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Autor Thema: Piratengesocks  (Gelesen 79384 mal)

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Offline Sukram

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Piratengesocks
« am: 17. August 2012, 13:39:00 »
Zitat
Abgeordnete der Piratenpartei haben Norbert Walter-Borjans wegen des Ankaufs gestohlener Bankdaten aus der Schweiz angezeigt. Es bestehe der Verdacht, dass sich der SPD-Politiker und Finanzminister von Nordrhein-Westfalen der Beihilfe oder der Anstiftung zu einer Straftat schuldig gemacht haben könnte, teilte der Piraten-Abgeordnete Dirk Schatz in Düsseldorf mit.

http://bazonline.ch/ausland/europa/Strafanzeige-gegen-NordrheinWestfalens-Finanzminister/story/27370242

 :o
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Piraten kämpfen für den Rechtsstaat
« Antwort #1 am: 17. August 2012, 14:58:44 »
Zitat
Abgeordnete der Piratenpartei haben Norbert Walter-Borjans wegen des Ankaufs gestohlener Bankdaten aus der Schweiz angezeigt. Es bestehe der Verdacht, dass sich der SPD-Politiker und Finanzminister von Nordrhein-Westfalen der Beihilfe oder der Anstiftung zu einer Straftat schuldig gemacht haben könnte, teilte der Piraten-Abgeordnete Dirk Schatz in Düsseldorf mit.

Die Schweiz sollte schnell die Auslieferung beantragen, bevor Ecuador Asyl gewährt.  ;)

Offline Sukram

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Re: Piratengesocks
« Antwort #2 am: 17. August 2012, 19:49:05 »
Immerhin

"Piraten zoffen sich wegen Anzeige gegen NRW-Finanzminister"
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/steuer-cds-piraten-erstatten-strafanzeige-gegen-nrw-finanzminister-a-850691.html

machen sie, was sie am Besten können ;-)

Schwurbelwelles jüngste Entgleisung wird schon frohlockend in Hehlvetiens Medien wiedergekäut:


«Ankauf von Diebesgut ist unappetitlich und fragwürdig»
http://bazonline.ch/ausland/europa/Ankauf-von-Diebesgut-ist-unappetitlich-und-fragwuerdig/story/29154296?comments=1

Aber auch:

"Steuerflucht kostet Entwicklungsländer siebenmal mehr, als sie an Hilfsgeldern erhalten"
http://bazonline.ch/schweiz/standard/Hilfsgelder-verpuffen-wegen-Steuerflucht/story/16842576

Da ist er plötzlich still, der Bünzli-Schweizer.
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Offline DieAdmin

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Rechtsstaat
« Antwort #3 am: 17. August 2012, 20:36:23 »
Ich finds richtig. Zeit wird, dass das hoffentlich endlich geklärt wird. Ist dies im gesetzlichen Rahmen, an welcher sich ein Rechtsstaat schließlich halten sollte, erlaubt?
Obwohl es umstritten ist, haben viele Abgeordnete keine Skrupel, dies nicht abzulehnen. Wo wird dann künftig die Grenze gezogen?
Und mit RA Vetter ist in Sachen Strafrecht kein unerfahrener bei den Anzeigeerstattern.

Piraten-Streit
http://www.wdr.de/mediathek/html/regional/2012/08/17/westblick-piraten-streit.xml
« Letzte Änderung: 17. August 2012, 20:45:11 von Evitel2004 »

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Es ist richtig!
« Antwort #4 am: 17. August 2012, 21:54:46 »
Ich finds richtig. Zeit wird, dass das hoffentlich endlich geklärt wird. Ist dies im gesetzlichen Rahmen, an welcher sich ein Rechtsstaat schließlich halten sollte, erlaubt?
@Evitel2004, es ist richtig.

Die Schweiz ist ein soveräner Staat mit eigenen Gesetzen. Steuerhinterziehung ist selbstverständlich nicht zu dulden, aber es ist nur die eine Seite der Medaille und gegen Rechtsbrecher geht ein Rechtsstaat nur mit rechtsstaatlich Mitteln vor. Ansonsten mutiert er langsam aber sicher zum Schurkenstaat. Was die NRW da mit ihrem Finanzminister veranstaltet steht deutlich im Abseits.   

