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Teures Opfer für die Energiewende: Der Irrsinn von Irsching

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RR-E-ft:
Da war mir die Änderung des § 1 Abs. 1 EnWG am Ende doch tatsächlich untergegangen.

Aber dann ist die Sache doch rund:

Selbst mit der Stützung der notwendigen Gaskraftwerke über Netzentgelte (wie bei Irschingh im Einzelfall)  ist die Energieversorgung wohl  insgesamt  preisgünstiger gegenüber allgemeinen Großhandelspreisen, welche die hohen variablen Stromerzeugungskosten dieses Gaskraftwerks noch abdecken würden.

Wie sollte denn sonst eine (stetig) zunehmende Energieversorgung aus erneuerbaren Energien erreicht werden?

Bei hohen Großhandelspreisen würden die Energiekonzerne die große Differenz zu den geringen Stromerzeugungskosten in Kern- und Kohlekraftwerken einfach (wie bis dato)  einsacken und in Russland, der Türkei oder Lateinamerika investieren und ggf. versenken, ohne dass sich hierzulande am System etwas ändert.     

superhaase:

--- Zitat von: PLUS am 02. Mai 2013, 18:52:45 ---Es bleibt rätselhaft, wie denn die Versorgungsicherheit ohne Gaskraftwerke gewährleistet werden soll, wenn alle AKW und KKW aus dem Kraftwerkspark verschwinden sollen.
--- Ende Zitat ---
Sie haben offenbar immer noch nicht verstanden, dass das langfristige Ziel eine Stromversorgung zu 100% aus erneuerbaren Energien angestrebt wird - und auch technisch machbar ist, wie das www.Kombikraftwerk.de zeigt.
Da ist von Gaskraftwerken nicht die Rede.
Die Gaskraftwerke sollen nur für die Übergangszeit nötig sein, sie sind also die vielzitierte Brückentechnologie.

Ob allerdings der Neubau vieler Gaskraftwerke unbedingt nötig und voilkswirtschafltich sinnvoll ist, darf bezweifelt werden.
Man kann durchaus der Ansicht sein, dass der bestehende Kraftwerkspark weitgehend ausreicht, um die zunehmende fluktuierende Ökostromerzeugung zu ergänzen, solange die noch zuzubauenden Speicherkapazitäten und andere Maßnahmen (smart grid, demand side management) noch nicht ausreichend umgesetzt sind.
Bisher kann das der bestehende Kraftwerkspark ja auch leisten. Die Schwankungen der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien sind bzgl. der Zeitabläufe und der Größenordnungen auch viel anders als die Schwankungen der Lastkurven.

Es käme wohl hauptsächlich nur darauf an, die bestehenden Kraftwerke entsprechend ihrer Möglichkeiten flexibel einzusetzen, was z.B. bei bestehenden Gaskraftwerken kurzfristige bzw. stundenweise Einsätze bedeutet und bei Braunkohlekraftwerken wohl eher längerfristige Einsätze über mehrere Tage oder Wochen hinweg.
Die Kraftwerke sind ja schon da, und können technisch auch meist noch etliche Jahre betrieben werden, wenn auch mit teilweise schlechten Wirkungsgraden und somit hohem CO2-Ausstoß und hohen Brennstoffkosten. Dies wäre aber womöglich bei abnehmenden Einsatzzeiten bzgl. Umweltschutz nicht soooo tragisch, jedoch insgesamt günstiger (vor allem wirtschaftlicher), als diese mit hohen Investitionen durch neue fossile Kraftwerke zu ersetzen, die dann aufgrund der abnehmenden Einsatzzeiten kaum noch ihre Invenstitionskosten einfahren können.

RR-E-ft:
Es ist wohl eins ersichtlich:

Noch 2008 lagen die Großhandelspreise bei 7 Ct/kWh, die Stromerzeugungskosten konventioneller Kraftwerke zumeist auch schon unter 3 Ct/ kWh.

Die Differenz daraus wurde von den Energiekonzernen offensichtlich nicht in erneuerbare Energien und den für diese als notwendig erkannten Netzausbau investiert, sondern wurde als Gewinn verbucht und an die Aktionäre ausgeschüttet oder für Beteiligungen ins Ausland transferiert.

Irsching erscheint zudem als Einzelfall, da die anderen Energiekonzerne wohl in ihren Erzeugungssparten von Mischkalkulationen ausgehen und den Betrieb der Gaskraftwerke aus dem Betrieb anderer kostengünstigerer konventioneller Kraftwerke relativ unproblematisch quersubventionieren können. Auch innerhalb der noch vorhandenen konventionellen Stromerzeugung besteht ein Erzeugungsmix verschiedener Kraftwerke, die unterschiedlich im Geld stehen.


--- Zitat von: RR-E-ft am 02. Mai 2013, 18:33:48 ---
Dies betrifft jedoch immer nur die Einzelbetrachtung der Gaskraftwerke. In der Regel verfügen die Erzeugungssparten der Energiekonzerne an konventioneller Stromerzeugung über einen Erzeugungsmix, so dass ein Teil Stromerzeugungskosten über und ein ander Teil Stromerzeugungskosten unterhalb des Großhandeslpreises liegen wird, wodurch es eigentlich auf eine Mischkalkulation innerhalb der Erzeugungssparten der Energiekonzerne ankommen sollte.

