Energiepolitik > Erneuerbare Energie
Solarbranche darf auf Strafzölle hoffen
egn:
--- Zitat von: superhaase am 25. Mai 2013, 10:58:18 ---
--- Zitat ---Die Hersteller die zu teuer sind dass man noch eine EEG Anlage rentabel bauen kann, werden so oder so pleite gehen.
--- Ende Zitat ---
Klar. Logisch.
Die Hersteller aber, die nicht zu teuer sind, werden überleben.
--- Ende Zitat ---
Wenn es aber solche gibt, dann gibt es auch keinen Grund Strafzölle zu erheben.
Insofern widerlegen Sie hier Ihre eigene Argumentation.
superhaase:
--- Zitat von: egn am 28. Mai 2013, 12:37:07 ---
--- Zitat von: superhaase am 25. Mai 2013, 10:58:18 ---
--- Zitat ---Die Hersteller die zu teuer sind dass man noch eine EEG Anlage rentabel bauen kann, werden so oder so pleite gehen.
--- Ende Zitat ---
Klar. Logisch.
Die Hersteller aber, die nicht zu teuer sind, werden überleben.
--- Ende Zitat ---
Wenn es aber solche gibt, dann gibt es auch keinen Grund Strafzölle zu erheben.
Insofern widerlegen Sie hier Ihre eigene Argumentation.
--- Ende Zitat ---
Lieber egn, Sie haben die ganze rechtliche Situation in Bezug auf die Strafzölle scheinbar gar nicht verstanden.
Selbst wenn alle europäischen Unternehmen billiger als die Chinesen produzieren könnten, könnten auf Antrag Strafzölle bei nachgewiesenem Preisdumping erhoben werden.
"Dumping" ist ja nicht einfach gleichbedeutend mit "unterbieten".
Das Kriterium Preisduming bemisst sich hier nämlich gerade nicht an den Herstellungskosten der europäischen Hersteller, sondern an den Herstellungskosten der chinesischen Hersteller. Das wurde auch von der EU-Kommision in Koooperation mit einigen chinesischen PV-Herstellern untersucht - und es wurde staatlich (über die Kredite von Staatsbanken) gestütztes Dumping festgestellt.
Könnten die Chinesen aufgrund niedrigerer Fertigungskosten zu den niedrigen Preisen kostendeckend liefern, gäbe es keine Rechtfertigung für Anti-Dumping-Zölle und somit wohl auch keine Diskussion darüber.
Außerdem sagte ich, dass einige europäische Hersteller durch steigende Auslastung ihrer Produktionsanlagen (weil der chinesische Marktanteil von rund 80% in Europa zurückgehen wird) bei aktuellen Preisen rentabel produzieren können.
Meine Argumentation ist diesbezüglich also durchaus widerspruchsfrei.
Hier noch ein interessanter Hinweis:
http://www.solarserver.de/solar-magazin/nachrichten/aktuelles/2013/kw22/photovoltaik-handelsstreit-eu-zu-verhandlungen-bereit-warnt-jedoch-vor-chinesischem-druck-auf-mitgliedsstaaten.html
--- Zitat ---„Beim heutigen Treffen von Karel De Gucht und Zhong Shan hat Kommissar De Gucht klar seine Bereitschaft zum Ausdruck gebracht, eine Lösung für den Photovoltaik-Handelsstreit zu finden“, sagte EU-Handelssprecher John Clancy.
“Von chinesischer Seite kam heute jedoch kein konkreter Vorschlag, was ganz normal ist. Wir befinden uns noch nicht in offiziellen Verhandlungen, die nur beginnen, falls und nachdem am 05.06.2013 eine Entscheidung über die Strafzölle getroffen ist.“
“Außerdem machte De Gucht dem Vizeminister sehr deutlich, dass er sich des Drucks bewusst sei, den China auf einige EU-Staaten ausübe. Das erklärt, warum sie sich in ihrer Ratgeberfunktion gegenüber der EU-Kommission so positionieren.“
Das EU-Handelsbüro betonte, wie wichtig die Unabhängigkeit der Europäischen Kommission bei Handelsstreitigkeiten sei. Dadurch könne sie Entscheidungen zum Wohle Europas treffen, die auf Tatsachen beruhen und nicht durch internationalen Druck entstanden sind.