Es ist an der Zeit, dass jemand die Kavalerie nach NRW und in die SPD-Zentrale schickt. Traurig, aber gut, dass das jetzt wenigstens ein paar Piraten tun. Die pauschalen Entgleisungen des SPD-Führers in den letzten Tagen gegen die Banken und die Schweiz passen nicht mal in das übliche Sommerloch und sind nur peinlich. Gabriel sollte erst mal bei den eigenen "Staatsbanken" aufräumen. Die haben auch Filialen in Singapur und sonstwo im Ausland.  Wer verschwendet denn sanktionslos und bricht Gesetze? Athen grüßt NRW, R-P, Berlin.

Zum ehrlichen Bürger gehört untrennbar der Rechtsstaat. Mit konzertiertem Geschrei wird vom ungerechten Steuer- und Abgabenstaat abgelenkt. Eben wurden als mündelsicher verkaufte €-Staatsanleihen zwangsenteignet. Banken mußten keinen Cent hinterlegen. Die Griechen haben nur das vollzogen was auch vom deutschen "Rechtsstaat" verlangt wurde, damit die Milliarden weiter fliessen. Fortgesetzter Betrug seit der €-Einführung. Steuern kassieren! Täuschen, Betrügen und von den zugefügten Verlusten will der Fiskus nichts wissen.

Das rechtswidrige Steuerchaos beherrscht kein Experte mehr. Hinterziehung ist rechtsstaatlich zu unterbinden. Aber NRW betreibt Schurkenstaatenhehlerei, daran ändert auch eine noch so raffinierte Differenzierung nichts. NRW erwirbt gestohlene Daten für Geld aus dem Staatssäckel. Nicht die Piraten, die Staatsanwaltschaft müsste längst von Amts wegen tätig werden.

Wer fahndet eigentlich nach dem Geld, was Griechen auch nach Deutschland verschoben haben? Alles ordentliches Geld und versteuert?!

Immer mehr haben die Nase von einem solchen Europa voll. In Österreich wurde am Wochenende eine neue Partei gegründet "Zurück zum Schilling". Meinungsforscher und Politologen sehen Chancen und rechnen damit, dass sie ins Nationalparlament einzieht.

Mit Verschwendung, Betrug, ohne Rechtsstaatlichkeit, Schulden machen auf Kosten Dritter und dann Schnitt, so wird das nichts mit Europa und nichts mit Deutschland. Die Strafanzeige gegen den NRW-Finanzminister ist das gute Recht der vier Piraten.  Traurig, dass sie kaum unterstützt werden und sonst kein Abgeordneter in Land und Bund die Rechtsstaatlichkeit in Gefahr sieht. Nachhilfe im Politikunterricht wäre zuerst für alle Parlamente angebracht. Dann in die Schulen und die Unis. "

Offline Sukram

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Re: Piratengesocks
« Antwort #5 am: 17. August 2012, 22:49:30 »
-Daten sind keine Sachen und kann man also auch nicht stehlen.

-ergo auch nicht hehlen, wobei dies auch noch voraussetzen würde, daß derjenige welche sich persönlich bereichern wollte.

-ähnliche Aufkauf ist bereits (als Einzelfallentscheidung)höchstrichterlich positiv entschieden und solche "Beschaffungen" sind "grundsätzlich" sowieso rechtlich erlaubt, siehe BND; und was die Steuerfahndung da macht. ist auch nichts anderes als Gefahren "von außen" abzuwenden/minimieren zu wollen.

- Die Hehlvetier selbst haben bereits Datensätze gegen Hinterzieher bei sich verwendet, die in Liechtenstein kopiert wurden (allerdings haben sie diese nicht selbst aufgekauft, sondern sie im Rahmen der Amtshilfe erhalten. Von Deutschland ;-)

-wie die Anzeigenden ja selbst lt. SpOn sagen:
"Selbst wenn die Anzeige wohl keine Aussicht auf Erfolg habe, wolle er die Landesregierung mit seiner Aktion "in die Schranken weisen"

und die Staatsanwaltschaft dazu:
vergangene einschlägige Anzeigen "... seien aber "mangels zureichender Anhaltspunkte für einen strafrechtlich relevanten Sachverhalt" zurückgewiesen worden".

= Just for Show & Schlagzeilen: Krawalleristen.
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Daten sind keine Sache - ja und ...
« Antwort #6 am: 17. August 2012, 23:38:53 »
...ist Geld eine Sache? Wenn nicht, kann man es dann überhaupt hinterziehen oder stehlen?  ;).

