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Teures Opfer für die Energiewende: Der Irrsinn von Irsching

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superhaase:
PLUS fordert ja schon mal, mehr auf moderne Gaskraftwerke (GuD) zu setzen.
Er verdrängt dabei aber, dass Strom aus Gaskraftwerke auch nicht billig ist und die Kosten dafür ebenfalls der Stromkunde zahlen muss.

PLUS will seinen Strom möglichst gratis, zahlen sollen andere, insbesondere für die Infrastrukturkosten der Stromversorgung. Zum Beispiel sollen die Stromerzeuger (Wind- und Solarstromerzeuger) für Netzausbau und Speicherkapazitäten zahlen, was er schon wörtlich hier gefordert hat.
Er glaubt, dass dann diese Kosten nicht beim Stromverbraucher landen würden und trotzdem Dumme zu finden sein werden, die freiwillig in die Stromversorgung investieren und dort ihr Geld verbraten ohne Aussicht auf Gewinne.

WAS FÜR EINE WELTFREMDE LOGIK !  :-*

PLUS:

--- Zitat von: superhaase am 30. April 2013, 07:35:27 ---PLUS fordert ja schon mal, mehr auf moderne Gaskraftwerke (GuD) zu setzen.
Er verdrängt dabei aber, dass Strom aus Gaskraftwerke auch nicht billig ist und die Kosten dafür ebenfalls der Stromkunde zahlen muss.
PLUS will seinen Strom möglichst gratis, zahlen sollen andere, insbesondere für die Infrastrukturkosten der Stromversorgung. Zum Beispiel sollen die Stromerzeuger (Wind- und Solarstromerzeuger) für Netzausbau und Speicherkapazitäten zahlen, was er schon wörtlich hier gefordert hat.
Er glaubt, dass dann diese Kosten nicht beim Stromverbraucher landen würden und trotzdem Dumme zu finden sein werden, die freiwillig in die Stromversorgung investieren und dort ihr Geld verbraten ohne Aussicht auf Gewinne.
--- Ende Zitat ---
@superhaase, GUD-Kraftwerke wie Irsching liefern unter fairen Bedingungen dezentralen günstigen Strom. Das zuverlässig. Da kann Ihre PV-Anlage nicht mithalten. "Billig" ist bei PV-Strom schon gar nichts. Ich vertrete Verbraucherinteressen und bin dagegen, dass der Verbraucher immer der Dumme ist.   

Ja, PLUS ist kein subventionierter Stromerzeuger, er ist nicht privilegierter Verbraucher, er will nicht auch noch zahlen für[*]die Transport-, und Speicherkosten für verschenkten oder unter Wert verschleuderten Strom;
[*]und schon gar nicht für die Differenz zu den Wucherpreisen der garantierten Einspeísevergütung.
[*]Er will nicht, dass die Finanzierung der Energiewende zunehmend den nicht privilegierten Stromverbrauchern überlassen wird. Er will nicht, dass sich betuchte und auch noch subventionierte sogenannte Selbstversorger davon verabschieden können. Zukunftssicherung, Nachhaltigkeit, Umwelt, Klima sind Gemeinschaftsaufgaben, die über die Haushalte zu finanzieren sind.  EEG & Co. hält er deshalb bei der gegebenen Entwicklung immer mehr für verfassungswidrig.
[*]Er ist überzeugt, dass das System ohne radikale Korrektur früher oder später finanziell und technisch explodiert!
[*]Er will Rechtsstaatlichkeit!
[*]Er will keine Subventions- und Planwirtschaft.
[*]Er will keine lobbygesteuerten Politiker.
[*]Er will den Wettbewerb und die Berücksichtigung des ökonomischen Prinzips in einer sozialen Marktwirtschaft ..
[*]... unter  Rahmenbedingungen, die der staatlicher Verantwortung für eine nachhaltige Daseinsvorsorge gerecht wird.
[*]Er will die unwirtschaftlichste Stromerzeugung und den Profit der Einspeiser nicht bezahlen.
[*]Er will keinen Mix aus ideologischem und profitorientiertem Irrsinn. Er will wissenschaftliche, technische  und ökonomisch tragbare Lösungen.
[*]Er will nicht, dass Natur und Umwelt rücksichtslos dem "BIO"-"ÖKO"-"EE"-Wahn geopfert wird!
[*]...[/list]

Selbst kleine Ausbauprojekte sind schon problematisch. Da werden Netze, begründet mit der Energiewende, zwischen Umspannwerken von 220 auf 380 Kilovolt aufgerüstet. Schon eine Länge von 20-30 Kilometer führt zu erhebliche Spannung im Ballungsraum. Der Unmut über diese "Energiewende" wächst in der Bevölkerung. Man fürchtet nicht nur gesundheitliche Schäden oder die Beeinträchtigung der Umwelt und der Landschaft, es knistert schon weit mehr als unter den dann aufgerüsteten Stromleitungen. Aber man wird das so oder so wie immer durchsetzen. GRÜN-ROT hat man ja schliesslich gewählt. Die Zeche wird jetzt dem Verbraucher als Bürger präsentiert, er zahlt und trägt auch die Folgen. Beispiel "Mittlerer Neckarraum"

superhaase:

