Energiepolitik > Erneuerbare Energie

EEG - Umlagekonto schon in den Miesen

<< < (4/9) > >>

PLUS:
Der Solarist fordert rücksichtlose Förderung der PV zu Lasten Dritter (nicht privilegierter Stromverbraucher). PV muss sich gut und garantiert rechnen! Natürlich für die Solaristengemeinde (Hersteller, Vertrieb, Betreiber, Autoren, Nutznießer ... das gesamte Umfeld eben). Das Motiv ist der Profit. Wären es Umwelt, Klima und die zuverlässige nachhaltige Versorgung, dann würde man das Geld dort dafür einsetzen, wo der effektivste Nutzen erreicht wird. PV ist aber in diesen Breiten die denkbar unzuverlässigste und teuerste EE-Stromerzeugung. Der Milliardenaufwand, den letztendlich die Verbraucher bezahlen, ist zum Großteil Verschwendung. Z.B. im letzten Jahr alleine 15.000 Mio. Euro: 100 Prozent Ökostrom, aber nur für ein paar Stunden
 
Wie immer, wird das profitorientierte Lied vorgesungen. Ist die Netzparität aus Sicht des Endverbrauchers erreicht (PV-Strom wird zu Kosten produziert,  die die Stadtwerke als Preis verlangen), dann verabschiedet sich der egoistische Solarist und wird zum Parasit. Angeblich wollte er doch in naher Zukunft, für die kommenden Generationen, die zukünftigen Verbraucher, Gutes tun.  Wie sieht die Wirklichkeit aus?!

Dass im Strompreis, Abgaben, Steuern, Netzkosten etc. pp. enthalten sind interessiert ihn nicht. Da der Eigenverbrauch in aller Regel nicht zur Autarkie reicht, will er selbstverständlich die Infrastruktur nutzen wann immer er sie braucht. Ob zum Strombezug oder zum Vertrieb mit garantierter Abnahme.

So geht das nicht! Wer nur den Restbedarf bezieht, muß sich angemessen an der Infrastruktur beteiligen. Alleine schon der Aufwand für Netze, Speicher, Ersatzkraftwerke ... kann so wie bisher nicht mehr finanziert werden und zunehmend den nicht privilegierten Verbrauchern belastet werden. Wer seinen Strom nicht vollständig aus dem Netz bezieht, sondern nur, wenn es mal nicht reicht oder wenn Überschuß produziert wird, der muß künftig schon für die Bereitstellung (Anschluss) zur Kasse gebeten werden.  

Das System \"EEG & Co.\" ist eine egoistisch ideologische Rechnung, die für die Allgemeinheit niemals aufgehen kann. Das EEG-System war und ist trotz zahlreicher Reparaturen eine Fehlkonstruktion.  Da hilft nicht einmal das Rechenbuch von Adam Riese. Das System ist reif für den Kompost, ungenießbar wie eine unreife und in der Zwischenzeit faule Kartoffel. Das hält auch mit der neuen teueren Kompromissverpackung keine zwanzig Jahre mehr!

hko:

--- Zitat ---Original von superhaase
Schön, dass man hier auch mal wieder sachlich diskutieren kann, ohne dass man persönlich angegriffen wird.  :]
--- Ende Zitat ---
und vor allem, dass Sie die anderen nicht persönlich angreifen :D

Gruß hko

superhaase:

--- Zitat ---Original von RR-E-ft
Ich habe verstanden, dass der Eigenverbrauch gegenüber der Stromlieferung aus dem Netz nicht wettbewerbsfähig sein kann, soweit dafür eine Speicherung erforderlich sei.
Deshalb findet ein Eigenverbrauch bisher selten nach Zwischenspeicherung statt.
--- Ende Zitat ---
Ja.
Das kann und wird sich m.E. auch ändern, denn Zwischenspeicherung wird immer billiger (auch bei Li-Ionen-Akkus erwarten einige Branchenkenner inzwischen einen rapiden Preisverfall in naher Zukunft aufgrund großer Produktionskapazitäten - Déjà-vu!) und erste Systeme mit Batteriepufferung zur Erhöhung des Eigenverbrauchs kommen schon auf den Markt.
Deren Rentabilität hängt natürlich von den jeweiligen Umständen ab: Kosten, Strompreis, Lastprofil, Einspeisepreis etc.


