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Staat zwingt Bürger zur Ökostrom-Verschwendung

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superhaase:

--- Zitat von: hko am 04. Dezember 2012, 08:38:05 ---Diese Kardinalfehler sind bereits beim Start der Trennung von Erzeugung/Verteilung und der Einführung der EEG vorhanden gewesen.
--- Ende Zitat ---
Was Sie da als Kardinalfehler bezeichnen, ist die Grundvorraussetzung für einen Wettbewerb im Strommarkt.
Sie treten offenbar für Monopolstrukturen ein.
Glauben Sie, dass dadurch der Strom billiger würde?
Ich nicht.


--- Zitat ---Sie werden jetzt mit dem verstärkten Ausbau von PV- und Windkraft-Anlagen für jeden erkennbar und für die nicht priviligierten Verbraucher schmerzlich fühlbar.
--- Ende Zitat ---
Glauben Sie, dass bei monopolartiger Einheit von Netzbetreibern und Windkraftanlagen-Betreibern der Windstrom billiger würde?
Dann sehen Sie sich mal die kommende Offshore-Windenergie an, dann sehen Sie, dass Sie da wohl falsche Vorstellungen haben.

Und zum Vorwurf, es würden nun Kraftwerke irgendwohin gebaut (z.B: Offshore), frage ich Sie: Wo wollen Sie denn Windkraftwerke errichten?
Am Stachus in München oder am Alex in Berlin?
Sollten diese nicht dort errichtet werden, wo man am meisten Windstrom ernten kann?

Ich kann Ihre Meinung bzgl. des Kardinalfehlers überhaupt nicht nachvollziehen.
Vielleicht hab ich aber auch wichtige Aspekte übersehen.
Sie sollten das mal genauer erklären, wie eine Einheit von Erzeugern und Verteilern aussehen soll, und wo da die Vorteile im Vergleich zum jetzigen Zustand liegen.
Vielleicht versteh ichs ja dann und kann Ihnen zustimmen. ;)

egn:

--- Zitat von: superhaase am 04. Dezember 2012, 12:27:50 ---Sollten diese nicht dort errichtet werden, wo man am meisten Windstrom ernten kann?

--- Ende Zitat ---

Da muss ich ausnahmsweise mal widersprechen. Die Windkraftwerke sollten wenn das Potential vorhanden ist, regional installiert werden. Es macht keinen Sinn den Strom im Norden von D zu erzeugen  und quer durch D zu transportieren, wenn regionale Resourcen vorhanden sind. Zu dem dient das dann auch als Alibi für die Stromkonzerne dann wenn viel Windstrom im Norden erzeugt wird, auch den Strom aus den konventionellen Kraftwerken weiterhin mit Volllast zu produzieren und diesen ins Ausland zu exportieren.

Der richtige Weg ist erst mal in Süddeutschland die Windkraft soweit als möglich auszubauen, das spart nicht nur den Leitungsausbau, sondern auch erst mal den extrem teuren Offshore-Ausbau der Windenergie.

superhaase:

--- Zitat von: egn am 04. Dezember 2012, 14:11:24 ---Da muss ich ausnahmsweise mal widersprechen. Die Windkraftwerke sollten wenn das Potential vorhanden ist, regional installiert werden. Es macht keinen Sinn den Strom im Norden von D zu erzeugen  und quer durch D zu transportieren, wenn regionale Resourcen vorhanden sind.
--- Ende Zitat ---
Ja klar, "wenn das Potential vorhanden ist".
Da wird wohl keiner widersprechen.

Eine gesamtwirtschaftliche Betrachtung ist natürlich schon richtig.
Wenn Windstrom aus Bayern halb so viel kostet wie Offshore-Strom, der über teuere Netze nach Bayern transportiert wird, ist klar, was zuerst in Erwägung gezogen werden sollte.
Allerdings sollte man auch die zeitliche Verteilung des Windstroms, die Volllaststundenzahl und somit den erforderlichen Speicherbedarf oder Ausgleichsbedarf und dessen Kosten mit einbeziehen.

Ich bin hinsichtlich einer sicheren 100%-EE-Stromversorgung momentan selbst nicht in der Lage, zu beurteilen, ob wir auf Offshore-Windstrom in Deutschland ganz verzichten können, wie manche behaupten.
Jedenfalls spricht nichts dagegen, erst einmal die Windkraft-Potentiale in Bayern zu heben.

hko:

--- Zitat von: superhaase am 04. Dezember 2012, 12:27:50 ---
--- Zitat von: hko am 04. Dezember 2012, 08:38:05 ---Diese Kardinalfehler sind bereits beim Start der Trennung von Erzeugung/Verteilung und der Einführung der EEG vorhanden gewesen.
--- Ende Zitat ---
Was Sie da als Kardinalfehler bezeichnen, ist die Grundvorraussetzung für einen Wettbewerb im Strommarkt.
Sie treten offenbar für Monopolstrukturen ein.
Glauben Sie, dass dadurch der Strom billiger würde?
Ich nicht.
--- Ende Zitat ---
ich auch nicht, aber ich trete nicht für Monopolstrukturen ein.

