Energiepolitik > Fossile Energie / Atomkraft

Gundremmingen - Block C - Abschaltung

<< < (3/3)

PLUS:
Sorry @Wolfgang_AW, die eingeschränkte Sicht durch die PV-Scharte ist immer noch dieselbe, da hat sich nichts erweitert. Da ist immer noch nur der ideologisch ausgemachte Feind im Blickfeld. Den Spieß kann man ebenso um 180 Grad drehen:


--- Zitat von: Wolfgang_AW am 12. Dezember 2012, 16:16:59 ---Geld wird aber mit den steinalten, abgeschriebenen Kraftwerksdinosauriern verdient, bei denen regelbare Kraftwerksleistung ein Fremdwort ist.
--- Ende Zitat ---
Sind denn die von den Verbrauchern hochsubventionierten "PV-Kraftwerke" regelbar? Richtig ist, dass mit PV in Wirklichkeit kein Geld verdient wird, sondern Milliarden Verluste produziert und künstliche Renditen bezahlt werden, alles zu Lasten der nicht privilegierten Verbraucher. 

Können wir denn die Kohlekraftwerke stilllegen, wenn wir die AKW wie geplant abschalten? Wir haben doch bereits alte Kohlekraftwerke als Reserve für den Winter fixiert. Gut für das Kleinklima im Umfeld und das globale Klima? Ist denn die Versorgungssicherheit mit den vielen tollen EE-Blaupausen schon gewährleistet und das alles nur Blödsinn?   
 

--- Zitat von: Wolfgang_AW am 12. Dezember 2012, 16:16:59 ---Daher bleibt die Frage: Wollen das die Kraftwerksbetreiber überhaupt??
--- Ende Zitat ---
Diese Kraftwerksbetreiber verhalten sich auch nicht anders als die PV-Dachsparkassenbetreiber. Sie handeln nicht zum Allgemeinwohl, sie handeln zum Eigennutz. Die modernen flexiblen Kraftwerke werden nur gebaut, wenn sie sich nach den Bedingungen rechnen und die Bedingungen sind aktuell wohl unstreitig absolut einseitig. Ein Kaufmann, der nur sporadisch liefern darf wenn die wesentlich teuerere Konkurrenz nicht kann oder nicht will, wird darin kein Geschäftsmodell erkennen. Wer spielt schon freiwillig den Lückenbüsser für die lukrativen Geschäftsmodelle der Konkurrenz und riskiert damit den eigenen Ruin. 


--- Zitat von: Wolfgang_AW am 12. Dezember 2012, 16:16:59 ---Hier wäre es an der Politik, endlich ein schlüssiges Konzept zur Energeiwende vorzustellen und nicht nur Partikularinteressen zu befriedigen.
--- Ende Zitat ---
Es fehlen wesentliche marktwirtschaftliche Komponenten. Mit dieser Planwirtschaft wird es nichts werden. Wobei der Begriff "Planwirtschaft" auch nicht passt. Wo ist da ein gesamtwirtschaftlicher Plan, ich sehe nur ein kontraproduktives Chaos, eine Flickschusterei von einem Loch zum anderen. Jede einzelne Zeche die gemacht wird, geht immer zu Lasten der Verbraucher! Für Klima, Umwelt und Versorgungssicherheit ist nichts gewonnen, das Gegenteil ist im Ergebnis oft der Fall. Das Geld ist weg und fehlt den Menschen für notwendige Anpassungen an die Veränderungen und für anderes, manchmal schon für den Grundbedarf. :( 

Wolfgang_AW:
Lesen bildet!  ;D


--- Zitat von: PLUS am 13. Dezember 2012, 14:37:20 ---Können wir denn die Kohlekraftwerke stilllegen, wenn wir die AKW wie geplant abschalten? Wir haben doch bereits alte Kohlekraftwerke als Reserve für den Winter fixiert. Gut für das Kleinklima im Umfeld und das globale Klima? Ist denn die Versorgungssicherheit mit den vielen tollen EE-Blaupausen schon gewährleistet und das alles nur Blödsinn?
--- Ende Zitat ---

Nochmal! Unbestritten ist, dass die Last natürlich auch an sonnen- windlosen Tagen gedeckt werden muss.

Es wird ja eifrig darüber nachgedacht, welche Regelmechanismen sich anbieten, wenn sich zukünftig die Rentabilität der Spitzenlastkraftwerke durch zu kurze/wenige Einsätze nicht mehr rechnen sollte.

