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Solarbranche darf auf Strafzölle hoffen

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PLUS:

--- Zitat von: Netznutzer am 07. Juni 2013, 13:54:47 ---Das haben die Solarlobbyisten fein hinbekommen: China erwägt Strafzölle auf europäische Autos

Prima, für die Totgeburt PV Module in D, EU zu produzieren, die Industrien zu opfern, die wirklich Gewinne schreiben und Menschen und Regionen in Lohn und Brot halten.

Gut gemacht, Herr Solarworld, Vielen Dank. Wir werden an Sie und Ihre Verdienste um die deutschen Arbeitsplätze denken, wenn Ihr Unternehmen bei IV vorstellig, oder ins Ausland an Investoren wegverkauft wird
--- Ende Zitat ---
@NN, wenn das erst die vereinigten streitbaren Metaller und Autobauer spitz bekommen! ;)
Spätestens wenn sie die Auswirkungen zu spüren bekommen werden sie nach der Ursache fragen. Sie werden dann "Herrn Solarworld" und allen Solaristen sicher dafür danken.

"Das beste Solarmodul" gibt es nicht. " Normaler Sturm- und Hagelschlag und Hitze sind angeblich kein Problem. Die bis jetzt Installierten sind aber wohl alle zerbrechlich und nicht aus Panzerglas.  ;)

Die Aufklärer: "wo 100 Watt drauf steht, sind auch normalerweise 100 Watt drin - außer bei Billigfirmen." und andere Sprüche ..

superhaase:

--- Zitat ---Die französische Zeitung "Les Echos" hatte zuvor berichtet, die Regierung in Peking werfe europäischen Oberklasse-Autobauern vor, dass diese dank Beihilfen ihre Fahrzeuge in China unter Wert verkaufen könnten. Die chinesischen Behörden prüften entsprechende Beschwerden einheimischer Autobauer.
--- Ende Zitat ---
Wenn dem so ist, dann sind Strafzölle auf deutsche Autos in China gerechtfertigt.

Allerdings gibt es keine Anzeichen dafür, dass deutsche Autobauer in China Autos unter den Herstellungskosten verkaufen. Alle deutschen Autobauer machen in China fette Gewinne.
Die Chinesen machen sich langsam lächerlich mit ihren Drohungen.

Man sollte sich da nicht gleich einschüchtern lassen, sondern vielleicht mal mit ernsthaften Drohungen gegenhalten. Auch mit Drohungen und Abschreckung läßt sich ein (Handels)-Krieg verhindern, mit ständiger Nachgiebigkeit dagegen nicht, das hat die Weltgeschichte gezeigt.

Es ist unvergleichlich naiv, zu glauben, man könne sich im wirtschaftlichen Wettbewerb mit China dadurch behaupten, dass man vor den Chinesen kuscht und jeden Streit mit ihnen vermeidet.
Die Chinesen werden alle ihre Interessen ohne Rücksicht auf andere durchsetzen - wer sich nicht wehrt, weil er vor chinesischen Drohungen Angst hat, der kann gleich den Löffel abgeben.

Was sind in Europa denn bitteschön für Weicheier und Angsthasen am Werk?
Man muss sich angesichts des Lamentos und der vollen Hosen ja schon schämen - es beginnt schon zu riechen. ;)

Bei Dumping mit Solarzellen werden es die Chinesen nicht belassen, wenn sie damit erfolgreich sein werden, weil Europa sich vor Angst in die Hosen macht und kuscht. Auch und gerade in der Automobilbranche nehmen die Chinesen langsam Fahrt auf.

Wenn man der europäischen Industrie die Zukunft so richtig verbauen will, dann muss man nur so weitermachen wie die aktuelle Bundesregierung und immer schön springen, wenn die Chinesen pfeifen.
Besser ist wohl, wir lernen alle schon mal Chinesisch.

RR-E-ft:
SPIEGEL 23/13, S. 72 f. berichtet unter der Überschrift "Aktion Abendsonne", das statitische Bundesamt habe im Februar nur noch 21 Hersteller von Solarzellen und Modulen mit knapp 6.000 Mitarbeitern gezählt. Die könnte man wohlmöglich mit Strafzöllen schützen. Auf der anderen Seite stehen all jene Arbeitsplätze, die gefährdet wären, wenn die Nachfrage nach Produkten made in Germany in China sinkt, wobei es sich um unseren größten Absatzmarkt in Asien handeln soll und gerade auch der Export von Konsumgütern dorthin die deutsche Wirtschaft in der Krise entscheidend gestützt habe.

Vor einem Jahr sollen durch das endgültige Aus bei der Drgeriemarktkette Schlecker 25.000 Beschäftigte ihren Arbeitsplatz verloren haben.