--- Zitat von: PLUS am 30. April 2013, 11:59:19 ---@superhaase, GUD-Kraftwerke wie Irsching liefern unter fairen Bedingungen dezentralen günstigen Strom. Das zuverlässig. Da kann Ihre PV-Anlage nicht mithalten.
--- Ende Zitat ---
Da irren Sie gleich mehrfach:
1. GuD-Kraftwerke liefern keinen "dezentralen Strom". Irsching ist ein typisches Beispiel eines zentralen Großkraftwerks.
2. Können die in Zukunft ungefördert zugebauten PV-Anlagen da durchaus mithalten und wirklich dezentralen günstigen Strom liefern, wesentlich dezentraler und günstiger als GuD-Kraftwerke.
3. Sind PV-Anlagen an sich wesentlich zuverlässiger als GuD-Kraftwerke. Viele kleinere PV-Anlagen sind um Größenordnungen zuverlässiger als ein großes zentrales GuD-Kraftwerk.

Was Sie womöglich sagen wollten (aber wieder einmal nicht dazu in der Lage waren ;)) ist, dass GuD-Kraftwerke im Gegensatz zu Wind- und Solarkraftwerken den Strom zu beliebigen Zeiten erzeugen können.
Aber auch das nur begrenzt, weil auch Gas nicht unendlich verfügbar sein wird, schon gleich nicht wenn wir immer mehr Gaskraftwerke betreiben wollen, und zu den bekannten Nachteilen für das Klima. Ja, auch Gaskraftwerke sind nicht klimaneutral und stoßen im laufenden Betrieb CO2 aus.


--- Zitat ---"Billig" ist bei PV-Strom schon gar nichts.
--- Ende Zitat ---
Oh doch: PV-Strom ist der billigste Strom der Zukunft. Und diese Zukunft beginnt gerade mit den ersten weitgehend ungeförderten PV-Anlagen auch im Gewerbebereich, und ist bei aktueller Gesetzeslage und aktuellem Zubautempo 2015 endgültig erreicht, wenn die PV-Förderung für Neuanlagen endgültig beendet werden wird.


--- Zitat ---Ich vertrete Verbraucherinteressen und bin dagegen, dass der Verbraucher immer der Dumme ist.
--- Ende Zitat ---
Nein, Sie vertreten keine Verbraucherinteressen, Sie maßen sich das lediglich an.
Sie vertreten einen kleinen Teil der Verbraucherinteressen, nämlich nur die Forderung nach möglichst billiger Energie.
Die anderen Verbraucherinteressen in Bezug auf Nachhaltigkeit sind Ihnen dabei völlig egal, sofern sie nicht gratis zu haben sind.

Sie sind dagegen, dass der Verbraucher aufgeklärt ist und bereit ist, Lasten zugunsten der Nachhaltigkeit zu tragen.


--- Zitat ---Ja, PLUS ist kein subventionierter Stromerzeuger, er ist nicht privilegierter Verbraucher, er will nicht auch noch zahlen für die Transport-, und Speicherkosten für verschenkten oder unter Wert verschleuderten Strom;
--- Ende Zitat ---
Da sind wir praktisch einer Meinung.
Es ist nicht einzusehen, dass exportierter Braunkohle- und Atomstrom auf Kosten der nicht-privilegierten Verbraucher transportiert und bei Netzengpässen auch noch mittels Reservekraftwerken garantiert wird.


--- Zitat ---und schon gar nicht für die Differenz zu den Wucherpreisen der garantierten Einspeísevergütung.
--- Ende Zitat ---
Sag ich ja: Sie sind nicht bereit, für Nachhaltigkeit auch nur einen Cent mehr auszugeben.
Hier stehen Sie im Widerspruch zu der großen Mehrheit der aufgeklärten Verbraucher, deren Interessen Sie folglich nicht vertreten.


--- Zitat ---Er will nicht, dass die Finanzierung der Energiewende zunehmend den nicht privilegierten Stromverbrauchern überlassen wird.
--- Ende Zitat ---
Auch hier sind wir gleicher Meinung.
Es gibt inzwischen zu viele Ausnahmen von der Kostenverteilung. Auch Exportstrom sollte hier einbezogen werden mittels Netzentgelten und EEG-Umlage auf Exportstrom.


--- Zitat ---Er will nicht, dass sich betuchte und auch noch subventionierte sogenannte Selbstversorger davon verabschieden können.
--- Ende Zitat ---
Das ist wieder einmal Unsinn von Ihnen.
Selbstversorger, die ihren selbsterzeugten Strom auch selbst verbrauchen, bekommen keine Subventionen mehr.