Ich wiederhole noch einmal:

--- Zitat von: hko am 29. November 2012, 08:48:30 ---der Kardinalfehler besteht in Wirklichkeit in der Trennung von Erzeugung und Verteilung. Diese Trennung war sicher gut gemeint, um allen Anbietern die Möglichkeit zu geben, ihren Strom über die vorhandenen Netze zu vertreiben.
 
Aber wie heißt es so schön: das Gegenteil von gut gemeint ist gut gemacht.

Jetzt haben wir die Situation, dass jemand ein Kraftwerk irgendwohin (z.B. Offshore) bauen kann ohne sich auch um die Verteilung kümmern zu müssen.

Ergebnis: Es werden Kraftwerke gebaut. Für die Netze sind ja andere zuständig und der erzeugte oder auch nicht erzeugte Strom wird wird sowieso per Gesetz bezahlt.
--- Ende Zitat ---
Ich habe allerdings auch keine Idee, was man an Stelle der Trennung von Erzeugung und Verteilung hätte machen können, um einen besseren Wettbewerb zu erreichen.


--- Zitat von: superhaase am 04. Dezember 2012, 12:27:50 ---Und zum Vorwurf, es würden nun Kraftwerke irgendwohin gebaut (z.B: Offshore), frage ich Sie: Wo wollen Sie denn Windkraftwerke errichten?
Am Stachus in München oder am Alex in Berlin?
Sollten diese nicht dort errichtet werden, wo man am meisten Windstrom ernten kann?
--- Ende Zitat ---
und jetzt mit Ihren sinngemäß abgewandelten Worten:
wo sollen PV-Anlagen errichtet werden: in Deutschland, in der Sahara oder gar in Australien? Sollten diese nicht dort errichtet werden, wo man am meisten PV-Strom ernten kann?
und meine Kritik dazu:
Ob der Strom dort auch gebraucht wird und wie er zu den Verbrauchern hier in Deutschland gebracht wird, geht den Erzeuger doch wirklich nichts an. Oder ?  ;D ;D


--- Zitat von: superhaase am 04. Dezember 2012, 12:27:50 ---Ich kann Ihre Meinung bzgl. des Kardinalfehlers überhaupt nicht nachvollziehen.
Vielleicht hab ich aber auch wichtige Aspekte übersehen.
Sie sollten das mal genauer erklären, wie eine Einheit von Erzeugern und Verteilern aussehen soll, und wo da die Vorteile im Vergleich zum jetzigen Zustand liegen.
Vielleicht versteh ichs ja dann und kann Ihnen zustimmen. ;)
--- Ende Zitat ---
wir hatten früher folgende Situation: der Stromerzeuger war auch für die Netze zuständig, mit denen er seinen Strom den Verbrauchern bedarfsgerecht lieferte. Kraftwerke und Netze wurden gleichzeitig geplant und gebaut. Ein Kraftwerk konnte erst in Betrieb gehen, wenn auch die notwendigen Leitungen da waren.
Und genau das klappt jetzt ja nicht. Schon der Anschluss der Offshoer-Windparks an die bestehenden (aber nicht ausreichenden) Netze soll nicht vom Erzeuger sondern vom Netzbetreiber übernommen werden und wird nicht zeitgleich mit dem Bau dieser Anlagen hergestellt. Warum macht man sich jetzt erst Gedanken, wie der Wind-Strom aus Norddeutschland zu den Verbrauchern nach Süddeutschland transportiert werden soll?

Gruß hko

egn:
Den Link zur Studie des BWE zum Potential der Windenergie in den einzelnen Bundesländern hatte ich ja schon früher mal gepostet.

Jedenfalls ist es so dass Bayern und Baden-Württemberg zusammen etwa 1/3 des Potentials an Windenergie ausmachen, wenn man die Nutzung von 1 % der Fläche annimmt.

Die Annahme dass man mit Offshore-Wind heutige Grundlastkraftwerke ersetzen kann, ist abwegig, da auf See auch nur etwa 4000 Volllaststunden herauskommen. Wobei es hier je nach Studie irgendwas zwischen 3.500 - 4.500 Volllaststunden sind. Man wird also immer eine dargebotsunabhängige Erzeugung mit einer Leistung die die vertikale Netzlast übersteigt vorhalten müssen um die Versorgung zu jeder Zeit sicherzustellen. Die Offshore-Windkraft dient meiner Meinung nach nur dazu dass die G4 überhaupt noch einer aktive Rolle in der zukünftigen Energieversorgung spielen können. Ansonsten würde sich ihr Anteil langfristig tatsächlich auf die Bereitstellung einer strategischen Reserve reduzieren.

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