@sukram, so einfach ist das nicht und lausige Argumente (BND & Co) helfen da nichts. Unrecht gegen Unrecht?

Die Weitergabe der Daten vom BND an die Strafverfolgungsorgane kann nicht mit Amtshilfe legitimiert werden

Zitat
Für den Verfassungsrechtler Paul Kirchhof ist die Sache klar: "Der Kauf von Steuersünder-Dateien durch den Staat ist ersichtlich rechtswidrig." Der Steuerexperte sagte der "Passauer Neuen Presse", der Schutz von Geheimnissen sei ein hervorragendes Rechtsgut. "Diese Rechtsgarantie darf nicht durch die Macht des Geldes, durch monetäre Verlockungen, gefährdet werden." Der Zweck heilige nicht die Mittel, schon gar nicht für den Staat, sagte Kirchhof.

Spiegel

Rechtswissenschaftler und Fachanwälte - Einer unter vielen mit Zweifel an der Rechtmäßigkeit:

Es spricht daher derzeit viel dafür, dass entsprechend gewichtiger Stimmen in der rechtswissenschaftlichen Literatur ein Beweisverwertungsverbot anzunehmen ist. Denn sollte der Datenankauf durch den Staat tatsächlich strafbar sein, ist schlechterdings kaum ein gravierenderer Rechtsverstoß bei einer Beweisgewinnung denkbar. Dies müsste auch unter Zugrundelegung der auf den Einzelfall abstellenden Abwägungslehre des BGH nicht ohne Konsequenzen bleiben.

Dann wäre für den Staat letztendlich nichts gewonnen. Das wird wohl ohnehin mehr oder weniger eintreten, denn das Abkommen wird scheitern. In der Schweiz an der Volksabstimmung und in Deutschland im Bundesrat.   Die Motive der Betreiber sind dabei gegensätzlicher wie sie kaum sein könnten. Im Ergebnis schaden sich Alle.
« Letzte Änderung: 17. August 2012, 23:50:25 von PLUS »

Offline Sukram

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Re: Daten sind keine Sache - ja und ...
« Antwort #7 am: 18. August 2012, 00:18:40 »
Das wird wohl ohnehin mehr oder weniger eintreten, denn das Abkommen wird scheitern. In der Schweiz an der Volksabstimmung und in Deutschland im Bundesrat.   Die Motive der Betreiber sind dabei gegensätzlicher wie sie kaum sein könnten. Im Ergebnis schaden sich Alle.

Das ist richtig. Also: Weiterkaufen* & Daumenschrauben anziehen, bis die Hehler endlich die welteinmalige Unterscheidung zw. Steuerhinterziehung & Steuerbetrug fallen lassen oder das zumindest auf ausl. Anleger nicht anwenden.

*Wobei wir ruhig auch Interesse an Daten über griechische Hinterzieher bekunden sollten- wenn wir den dortigen Laden schon bezahlen müssen ;-)


Die saubere CS ist nach (so erlangten) internen Unterlagen selber davon ausgegangen, daß 88% (!) der bei ihnen angelegten deutschem Gelder unverteuert seien- und da soll man nicht von Vorsatz, von organisierter Kriminalität sprechen & mit allen Mitteln notwehren dürfen, wenn die dortige Politik nichts tut und die Bankenaufsicht notorisch wegschaut?

Nee, da werd' ich ein bischen chauvinistisch oder auf gute englisch faire Art:
"Right or wrong- MY country": Die Eidgenossen haben Fairnis nicht mehr verdient.

Immer noch besser als den Leo anzuschmeißen, oder ;-)
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Re: Daten sind keine Sache - ja und ...
« Antwort #8 am: 18. August 2012, 10:02:25 »
...
Nee, da werd' ich ein bischen chauvinistisch oder auf gute englisch faire Art:
"Right or wrong- MY country": Die Eidgenossen haben Fairnis nicht mehr verdient.

Immer noch besser als den Leo anzuschmeißen, oder ;-)
Nein @sukram, da kann ich nicht folgen, die Rechtsstaatlichkeit ist für mich ein unverzichtbares Gut, das ich schon gar nicht dem Chauvinismus opfern möchte. Man muß den vier Piraten für ihren Mut dankbar sein, gegen diesen Chauvinismus zu kämpfen.  @sukram, die "Schweiz" die sie meinen, haben wir im Inland und in der EU zur Genüge. Davon kann man mit der Drohung von Kavallerie und Aufmarsch gegen den Nachbarn trefflich ablenken.  Gerade von der Ablenkungsfront kommt das lauteste Geschrei wo es am wenigsten angebracht wäre.