--- Zitat ---Die \"Wettbewerbsfähigkeit\" gegenüber Stromlieferungen aus dem Netz soll erreicht werden können vermittels Strompreisanstieg,  der auch auf steigender EEG- Umlage beruhen kann.
--- Ende Zitat ---
Auch, aber nicht in erster Linie.
Hauptsächlich soll die Wettbewerbsfähigkeit erreicht werden durch Preissenkungen bei der PV-Technik.
Es ist ja nicht so, dass da Preissenkungen nicht schon gesehen worden wären. ;)



--- Zitat ---Auf diese \"Wettbewerbsfähigkeit\" kann jedoch allenfalls abgestellt werden, soweit der von der Anlage erzeugte Strom tatsächlich selbst verbraucht wird.
Soweit er nicht eigenverbraucht, sondern eingespeist wird, ist er nur dann wettbewerbsfähig, wenn er zum Börsenpreis eingespeist wird, den auch andere Stromerzeuger am Markt erzielen. Man könnte noch an vermiedene Netzentgelte denken, soweit  dadurch vorgelagerte Netzebenen bei der Stromversorgung weniger in Anspruch genommen werden. Mit einer solchen Einspeisevergütung sollte der Anlagenbetreiber deshalb auskommen, um wettbewerbsfähig zu sein.
--- Ende Zitat ---
Ja.
Noch ist es nicht so weit, dass damit ein ausreichender Zubau zur Aufrechterhaltung des PV-Marktes und somit der Weiterentwicklung und Effizienzsteigerung (Kostensenkung) im PV-Bereich möglich sind.
Auf dem Weg dorthin ist es daher m.E. angebracht, die aktuelle Einspeisevergütung nicht schlagartig abzuschaffen, sondern unter Beachtung der weiteren Förderkosten und eines angestrebten Zubaukorridors allmählich auf das Börsenpreisniveau abzusenken.

Ich bin überzeugt, dass das (mit der aktuellen EEG-Regelung) in wenigen Jahren erfolgen wird.


--- Zitat ---Die Wettbewerbsfähigkeit der mit der Anlage erzeugten Strommenge soll deshalb im hohen Maße vom Grad des Eigenverbrauchs einerseits  und der Einspeisung in das Stromnetz der allgemeinen Versorgung andererseits abhängen.
--- Ende Zitat ---
Ja, genau.


--- Zitat ---Fraglich war, ob eine entsprechende Wettbewerbsfähigkeit überhaupt in absehbarer Zeit erreichbar ist, auch wenn diese (soweit Eigenverbrauch erfolgt) bereits schon dann vorliegen soll, bevor erst die Stromerzeugungskosten auf den Börsenpreis abgesunken sind. Wie hoch liegt denn durchschnittlich der Anteil des Eigenverbrauchs an der von einer PV- Anlage erzeugten Strommenge?
--- Ende Zitat ---
Nach einigen veröffentlichten Untersuchungen zu diesem Thema liegt der Eigenverbrauch einer privaten PV-Anlage von 5 kWp auf einem EFH ohen SPeicherung und ohne Verhaltensoptimierung beim Stromverbrauch um die 20%. Bei Verhaltensoptimierung (u.a. Waschen und Geschirrspülen möglichst nur bei Sonnenschein) sollen rund 30-40% erreicht werden können - ohne Speicherung.
Hier gilt die Faustregel: je kleiner das Verhältnis von PV-Anlage zu Stromverbrauch, desto höher der Eigenverbrauchsanteil.

Bei dem Projekt der Supermarktkette, das ja heuer schon gebaut werden soll, wird eben die jeweilige PV-ANlage so klein dimensioniert, dass sie mit ihrem Erzeugungsprofil so gut mit dem gegebenen Lastprofil übereinstimmt, dass 90% Eigenverbrauch erreicht werden. Laut der Meldung sind das pro Supermarkt immerhin 80 kWp.

Netznutzer:

--- Zitat --- Fakt ist jedenfalls, dass der weitere PV-Zubau kaum noch die EEG-Umlage erhöhen wird, während der PV-Anteil an der Stromerzeugung weiter steigen wird.
--- Ende Zitat ---

Die Fakten: 4.150.000kW PV-Leistung wurden im letzten Quartal 2011 verbaut. Diese werden in den folgenden 20 Jahren folgende Rechnung an die NB und somit an die Verbraucher erstellen:

Inst. Leistung     Benutzungsstunden   Stromproduktion in 20 Jahren    Preis/kWh
4.150.000kW   1.000/a            83.000.000.000 kWh              0,28€      

23.240.000.000,00 € Belastung für die Stromverbraucher durch EEG Umlage!

Börsenpreis für 83.000.000.000 kWh zu 0,04€/kWh   3.320.000.000,00 €

Mehrbelastung für die Verbraucher: 19.920.000.000,00€

Der wahre Wert für EEG-Strom sämtlicher Erzeugugsweise ist hier einzusehen: http://www.eeg-kwk.net/de/Referenzmarktwerte.htm  Setzt man den bisherigen Jahredurchschnittswert an, 3,28ct/kWh, wird die Differenz auf über 20 Mrd. € steiigen.

