Energiepreis-Protest > Stromio
Gruenwelt 12: EDV- Schreiben vom 14.3.13, Preiserhöhung auf 29c wg. Netzentgelte
Fahrdraht:
--- Zitat von: khh am 13. März 2014, 21:18:20 ---Wenn Sie die zwischen Versorgern und Kunden - insbesondere bei Online-Tarifen - praktizierte Kommunikation per Internet und Email über die Schiene „IT-Recht“ [Weg C(+B)] angreifen wollen, dann betreten Sie vermutlich absolutes Neuland.
--- Ende Zitat ---
Ja, aber ewig können Sie das nicht vermeiden, das wird schleichend immer mehr umgestellt wie IPv4 auf IPv6, IPv6 eben zunächst "zusätzlich" (hier 6to4 Tunnel) wie PLUS korrekt beobachtet hat ;)
Und je weniger der Verbraucherschutz dem folgt desto verbraucherfeindlichere Geschäftsmodelle werden da eingeführt und Tatsachen geschaffen, die dann schon wegen Gewohnheitsrecht immer schwerer zu korrigieren sind.
Ich halte es jedenfalls u.a. weiter für Verbraucherfeindlich, den Clients die Verantwortung von Serverbetreibern per AGB zu überwälzen als "juristische Lösung" wie der CCC sowas aufm Kongress genannt hat (Vortrag "Bullshit made in Germany"), oder kurz die Risiken neuer Technologien einfach auf die Kunden abladen, aber für einen Server kann ein Client schon deshalb nicht haften weil ihm die "Administratorrechte" dazu fehlen, und das fängt schon damit an, dass wir für 60er- Jahre Passwortzugangssysteme mit unseren Passwörtern haften sollen, bloss weil Geschäftsführer, meist BWLer, ein Haufen Geld Unternehmensberatern und Anwälten der Sorte KPMG hinterherwerfen, anstatt für zeitgemässe Ausrüstung mit bestbezahltem IT- Personal zu sorgen.
Ich halte in diesem Sinne auch nichts von Clouds und Smartphones (oder Smartmeter!) und das liegt sicher nicht nur an meinem Alter.
Daher empfehle ich allen IT- oder Jura- Laien dringend, auf Angebote für elektronische Postfächer auf der "Gegenseite" nicht einzugehen, nur auf unabhängiger und neutraler Position wie der eigene Mailprovider.
Wie kkh schon gesagt hat, das ist "Neuland" mit noch unabsehbaren Folgen und daher ein hohes Risiko für Verbraucher.
@All Danke für die Hinweise & Feedback :)
Weg D: Providerwechsel zu vivi-power *duck* , reizt mich und da bleib ich bis die oder die Marktwirtschaft zusammenbrechen.
PLUS:
--- Zitat von: Fahrdraht am 15. März 2014, 02:36:27 ---Ich halte es jedenfalls u.a. weiter für Verbraucherfeindlich, den Clients die Verantwortung von Serverbetreibern per AGB zu überwälzen als "juristische Lösung" wie der CCC sowas aufm Kongress genannt hat (Vortrag "Bullshit made in Germany"), oder kurz die Risiken neuer Technologien einfach auf die Kunden abladen, aber für einen Server kann ein Client schon deshalb nicht haften weil ihm die "Administratorrechte" dazu fehlen, und das fängt schon damit an, dass wir für 60er- Jahre Passwortzugangssysteme mit unseren Passwörtern haften sollen, bloss weil Geschäftsführer, meist BWLer, ein Haufen Geld Unternehmensberatern und Anwälten der Sorte KPMG hinterherwerfen, anstatt für zeitgemässe Ausrüstung mit bestbezahltem IT- Personal zu sorgen.
Ich halte in diesem Sinne auch nichts von Clouds und Smartphones (oder Smartmeter!) und das liegt sicher nicht nur an meinem Alter.
--- Ende Zitat ---
@Fahrdraht, ich kann Ihnen in manchem folgen, aber nicht übertreiben, in keine Richtung. Weil sie Ihr Alter erwähnen, gehören Sie offensichtlich nicht zur Smartphone-Generation. Dann sollten Sie sich erinnern, bis in die 70er waren Rechner nur in Unternehmen zu finden und die Lochkarte als Datenträger üblich. Eine Erfindung von Herman Hollerith. "Online"-Nutzung für den Verbraucher war da noch weit weg und ein Passwort brauchte lediglich der eine oder andere für sein Schliessfach oder das Nummernkonto in der Schweiz oder anderswo. ;)
Die PC-Pioniere kamen erst in den 80ern mit Computern und mit Passwörtern in Berührung. Commodore, CPC, CP/M, Basic, ....Story 1985
Als einseitiger Vorläufer für die private Nutzung kam erst 1983 BTX
bolli:
--- Zitat von: PLUS am 14. März 2014, 18:20:57 ---@bolli, mit den 10 oder 15 Verträge müssen Sie auch ohne "Online" beschäftigen. Dann kommt eben der gute alte Leitzordner wieder ins Spiel. Weniger Aufwand sehe ich da nicht.
Wir verstehen uns nicht miss, siehe den Satz in Antwort #17: Vielfach stellen Anbieter zusätzlich ein Kundenlogin mit einem Postfach mit den Verträgen und allen Kommunikationen zur Verfügung.
Kundenportale von Energieversorgern kenne ich bis jetzt nur als zusätzlichen Service, sie stehen nicht alleine.
