Energiepolitik > Erneuerbare Energie
Boom bei Solarenergie in Deutschland ungebrochen
PLUS:
--- Zitat von: Wolfgang_AW am 20. April 2013, 13:00:45 ---Es ist doch hoffentlich unbestritten, dass z.B. die Braunkohle mehr aus dem Markt muss, die Rentabilität der Gaskraftwerke sich dagegen rechnen sollte.
--- Ende Zitat ---
Das Ziel ist klar, es ist die sichere, preisgünstige, verbraucherfreundliche, effiziente und umweltverträgliche Energieversorgung. Braunkohle ist am wenigsten umwelt- und klimafreundlich und ist somit ein Teil der deutschen Energieversorgungs-Zwickmühle. Energiewende nennt man das.
Mit dem schnellen "Abschalten" ist es halt nicht getan. Es braucht zuverlässigen, echten Ersatz. Es ist doch bei (abgesetzter Sonnenbrille ;)) unübersehbar, das EEG-Garantie- und Fördersystem torpediert sich selbst. Wer soll denn die Gaskraftwerke bauen und betreiben, wenn sie zunehmend vom teueren Solarstrom und vom Windstrom am Betrieb gehindert werden. Wer hat denn Lust, nur den Lückenbüßer zu spielen und dabei draufzulegen. Wo sind denn die Bürgerenergiegenossenschaften die zusätzliche zu ihrem Windrad oder ihren PV-Anlagen noch ein GuD-Kraftwerk betreiben möchten?!
Die Sonnen- und Windstromerzeuger müssen endlich selbst für eine bedarfsgerechte Lieferung sorgen. Mit Speicher oder der Finanzierung von Ersatzkrafwerken z.B. GuD. Nur auf Teufel komm raus Paneele und Windräder in der Landschaft verbauen, Subventionen und Rosinen picken und die damit einhergehenden Probleme anderen übrlassen, das führt früher oder später zum Kollaps.
--- Zitat von: Wolfgang_AW am 20. April 2013, 13:00:45 ---
--- Zitat von: PLUS am 19. April 2013, 22:41:25 ---Dazu kommt, dass die hohen Strompreise unstreitig Unternehmen im internationalen Wettbewerb benachteiligen. Das muss gerade wegen Umwelt und Klima korrigiert werden, denn es macht keinen Sinn, die effektivste und umweltfreundlichste Produktionen zu vernichten oder zu vertreiben. Wo sonst können Umweltstandards und Klimaschutz besser gewährleistet werden als hier in Deutschland. Außerdem geht es auch hier um Arbeitsplätze.
Sehen Sie sich heute in den Zeitungen um, da können Sie die Fortsetzung der Flickschusterei an der sonnigen deutschen Erfolgsstory und den Niedergang der "Sonnenkönige" lesen.
--- Ende Zitat ---
Diese Aussage wird gerne von der Industrie kolportiert, ist m.E. aber sehr wohl, zumindest hinsichtlich der stromintensiven Industrie, strittig.
--- Ende Zitat ---
Nein, gerade bei der stromintensiven Industrie trifft das zu. Sollte die stromintensive Industrie wegen wettbewerbswidriger Strompreise vertrieben werden, stehen Umwelt- und Klimaschutz nicht mehr in dem Fokus wie das in Deutschland der Fall ist.
--- Zitat von: Wolfgang_AW am 20. April 2013, 13:00:45 ---Und was den "Sonnenkönig anbelangt - der liebäugelt derzeit sogar mit dem Aufkauf der Solarsparte von Bosch ;D Na ja, er fand ja schon immer kraftvolle Worte. Mal abwarten ob er überhaupt noch Geld bekommt.
--- Ende Zitat ---
Na, das ist wohl eher ein Beitrag für die heute-show. Das Solarabenteuer hat Bosch teuer bezahlt. Auch die Mitarbeiter können und werden noch beim jetzt zwangsweise eingeleiteten Sparkurs ihren Beitrag leisten müssen.
Die Finanzschulden von Solarworld aus Anleihen, Schuldscheindarlehen, Bankdarlehen etc. sollen laut Presse mehr als 1 Mrd. Euro betragen. Das Eigenkapital ist komplett weg. Das angerichtete Desaster ist wohl für den "Sonnenkönig" immer noch nicht groß genug. Statt der Sprüche sollte der Sonnenkönig sein üppiges Privatvermögen in sein Unternehmen einbringen wenn er wenigstens am Schluss den Schaden für Dritte vermindern möchte. Das sollte in antreiben und nicht weitere sonnige Luftschlösser.