Im Fazit der Kurzstudie Die künftige Rolle von Gaskraftwerken in Deutschland der Klima-Allianz heißt es:


--- Zitat ---Gaskraftwerke sind die prädestinierten Partner der erneuerbaren Energien für die künftige Stromversorgung in Deutschland. Aus der Gruppe der konventionellen Kraftwerke erfüllen nur sie alle Anforderungen, die in einer künftigen, vor allem auf erneuerbaren Energien basierenden Stromerzeugung gestellt werden.
...
Entscheidend für Investoren ist es zu verstehen, dass Gaskrafterke die Ergänzung der erneuerbaren Energien bilden und nicht umgekehrt. Sie sollen immer dann betrieben werden, wenn dargebots-abhängige Techniken wie Windkraft und Fotovoltaik nicht liefern können. Sie sind durch kurze An- und Abfahrzeiten sowie hohe Laständerungsgeschwindigkeiten dazu besonders geeignet. Um diese Einsatzcharakteristik zu gewährleisten, müssen die Regeln des heutigen Strommarktes nicht verändert werden. Wenn alle Anlagen mit den Grenzkosten ihrer Erzeugung anbieten, werden Windenergie und PV  automatisch zuerst eingesetzt und Gaskraftwerke nur dann, wenn noch weiterer Bedarf besteht.
...
Allerdings reichen die Erlöse der Gaskraftwerke in einem allein auf Grenzkostenbasis organisierten Markt nicht aus, um ihre Fixkosten zu finanzieren. Da der Bau von Gaskraftwerken zur Absicherung der Stromerzeugung notwendig ist, müssen neue Anreize für Investoren geschaffen werden. Dies kann u.a. durch Kapazitätsprämien oder eine Pflicht zur Reservehaltung auf der Ebene der Netz- betreiber umgesetzt werden. Die Diskussion steht hier noch am Anfang, auch deshalb, weil es ganz unterschiedliche Ausgestaltungsmöglichkeiten für Kapazitätsprämien gibt. Es sollte in jedem Fall darauf geachtet werden, dass es nicht zu Windfall- Profits für bestehende Anlagen kommt.
--- Ende Zitat ---
Hervorh. durch Wolfgang_AW
 
Die Studie "Kapazitätsmärkte" setzt sich ausführlich mit den unterschiedlichen Kapazitätsmechanismen auseinander, so z.B. preisbasierte Kapazitätsmechanismen, mengenbasierte Kapazitätsmechnismen und andere.

Im Fazit heißt es u.a.:

--- Zitat ---Was folgt daraus für die Situation in Deutschland?
Zunächst muss festgehalten werden, dass die Notwendigkeit eines Kapazitätsmechanismus zur Förderung konventioneller Kraftwerke in Deutschland noch nicht abschließend geklärt ist. Das BET und andere Einrichtungen erwarten mit guten Argumenten, dass noch vor 2020 neue Kraftwerke benötigt werden, um eine Stromlücke zu vermeiden, diese sich aber im heutigen Strommarkt nicht rentieren würden. Siegmeier und von Hirschhausen gehen hingegen nicht von einer Stromlücke
aus bzw. erwarten diese erst nach 2020 (vgl. Kap.2.3). Wichtig ist eine zügige Klärung dieser Frage.
...
Grundsätzlich sollten zunächst Maßnahmen, die Stromangebot und -nachfrage unter Berück- sichtigung von Klimaschutzzielen besser in Einklang bringen, ergriffen werden, bevor konventio- nelle Kraftwerke gefördert werden.
Damit sind insbesondere die Förderung bzw. der Ausbau von steuerbaren Erneuerbaren Energien, Speichern, Nachfrageressourcen (Demand Side Management, Energieeffizienz, dezentrale Eigen - versorgung auf Anfrage in Spitzenlastzeiten) und der Netzausbau gemeint. Hierbei scheint beispielsweise eine Erweiterung des EEG um eine Kapazitätsprämie für Speicher und steuerbare Erneuerbare Energien, wie sie vom Arrhenius-Institut vorschlagen wird, sinnvoll zu sein.
Wenn diese Maßnahmen nicht rechtzeitig bzw. nicht ausreichend greifen und sich eine Investitions- mit einer anschließenden Stromlücke abzeichnet, ist die Implementierung von Kapazitätsmechanismen eine empfehlenswerte Lösung.Um die Kosten für dieses Instrument zu begrenzen und gleichzeitig die Transformation hin zu einem klimafreundlichen Stromsystem zu unterstützen, werden folgende Anforderungen an einen Kapazitätsmechanismus gestellt: ...

