzeuger jedoch bisher kein Vermarktungsrisiko!
Für die Gaskraftwerksbetreiber hat sich hingegen das Vermarktungsrisiko gerade realisiert, so dass gerade fertiggestellte hocheffiziente Gaskraftwerke sofort in die Kaltreserve gehen.

Vielleicht sollte es doch so sein, dass EEG- Stromerzeuger, wenn sie schon weiterhin kein Vermarktungsrisikos zu tragen haben, dann jedenfalls für den eingespeisten Strom nur noch die Vergütung erhalten, die sich aus dem Erlös der Vermarktung ihres Stroms über die Börse gerade ergibt.

Wenn die EEG- Stromerzeuger als Vergütung nur noch den jeweiligen Börsenpreis bekommen, enstehen keine weiteren Kosten mehr, die noch über die EEG- Umlage abzudecken wären.

EEG- Anlagenbetreiber werden dann immer noch privilegiert, wenn sie zwar für den eingespeisten Strom nur noch die gleichen Vergütungen wie die konventionellen Stromerzeuger (nämlich den jeweiligen Börsenpreis) erhalten, jedoch nach wie vor - anders als die konventionellen Stromerzeuger - weiterhin kein Vermarktungsrisiko tragen.

Es steht zu erwarten, dass dann verstärkt in solche EEG- Anlagen investiert wird, welche diese Vergütung bei den geringsten Kosten erlösen, also wohl mehr onshore Windkraft anstelle von offshore Windkraft und PV.   Selbstverständlich müssen die unterschiedlichen Kosten der verschiedenen Technologien bzw. Betriebsformen eine Steuerungsfunktion ausüben können, wenn es nicht zu Fehlallokationen kommen soll.  Es ist möglichst die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien zu bevorzugen, welche die geringsten Kosten verursacht und sich deshalb als besonders effizient erweist.
 

PLUS:

--- Zitat von: RR-E-ft am 14. Juni 2013, 10:38:20 ---Durch den gesetzlichen Vorrang erneuerbarer Energien gibt es überschüssigen EEG- Strom im Netz erst, wenn die EEG- Strommenge den gesamten Bedarf deckt, deshalb alle konventionellen Erzeuger vom Netz sind und nicht zur Bedarfsdeckung eingesetzt werden, und darüber hinaus noch EEG- Strom in das Netz eingespeist wird. Die Situation hatten wir wohl noch nicht. Überschüssig ist der konventionelle Strom, so weit er gerade nicht zur Bedarfsdeckung benötigt wird.
--- Ende Zitat ---
Aber ja, völlig vergessen, "der gesetzliche Vorrang". Die Logik der operationalen Definition. Der uneingeschränkte gesetzliche Vorrang ist wohl einer der großen Fehler dieser E(EG)-Wende.

Wenn es also keinen überschüssigen EEG-Strom gibt, dann mangelt es wohl an bezahlbarem, wettbewerbsfähigen EEG-Strom, zur rechten Zeit am rechten Ort.

Die Deckung des Mangels ist ja zur rechten Zeit am rechten Ort immer exakt, sicher, bezahlbar und wettbewerbsfähig durch konventionelle Erzeugung realisierbar.

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