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Autor Thema: In der Wind- und Solar-Zwickmühle- Aus für Gaskraftwerke  (Gelesen 25114 mal)

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Offline Netznutzer

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In der Wind- und Solar-Zwickmühle- Aus für Gaskraftwerke
« Antwort #45 am: 04. März 2012, 18:52:47 »
Zitat
In D werden über den Strom nicht nur die Kosten der Erzeugung, des Transports und des Vertriebs bezahlt, sondern auch eine Vielzahl von anderen Kosten, die zum Wohl der Allgemeinheit sind.

Z.Bsp. die EEG-Umlage für unsere Einspeisefreunde, sogen. Ökosteuer, die mit Öko nichts zu tun hat, sondern unsere Arbeitgeber von Rentenbeiträgen entlastet, KWK-Umlage, die wieder Einspeisern die Taschen füllt, § 19 Umlage, um Dividendenzahlungen von Großunternehmen zu sichern, Konzessionsabgabe nicht zu vergessen, die im direkten Wettbewerb zu Heizöl, Flüssiggas und sonstigen Energieträgern steht, die nicht mit ihr belastet sind.

Wahrhaft viele Dinge in unserem Strompreis die einigen Wenigen zum Wohl dienen, die Allgemeinheit aber extrem belasten.

Gruß

NN

Offline egn

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In der Wind- und Solar-Zwickmühle- Aus für Gaskraftwerke
« Antwort #46 am: 05. März 2012, 08:48:02 »
Zitat
Original von Netznutzer
Z.Bsp. die EEG-Umlage für unsere Einspeisefreunde, sogen. Ökosteuer, die mit Öko nichts zu tun hat, sondern unsere Arbeitgeber von Rentenbeiträgen entlastet, KWK-Umlage, die wieder Einspeisern die Taschen füllt, § 19 Umlage, um Dividendenzahlungen von Großunternehmen zu sichern, Konzessionsabgabe nicht zu vergessen, die im direkten Wettbewerb zu Heizöl, Flüssiggas und sonstigen Energieträgern steht, die nicht mit ihr belastet sind.

Ich bin ja auch nicht ein Befürworter dass über den Strompreis solche Dichte wie die Rentenbeiträge, Netzkosten für Großverbraucher und Konzessionsabgabe finanziert werden, da sie mit der eigentlichen Energielieferung nichts zu tun haben. Andere wie das EEG und KWK-Umlage dagegen schon, da sie mit der Energiebereitstellung zu tun haben.

Der Staat und die Kommunen erhalten dafür Einnahmen, die bei Wegfall auf andere Art und Weise eingezogen werden müssten. Das würde grundsätzlich nichts ändern, nur die Verteilung etwas gerechter machen.

Zitat
Wahrhaft viele Dinge in unserem Strompreis die einigen Wenigen zum Wohl dienen, die Allgemeinheit aber extrem belasten.

Den höchsten Anteil am Strompreis haben die Stromkonzerne und die Netzbetreiber. Deren Einnahmen und die daraus resultierenden horrenden Gewinne halten Sie anscheinend für gerechtfertigt. Die Propaganda der Energiemafia hat bei Ihnen ihre Wirkung getan.

Offline huepenbeker

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In der Wind- und Solar-Zwickmühle- Aus für Gaskraftwerke
« Antwort #47 am: 05. März 2012, 10:26:27 »
@egn,
bevor sie hier immer die bösen konzerne zur strecke bringen wollen, machen sie sich einfach mal schlau!

Zitat
Beispielhafte Strompreiszusammensetzung für einen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 kWh: 23,42 ct/kWh
Der Strompreis setzt sich aus mehreren Kostenbestandteilen zusammen: Kosten für die Netznutzung (21,4 %): Das Netznutzungsentgelt Messung, Messstellenbetrieb und Abrechnung (3,4 %): Entgelte für die Kosten der Ab-rechnung sowie der technisch notwendigen Mess- und Steuereinrichtung (Zähler, etc.), in der Regel in Euro pro Jahr, sowie das Entgelt für die Ablesung und das Inkasso für z.B. ein Jahr Staatliche Abgaben (15,9 %): Konzessionsabgabe, Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) und dem Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG) Steuern (24,7 %): Mehrwertsteuer, Stromsteuer Kosten für die Strombeschaffung und für den Vertrieb inkl. Marge (34,6 %) Die Regulierungsbehörden sind für die Netznutzungsentgelte und die Kosten für Messung, Messstellenbetrieb und Abrechnung zuständig. Dies macht für Haushaltskunden ca. ein Viertel des Strompreises aus. Stand: 02.02.2012

Quelle: Bundesnetzagentur

über 40% kassiert der staat in form von steuern und abgaben.
also, welche horrenden gewinne sollen das denn sein?
und schon mal was von masse gehört?
Stoppt Wind-und Solarkraftwerke
Ja zur sauberen Kernkraft!