Damit keine Zweifel aufkommen, ich schreibe hier nicht pro Steuerhinterziehung, im Gegenteil, aber haben wir da nicht in Deutschland und in der EU noch genügend eigene ungelöste Hausaufgaben, denen sich NRW-Finanzminister, Steuerfahnder und SPD-Vorsitzende mindestens mit gleichem Eifer, aber ausschließlich rechtsstaatlich,  widmen sollten? Hier werden Milliarden an Steuergeldern in der Regel sanktionslos verschwendet. Kann das so bleiben? Alles erlaubt, Immunität gegen Rechtsstaatlichkeit?  Nach unserem Rechtssystem, straflose Schmiergeldannahme durch Abgeordnete?! Steuer- und Sozialabgabenhinterziehung im Inland! Die Rockwool-Stiftung schätzt, dass innerhalb der EU der Anteil von Schwarzarbeit am BIP zwischen 1,2 % in GB und 4,1 % in D liegt, wenn die tariflichen Löhne im legalen Sektor als Vergleich zugrunde gelegt werden.

Zitat
Der sogenannte Karussellbetrug feiert in der EU fröhliche Urstände. Mindestens 250 Milliarden € Steuereinnahmen entgehen jährlich den Finanzbehörden der EU-Staaten durch Warenlieferketten, bei denen  die Drahtzieher die Mehrwertsteuer nicht abführen oder sich einen Vorsteuerabzug und andere Abgabenrückvergütungen erschleichen. Bei diesen Straftaten steht der Missbrauch der Umsatzsteueridentifikationsnummern (UID) im Mittelpunkt.
Wirtschaftsblatt

Zitat
Mehrwertsteuerbetrug kostet die EU und die nationalen Haushalte jährlich mehrere Milliarden Euro. Ein Beispiel ist der Emissionshandel, in dem zwischen Juni 2008 und Dezember 2009 aufgrund von Mehrwertsteuerbetrug schätzungsweise fünf Milliarden Euro verlorengingen. Ein Mitgliedstaat, der Mehrwertsteuerbetrug durch Maßnahmen bekämpfen möchte, die in den Mehrwertsteuervorschriften der EU derzeit nicht vorgesehen sind, muss die Genehmigung einer Ausnahmeregelung beantragen.
EU
Süddeutsche
Organisierter Mehrwertsteuer-Betrug in Griechenland

Man könnte eine kilometerlange Aufzählung alleine aus unserm tollen Steuer- und Abgabensystem fertigen. Wir sollten nicht so tun, als wären wir die besseren Guten. Von den Eidgenossen  könnten wir, was Demokratie angeht, eher noch etwas lernen. Unser verkrustetes chaotisches betrugsfördernde Steuer- und Abgabensystem ist das wahre Übel. Von Rechtsstaatlichkeit kaum mehr eine Spur. Von Gerechtigkeit ist ohnehin nicht die Rede.
PS
Kleine Anfrage des Abgeordneten Robert Stein  PIRATEN
Ankauf von Steuerdaten – Nutzen für NRW
 

Diskussion beim WDR

Kommentar eines Piraten aus Duisburg
« Letzte Änderung: 19. August 2012, 16:03:49 von PLUS »

Offline DieAdmin

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Strafanzeige
« Antwort #9 am: 18. August 2012, 13:28:58 »
Der Mitschnitt der PK (die ersten Minuten ist leider die Tonqualität nicht so doll):
Presse-Statement zur Strafanzeige gegen Finanzminister Norbert Walter-Borjans
http://www.youtube.com/watch?v=fiac07UHI08&feature=youtu.be

Stellungnahme von Wolfgang Dudda (mit Link zur der Strafanzeige im Wortlaut)

Etwas weniger Rechtsstaat gibt es nicht
http://www.wolfgang-dudda.de/?p=7690
(Und welcher beruflichen Tätigkeit dieser Anzeigenerstatter nachgeht, kann man seinem wiki-Benutzer-Profil entnehmen.)
« Letzte Änderung: 18. August 2012, 13:38:07 von Evitel2004 »

Offline superhaase

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Re: Piratengesocks
« Antwort #10 am: 20. August 2012, 11:29:29 »
Der Herr Dudda und andere Kritiker des CD-Ankaufs machen m.E. einen entscheidenden Fehler:

Sie behaupten, die Beschaffung von Daten über Bankkunden wäre illegal und die Steuerfahndungsbehörden würden sich damit über die Rechtsnormen des eigenen Staates hinwegsetzen und illegal handeln.