Athen macht weiter Schule! Er folgt ja nur dem herrschenden Zeitgeist und den Europolitkern, begonnen bei der Kanzlerin und dem Bundesfinanzminister, denn er will jetzt auch einen Schuldenschnitt von den Gläubigern. Aus den Schulden soll Eigenkapital werden. Die Auswirkungen würden wohl ähnlich sein wie bei den zahlreichen langlaufenden und quasi wertlosen Schrottpapieren, die deutsche Kleinanleger nach dem als "freiwillig" von der Kanzlerin angekündigten Griechen-Schuldenschnitt als Rest in ihrem Depot vorfanden.
superhaase:
--- Zitat von: PLUS am 19. April 2013, 22:41:25 ---Ein Großteil der "Energiewendekosten" ist im Eigennutz, der Ideologie und dem Missbrauch begründet. Es ist nicht in Ordnung, solche "Kosten" Dritten als Zeche zu präsentieren.
--- Ende Zitat ---
Soso, ein Großteil?
Außer der Überförderung der PV (die ja inzwischen beseitigt ist) fällt mir da jetzt nichts ein.
--- Zitat ---Es gilt sie grundsätzlich zu vermeiden ...
--- Ende Zitat ---
Zustimmung. Hier wurde bei der PV jahrelang gepennt.
--- Zitat ---... bzw. die so gemachten den Verantwortlichen und nicht den unbeteiligten nicht privilegierten Endverbrauchern zu belasten.
--- Ende Zitat ---
Also müssen das die Politiker in Bund und Ländern persönlich bezahlen?
Entspricht zwar dem Gerechtigkeitsempfinden, ist aber eine recht unsinnige Forderung.
Sehr naiv.
Bringt uns nicht weiter.
--- Zitat ---Auch nicht über den Umweg z. B. der Belastung von Verkehrsbetrieben, z.B. der Bahn, die dann die Fahrpreise erhöhen müssen. .... und es gibt unzählige Beispiele.
--- Ende Zitat ---
Sie plädieren also für Subventionen der Verkehrsbetriebe durch Befreiung von Teilen der Stromversorgungskosten (Energiewendekosten).
Warum sollte man Verkehrsbetriebe und andere Stromverbraucher von Kosten im Zusammenhang mit ihrer Stromversorgung befreien bzw. diese quersubventionieren?
Ich dachte, Sie sind strikt gegen Subventionen?
--- Zitat ---Dazu kommt, dass die hohen Strompreise unstreitig Unternehmen im internationalen Wettbewerb benachteiligen. Das muss gerade wegen Umwelt und Klima korrigiert werden, denn es macht keinen Sinn, die effektivste und umweltfreundlichste Produktionen zu vernichten oder zu vertreiben.
--- Ende Zitat ---
Dagegen sagt ja keiner was. Aber es stehen nur sehr wenige stromintensive Industrien im internationalen Wettbewerb. Solche, die nicht im int. Wettbewerb stehen (wie z.B. kommunale Verkehrsbetriebe, Braunkohletagebaue etc.) dürfen auch nicht befreit werden. Ebenso Betriebe, bei denen der Stromkostenanteil keinen überwiegenden Teil der Produktionskosten ausmacht, die also nicht stromintensiv sind.
--- Zitat ---Wo sonst können Umweltstandards und Klimaschutz besser gewährleistet werden als hier in Deutschland.
--- Ende Zitat ---
Das ist ein hohes Ross, auf dem Sie da sitzen. ;)
Andere "können" es genauso, tun es halt leider weniger als wir.
Es kostet halt erst mal Geld. (Was Sie ja immer bejammern)
Den späteren Nutzen und die auch kurzfristigen bis mittelfristigen finanziellen Entlastungseffekte will man oft nicht sehen. Anderswo noch weniger als bei uns.
Deutschland ist gewiss in diesen Bereichen oft Vorreiter.
Teilweise muss man leider sagen "war" Vorreiter. Die Ex-Klimakanzlerin Merkel ist in vielen Bereichen inzwischen zur Bremserin geworden. Siehe Zertifikatehandel.
superhaase:
--- Zitat von: PLUS am 20. April 2013, 14:47:14 ---Wer soll denn die Gaskraftwerke bauen und betreiben, wenn sie zunehmend vom teueren Solarstrom und vom Windstrom am Betrieb gehindert werden. Wer hat denn Lust, nur den Lückenbüßer zu spielen und dabei draufzulegen. Wo sind denn die Bürgerenergiegenossenschaften die zusätzliche zu ihrem Windrad oder ihren PV-Anlagen noch ein GuD-Kraftwerk betreiben möchten?!