--- Ende Zitat ---
Wir reden hier nicht nur über Online-Verträge bei Energieanbietern sondern über sämtliche Formen von Online-Verträgen. Wie Sie ja in Ihrem Beispiel selbst anführen, nehmen diese in anderen Bereichen wie insbesondere der Telekommunikation, des Versandhandels, des Bankwesens und auch in sonstigen Bereichen inflationär zu, oftmals aber mit zumindest dem Versuch einer Haftungsverschiebung in Richtung des Kunden.
Leider gibt es schon die ersten Anbieter, die lediglich die Informationen in ihrem Online-Kundenbereich einstellen, OHNE eine zusätzliche Kundeninformation per email zu verschicken, dass im Online-Kundenbereich für Sie neue Daten bereit stehen (meines Wissens tatsächlich noch nicht im Energiesektor, aber das ist nur eine Frage der Zeit). Und wie Fahrdraht schon sagte, man sollte aufpassen, dass man da nicht ganz schnell in eine Schleife gerät, in der einem mehr Pflichten aufgebürdet werden und Haftung verschoben wird, als einem gut tut. Heute ist die alleinige Einstellung von vertragsrelevanten Dokumenten OHNE Benachrichtigung noch nicht ausreichend für den (Energie-)Anbieter. Das kann morgen schon anders aussehen. :(
Schon heute ist es fast unmöglich, Online-Konten in einer größeren Anzahl zu verwalten ohne gegen Obliegenheitspflichten der Vertragsanbieter zu verstoßen. Denn einerseits soll man Zugangskennungen und insbesondere Passwörter natürlich nicht aufschreiben zum anderen soll man aber auch überall unterschiedliche Kennungen/Passwörter benutzen um eventuellen "Dieben" keine Möglichkeit zu geben, mit diesen Daten gleich an Kennungen für mehrere Zugänge zu kommen. Alternaiv bleiben nur ein ZUVERLÄSSIGER Tresor zu Hause, wo diese Daten verwahrt werden ODER ein sogennter "Paßworttresor" auf dem Rechner, wobei wiederum Fahrdrahts Einwand Rechnung zu tragen ist, und den kann ich jemand, der mit IT zu tun hat, bestätigen, dass viele Paßwortsysteme (und dazu gehören witzigerweise auch die mancher Paßwortverwaltungsprogramme) veraltet und daher leicht zu überwinden sind. Bei allem anderen riskieren Sie im Schadensfall wegen Verstoß gegen Sorgfaltspflichten eine Mithaftung aufgebürdet zu bekommen.
Und das Anbieter die Daten in ihren Online-Systemen nachträglich ohne Einbeziehung des Kunden verändern, ist hier im Forum auch schon des öfteren berichtet worden. Daher muss man dann von allen relevanten Daten zumindest zu Beginn und bei jeglicher Veränderung Screenshots machen. Ob das für das Clientel, welches wir gerne erreichen wollen und welches wechselwilliger werden soll, der richtige Weg ist, darf bezweifelt werden.
Da hab ich lieber meine 3 Leitz-Ordner, in denen ich laufende Verträge aufbewahre und ich weiss, mit dem Abheften des Originalschreibens hab ich meinen Nachweis, welche Daten für mich gelten. Was anderes stellen die monatlichen (Ab-)Rechnungen dar. Die dürfen wegen mir gerne per email angekündigt werden und ich speichere sie ab, wenn ich es für notwendig halte.
--- Zitat von: PLUS am 14. März 2014, 18:20:57 ---Die Nutzung des Internets, bzw. solche kostenreduzierten Online-Tarife sind für mich von erheblichem Vorteil auf den ich nicht verzichten möchte. Ich brauche als Haushaltskunde für den Zweck der Strom- und Gaslieferung kein Papier. Ich bevorzuge eine EMAIL mit oder ohne PDF. Daher bin ich für einen Ausbau dieser Möglichkeit. Selbstverständlich sind dabei die Sicherheit und die Nachvollziehbarkeit wichtig. Wie schon festgestellt, Papier hat ebenso seine Schwächen und ist nicht besser. Vor Verlust, Missbrauch und Betrug schützt Papier alleine auch nicht. Dazu kommt noch der Umweltaspekt.
--- Ende Zitat ---
Sie nennen einige wichtige Randbedingungen, die aus Ihrer Sicht (und auch meiner) erfüllt sein sollten, damit Sie diese Vertragsform akzeptieren. Die positiven Faktoren "Umweltschutz" und "kostenreduzierten Tarife" (so sie denn tatsächlich als solche eingesetzt werden und nicht nur der Gewinnmaximierung dienen) kann ich voll unterstützen.
Aber wie bitte wollen SIE die Sicherheit und Nachvollziehbarkeit gewisser elektronischer Vorgänge oder Datenspeicherungen von außen überprüfen. Schlicht unmöglich für einen Otto-Normalverbraucher. Über die zunehmenden Dateneinbrüche in Datenbanken von großen Datenverwaltern bzw. in großen Datenbestände muss ich Ihnen sicher nichts erzählen. DIESE Daten hätte man bei Papierversendung und Offline-Datenbeständen in dieser Anzahl nicht erhalten. Klar können mal einzelne Briefe verloren gehen oder abgefangen werden, aber nicht in solch hoher Anzahl "entwendet" werden wie z.B. persönliche Daten incl. Zahlungsdaten von einer Vielzahl von Personen "auf einen Streich". Wie Tests von Fachzeitschriften und des CCC immer wieder zeigen, sind die Sicherheitsvorkehrungen einer Vielzahl von IT-Systemen großer Firmen nicht auf dem Niveau, auf dem sie sich aufgrund der Wichtigkeit der Daten, die sie beherbergen, befinden sollten. Und dazu gehören auch Systeme von Energieversorgern.
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