Ich vermag nicht zu erkennen, daß Care Energy seine Geschäftskorrespondenz über Presseportale bzw. Facebook abwickele.
Care Energy gibt auffällig viele und mitunter auch recht reißerische Pressemitteilungen heraus - das stimmt.
Die Außenkommunikation über Pressemitteilungen ist in der Wirtschaft aber ein genauso gängiges Verfahren wie mittlerweile der Kundenkontakt über Social Media (Facebook).
Zum Thema Verbrauchsprognosen:
Die verlinkte Grafik von Care Energy belegt, wenn ich sie richtig verstehe, daß keine einziger Zählpunkt im betrachteten Verteilnetz tatsächlich unter der VNB-Verbrauchsprognose lag, teils sogar drastisch darüber.
Das spricht schon Bände - es sei denn, Sie wollten unterstellen, die Darstellung sei fingiert, wofür ich zunächst keine Anhaltspunkte finde.
Unter idealen Bedingungen müssten sich die Abweichungen von den Netz-Verbrauchsprognosen gegenüber tatsächlicher Liefermenge im Mittel ausgleichen. Das sehe ich in der Grafik gerade nicht.
Freilich hat ein VNB andererseits von grundsätzlich erhöhten Verbrauchsprognosen langfristig keinen wirtschaftlichen Vorteil, er muss die gelieferten Mehrmengen ja schlussendlich den Lieferanten vergüten und fährt so vermutlich finanziell schlechter, als hätte er die betroffenen Energiemengen selbst eingekauft.
Eine - kurzfristige - Benachteiligung "alternativer" Lieferanten ("alternativ" i.S. ungleich Grundversorger, der i.d.R. - trotz Unbundling - mit dem Netzbetreiber eng wirtschaftlich verflochten ist) über diesen Weg wäre aber jedenfalls prinzipiell denkbar. Praktisch ist jeder VNB aber zur Lieferanten-Gleichbehandlung verpflichtet. Sofern diese in Einzelfällen nicht erfolgt, was hier in der Tat von Care Energy zunächst - anhand eigener Daten - lediglich behauptet, aber bisher auch nicht stichhaltig durch Gegenbeweise widerlegt ist, stimme ich egn zu, daß in solchen Konstellationen, sofern sie sich bewahrheiten, Handlungsbedarf seitens der Regulierer gefordert wäre.
Nicht Umsonst hat in der Causa "TEN / Care" die TEN in allen Presseveröffentlichung sich stets drastisch davon distanziert, Care Energy willentlich benachteiligt oder behindert zu haben. Nachweisbare Verstöße gegen das Gebot des diskriminierungsfreien Netzzugangs dürften nämlich empfindliche Konsequenzen für einen Verteilnetzbetreiber bedingen können.