--- Ende Zitat ---
Es gibt Stimmen (z.B. STATKRAFT, die auch Gaskraftwerke in Deutschland betreiben), die behaupten, wir brauchen gar keine neuen Gaskraftwerke - oder zumindest nicht so viele wie behauptet wird.
Ich denke, da ist was dran.
Wenn man PV und Windkraft weiter schnell ausbaut, dann kann man auch mit dem alten vorhandenen Kraftwerkspark die "Lücken" füllen. Die Kraftwerke - auch die Grundlastkraftwerke mit Braunkohle und Uran als Brennstoff - laufen dann halt seltener und stehen zunehmend über längere Perioden von einigen Tagen bis Wochen still und nur in Bereitschaft.
Das ist wirtschaftlich wohl deutlich billiger als lauter neue Gaskraftwerke hinzustellen.
Die bereits vorhandenen alten Gaskraftwerke können auch genutzt werden. Womöglich sollten sehr alte Gaskraftwerke (es gibt noch welche mit unter 40% Wirkungsgrad) dazu modernisiert werden.
Hierzu könnte ich mir durchaus einen "Kapazitätsmarkt" denken, der die Bereithaltung aller alten Kraftwerke finanziert (über Ausschreibungen). Das könnte wirtschaftlich die bessere Lösung sein, als unbedingt alle Kohlekraftwerke durch neu in die Landschaft gestellte Gaskraftwerke ersetzen zu wollen, die dann erstens teurer produzieren, und zweitens ihre Investitionskosten kaum wieder einspielen können, weil sie immer seltener laufen und auch keine 40 Jahre gebraucht werden.
Das könnte eine kostengünstigere Variante der Energiewende sein, die bzgl. zwischenzeitlicher Umweltbelastung nicht so viel schlechter ausfällt.
--- Zitat ---Die Sonnen- und Windstromerzeuger müssen endlich selbst für eine bedarfsgerechte Lieferung sorgen. Mit Speicher oder der Finanzierung von Ersatzkrafwerken z.B. GuD. Nur auf Teufel komm raus Paneele und Windräder in der Landschaft verbauen, Subventionen und Rosinen picken und die damit einhergehenden Probleme anderen übrlassen, das führt früher oder später zum Kollaps.
--- Ende Zitat ---
Warum müssen das dieselben Leute tun?
Dafür gibt es keinen Grund. Das kann jeder andere auch tun.
Es gibt z.B. Vorschläge, dass der Stromspeichermarkt so reformiert wird, dass auch kleinere Einheiten daran teilnehmen können. So könnten sich kleine Speicher auch bei Privatleuten im Keller daran beteiligen, die dann zentral gesteuert werden. Das kann auch in Pools zusammengefasst werden, die dann als größere Marktanbieter für Speicherkapazitäten auftreten.
Auf diese Weise könnten kleine Speicher nicht zur zur Pufferung des Eigenverbrauchs, bzw. der Eigenerzeugung dienen, sondern auch ferngesteuert zur Netzstabilisierung genutzt werden.
Die großen Stromkonzerne sind aber mit ihrer Lobbyarbeit bisher immer gegen solche Modelle vorgegangen, weil das ja wieder eine weitere Konkurrenz ist, die ihnen womöglich auch noch den Speichermarkt wegnimmt.
Immerhin ist jetzt mit der SPeicherförderung i.V.m. Pv-Anlagen ein erster Schritt zur Förderung kleiner dezentraler Speicher gemacht worden. Das lässt hoffen. Wenn sich diese einmal verbreitet durchsetzen und beachtliche Kapazitäten entstanden sind, folgt hoffentlich der nächste Schritt zur Nutzung in einem Speicherkapazitätsmarkt, wie oben beschrieben.
Wie Sie sehen, lieber PLUS, ist vieles möglich. Vieles ist auf dem richtigen Weg, wenn es auch einige Fehlentwicklungen gibt und Auswüchse gab und gibt.
Jedenfalls ist das EEG grundsätzlich eine anerkannte Erfolgsstory. Und die Energiewende ist zwar durch die Merkel-Regierung inzwischen ins Schwimmen geraten, weil die Merkel ja sowieso selbst gar nicht weiß wo sie mit Deutschland hin will, und bei der Energiewende erst Recht nicht.
Aber die Lage ist nicht so aussichtslos und steckt nicht in einer Sackgasse, wie Sie es immer darstellen möchten.
