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Für E.ON wird das Gas rückwirkend billiger, für E.ON - Kunden soll es teurer werden

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PLUS:

--- Zitat von: RR-E-ft am 04. Juli 2012, 23:25:52 ---....
Marktmacht macht sowohl Preiszugeständnisse der Lieferanten möglich wie auch den Umstand, dass solche Preissenkungen nicht an die Gaskunden als Marktgegenseite weitergegeben werden.

Gesunkene Gaspreise machen auch den Betrieb von Gaskraftwerken rentierlicher. Ob dadurch nach merit-order- Preisbildung  die Großhandelspreise für Elektrizität in Deutschland sinken und ob eine solche Preissenkung an die Verbraucher weitergegeben wird, bleibt ebenfalls abzuwarten.

--- Ende Zitat ---

Diese "Marktmacht" trifft auch insbesondere die grundversorgten Gaskunden von Stadtwerken. Von Preissenkungen redet da niemand.

.... und die mögliche Rendite der Gaskraftwerke bei der Erzeugung von Strom und Wärme fressen die vorrangigen EE mit Hilfe des EEG auf. So kann kein GuD-Kraftwerk wirtschaftliche betrieben weren. Die Subvention führt zur nächsten Forderung nach Subvention. So wird das nichts mit der Energiewende und nichts mit einer sicheren, preisgünstigen, verbraucherfreundlichen, effizienten und umweltverträglichen Energieversorgung.
 

--- Zitat ---ZEIT: Also muss Gas auch bei uns billiger werden.

Seele: Ja. Der Erdgaspreis wird auch in Europa sinken, zumindest kurzfristig.

ZEIT: Merkt das auch der private Gaskunde?

Seele: Das müssen Sie die Stadtwerke fragen.
--- Ende Zitat ---

--- Zitat ---...
ZEIT: Warum baut dann hierzulande gegenwärtig kaum ein Investor ein neues Gaskraftwerk?

Seele: Das ist das Ergebnis unserer Planwirtschaft, bei der es den gesetzlichen Vorrang für die Einspeisung von Strom aus Erneuerbaren gibt. Wenn ein Gaskraftwerk deshalb dann vier Fünftel des Jahres stillsteht, rentiert es sich nicht.
--- Ende Zitat ---

Erdgas wird billiger - Zeit-Interview mit Rainer Seele Chef von Wintershall

baxmann:

--- Zitat von: RR-E-ft am 04. Juli 2012, 23:25:52 ---Die Fusion von E.ON und Ruhrgas gegen das Veto des Bundeskartellamtes war nur durch eine Ministererlaubnis möglich. Diese stützte sich auch auf die Annahmen in einem Gutachten von Prof. Sinn des ifo-Instituts, welches von der Annahme ausging, die Marktmacht des fusionierten Konzerns läge im gesamtwirtschaftlichen Interesse, weil dieser Lieferanten wie Gazprom zu Preiszugeständnissen bewegen könne. Nun wird ersichtlich, dass solche Preiszugeständnisse der Lieferanten wohl nur den Aktionären zu Gute kommen sollen.

E.ON Ruhrgas selbst hatte kein Interesse sich für Änderungen einzusetzen und geriet erst durch die Gasschwemme und die an den Spotmärkten zunehmend verfügbaren günstigeren Gasmenegen und die Weigerung der Großkunden, die marktunüblich überteuerten Gaspreise weiter zu zahlen, unter entsprechenden Druck. 

Nachdem das einzigartige Geschäftsmodell der Ruhrgas nicht mehr trug, wurde das Traditionsunternehmen nun - auch auf Druck der EU - zerlegt. 

Marktmacht macht sowohl Preiszugeständnisse der Lieferanten möglich wie auch den Umstand, dass solche Preissenkungen nicht an die Gaskunden als Marktgegenseite weitergegeben werden.

Gesunkene Gaspreise machen auch den Betrieb von Gaskraftwerken rentierlicher. Ob dadurch nach merit-order- Preisbildung  die Großhandelspreise für Elektrizität in Deutschland sinken und ob eine solche Preissenkung an die Verbraucher weitergegeben wird, bleibt ebenfalls abzuwarten.

--- Ende Zitat ---

baxmann:
Der besagte Ministererlaß, durch welchen die Vorbehalte der Kartellbehörde vom Tisch genommen wurde, hatte einen tieferen Grund.
1)Der damalige Wirtschaftsminister war Werner Müller, zuvor ein Veba Manager, der zunächst  für die VEBA Vorstandsvorsitzenden von Bennigsen-Foerder und Piltz das Veba-Energiegeschäft gestaltet hat ehe er selbst Vorstandsvorsitzender der VEBA wurde.
2)Zudem war der  Ruhrgas AG der Zutritt zum Rußland Gas verwehrt, weil die Gazprom mit BASF in dem Gemeinschaftsunternehmen Wintershall das Gasgeschäft in Deutschland betrieb und erbitterter Wettbewerber von der Ruhrgas war. Zu der Zeit war es Industriekunden für Gas  (bedingt) noch möglich, diese Wettbewerbssituation für annehmbare Preisabschlüsse zu nutzen.
3) Diese Wettbewerbssituation war der damaligen Bundesregierung unter dem Wirtschaftsminister Müller nicht recht. Hier wurde aus nationalem Interesse entschieden, dass die E.ON ( in der ja die Energieaktivitäten der VEBA aufgegangen sind) Ruhrgas übernehmen sollte/mußte.
4)In einem weiterem Schritt beteiligte sich E.ON Ruhrgas kapitalmäßig an der Gazprom und hatte somit Zugang zu den russischen Gasvorkommen. Die ursprüngliche Wettbewerbssituation Wintershall (BASF/Gaazprom) gegen Ruhrgas war dahin. >:( >:(

userD0010:
@alle
Nach großem Gejammer ob des "verordneten" Atomausstiegs und der damit zu erwartenden
Riesenverluste verwundert es doch, dass man nun freudestrahlend fette Gewinne vermelden kann.
Wie recht doch Herr Sinn hatte, als er dank der von ihm befürwortenden Fusion(en) von Marktmacht gegenüber den Lieferanten sprach, zeigt sich doch darin, dass eON zwar für sich Preiszugeständnisse erreicht hat, aber dass die daraus resultierenden Mahrerlöse lediglich den
Aktionären zugte gekommen sind und kommen.
Wer schützt uns Verbraucher vor den Preiskonstruktionen, mit denen die EVU ihre Preisanhebungen begründen?

Didakt:
Ja, in der Tat, man kann sich schwarzärgern über die neuerliche E.ON-Abzockerei, aber auch über das Verhalten der Verbraucher, die in der Masse scheinbar noch nicht begriffen haben oder nach wie vor zu träge sind, diesen Abzocker mit einem Versorgerwechsel zu begegnen. >:(

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