Energiebezug > Strom (Allgemein)
Strom zu Spottpreisen
Cremer:
heute in der Allgemeinen Zeitung Bad Kreuznach:
"Berlin verschenkt Strom"
"Strom zu Spottpreisen"
Der massive Ausbau von wind- und Sonnenenergie macht Deutschland zum Exportweltmeister beim Strom.
An Weihnachten am 25.12. um 4 Uhr wurde für Stromabnahme sogar 220 € pro MWh gezahlt, damit der zuviel produzierte Strom abgenommen wurde !
Bis zu 9200 MWh wurden ins Ausland transportiert. Bis zu 15 solche tagen wurden in 2012 von der Epex registriert.
Und wir Verbraucher Stöhnen unter der Last der Erhöhung der Abgaben und der Strompreise.
superhaase:
Auch in der SZ dazu schon vor einigen Tagen ein Artikel:
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/handel-mit-energie-an-weihnachten-strom-zu-verschenken-1.1565493
Zitat daraus:
--- Zitat ---So auch diesmal: An warmen Tagen wie denen Ende Dezember wird weniger verbraucht; dafür aber blies ordentlicher Wind. "Das hätte jeder im Wetterbericht vom Vorabend sehen können", sagt Rainer Baake vom Berliner Thinktank Agora Energiewende. Statt aber Braunkohle- und Atomkraftwerke zu drosseln, sei ihre Leistung am ersten Feiertag sogar gesteigert worden. Dies habe die Lage verschärft.
...
Ist nämlich Strom im Überfluss vorhanden, sinkt der Preis dafür ins Minus - am Morgen des ersten Feiertags auf mehr als 200 Euro/MWh. Mit anderen Worten: Wer immer die Elektrizität abnimmt, bekommt dafür noch Geld obendrauf. Die Agora-Leute haben nachgerechnet, was das für die Berechnung der Windvergütung bedeutet. Sie kommen auf 28 Millionen Euro Mehrkosten allein für den ersten Feiertag, zu zahlen durch Stromkunden über die Ökostrom-Umlage. Alles nur wegen einer Fehlprognose.
--- Ende Zitat ---
Die Bilanzkreisverantwortlichen scheinen einen am Lebkuchen gehabt zu haben. ;)
Beim Stromhandel scheint da immer häufiger etwas schiefzulaufen. Wenn das im letzten Jahr wirklich an 15 Tagen negative Strompreise entstanden sind, weil der Bedarf eklatant falsch eingeschätzt wurde, dann muss dringend die Aufsicht verstärkt oder das System geändert werden.
Didakt:
--- Zitat von: superhaase am 11. Januar 2013, 14:25:45 ---
...dann muss dringend die Aufsicht verstärkt oder das System geändert werden.
--- Ende Zitat ---
Sie meinen ja wohl richtigerweise das Fördersystem! Etwas drastischer und treffender hätte Ihre Kritik durchaus ausfallen dürfen. Ihre Zurückhaltung hat aber bekanntlich ihren Grund. ;) Na ja, bleiben wir mal bei einer gemäßigten Aussage: Hier läuft etwas gewaltig aus dem Ruder. Einem normal Sterblichen ist dieser Wahnsinn nicht mehr zu vermitteln.
Günnie:
Seltsam. Im High-Tech-Standort Deutschland bringt man es offenbar nicht fertig, den Strom entsprechend dem (voraussichtlichen) Bedarf zu erzeugen.
Der Wind wurde doch wohl rechtzeitig vorhergesagt und die Energiekonzerne heizten ihre Kohlekraftwerke trotzdem weiter feste ein.
Ich weiß nicht, wie so die (von mir grundsätzlich begrüßte) Energiewende gelingen soll, vor allem, wenn die Energie-Konzerne offenbar nur das machen, was sie wollen?
Da stellt sich mir schon die Frage, ob bei diesen Strukturen eine Energiewende möglich ist und ob man bei zunehmenden Wind- und Sonnen-Strom die unterschiedlichen Eigenheiten der verschiedenen Stromerzeugungsarten bei dieser unterschiedlichen Eigentumsstruktur unter einen Hut bringen kann und will, wenn das nicht einmal in der (fast-)Anfangsphase so richtig klappt?
Netznutzer:
http://www.bild.de/geld/wirtschaft/strompreis/weil-der-strom-in-deutschland-teurer-wird-wird-er-in-holland-billiger-28064416.bild.html
@ Cremer
Ein plastisches Beispiel für eine verkappte Energiepolitik, in der jeder, der nur das Gütesiegel EE auf seine Stromproduktion drückt, machen kann, was er will, weil irgendwann, irgendwer meinte, diese Energie muss immer!!! Vorrang haben, auch, wenn es ökonomisch noch so blödsinnig ist. Wer als Subventionsempfänger machen kann, was er will, schert sich natürlich einen feuchten Dr... um Ökonomie, die Ökologie ist sowieso egal. Einspeisung um jeden Preis lautet das Motto. Und wenn mal die EE-Anlage abgeschaltet werden muss, zahlen wir ihm auch den nicht produzierten Strom. Subventionsempfängern gefällts.
Und wer sich in Zeitungen oder sonstwo darüber beschwert, dass konventionelle Kraftwerksleistung hochgefahren wurde, der soll erst mal beweisen, wie die Fahrplananmeldungen des Folgetages im Zusammenspiel mit den Wetterprognosen den Vorwurf des Alkoholismus der regelnden Netzbetrreiber rechtfertigt. Jeder,der einen Funken Verstand besitzt weiss, dass sich konventionelle Kraftwerksleistung nicht per Knopfdruck von jetzt auf gleich hochfahren bzw. runterregeln lässt sondern entsprechend Vorlauf benötigt.
Es zeigt sich immer deutlicher: Deutschland subventioniert der Welt niedrigere Energiepreise und ist auch noch stolz darauf (Jedenfalls diejenigen, die die Subventionen abgreifen bzw. nicht bezahlen müssen).
Erfolgsstory EEG, immer dran denken.
Gruß
NN
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