Für die Energiewende ist es wohl egal, ob die hier verbauten Module billig aus China oder etwas teurer aus Deutschland stammen.
Für die Beschäftigten, deren Arbeitsplätze davon abhängen, solche Module zu installieren, ist es wohl auch belanglos.   

superhaase:

--- Zitat von: RR-E-ft am 08. Juni 2013, 15:11:23 ---Für die Energiewende ist es wohl egal, ob die hier verbauten Module billig aus China oder etwas teurer aus Deutschland stammen.
Für die Beschäftigten, deren Arbeitsplätze davon abhängen, solche Module zu installieren, ist es wohl auch belanglos.
--- Ende Zitat ---
Das ist zweifellos richtig. Ich sag ja auch immer, dass die Entscheidung "Strafzölle ja/nein" auf die Energiewende in Deutschland und Europa kaum Einflus haben wird.
Isofern ist sie ohne Belang.
Mir ist um den "Siegeszug der PV" nicht Bang. Der Zug ist abgefahren - der Käse ist gegessen.  8)
Es ist sogar eher zu erwarten, dass die PV sich in Europa (auch in Deutschland) ohne Zölle ein wenig schneller weiter ausbreiten wird - insbesondere dann, wenn der Preiskampf und die Dumping-Subventionen seitens der Chinesen anhalten werden.
Wenn man also nur an einer möglichst schnellen und möglichst billigen Verbreitung bzw. Ausbau der PV-Stromerzeugung in Europa interessiert ist, dann muss man womöglich gegen die Strafzölle und vielleicht sogar für eine Förderung des chinesischen Dumpings in irgendeiner Form sein: Man könnte ja noch Prämien für unter Herstellungskosten importierte PV-Module zahlen, das würde die Chinesen sicher freundlich stimmen und sie würden deutsche Automobile im chinesischen Markt bevorzugen und so kleine Nicklichkeiten in den Staatsmedien gegen deutsche Hersteller in Zukunft unterlassen und nur noch amerikanische oider japanische Hersteller damit diskreditieren. Das wäre dann praktisch indirekt eine Förderung der viel wichtigeren und zahlreicheren deutschen Automobil-Arbeitsplätze über Prämien an chinesische PV-Hersteller. Das wäre nur die logisch-konsequente Fortsetzung der SPIEGEL-Argumentation gegen die Strafzölle.

Auch die EEG-Umlage wird ohne Strafzölle nicht weniger steigen. Durch einen die nächsten Monate erhöhten Zubau auf der Freifläche, der ja über Volleinspeisung komplett über die EEG-Umlage finanziert wird, wohl sogar eher etwas stärker steigen, als mit den Strafzöllen. Viel Unterschied wird das m.E. so oder so nicht mehr ausmachen.

Aber darum geht es im aktuellen Anti-Dumping-Verfahren gar nicht.

Es geht m.E. auch nicht nur um die womöglich noch 6000 Arbeitsplätze in der PV-Produktion in Deutschland oder ein paar mehr in Europa, die man schützen könnte oder opfern könnte, um andere Arbeitsplätze vor unfairen chinesischen Vergeltungsmaßnahmen vermeintlich zu schützen (wobei ich wie schon dargelegt nicht glaube: weder an die Realisierung der Drohungen Chinas, noch an einen unvermeidbaren Handelskrieg mit gegenseitiger Zoll-Spirale).

Hier geht es um viel mehr:

Es geht um eine Entscheidung, wie man mit dem agressiven Dumpingverhalten der Chinesen und dem damit einhergehenden politischen Druck umgeht.

Es geht darum, ob internationale Handelsregeln und eine WTO überhaupt eine Existenzberechtigung haben, wenn man sie einfach missachtet und eine Handelsgroßmacht wie China durch wüste Drohungen sich willkürlich darüber hinwegsetzen kann.

Es geht aber vor allem auch darum, wie attraktiv ein Investitionsstandort Europa für einen europäischen oder auch nicht-europäischen Investor überhaupt noch erscheint, wenn sich Europa durch China so erpressen und am Nasenring durch die Manege ziehen lässt.
Es geht eben nicht nur um Arbeitsplätze, die immer gern als politisches Druckmittel verwendet werden, sondern auch um Invetitionen, also um Geld, das in den Aufbau von z.B. Fabriken gesteckt wird.
Was bedeutet das für das Investitionsklima in Europa?
Warum soll irgendwer noch in Europa investieren und Arbeitsplätze schaffen, wenn sich Europa nicht gegen China behaupten kann, ja nicht einmal mehr behaupten will?
Wenn Europa nicht willens ist, Investitionen in europäische Standorte vor unfairen Praktiken zu schützen?
Welche Bank will da noch gerne Kredite für europäische Produktionsstandorte geben? Wohl nur noch zu höheren Zinsen, die das hohe Risiko decken.
Welchen Grund gibt es dann für einen Investor, nicht sicherheitshalber gleich nur noch in China Werke und Arbeitsplätze zu schaffen, weil diese Investitionen von China mit aller Schärfe und Vehemenz verteidigt werden - und das auch erfolgreich durch Hinwegsetzung über alle internationalen Handelsregeln?
Ein Investor - auch ein deutscher Autobauer - wäre doch mit dem Klammerbeutel gepudert, wenn er in Zukunft auch nur einen einzigen Arbeitsplatz in Europa schaffen würde, statt in China, wo seine Investition viel sicherer ist (selbst wenn er dort auch nicht billiger produzieren könnte und andere Nachteil hätte)!
Wie sollen also in Zukunft Arbeitsplätze in Europa entstehen?

Netznutzer:
Handelskrieg mit China würde Million Jobs bedrohen

http://www.welt.de/wirtschaft/article116948153/Handelskrieg-mit-China-wuerde-Million-Jobs-bedrohen.html

Mal eine realistische Einschätzung von jemandem, der sich auskennt.

Gruß

NN

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