--- Zitat ---Zukunftssicherung, Nachhaltigkeit, Umwelt, Klima sind Gemeinschaftsaufgaben, die über die Haushalte zu finanzieren sind.
--- Ende Zitat ---
Auch das ist Quatsch.
Nach Ihrer Forderung soll also jemand für seinen Konsum oder für seine Produktion keine Verantwortung und keine Kosten für Nachaltigkeit, Umwelt und Klima übernehmen?
Sie fordern also, dass alle Industrie und jeder Gewerbebetrieb unbehelligt drauflosproduzieren und die Umwelt verschmutzen darf, und der Staat und die Kommunen mit ihren öffentlichen Haushalten sollen sich dann um die Beseitigung des Drecks und um den Schutz der Umwelt kümmern und dies auch bezahlen?
Hauptsache, die Produkte und der Konsum sind möglichst billig, Steuern zahlen ja "die anderen"?

Sehen Sie denn nicht wie unsinnig so eine Forderung ist?
Ohne ein Verursacherprinzip kann es nicht gehen.

egn:
In Ihrer Aufzählung fehlt noch der Weltfrieden.  8)

Wolfgang_AW:

--- Zitat von: PLUS am 28. April 2013, 20:11:04 ---Der Verbraucher, das Opfer der Energiewende:
--- Zitat ---Zahlen muss der Stromkunde

--- Ende Zitat ---

--- Ende Zitat ---

Dieses "logische" Zitat haben SIE gesondert fett und groß hervorgehoben - weshalb? Was wollten Sie denn mit der Hervorhebung dieser Binsenweisheit deutlich machen?

Schauen wir uns doch mal die Situation vor Fukushima an:

Die AKW liefen/laufen gewinnbringend als Grundlastkraftwerke so vor sich hin. Dazu kam/kommt der Strom aus Braun- und Steinkohlekraftwerken. Die teueren Blöcke Irsching 4 und 5 wären unter diesen Voraussetzungen auch nur zu Spitzenzeiten gelaufen, solange sie nicht durch die Merit Order aus dem Markt gedrängt worden wären. Wer zahlte/zahlt die teueren Einsätze?

Die Einsätze von Gaskraftwerken kann man nicht isoliert betrachten sondern sollten im Zusammenhang mit dem Kraftwerkspark gesehen werden. Kosten bilden sich ja nicht nur gegenüber den EE sondern auch gegenüber anderen billigeren Kraftwerkstypen.
So gehen z.B. 2013/2014 voraussichtlich 7 Steinkohlekraftwerke mit insgesamt 5300 MWel Nettonennleistung ans Netz, während in dieser Zeit nur ein Rückbau von 6 Steinkohlekraftwerke mit ~ 1200 MWel stattfindet. Saldo +4100 MWel

Auch der Gas- und CO2-Preis spielt eine nicht unerhebliche Rolle.
Der Erdgaspreis stieg zwar z.B. von Juni 2012 bis heute von US$ 2,3 auf 4,4 (rund 83%) (ist allerdings seit 2008 sehr deutlich gefallen) und der CO2-Preis liegt am Boden. Derzeit auch ohne PV nicht gerade vorteilhaft für Gaskraftwerke.

Solange der CO2-Zertifikatpreis derart billig ist, hat ein GuD keine Chance gegen die Kohlekraftwerke, denn werter <PLUS> Gaskraftwerke liefern derzeit gegenüber Kohlekraftwerken keinen günstigeren Strom.


Ihre Replik liest sich ja geradezu, als wären die "Großen Vier" wahre Wohltätigkeitsvereine gewesen.
Ich darf daran erinnern, dass seit ~ 2000 der Strompreis pro Jahr (manchmal mehrmals) kräftig gestiegen ist. Wo da bis heute eine Verlangsamung oder eine Kostenreduktion für den Verbraucher hätte herkommen sollen, müssen Sie mir schon erklären.

Dass die Energiewende nicht zum Nulltarif zu bekommen ist, war/ist wohl jedem aufgeschlossenem und informiertem Verbraucher klar. Und über die Auswüchse des EEG, vor allem für die priviligierten Stromverbraucher, wurde/wird ja wiederholt in den Foren diskutiert.

Fazit: Die alten Energieunternehmen wurden in ihrer Bräsigkeit voll auf dem linken Bein erwischt und haben lange Zeit im Schlaf der Glückseligen gelegen. So wurden keine bzw. nicht genügend Innovationen in die Zukunft getätigt und wurden zudem von den Bürgern, die die oligarchischen Strukturen satt hatten, rechts überholt.

Stimmt, die Politik half/hilft kräftig dabei mit. Aber das ist doch so gewollt oder wie sollen die vorgenommenen Ausbauziele anders erreicht werden?? Die Politik/der Bürger hat sich entschieden: Weg von der atomaren Stromgewinnung und langfristig Ausstieg von der Kohleverstromung. Also muss eine entsprechende Kapazität anderer Stromerzeuger aufgebaut werden und zwar schnell!!

Dies kann man, wie man immer wieder feststellt, nicht mit Selbstverpflichtungen lösen.

Wobei Ihnen ja hinsichtlich der Auswüchse, die beseitigt werden müssen, permanent zugestimmt wird!

Eine Reform des EEG muss her, bzw ein neues Stromdesign in dem sich alle "Stromer" wiederfinden.


Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW

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