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Autor Thema: ZDF- Reportage über das schmutzige Geschäft mit der Kohle  (Gelesen 3627 mal)

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ZDF- Reportage über das schmutzige Geschäft mit der Kohle
« am: 21. November 2013, 15:09:42 »
ZDF- Reportage über das schmutzige Geschäft mit der Kohle:

http://www.zdf.de/ZDFzoom/B%C3%B6se-Mine-gutes-Geld-30698230.html


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Re: ZDF- Reportage über das schmutzige Geschäft mit der Kohle
« Antwort #1 am: 21. November 2013, 16:24:42 »
Wenigstens wurde das größte Importkohlekraftwerk Europas verhindert.

Brunsbüttel war von Beginn an eine Totgeburt und nicht zu rechtfertigen: Ökonomisch rechnete sich das Projekt nicht, weil der Windstrom vom Meer und Küste Einspeisevorrang hat, das heißt, dass die erzeugte Strommenge des Kohlekraftwerks nicht beliebig eingespeist werden konnte. Die Abwärme sollte nicht genutzt werden sondern in die Elbe und Nordsee entsorgt werden!

Ökologisch gesehen sind neue Kohlekraftwerke nicht zu verantworten. Sie sind eine der Hauptverursacher des jährlichen millionenfachen Co² Ausstoßes in die Atmosphäre und anderer Schadstoffe, offensichtlich mitverantwortlich für die negativen Auswirkungen auf das Klima und die Umwelt. Mindestens ein Widerspruch in eklatanter Weise zu den gesetzten Klimaschutzzielen.

.... und dann noch befeuert mit Steinkohle aus Kolumbien?!

Viele Deutsche glauben ja bis heute, wir sind die Besten und Klügsten und machen alles richtig. Wir sind Solarweltmeister, bauten und planten (trotzdem) tolle Importkohlekraftwerke, nageln unsere Dächer voll mit Cadmiumzellen und waren stolz wenn wieder ein Stadtwerk ein Palmöl-BHKW in Betrieb genommen hatte. Politiker waren da immer gerne auf den Presseseiten zu sehen.

Wie klug und nobel wir Deutschen gegenüber Dritten mit unserer Energie-, Klima-, Umweltpolitik doch sind.

.. in der Zwischenzeit dürften die bei Südweststrom beteiligten Stadtwerke den Bürgerinitiativen dankbar sein, die das größte Importsteinkohlekraftwerk in Brunsbüttel mit verhindert haben. Die Milliardeninvestition an der Küste wäre wohl in den Sand gesetzt.

Die Kohlestromprojekte, die aktuell noch hochgezogen wurden und werden, stehen vor einer unsicheren Zukunft.

So rechnete der Stadtwerkeverbund Trianel, sein neu errichtetes Steinkohlekraftwerk im westfälischen Lünen werde im Jahr 2014 rund 100 Millionen Euro Verlust erwirtschaften.

Wenn Eon in Datteln oder die EnBW in Karlsruhe an ihren Neubauten festhalten, dann nur, weil sie schon viel Geld verbaut haben.

Die deutsche Energiewende und ihre Folgen hat nicht nur einen Preis. Manche profitieren, aber viele bezahlen dafür heute und in der Zukunft.

 

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