--- Ende Zitat ---
 

Die Situation und das Handeln der politischen und der energiewirtschaftlichen Akteure wird meiner Ansicht nach in einem Aufruf zu einem Runden Tisch Energie- wende von Dr. Klaus Heidler gut auf den Punkt gebracht.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW

egn:
Ich favorisiere mittlerweile mehr die strategische Reserve, die ähnlich wie die Regelkraftwerke von den Netzbetreibern ausgeschrieben und betrieben wird. Die Kraftwerke können dann auch so im Netz platziert werden, dass das Netz sicher betrieben werden kann. Für den Preis muss das Pay-as-Bid Verfahren verwendet werden, so dass für die Nutzung nur der Angebotspreis bezahlt wird und nicht der Preis des teuersten Kraftwerks in der strategischen Reserve.

Wichtig ist es hier, dass diese strategische Reserve aus Kraftwerken gebildet wird, die auch geeignet komplementär zur den dargebotsabhängenden EE die Residuallast zu decken, wenn die im Markt befindlichen Kraftwerke nicht mehr in der Lage sind die vertikale Netzlast zu decken. Die strategische Reserve dient nur zur Deckung dieses Defizits und nimmt sonst nicht am Energiemarkt teil. Die strategische Reserve soll auch nicht als Schrottplatz für alte nicht mehr im Markt rentable Kraftwerke dienen.

Auch vom BDEW gibt es dazu eine Studie.

PLUS:

--- Zitat von: Wolfgang_AW am 14. Dezember 2012, 02:14:01 ---Lesen bildet!  ;D
--- Ende Zitat ---
Es kann bilden. Nur, wenn man immer wieder die selben Märchen liest und sich einseitig aus der Solaristenecke schlau machen will, wird das nichts. Es ist immer wieder dasselbe, mal versteckt, mal weniger. @Wolfgang_AW, schön, dass Sie das treffliche Beispiel verlinkt haben. Man pflegt mit Kalkül die Ideologie und die Feindbilder zum Eigennutz und versucht mit zahlreichen Studien der Reklame einen wissenschaftlichen Anstrich zu geben. Dass auf einem Photovoltaik Symposium nicht die Interessen der Verbraucher vertreten werden, ergibt sich aus der Natur der Veranstaltung. So so, man war betroffen von der Kürzung der Einspeisevergütung und der Sinn der Änderungen blieb den Teilnehmern angeblich unklar!

Ja für wie blöd hält man denn den Rest der Welt?
 

--- Zitat ---Das Energiewirtschaftsgesetz ist nicht für die Energiewende ausgelegt. Es regelt einen zentralen Markt mit wenigen Versorgern und vielen Abnehmern.
--- Ende Zitat ---
Alle Achtung, soviel Widersprüche in einem einzigen Satz. Es mangelt nicht an Versorgern, da wird kein Markt "geregelt"! Es mangelt schlicht an fairen Marktbedingungen. Wir haben neben den Großen hauptsächlich kartellähnliche Gebilde wie die Stadtwerke aber keinen wirklichen Markt. Was die Zahl der Erzeuger oder auch der Netzbetreiber angeht, kann man das kaum noch unsinniger und unwirtschaftlicher gestalten wie das in Deutschland geschieht. Jeder Kleinstadt sein eigenes Netz, die eigenen Stadtwerke. Jeder will so einen Goldesel, der von den Verbrauchern gefüttert wird. Auf jeder Feuerwehrgarage, jedem Kirchendach eine PV-Anlage, möglichst genossenschaftlich betrieben. Damit wir die Schöpfung und die Welt retten. Nicht nur Schulze-Delitzsch und Raiffeisen würden sich im Grabe herumdrehen, wenn sie sehen könnten was für ein Missbrauch mit ihren Idealen stattfindet.


