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Windenergie wärmt Flensburg

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Energiesparer51:
Physikalisch effizienter als das Verheizen in einer Fernheizzentrale wäre schon mal das verbrauchsnahe Direktverheizen des Stroms, das z.B. RWE als "Öko-Heizstab" bezeichnet.

http://forum.energienetz.de/index.php?topic=17851.0

Da würden schon mal sehr viele Speicher- und Transportverluste entfallen.

Wirtschaftlich lässt sich das aber wohl nicht annähernd so darstellen. Das Heizkraftwerk wird wohl kaum die normale Netznutzung und Umlagen zahlen müssen sondern den Strom wirklich fast umsonst bekommen. Im Artikel stand ja, dass das für die Stadtwerke ab einem Börsenstrompreis von 1 ct/kWh bzw. darunter lohnt.

superhaase:
Und es handelt sich dabei definitiv um Braunkohle- und Atomstrom, der da verheizt wird. Denn nur weil sich das runterfahre dieser trägen Dinosaurierkraftwerke für wenige Stunden nicht lohnt, kommt es zu diesen Dumpingpreisen an der Strombörse.

Höhere CO2-Zertifikatepreise würden den Braunkohlestrom deutlich verteuern, so dass sich solche Dumpingpreisphasen nur über viel kürzere Zeitspannen lohnen und es häufiger und schneller zu einem Drosseln oder Abschalten von Braunkohleblöcken über mehrere Tage (bei viel Windstromeinspeisung) kommen würde.

Solche Auswüchse wären dann kaum noch möglich bzw. rentabel.

PLUS:

--- Zitat von: superhaase am 31. Januar 2013, 13:43:13 ---Und es handelt sich dabei definitiv um Braunkohle- und Atomstrom, der da verheizt wird. Denn nur weil sich das runterfahre dieser trägen Dinosaurierkraftwerke für wenige Stunden nicht lohnt, kommt es zu diesen Dumpingpreisen an der Strombörse. .........
--- Ende Zitat ---
Manoman @superhaase,  Ihr flexibles Sonnenkraftwerk fährt dafür von ganz alleine hoch und runter, egal ob Strom gebraucht wird oder nicht und ob es sich rechnet oder nicht.

Laut Überschrift gehen die Akteure davon aus, dass sie Windstrom verheizen, den sie zum Preis von bis zu 1 ct/kWh einkaufen. Das wird auch so sein! Die Auswüchse sind die Differenzen zu den Einspeisevergütungen, die die Verbraucher dafür ohne Nutzen über die EEG-Umlage bezahlen. Für den Strom aus Braunkohle gibt es keine garantierte Einpeisesevergütung. Hoffentlich zahlen wenigstens die Fernwärmekunden künftig weniger für die erzeugte Wärme.  Aber wie man die Monopolisten kennt, wird das nichts werden, den Profit behält man schön für sich.

Energiesparer51:
solange der Strom noch zu einem positiven Preis zum Verheizen gekauft wird und Windräder nur deshalb nicht abgeschaltet oder gedrosselt werden müssen, d.h. das Verheizen Netzengpässe vermeidet, bringt er ja noch ein wenig Geld ein. Das ist zumindest besser als nicht erzeugten Strom bezahlen zu müssen. Bei negativen Preisen belastet das am Ende den Verbraucher stärker als das Abstellen von Windkraftwerken.

Dass die Stadtwerke das als "Nutzung überschüssigen Stroms aus erneuerbaren Energien" darstellen, verwundert nicht und ist sicher hauptsächlich als Marketing zu verstehen. Strom mit Ressourcenverbrauch im Überfluss zu produzieren kann jedenfalls nicht sinnvoller sein als Strom ohne Ressourcenverbrauch im Überfluss zu produzieren.

superhaase:

--- Zitat von: PLUS am 31. Januar 2013, 14:11:48 ---Manoman @superhaase,  Ihr flexibles Sonnenkraftwerk fährt dafür von ganz alleine hoch und runter, egal ob Strom gebraucht wird oder nicht und ob es sich rechnet oder nicht.
--- Ende Zitat ---
Das ist ganz einfach die logische Konsequenz aus der Gesetzeslage:
Der EE-Strom hat im Netz Vorrang, und es müssen bei geringerem Bedarf zuerst die konventionellen Kraftwerke gedrosselt werden.

Da nun aber diese Kraftwerke nicht gedrosselt werden, sondern deren eigentlich überflüssiger Strom weiter produziert und verheizt wird, ist die Behauptung, es würde da Ökostrom zum Heizen verwendet, schlicht Quatsch.

Es wird definitiv dreckiger Braunkohlestrom und Atomstrom verheizt, denn wenn den Strom keiner abnehmen würde, müsste die Braunkohle- und Atomkraftwerke gedrosselt werden.

Solange also noch der EE-Anteil im deutschen Strommix so niedrig ist, sind Stromheizungen, die ein Durchlaufen der alten dreckigen Grundlastkraftwerke ermöglichen, keinesfalls Umweltfreundlich, sondern werden zu 100% mit dreckigem Strom betrieben - mit einer miserablen Ökobilanz.

Wirtschaftlich hingegen ist das durchaus "sinnvoll" - insbesondere für die Betreiber der alten Grundlastkraftwerke.

Später einmal, wenn es keine Atom- und Braunkohlekraftwerke mehr im regulären Betrieb gibt (irgendwann ab 2030-2050), dann sind solche Stromheizungen hingegen durchaus sehr sinnvoll und auch ökologisch vorteilhaft.

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