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Autor Thema: Mal wieder: BDEW zum Strompreisantrieb  (Gelesen 5669 mal)

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Offline RR-E-ft

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Mal wieder: BDEW zum Strompreisantrieb
« am: 23. Mai 2012, 00:46:59 »
Mal wieder BDEW zum Strompreisantrieb

Komischerweise gründet die BDEW- Betrachtung anscheind auf einem Strompreis, der nur aus dem Arbeitspreis besteht.

Tatsächlich zahlen insbesondere Haushaltskunden neben dem Arbeitspreis auch einen verbrauchsunabhängigen Grundpreis.

Der Nettoarbeitspreis, der (neben dem Grundpreis!!!) die Kosten für Erzeugung bzw. Beschaffung, Transport und Vertrieb abdecken soll, soll allein von 2001 bis 2011 von 8,60 Ct/ kWh um 4,97 Ct/ kWh auf 13,57 Ct/ kWh gestiegen sein.

Demnach sackten allein die Versorger bei einem Kunden mit einem durchschnittlichen  Jahresverbrauch von 3.500 kWh im Jahre 2011 gegenüber 2001 jährlich stolze 173,95 EUR netto bzw. monatlich 14,95 EUR netto mehr ein.

Vielerorts sind zudem auch die verbrauchsunabhängigen Nettogrundpreise kräftig gestiegen.

Offline userD0003

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Mal wieder: BDEW zum Strompreisantrieb
« Antwort #1 am: 23. Mai 2012, 12:51:39 »
Zitat
Original von RR-E-ft
Mal wieder BDEW zum Strompreisantrieb
Interessant und aufschlussreich sind die Leser-KOMMENTARE in Handelsblatt Online !

Mehrfach wird auch angesprochen, den Mehrwertsteuersatz für Energielieferungen an Haushalte endlich zu senken.
Diese Forderung sollten WIR Verbraucher jetzt und vor der anstehenden Bundestagswahl unseren Wahlkreis-Abgeordneten/-Kandidaten präsentieren !

edit: Ich hab dem Abgeordneten meines Wahlkreises soeben eine entsprechende Anfrage gemailt.  ;)

Offline userD0003

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Mal wieder: BDEW zum Strompreisantrieb
« Antwort #2 am: 31. Mai 2012, 14:03:15 »
Zitat
Original von h\'berger
edit: Ich hab dem Abgeordneten meines Wahlkreises soeben eine entsprechende Anfrage gemailt.  ;)
Auf meine Mail-Anfragen an CDU, SPD, Grüne und FDP ist heute eine erste Antwort vom SPD-Parteivorstand/Direktkommunikation eingegangen. Es wird erklärt: \"Klar ist für uns, dass die Energiepreise bezahlbar bleiben müssen - nicht nur für Verbraucher, sondern auch für die Industrie, damit die Arbeitsplätze erhalten bleiben.\" (das übliche Politiker-Geschwafel!). Dazu wird auf eine im Juni 2011 veröffentlichte Studie verwiesen: http://www.spd.de/aktuelles/News/12860/20110610_studie.html .
In der von PIK Potsdam und Uni Leipzig in 06.2011 erstellten Studie / Seite 4 ist eine Strompreisentwicklung bis 2015 für Haushalte aufgezeigt, die aufgrund der EEG-Fehlentwicklung (überwiegend PV-Investitionen mit überzogener Einspeisevergütung und dem entsprechenden Anstieg der EEG-Umlage) von der Realität längst überholt wurde.

Besonders bemerkenswert ist die SPD-Antwort auf meine Anfrage wg. der MwSt auf Energielieferungen an Haushalte: \"Ob durch eine Reduzierung des Mwst-Satzes die Energiepreise gedeckelt werden können ist fraglich, da solche Maßnahmen in der regel nicht zu Kostenreduzierungen führen, weil die Verkäufer dies meist ausnutzen und die Preise so belassen.\" Das heißt für mich: Alle sollen etwas tun, nur der Staat (vermutlich in schöner Einmütigkeit aller Parteien) sieht keine Veranlassung, seinen ständig mitwachsenden und inzwischen zu hohen Anteil an den insbesondere für die privaten Haushalte kaum noch bezahlbaren Strompreise zurückschrauben!

Offline Netznutzer

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Mal wieder: BDEW zum Strompreisantrieb
« Antwort #3 am: 31. Mai 2012, 15:02:25 »
Zitat
\"Ob durch eine Reduzierung des Mwst-Satzes die Energiepreise gedeckelt werden können ist fraglich, da solche Maßnahmen in der regel nicht zu Kostenreduzierungen führen, weil die Verkäufer dies meist ausnutzen und die Preise so belassen.\"

Dann ist nicht zu verstehen, dass gerade die Sozen mit Hinweis auf die soziale Ungerechtigkeit die Einführung des einheitlichen Umsatzsteuersatzes in allen Bereichen ablehnen.

Gruß

NN

 

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