Offline egn

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In der Wind- und Solar-Zwickmühle- Aus für Gaskraftwerke
« Antwort #48 am: 05. März 2012, 10:55:08 »
Schön dass Sie bestätigt haben was ich geschrieben habe:
Den höchsten Anteil haben die Stromerzeuger und die Netzbetreiber (59,4 %).

Die hier ständig angegriffene EEG-Umlage hat dagegen nur einen Anteil von etwa 15 %.

Ich habe gelernt dass es bei Einsparungen bei den Ausgaben am meisten bringt wenn man erst mal an den Posten ansetzt, die am größten sind. Und das ist im Haushalt weder die EEG-Umlage als Anteil an den Stromkosten, noch sind es die Stromkosten mit einem durchschnittlichen Anteil von 1,5 % an den Ausgaben eines Haushaltes. Nach dieser Rechnung macht dann die EEG-Umlage an den Ausgaben eines Durchschnittshaushaltes nur 0,23 % aus. Und für die PV ist wiederum nur die Hälfte, als nur rund 0,12 %.

Lohnt es sich wirklich über die 0,12 % Kosten für einen Haushalt zu diskutieren?

Wenn überhaupt, wäre es nicht besser an den 0,89 % der Haushaltskosten, die die Energieversorger und Netzbetreiber einstecken, anzusetzen. Alleine durch das regelmäßige Wechseln zu einem günstigeren Anbieter könnten viele Haushalte, die heute noch in der Grundversorgung sind, die EEG-Umlage weitgehend zu kompensieren. Aber die meisten Leute sind da einfach zu faul, wahrscheinlich auch weil eben die Stromkosten nur einen geringen Teil ihrer Ausgaben ausmachen.

Offline Zeus

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In der Wind- und Solar-Zwickmühle- Aus für Gaskraftwerke
« Antwort #49 am: 05. März 2012, 11:17:09 »
@egn
Ist Ihnen da nicht ein Fehler unterlaufen?
Bei einem Verbrauch von nur 2500 kWh, müsste da ein Haushalt schon mindestens ein Nettoeinkommen von rund 42000 € haben, damit die Stromkosten nur 1,5% der Ausgaben entsprechen. Oder habe ich da falsch gerechnet? Vielleicht auch was falsch verstanden ?

Offline egn

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In der Wind- und Solar-Zwickmühle- Aus für Gaskraftwerke
« Antwort #50 am: 05. März 2012, 11:40:58 »
Ok, ich habe den Wert aus der oben geposteten Studie verwendet und nicht mehr alles neu gerechnet. Ist mein Fehler, sorry.

Leider habe ich keine aktuellen Zahlen zum durchschnittlichen Einkommen der Haushalte in 2011 gefunden. Aber selbst wenn sich der Anteil auf 2,5 oder 3 % erhöhen würde, würde sich an der Argumentation nichts ändern.

Offline Cremer

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In der Wind- und Solar-Zwickmühle- Aus für Gaskraftwerke
« Antwort #51 am: 05. März 2012, 18:14:39 »
@egn,

da steht doch in der Studie !!!

Zitat
Die durchschnittlichen Strompreise für einen typischen 4-Personen-Haushalt (3.500 kWh
pro Jahr) in Deutschland entsprechen dem Niveau in der EU, wenn die staatlich induzierten
Abgaben und Steuern nicht berücksichtigt werden. Unter Einschluss der staatlich induzierten
Abgaben und Steuern liegen die Haushaltsstrompreise in Deutschland etwa um
30 % über dem EU-Niveau
MFG
Gerd Cremer
BIFEP e.V.

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Offline PLUS

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In der Wind- und Solar-Zwickmühle- Aus für Gaskraftwerke
« Antwort #52 am: 21. April 2012, 10:34:32 »
Viel Bekanntes! Da haben die Experten vom EWI längst bekannte Probleme der EE neu aufgewärmt:

Endbericht, März 2012 UNTERSUCHUNGEN ZU EINEM ZUKUNFTSFÄHIGEN STROMMARKTDESIGN  

u.a. bei Windstille Regen und Nebel bzw. wenn Wind und Sonne nicht reichen:

Zitat
Um negative Reserve anbieten und dadurch Deckungsbeiträge erzielen zu können, ist es notwendig, dass Gasturbinen regelmäßig in Stunden laufen, in denen sie kurzfristige Verluste machen (in denen die  Brennstoffkosten  den  Strompreis  übersteigen).  Damit  dies  profitabel  sein  kann,  müssen  sie einen  strikt positiven Preis  für Leistungsvorhaltung  verlangen. Damit  würden sie  von EE-Anlagen, die zum Preis von Null anbieten, vom Markt für negative Reserve verdrängt.
    Man sollte dann schon den echten (Mehr-)Preis mit allen Folge- und Nebenkosten für den Sonnen- und Windstrom benennen und wer das dann bezahlen soll.  Industrie und Gewerbe werden aus Wettbewerbsgründen heute schon zu Lasten der nicht privilegierten Energieverbraucher davon entlastet. Strom, der nicht bedarfsgerecht und unzuverlässig geliefert wird, ist letztendlich keinen Cent wert. Er ist eher schädlich und gefährdet einen Großteil der davon abhängigen existenziellen Grundversorgung. Die Anbieter von EE-Strom dürfen nicht länger vor Wettbewerb und der Verpflichtung, zuverlässig zu liefern, geschützt werden.  Wenn auch hier wieder GUD-Kraftwerke als notwendige Ergänzung gesehen werden, dann ist das in die EE-Kalkulation verpflichtend einzubeziehen. Nur dann sind Vergleiche überhaupt gültig.
PS
Das Letzte - einfach bescheuert dieser PV-Kult: Eine Monokultur macht Platz für die Andere - PV-Plantage statt Bananen ... oder was ist die Botschaft dieser unmöglichen Inszenierung?  :rolleyes:

Offline egn

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In der Wind- und Solar-Zwickmühle- Aus für Gaskraftwerke
« Antwort #53 am: 22. April 2012, 10:43:45 »
Niemand verbietet grundsätzlich den Betreibern von GUD-Kraftwerken in den Zeiten in denen die intermittierenden regenerativen Erzeuger weniger produzieren, an der Strombörse den Strom so teuer anzubieten, dass sie diese rentabel betreiben können. Die Preisbildung an der Strombörse in solchen Zeiten ist rein durch den Wettbewerb unter den GUD-Kraftwerkbetreibern verursacht.

Wenn die GUD-Kraftwerkbetreiber also die notwendige Rendite nicht erzielen können, dann liegt das an dem scharfen Wettbewerb unter den Betreibern. Dies kann man nur begrüßen. Wenn der Erlös langfristig nicht ausreicht dann werden Überkapazitäten abgebaut werden, bis der Preis hoch genug gestiegen ist.

Eine fixe Vergütung nach Kapazität wäre hinsichtlich des Wettbewerbs kontraproduktiv, außer die Höhe dieser Vergütung würde auch über eine Börse bestimmt. Das Ergebnis in Summe aus Kapazitätsvergütung und Stromvergütung wäre aber letztlich auch nicht anders als wenn die Kraftwerksbetreiber ihren Strom gleich mit einem Kapazitätsaufschlag an der EEX verkaufen würden. Dies lässt sich aber heute wegen des scharfen Wettbewerbs bei hohen Überkapazitäten nicht durchsetzen.

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In der Wind- und Solar-Zwickmühle- Aus für Gaskraftwerke
« Antwort #54 am: 22. April 2012, 11:47:04 »
Zitat
Original von egn
Niemand verbietet grundsätzlich den Betreibern von GUD-Kraftwerken in den Zeiten in denen die intermittierenden regenerativen Erzeuger weniger produzieren, an der Strombörse den Strom so teuer anzubieten, dass sie diese rentabel betreiben können. Die Preisbildung an der Strombörse in solchen Zeiten ist rein durch den Wettbewerb unter den GUD-Kraftwerkbetreibern verursacht.

Wenn die GUD-Kraftwerkbetreiber also die notwendige Rendite nicht erzielen können, dann liegt das an dem scharfen Wettbewerb unter den Betreibern. Dies kann man nur begrüßen. Wenn der Erlös langfristig nicht ausreicht dann werden Überkapazitäten abgebaut werden, bis der Preis hoch genug gestiegen ist.

Eine fixe Vergütung nach Kapazität wäre hinsichtlich des Wettbewerbs kontraproduktiv, außer die Höhe dieser Vergütung würde auch über eine Börse bestimmt. Das Ergebnis in Summe aus Kapazitätsvergütung und Stromvergütung wäre aber letztlich auch nicht anders als wenn die Kraftwerksbetreiber ihren Strom gleich mit einem Kapazitätsaufschlag an der EEX verkaufen würden. Dies lässt sich aber heute wegen des scharfen Wettbewerbs bei hohen Überkapazitäten nicht durchsetzen.
    @egn, ein bemerkenswert einseitiger Beitrag. Es ist doch absurd, wenn Sie hier mit dem Wettbewerb argumentieren. Diese Pseudoveranstaltung hat mit Wettbewerb wenig zu tun. Die Preisbildung an der Strombörse erfolgt unter unfairen Bedingungen. Wer verbietet denn den PV-Einspeisern ihren unzuverlässigen Strom unter fairen Wettbewerbsbedingungen anzubieten? Wie sähe denn die Rentabilität des PV-Stroms ohne Zwangsabnahme und Zwangssubvention durch die Verbraucher aus? Fakt ist, dass nicht nur die GUD-Kraftwerksbetreiber unter diesen unfairen Bedingungen keinen Strom mehr anbieten können. Schon gar nicht möglichst sicher, preisgünstig, verbraucherfreundlich, effizient und umweltverträglich.  

    Ob man das \"
nur begrüßen kann\", wie Sie schreiben, wird man nicht  nur als nicht privilegierter Verbraucher stark bezweifeln. Mit einer verantwortlichen, auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Energiepolitik, die alle Ziele des EnWG im Auge hat, hat das nicht mehr viel zu tun.[/list]

 

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