--- Ende Zitat ---
Das ist wohl eine Watschn für Frau Merkel und die deutsche Regierung. ;)
egn:
--- Zitat von: superhaase am 28. Mai 2013, 14:53:20 ---Lieber egn, Sie haben die ganze rechtliche Situation in Bezug auf die Strafzölle scheinbar gar nicht verstanden.
--- Ende Zitat ---
Ich habe die rechtliche Situation durchaus verstanden, aber die Frage ist doch was es bringt ein paar 1000 Arbeitsplätze zum Preis von einigen 100.000 Arbeitsplätzen zu retten.
Wie ich schon schrieb haben die Chinesen selbst die Energiewende mit finanziert. Man kann es auch so sehen, dass die Chinesen uns die Module teilweise geschenkt haben. Dieser Meinung bin nicht nur ich.
--- Zitat ---Außerdem sagte ich, dass einige europäische Hersteller durch steigende Auslastung ihrer Produktionsanlagen (weil der chinesische Marktanteil von rund 80% in Europa zurückgehen wird) bei aktuellen Preisen rentabel produzieren können.
--- Ende Zitat ---
Diese unlogische Aussage wiederholen sie schon wieder. Wenn die europäischen Hersteller zu den aktuellen Preisen produzieren könnten dann wären die Strafzölle nicht nötig.
--- Zitat ---Meine Argumentation ist diesbezüglich also durchaus widerspruchsfrei.
--- Ende Zitat ---
Das sehe ich nicht so.
--- Zitat ---Das ist wohl eine Watschn für Frau Merkel und die deutsche Regierung. ;)
--- Ende Zitat ---
Das ist letztlich eine Watschn für die Energiewende. Höhere Preise bedeuten geringere Nachfrage. Der Ausbau über das EEG wird zum Stillstand kommen, denn die Vergütung sinkt unabänderlich jeden Monat. Es ist sogar wahrscheinlich, dass deutlich weniger Anlagen zum Eigenverbrauch gebaut werden, da sich die verfügbare Differenz für die Kosten des Batteriespeichers erheblich reduziert. Bei den ganzen Installateuren geht schon die Angst um dass die Auswirkungen noch dramatischer sind als das Durcheinander bei den EEG-Kürzungen.
Netznutzer:
Wen Zölle stärker treffen, dürfte eindeutig sein. http://www.welt.de/wirtschaft/article116878157/Deutschland-verliert-rasant-Marktanteile-an-China.html
Deutschland kann sich als Exportnation Nr. 1 mit niemanden einen Zollwettkampf erlauben, am wenigsten mit den Staaten die die zukünftigen Wirtschaftsmächte der Erde sein werden. Aber Hauptsache, unsere wichtige Solarproduktionswirtschaft wird geschützt, ist ja für die gute Sache.
Erfolgsstory EEG, immer dran denken, wenn hier demnächst reihenweise exportabhängige Arbeitsplätze gestrichen werden. Vielleicht entwicken die zuständigen Politiker dann wieder eine neue Umlage, von der die industrie aber ausgenommen sein muss.
Gruß
NN
Netznutzer:
Das haben die Solarlobbyisten fein hinbekommen: China erwägt Strafzölle auf europäische Autos
http://www.welt.de/wirtschaft/article116907178/China-erwaegt-Strafzoelle-auf-europaeische-Autos.html
Prima, für die Totgeburt PV Module in D, EU zu produzieren, die Industrien zu opfern, die wirklich Gewinne schreiben und Menschen und Regionen in Lohn und Brot halten.
Gut gemacht, Herr Solarworld, Vielen Dank. Wir werden an Sie und Ihre Verdienste um die deutschen Arbeitsplätze denken, wenn Ihr Unternehmen bei IV vorstellig, oder ins Ausland an Investoren wegverkauft wird
Erfolgsstory EEG, es wird besser und besser, immer dran denken!
Gruß
NN
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