Das ist aber falsch.

In Deutschland ist die Beschaffung von Daten über Bankkunden durch Steuerfahndungsbehördern (und andere Behörden) keineswegs illegal, sondern absolut zulässig und üblich.

Dass die Schweiz nun das sog. "Bankgeheimnis", das es in Deutschland gar nicht gibt, als höheres Rechtsgut einstuft als die Steuerehrlichkeit, ist eine Schweizer Besonderheit.
Das müssen deutsche Ermittler und Behörden aber nicht als unantastbar respektieren. Dazu gibt es keine Notwendigkeit - auch keine moralische Pflicht, insbesondere deshalb, weil die Schweiz und die schweizer Banken seit Jahrzehnten eine angemessene Zusammenarbeit bei der Fahndung nach deutschen Steuerhinterziehern abgelehnt haben und somit kriminelles Handeln gefördert und auch für ihren eigenen Bankenprofit ausgenutzt haben.

Dass der Ankauf der Daten-CDs kein Verstoß gegen deutsche Rechtsnormen ist und somit auch nicht strafbar oder anrüchig ist, haben hohe deutsche Gerichte bereits mehrfach festgestellt.

Der Ankauf der Daten mag für die Schweizer, die ihr "Bankgeheimnis" als heilige Kuh betrachten, als Straftat bzw. als illegal eingestuft werden.
Für Deutschland gilt dies hingegen nicht.
Selbst nach Schweizer Recht ist es offenbar nicht strafbar - oder zumindest ist die Strafbarkeit fraglich und umstritten - wenn deutsche Steuerfahnder die Daten aufkaufen, solange sie den Datendiebstahl nicht direkt beauftragt oder selbst durchgeführt haben.

Es biebe allenfalls die Frage, ob sich Deutschland damit über internationale Abkommen oder bilaterale Abkommen mit der Schweiz hinwegsetzt, die fordern, dass schweizer Recht und schweizer Rangordnung bei der Bewertung von Rechtsgütern (Bankgeheimnis vs. Steuerfahndungsinteresse) auch für Deutschland übernommen werden muss, sobald eine schweizer Behörde oder Person oder Bank betroffen ist.
Meines Wissens gibt es ein solches Abkommen bisher eben gerade nicht, weil die Schweizer sich früher (bevor die ersten CDs auftauchten) immer strikt geweigert haben, an ihrem absoluten Bankgeheimnis zu rütteln.
Deutsche Behörden und Steuerfahnder verstoßen also bisher auch nicht gegen irgendwelche Abkommen zwischen Deutschland und der Schweiz.
Nach deutschem Recht haben die Steuerfahnder wohl eher eine Amtspflicht, die ihnen angebotenen Daten zu nutzen, um Straftaten zu verfolgen.

Man sollte vielleicht auch mal überlegen, ob Steuerfahndungsbehördern oder Innenminister der Bundesländer, die die ihnen angebotenen Daten-CDs über Steuerhinterzieher einfach ausschlagen und somit die Strafverfolgung vereiteln, sich nicht viel eher strafbar machen und angezeigt werden sollten.

Das wäre doch auch mal eine interessante Frage, ob hier eine Staatsanwaltschaft die Ermittlungen aufnehmen würde?  ;)

Fazit:
Der Vorwurf des Herrn Dudda, der Ankauf der CDs würde die Rechtsstaatlichkeit zerstören, beruht wohl auf einem Irrtum hinsichtlich der juristischen Faktenlage, denn deutsche Rechtsnormen werden dadurch nicht verletzt, wie auch Gerichte mehrfach schon festgestellt haben. Zumindest aber wird im Rahmen einer Rechtsgüterabwägung der CD-Ankauf vertretbar.

Die von der Steuerhinterzieher-Klientelpartei FDP verbreitete Mähr von der Hehlerei und der moralischen Anrüchigkeit wird durch ständiges Wiederholen auch nicht richtiger.
« Letzte Änderung: 20. August 2012, 11:44:17 von superhaase »
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Re: Piratengesocks
« Antwort #11 am: 20. August 2012, 12:15:15 »
Dass der Ankauf der Daten-CDs kein Verstoß gegen deutsche Rechtsnormen ist und somit auch nicht strafbar oder anrüchig ist, haben hohe deutsche Gerichte bereits mehrfach festgestellt.
So so, wo haben hohe Gerichte das so bereits mehrfach festgestellt? 

Es geht hier um das Eingemachte unserer Rechtsstaatlichkeit, um unsere Verfassung und gestandene Verfassungschützer und keine superhaasen sind gefragt. Die SPD-NRW-Politiker brechen die Verfassung und treten unser Grundgesetz und unseren Rechtsstaat in die Tonne. Dank nochmal an die vier aufrichtigen Piraten.

Es ist das Allerletzte: Man macht Geschäfte mit Kriminellen, bezahlt mit Millionen aus der Staatskasse. Was ist aus der SPD geworden. Die SPD begibt sich auf dieses kriminelle Niveau und steht damit nicht mehr auf dem Boden des Grundgesetzes.

Wo führt das noch hin? Weiter mit sanktionsloser Geldverschwendung, Vorteilsannahme, straffreie Schmiergeldannahme, Betrug und Rechtsbruch? Mit pauschalem Geschrei gegen Banken und den Nachbarn Schweiz wird davon abgelenkt!
Die SPD bewegt sich auf sehr dünnem und durchsichtigem Eis.
--- - - > Artikel 20 (4) GG

Kommt die Volksabstimmung am 25. November in der Schweiz ist das Abkommen schon zweimal vom Tisch. Ein toller Erfolg für die so "ehrlichen" roten Kämpfer für die soziale Gerechtigkeit. Wenn schon, dann Hartz IV üppig und für Alle. Bezahlt über die EEG-Umlage, das funktioniert bekanntlich wie geschmiert.  ;)
 
Der Schweizer Verteidigungsminister Ueli Maurer zeigte sich angesichts der sich abzeichnenden Ablehnung gelassen. "Die Schweiz könne warten." und kritisierte die Äußerungen deutscher SPD-Politiker. "Was jetzt abläuft, ist von der Tonart her ungehörig. Unter Nachbarn geht man nicht so miteinander um." 

Bezeichnend, dass sich der Verteidigungsminister dazu äußert. Aber ja, man will ja jetzt, wenn man die heutigen Medien zur Kenntnis nimmt,  von Seiten der SPD nach der "Kavallerie" bald die "Kampfpanzer" auffahren lassen.

Das rechtswidrige Steuerchaos beherrscht kein Experte mehr. Hinterziehung ist zu unterbinden, das ist keine Frage, aber mit rechtsstaatlichen Mitteln. Steuern sind nach dem im Grundgesetz verankerten Gleichheitssatz und  nach der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit zu erheben; das ist längst nicht mehr der Fall. Die Erhebungen sind willkürlich, ungleich und nicht leistungsbezogen. Darum sollten sich die am lautesten schreienden Politiker zuerst kümmern.

Wer fahndet eigentlich nach dem Geld, was Griechen auch nach Deutschland letztendlich auch zu Lasten der deutschen Steuerzahler verschoben haben? Alles ordentliches Geld und versteuert?!

dazu passt:
Heute in der SZ

Am Abgrund der Peinlichkeiten
Beim gescheiterten Nürburgring-Projekt floss Geld des Steuerzahlers für Finanzvermittler und Züricher Prostituierte, wie ein interner Vermerk enthüllt. Von Oktober an rollt ein gewaltiger Prozess das Desaster auf. Die Verhandlung wird auch für Ministerpräsident Kurt Beck zum Problem.
« Letzte Änderung: 20. August 2012, 12:43:16 von PLUS »

Offline superhaase

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Re: Piratengesocks
« Antwort #12 am: 20. August 2012, 13:58:05 »
Dass der Ankauf der Daten-CDs kein Verstoß gegen deutsche Rechtsnormen ist und somit auch nicht strafbar oder anrüchig ist, haben hohe deutsche Gerichte bereits mehrfach festgestellt.
So so, wo haben hohe Gerichte das so bereits mehrfach festgestellt? 
Ein Aktenzeichen kann ich Ihnen nicht nennen, aber ein wohl glaubwürdiges Zitat:
NRW-Finanz-Staatssekretär Rüdiger Messal stellte kürzlich fest, selbst das Bundesverfassungsgericht sei zu dem Ergebnis gekommen, dass die strafrechtliche Verwertung der angekauften Daten zulässig sei.

Zitat
Es geht hier um das Eingemachte unserer Rechtsstaatlichkeit, um unsere Verfassung ...
Ja, das ist richtig, denn wenn Steuerhinterziehung weiter geduldet wird und die Strafverfolgung mittels verfügbarer Daten über Steuerhinterzieher nicht vorangetrieben wird, dann erschüttert das die Grundfeste unserer Demokratie.
Wer will dann noch ernsthaft Steuertreue fordern?

Wohin laxer Umgang mit Steuerhinterziehern führt, zeigt das Beispiel Griechenland.

Zitat
Die SPD-NRW-Politiker brechen die Verfassung und treten unser Grundgesetz und unseren Rechtsstaat in die Tonne.
Quatsch. Genau das Gegenteil ist der Fall.

Derjenige, der die Steuerhinterzieher nicht mit allen verfügbaren und zulässigen Mitteln verfolgt, der tritt unseren Rechtsstaat in die Tonne.
Dass der Datenankauf zulässig ist, hat wohl schon das Bundesverfassungsgericht entschieden.

Sie, lieber nomos=PLUS, dürfen also wieder verbal abrüsten, sie haben die Weisheit sicherlich auch bei diesem Thema nicht gepachtet, sondern liegen wieder einmal weit daneben, auch wenn Sie wie immer glauben, es besser zu wissen als das Bundesverfassungsgericht.  ;D

Zitat
Wo führt das noch hin? Weiter mit sanktionsloser Geldverschwendung, Vorteilsannahme, straffreie Schmiergeldannahme, Betrug und Rechtsbruch? Mit pauschalem Geschrei gegen Banken und den Nachbarn Schweiz wird davon abgelenkt!
Versuchen Sie vielleicht, von Ihrer Angst vor den Daten auf den "Steuer-CDs" abzulenken?
Haben Sie etwa auch ein schweizer Schwarzgeldkonto?  ;)
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Re: Piratengesocks
« Antwort #13 am: 20. August 2012, 14:27:27 »
Versuchen Sie vielleicht, von Ihrer Angst vor den Daten auf den "Steuer-CDs" abzulenken?
Haben Sie etwa auch ein schweizer Schwarzgeldkonto?  ;)

Da ist er wieder, der typische ungehobelte superhaase. Im supergerechten Abkassieren bei Dritten und Umverteilen in Ihre Solaristentaschen, da sind Sie Weltmeister - Solarweltmeister.

Ich würde einfach mal sachlich antworten und liefern oder aber die freche Klappe halten.

Welcher  Täter ist schon unschuldig wenn er gefragt wird. Ja, Athen grüßt das Chaos, die Schuldenmacher, Verschwender und Betrüger. Genau so geht ein Staat zu Grunde. 

Offline Christian Guhl

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Re: Piratengesocks
« Antwort #14 am: 20. August 2012, 14:34:18 »
Es ist schon verwunderlich, wie manche die Steuerhinterzieher hier verteidigen. Wenn ich (fahrlässig oder vorsätzlich) 100 € an Einkünften zuwenig angebe, werde ich vom Finanzamt verfolgt wie ein Schwerverbrecher. Das geht bis zur Zwangsversteigerung des Grundbesitzes, wenn ich nicht zahlen kann. Sind es dann ein paar Milliönchen an  nicht bezahlter Steuer, wird der Staat nachsichtiger. Wieso wird eigentlich bei Steuerhinterziehung nicht (wie bei anderen Vergehen auch), das Tatwerkzeug (Kapital) eingezogen ? Es sollte eine Frist zur Selbstanzeige gesetzt werden. Bei allen Fällen, die später aufgedeckt werden, fällt das gesamte Schwarzgeld an den Staat. Ich glaube, das dürfte helfen ! Es ist Zeit, dass mit diesem asozialen Steuerhinterziehergesocks mal andere Seiten aufgezogen werden. Würde sich einer um deutsche Rechtsnormen  scheren, wenn auf der CD die Namen der Täter von unaufgeklärten Mordfällen wären ? Der Zweck heiligt die Mittel.

 

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