--- Zitat ---Die regionalen und kommunalen Energieversorger sind zwar oft innovativ. Sie haben aber zum einen nicht die nötigen Mittel für große Änderungen, .......
--- Ende Zitat ---
Das ist grottenfalsch. Nicht aus Unwissenheit, nein man will sich aus der selben Quelle bedienen. Die kommunalen Energieversorger hätten genug Geld, wenn nicht Milliarden der Verbraucher, die diese über die Strom- Gas- Fernwärme- und Wasserpreise bezahlen, zweckentfremdet verwendet würden. Man hat sogar rückwirkend Steuergesetze geändert um Verstöße bei der Querfinanzierung nachträglich zu legalisieren. Wo bleibt die Studie, bezahlt aus der PV-Ecke, über die Mittelherkunft und die Mittelverwendung bei den kommunalen Energieversorgern um das falsche Spiel endlich mal aufzudecken. Außerdem verfolgt man über Kooperationen ebenso und manchmal grottendoof Großprojekte und versenkt das Geld der Verbraucher (Importkohlekraftwerk Brunsbüttel, Bard-Offshore I ...).


--- Zitat ---Ich glaube, dass alle Beteiligten nach bestem Wissen und Gewissen ihren Job tun, ...
--- Ende Zitat ---
Ich glaube das nicht! Man verfolgt in erster Linie die egoistischen Interessen seiner Auftraggeber und zeigt auf die anderen "Bösen". Die Solar Consulting GmbH, der sogenannten "Agentur für nachhaltige Kommunikation" und ihre Macher sind da keine Ausnahme.

PS Der Wahnsinn geht weiter:

--- Zitat ---Die neue Solaranlage wird eine der größten Anlagen in der gesamten niedersächsischen Tiefebene sein, wie AS Solar-Geschäftsführer Michael Walkling berichtet. Die meteorologischen Bedingungen in Groß Munzel sind zwar nicht so ideal wie im Süden der Republik, reichen aber für die Rentabilität der Anlage aus. „Wir erwarten 900 Volllaststunden im Jahr“, sagt Walkling.
--- Ende Zitat ---
... und wie gehabt mal wieder "rechnerisch":

--- Zitat ---Nach den Worten des Geschäftsführers werden auf dem Grundstück Solarmodulfelder mit einer Größe von 50.000 Quadratmetern aufgebaut. Die Module werden mithilfe eines Systems von Metallpfosten und Aluschienen starr nach Süden geneigt aufgestellt. Die riesige Fotovoltaikanlage hat laut Walkling eine Spitzenleistung von vier Megawatt und soll im Jahr etwa vier Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen. „Das reicht, um rechnerisch mehr als 1000 Haushalte zu versorgen.“
--- Ende Zitat ---
HAZ
Wenn schon, dann noch etwas mehr Putz:

--- Zitat ---60000 Quadratmeter, also gut acht Fußballplätze groß ist die von hannoverschen Firma AS Solar entwickelte Anlage auf dem Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik. Eigner und Betreiberin ist eine Firma des Kölner Immobilienunternehmers Karl-Heinz Schorn, der sich den Bau des Solarparks einen hohen einstelligen Millionenbetrag hat kosten lassen. Spitzenleistung bei Sonnenschein: knapp sechs Megawatt. Die Solarzellen könnten 1500 Haushalte versorgen. Erstellt wurde die Anlage laut AS Solar binnen eines Monats. Auf 20 Jahre Betrieb sei sie „gerechnet“, erwartet wird eine Laufzeit von 30 Jahren. Die ersten Monate seien recht sonnig und damit überdurchschnittlich stromergiebig gewesen.
--- Ende Zitat ---
Neue Presse

Wolfgang_AW:
@egn

Die Autoren der Studien sind sich einig, dass derzeit bis ~2020 kein Kapazitätsmechanismus implementiert werden muss, da die Kraftwerkskapazität und damit die Versorgungssicherheit ausreichend ist.

Ich stimme Ihnen zu, dass zumindest bis dorthin der Aufbau einer Strategischen Reserve als das Mittel der Wahl gilt.
Sie ist kostengünstig und genügt zunächst den Anforderungen.

Allerdings bleibt zu berücksichtigen, dass eine stratgeische Reserve wenig Anreize zum Bau von Neuanlagen setzt, da sie in absehbarer Zeit aus dem Bestand bestehen wird. Verschärft wird dieser schwache Investitionsanreiz durch den weiterhin hohen Zubau von EE. Es bliebe abzuwarten, wie deutlich der Gebotspreis über dem Marktpreis liegt. Bei deutlichem übersteigen dagegen rentieren sich auch Zubauten von Gasturbinenanlagen.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW

Navigation

[0] Themen-Index

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln