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Autor Thema: Die Zukunft gehört dem Gleichstrom  (Gelesen 5597 mal)

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Offline Wolfgang_AW

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Die Zukunft gehört dem Gleichstrom
« am: 25. November 2012, 12:02:44 »
Die Zukunft gehört dem Gleichstrom

Zitat
Mit einem Gleichstromnetz könnten fünf bis zehn Prozent Energie eingespart werden. Eine Gleichstromversorgung von Gebäuden würde Netzteile überflüssig machen, die Strom aus der Steckdose erst wandeln.


Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW

„Es hat sich bewährt, an das Gute im Menschen zu glauben, aber sich auf das Schlechte zu verlassen.“

(Alfred Polgar)

Offline Energiesparer51

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Re: Die Zukunft gehört dem Gleichstrom
« Antwort #1 am: 25. November 2012, 18:44:24 »
Ein schönes Beispiel dafür was herauskommt, wenn Ahnungslose (Journalisten) über ein Thema schreiben. Wenn dann noch Ahnungslose (Politiker) entscheiden, ....
Trau keinem Pseudowissenschaftler!

Offline superhaase

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Re: Die Zukunft gehört dem Gleichstrom
« Antwort #2 am: 25. November 2012, 19:48:55 »
Ein schönes Beispiel dafür was herauskommt, wenn Ahnungslose (Journalisten) über ein Thema schreiben. Wenn dann noch Ahnungslose (Politiker) entscheiden, ....
Geht die Kritik auch genauer?
Wäre interessant.
8) solar power rules

Offline Energiesparer51

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Re: Die Zukunft gehört dem Gleichstrom
« Antwort #3 am: 25. November 2012, 20:40:03 »
gern, aber nur zu Ersterem: Bei einer Gleichspannungsversorgung der Haushalte wird man diese für leistungsstärkere Anwendungen (Herd, Waschmaschine etc.) sicher in ähnlicher Höhe wie die jetztige Wechselspannung wählen müssen. Also muss man die auch für viele Anwendungen in niedrigere Spannungen wandeln müssen. Ob ein Schaltnetzteil das aus Wechsel- oder Gleichspannung macht ist dabei ziemlich egal. Entbehrlich wird es aber nicht, was allerdings aus den Formulierungen des Autors geschlossen werden könnte. 

Auch hat Wechselstrom neben Nachteilen auch Vorteile.
« Letzte Änderung: 25. November 2012, 20:57:06 von Energiesparer51 »
Trau keinem Pseudowissenschaftler!

Offline superhaase

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Re: Die Zukunft gehört dem Gleichstrom
« Antwort #4 am: 26. November 2012, 07:44:20 »
Man müsste wohl zwei Gleichspannungen in der Steckdose haben; z.B. 380 V und 12 V, damit könnte man bei den meisten Anwendungen auf Schaltnetzteile verzichten, wenn man sie darauf auslegt.
Interessant wird das ganze ja vor allem dann, wenn sich lokale Batteriespeicher (mit PV-Anlagen, Elektroautos) verbreiten, wie im Artikel beschrieben.
8) solar power rules

Offline egn

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Re: Die Zukunft gehört dem Gleichstrom
« Antwort #5 am: 26. November 2012, 08:41:22 »
Meiner Meinung nach basiert die Behauptung dass ein Gleichstromnetz insgesamt viel effizienter wäre für eine Propagandameldung der Industrie um durch die Einführung neue Produkte verkaufen zu können.

Die Wandlung von einer Gleichspannung in eine Andere ist weniger effizient als ein Trafo. Für die Überbrückung von langen Strecken rentiert sich das Verwenden von Gleichspannung erst ab einigen 100 km.

Für den Einsatz in Haushalten machen mehrere Stromnetze mit unterschiedlichem Spannungsniveau wenig Sinn, da man dann mehr Leitungen aus teurem Kupfer braucht. Gerade ein 12 V Netz müsste einen erheblichen Querschnitt haben um damit auch Leistung über die langen Strecken in einem Haus zu transportieren.

Wenn man ein PV-Konzept mit Speichern realisiert wäre es sinnvoll dass der Batteriespeicher fast eine so hohe Nennspannung hat, wie sie die Module in einem Strang haben. Denn je größer der zu überbrückende Unterschied bei der DC-Wandlung, desto höher die Verluste. Bei großen PV-Anlagen geht man mittlerweile in Richtung 1500 V, bei normalen Dachanlagen sind 500-600 V keine Seltenheit, die Wechselrichter vertragen bis zu 1000 V. Für die Effizienz des Speichersystems wäre es deshalb wichtig dass der Strom aus der PV-Anlage direkt zum Laden des Batteriespeichers verwenden kann. Wegen des sich ändernden MPP wird man um eine geringe Wandlung nicht herumkommen, aber die kostet dann tatsächlich nur noch 1-2 %, wie es die Power Optimizer für Solarmodule zeigen. Der Netzwechselrichter nimmt dann die Energie direkt von der Batterie und braucht bei entsprechend hoher Spannung dann auch nur noch gering auf die Netzspannung wandeln. Man könnte jetzt natürlich die 500+ V Gleichspannung im Haus direkt nutzen.

Aber welche Verbraucher ausser einem normalen Elektroherd wären das denn?

Alles was mit direkter elektrischer Heizung zu tun hat. Aber bei Waschmaschine, Spülmaschine, Wärmepumpe, usw. ist in der Regel wieder ein Motor und es sind andere Komponenten im Spiel, die andere Spannungen brauchen. Gewandelt werden muss deshalb immer irgendwo.

Was auch nicht berücksichtigt wird ist dass Gleichspannung erheblich höhere Anforderungen an die Sicherheit und die ganze Schalttechnik stellt.

Offline Cremer

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Re: Die Zukunft gehört dem Gleichstrom
« Antwort #6 am: 26. November 2012, 13:01:53 »
ohje ohje,
fallen wir wieder in die Gleichstromversorgung wie vor 100 Jahren zurück? Viele Stadtwerke hatten damals örtliche Gleichstromnetze aufgebaut. :o

Ich kann da Energiesparer51 nur beipflichten.
« Letzte Änderung: 26. November 2012, 13:10:27 von Cremer »
MFG
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