Zu beobachten ist jedoch, dass die (noch so große!) Differenz zwischen Großhandelspreis und Stromerzeugungskosten, die unterhalb der Großhandelspreise liegen, stillschweigend eingefahren wird, Unterdeckungen bei anderen Kraftwerken, die damit durchaus ausgeglichen werden könnten, jedoch am besten sozialisiert werden sollen.

--- Ende Zitat ---

Netznutzer:

--- Zitat ---Die Differenz daraus wurde von den Energiekonzernen offensichtlich nicht in erneuerbare Energien und den für diese als notwendig erkannten Netzausbau investiert
--- Ende Zitat ---

Auch Sie sollten wissen, dass Erzeugung und Netz unbundelt sind und nichts miteinander zu tun haben. Netzentgelte werden reguliert und genehmigt, DAS wars. Wenn durch undurchdachte Vorrangparagrafen Netzausbau erforderlich wird, muss dies natürlich nicht von Erzeugern gezahlt werden. Wo bleibt denn dann die Rendite von unseren Sonnenanbietern? Wenn Ausbau erforderlich ist, muss die BNetzA/LregB das Budget absegnen und los geht's. Wenn allerdings in den Köpfen der Herren Genehmiger immer nur das Gespenst von sinkenden Netzentgelten schwirrt, dann wird das nichts.

Gruß

NN

Wolfgang_AW:
Off-Topic

@PLUS

Ein kleines Beispiel Ihrer verdwarsten Methode, die es so schwer macht mit Ihnen sachlich zu diskutieren


--- Zitat von: Wolfgang_AW am 30. April 2013, 20:37:07 ---Die Gaskraftwerke müssen sich im Kraftwerkspark (incl. der EE) behaupten.

--- Ende Zitat ---


--- Zitat von: PLUS am 30. April 2013, 22:37:08 ---Ihre EE können sich grundsätzlich nicht behaupten, ...

--- Ende Zitat ---


--- Zitat von: Wolfgang_AW am 01. Mai 2013, 20:25:53 ---Die EE können sich in einem europäischen Verbund sehr wohl behaupten.

--- Ende Zitat ---


--- Zitat von: PLUS am 01. Mai 2013, 21:17:51 ---Was ist das denn für eine Aussage. Gegen wenn müssen sich denn die EE behaupten?

--- Ende Zitat ---

Zurück zum Thema Gaskraftwerke die sich derzeit, vor allem in den Spitzenlastzeiten gegen die EE, aber eben

auch wegen der am Boden liegenden CO2- und Kohlepreise, nicht durchsetzen können.

Nein zur CO2-Gesetzgebung fördert Kohle und senkt Strompreis


In der Studie Trendstudie 2022 EWI-Berichtsteil heißt es in Bezug auf einen Switch von Kohle zu Gas:


--- Zitat ---Der relative Preis für unterschiedliche konventionelle Primärenergieträger ist ein bedeutender Treiber der Umweltverträglichkeit der Stromerzeugung. Ein Erdgaspreis von 18 €/MWhth würde einen Fuel-Switch von Steinkohle zu Erdgas bewirken (bei einem Steinkohlepreis von rund 10 €/MWhth und einem CO2-Preis von 24,5 €/t). Moderne Erdgaskraftwerke verdrängen dann ältere, weniger effiziente Steinkohlekraftwerke (Abbildung 12).
--- Ende Zitat ---

Derzeit liegt der Erdgaspreis bei rund 27 €/MWh, der Kohlepreis bei ~ 8,5 €/MWh und der CO2-Preis bei 3 €/t

Wie bitte schön soll sich da ein Gaskraftwerk, selbst ohne EE, rechnen??

Wie kurzsichtig die Ablehnung des EU-Parlaments war, zeigt sich zumindest für Deutschland sehr deutlich.
Unter dieser preislichen Lage von Erdgas zu Kohle und CO2 wird sicher auch zukünftig nicht in neue Gaskraftwerke investiert. Der Schwerindustrie wirds recht sein.

Dass ist der der im Eingangsposting angeführte "Irrsinn"

Und bitte nicht schon wieder ----> Hätten wir dies nicht und hätten wir das nicht usw. usf.

Tatsache ist, wir haben die EE und der Emissionshandel liegt am Boden.

Vielleicht sollte man die Kohleverstromung auch zu einem noch zu bestimmenden Zeitpunkt auslaufen lassen und bis dahin


--- Zitat von: RR-E-ft am 02. Mai 2013, 10:11:32 ---... könnte man evtl. an eine Sondersteuer/ -abgabe auf Kohlestrom denken, um diesen zu verteuern.
Die Großhandelspreise könnten evtl. steigen, wenn man die Kernkraftwerke früher als bisher beabsichtigt vom Netz nimmt.
--- Ende Zitat ---


Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW

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