Gruß

NN
Manche Leute haben ein komisches Zahlenverständnis.

Wer wissen will, wie es z.Zt aussieht, braucht nur statt der 0,28 eine 0,24€/kWh eiunzusetzen, im ersten Quartal dieses Jahres dürfte der Zubau aufgrund der geplanten Gesetzesänderung ähnlich drastisch ausgefallen sein.

superhaase:

--- Zitat ---Original von Netznutzer
Wer wissen will, wie es z.Zt aussieht, braucht nur statt der 0,28 eine 0,24€/kWh eiunzusetzen, im ersten Quartal dieses Jahres dürfte der Zubau aufgrund der geplanten Gesetzesänderung ähnlich drastisch ausgefallen sein.
--- Ende Zitat ---
Ihre Zahlen sind falsch.

Die höchste Vergütung beträgt seit April 2012 19,5 ct/kWh.
Die niedriste Vergütung 13,5 ct/kWh.
Die durchschnittliche Vergütung der installierten Anlagen liegt folglich irgendwo zwischen 13,5 ct/kWh und 19.5 ct/kWh.
Also nehmen wir mal die Mitte mit 16,5 ct/kWh an.

Ferner beträgt der für die EEG-Berechnung zugrundezulegende Börsenstrompreis nicht 4 ct/klWh, sondern über die letzten 12 Monate gemittelt etwa 4,6 ct/kWh.

Die Differenz zwischen 16,5 und 4,6 ct beträgt 11,9 ct/kWh und wird über die EEG-Umlage umgelegt.

Selbst unter der Annahme, dass von neuen Anlagen ab April 2012 der komplette Strom einsgespeist und gemäß EEG vergütet wird (was ja wegen dem ungeförderten Eigenverbrauch gerade der am höchsten vergüteten Neuanlagen nicht zutrifft), ergeben sich bei einem ungebremsten Zubau bis März 2013 von 7,5 GWp zusätzliche 7,5 TWh PV-Strom pro Jahr zur EEG-Vergütung.

Diese neu hinzukommende jährliche Strommenge wird - der Einfachheit halber erst mal ohne Berücksichtigung der weiter monatlich gesenkten Einspeisevergütungen - mit 11,9 ct/kWh und auf die EEG-Umlage des nicht privilegierten Stromverbrauchs umgelegt, was eine jährliche EEG-Umlagensumme von zusätzlich rund 892 Mio € ergibt.
Bei einer durchschnittlichen Förderdauer von 20,5 Jahren ergeben sich somit insgesamt etwa 18,3 Mrd. €.
Aber das für den mit unveränderter Geschwindigkeit fortgesetzten Zubau eines ganzen Jahres, und nicht eines Quartals, wie Sie es behaupten.

Das macht in Relation zur heutigen EEG-Umlage für PV-Strom von rund 7 Mrd. € pro Jahr = 1,7 ct/kWh eine Steigerung der EEG-Umlage durch einen ungebremsten Zubau im nächsten Jahr ab April 2012 von etwa 0,22 ct/kWh.
Die maximale Obergrenze einer EEG-Umlagensteigerung bei weiter ungebremstem PV-Zubau von 7,5 GWp pro Jahr liegt also im ersten Jahr des neuen EEG vom 1. April 2012 unter 0,22 ct/kWh.

Das ist quasi der worst case. Real ergibt sich wegen des Eigenverbrauchs und der Degression, die bei ungebremst hohem Zubau noch stärker als die mindestens vorgesehenen 1% pro Monat wirksam wird, weniger (bin jetzt zu faul zum Rechnen).

Nun ist der Zubau ja seit April offensichlich zurückgegangen, oder?
Ich hab gelesen, dass der Freiflächen-Zubau derzeit praktisch zum Erliegen gekommen ist. Wohl nur vorübergehend, nehm ich an, aber immerhin.
Man wird sehen, ob und inwieweit er wieder aufersteht.

Nimmt man die angestrebten 3,5 GWp/a Zubau als Berechnugsgrundlage, dann ergeben sich ohne Berücksichtigung der monatlichen Degression und des Eigenverbrauchs schon nur noch etwa 0,1 ct/kWh als Obergrenze für die EEG-Umlagensteigerung im ersten Jahr aufgrund PV.

In den Folgejahren dann wegen der Degression noch weniger.

Wie man sieht, arbeiten Sie, lieber Netznutzer, mal wieder mit unrealistischen Horrorzahlen, um Stimmung zu machen.
Das ist offenbar Ihr Zahlenverständnis. ;)

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln