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Autor Thema: Auswirkungen des E.ON- Deals mit Gazprom in der Region?  (Gelesen 4373 mal)

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Offline RR-E-ft

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E.ON berichtet aktuell nicht ohne Stolz davon, dass man nach langwierigen Verhandlungen mit Gazprom einen Erfolg erzielen und deutlich günstigere Gaspreise aushandeln konnte:

http://www.welt.de/print/welt_kompakt/print_wirtschaft/article107803358/E-on-einigt-sich-mit-Gazprom-auf-Preissenkungen.html

Gazprom senkt für E.ON sogar rückwirkend ab dem IV. Quartal 2010 die Gaspreise.

Fraglich, wie sich dies auf die örtlichen Energiepreise auswirken wird:

E.ON betreibt in mit dem GuD- Heizkraftwerk Jena Süd in Winzerla  eines der wenige Großkraftwerke im Freistaat.
Dort werden mit Erdgas in Kraft-Wärme-Kopplung zugleich Strom und Wärme erzeugt.

Es ist davon auszugehen, dass in diesem Kraftwerk insbesondere auch Erdgas aus Russland als Brennstoff zum Einsatz kommt.
Fraglich, ob dadurch nun durch geringere Erzeugungskosten der Strom in Jena billiger wird.

Noch gravierender ist jedoch die Frage, ob für die Kunden, die durch den Anschluss- und Benutzungszwang der Jenaer Fernwärmesatzung
aus diesem Heizkraftwerk mit Fernwärme beliefert werden, nun wegen (rückwirkend) gesunkener Brennstoffkosten und somit Wärmeerzeugungskosten die Fernwärmepreise sinken werden.
Die Gasbezugskosten und somit die Brennstoffkosten haben bei einem Gaskraftwerk wie dem E.ON- Heizkraftwerk in Jena einen besonders hohen Anteil an den Energieerzeugungskosten.

Haben die Stadtwerke Energie Jena-Pößneck - die der größte, wenn nicht gar einzige Abnehmer dieser Wärmeproduktion im GuD- Heizkraftwerk Jena Süd sind -  im Interesse ihrer Kunden wegen dieser geänderten Geschäftsgrundlage bereits eine Anpassung der Wärme- Lieferpreise verlangt?

Wenn ja, mit welchem Ergebnis?

Werden die Stadtwerke gesunkene Fernwärmepreise unmittelbar an ihre Fernwärmekunden weitergeben?

 

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