Sicher könnte es wesentlich besser werden, insbesondere, wenn die Merkel und er Rösler endlich mal wieder abgewählt werden. Die bringen hier nichts voran, aber auch gar nichts.
PLUS:
--- Zitat von: superhaase am 20. April 2013, 15:01:10 ---Warum sollte man Verkehrsbetriebe und andere Stromverbraucher von Kosten im Zusammenhang mit ihrer Stromversorgung befreien bzw. diese quersubventionieren? Ich dachte, Sie sind strikt gegen Subventionen?
--- Ende Zitat ---
@superhaase, ich bin grundsätzliche gegen Subventionen. Sie sind grundsätzlich schädlich. Nur im Ausnahmefall für kurze Zeit, sie wissen schon! Nach europäischem Recht sind Subventionen staatliche oder aus staatlichen Mitteln gewährte Beihilfen gleich welcher Art, die durch die Begünstigung bestimmter Unternehmen oder Produktionszweige den Wettbewerb verfälschen oder zu verfälschen drohen,.....
Subventionen erhält oder empfängt man. Die EEG-Umlage muß man bezahlen, sie ist eine Belastung und somit das Gegenteil einer Subvention. Für die Empfänger ist das eine Subvention, zwar nicht aus staatlichen Mitteln, aber staatlich sanktioniert.
Aber richtig, auch mit Belastungen kann man Menschen und Unternehmen benachteiligen und den Wettbewerb verfälschen. Vielleicht ist da noch eine sogenannte Gesetzeslücke auszumachen. Ein Betätigungsfeld für motivierte Juristen oder ein Thema für eine Diplomarbeit.
Den Rest schenke ich mir. Klar, den Zertifikathandel hat sich die Kanzlerin so ausgedacht. Aber nur so nebenbei, als der Emmissionsrechtehandel eingeführt wurde war Kanzler Schröder am Ruder!
--- Zitat von: superhaase ---Es gibt Stimmen (z.B. STATKRAFT, die auch Gaskraftwerke in Deutschland betreiben), die behaupten, wir brauchen gar keine neuen Gaskraftwerke - oder zumindest nicht so viele wie behauptet wird. Ich denke, da ist was dran.
--- Ende Zitat ---
... und es gibt viele Stimmen die etwas behaupten. Es gibt welche, die sogar behaupten, das EEG sei eine Erfolgsstory und das trotz Merkel und Rösler, die sonst nichts bringen. So wie hier:
--- Zitat ---Sicher könnte es wesentlich besser werden, insbesondere, wenn die Merkel und er Rösler endlich mal wieder abgewählt werden. Die bringen hier nichts voran, aber auch gar nichts.
--- Ende Zitat ---
@superhaase, jeder darf und kann wählen was er möchte. So ist das in einer Demokratie. Sie sollten das einfach lassen. Es ist den Nutzern und Lesern zu wünschen, dass das Forum nicht weiter zur Wahlk(r)ampfplattform verkommt.
superhaase:
--- Zitat von: PLUS am 20. April 2013, 15:55:59 ---Nach europäischem Recht sind Subventionen staatliche oder aus staatlichen Mitteln gewährte Beihilfen gleich welcher Art, die durch die Begünstigung bestimmter Unternehmen oder Produktionszweige den Wettbewerb verfälschen oder zu verfälschen drohen,.....
--- Ende Zitat ---
Wenn man bestimmte Personen oder Unternehmen von ansonsten geltenden Abgaben befreit, dann ist das auch eine Subvention, weil eine Begünstigung bzw. Beihilfe aus staatlichen Mitteln, wie z.B. Steuernachlässen oder ähnlichem.
Die Befreiung von EEG-Umlage und Netzkosten ist nach der reinen Definition vielleicht keine Subvention, weil auch die EEG-Umlage keine Subvention ist.
Allerdings verwenden ja gerade die EEG-Gegner immer den Begriff Subvention in diesem Zusammenhang.
Jedenfalls stellt die Begünstigung durch die Befreiung von Energiewendekosten eine staatlich verordnete Beihilfe dar, die von den nicht privilegierten Stromverbrauchern finanziert wird.
Da sind wir uns ja wohl einig, oder?
Nun ist es jedenfalls nicht einzusehen, warum Verkehrsbetriebe davon befreit werden sollen, nur weil dann die Ticketpreise ein paar Prozent steigen würden.
Warum soll ein Landbewohner, die nie U-Bahn fährt, über seine Stromkosten die U-Bahnnutzer in den Großstädten "quersubventionieren"?
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