Energiepolitik > Erneuerbare Energie
Ökonomen halten das EEG für ineffizient
RR-E-ft:
Wenn man davon ausgehen wollte, dass es die o. g. Initialzündung bewirken sollte und bewirkt hatte, wird man womöglich nicht umhin kommen festzustellen, dass sich die beabsichtigte Wirkung nunmehr bereits in ihr Gegenteil verkehrt hat.
superhaase:
Inwiefern hat sich die beabsichtigte Wirkung des EEG (laut Ihren eigenen Worten \"die Schaffung einer ansonsten nicht bestehenden Nachfrage nach PV-Modulen\") in ihr Gegenteil verkehrt?
Wird durch die fortgesetzte EEG-Einspeisevergütung derzeit etwa eine ansonsten bereits bestehende Nachfrage nach PV-Modulen vernichtet?
Wird dadurch die Investition in Produktionsanlagen verhindert?
Werden dadurch eine Lernkurve und Skaleneffekte verhindert, so dass sich die Sache mittelfristig ohne künstliche Anreize nicht mehr wirtschaftlich tragen kann?
Ich denke, genau andersherum ist es:
Erst durch die sofortige Abschaffung der PV-Einspeiseförderung werden sich diese negativen Wirkungen alle einstellen.
Solange der PV-Markt noch eine ausreichende Absatzmöglichkeit hat, bestehen Anreize, in kosteneffiziente(re) Neuanlagen zu investieren, um ein Geschäft machen zu können.
Diese ausreichende Absatzmöglichkeit erfordert derzeit in vielen Staaten noch eine Förderung. Würden alle Staaten jegliche PV-Stromförderung kurzfristig einstellen, wäre ein abruptes Ende der PV-Entwicklung zu erwarten.
Und das kurz bevor sie sich lohnen wird.
Wenn die Höhe der jetz geplanten Einspeisevergütungen wirklich keine kostendeckenden PV-Modulpreise mehr zulassen sollte (was ich nicht glaube), dann wird sich in Kürze zeigen, dass die PV-Fertigung und somit die Zubauraten weltweit schnell sinken werden. Die Marktbereinigung wird beschleunigt werden. Man wird kann dann sicher bald sehen, ob man die Vergütungen wieder ein Stück hochsetzen muss, um die Weiterentwicklung am Leben zu erhalten - was ja das Ziel ist.
Wie sollte ein plötzlicher Förderstopp eine positive Weiterentwicklung gewährleisten oder auslösen?
ciao,
sh
RR-E-ft:
--- Zitat ---Original von superhaase
Wenn die Höhe der jetz geplanten Einspeisevergütungen wirklich keine kostendeckenden PV-Modulpreise mehr zulassen sollte (was ich nicht glaube), dann wird sich in Kürze zeigen, dass die PV-Fertigung und somit die Zubauraten weltweit schnell sinken werden. Die Marktbereinigung wird beschleunigt werden. Man wird kann dann sicher bald sehen, ob man die Vergütungen wieder ein Stück hochsetzen muss, um die Weiterentwicklung am Leben zu erhalten - was ja das Ziel ist.
--- Ende Zitat ---
Sind wir im falschen Film?
Die Absatzmöglichkeiten sind in Ansehung der aus dem Boden gestampften Produktionskapazitäten nicht ausreichend. Deshalb bestehen ja die Überkapazitäten, die allenthalben nur durch Subventionen zustande gekommen sind. In Frankfurt/Oder muss eine Solarfabrik geschlossen werden, die erst im Herbst 2011 in Betrieb ging.... Das Problem liegt darin, dass sich kostendeckende Preise wegen der bestehenden Überkapazitäten auf dem Markt nicht mehr erzielen lassen.
In einer solchen Situation ist es wohl halbwegs unsinnig, darüber zu diskutieren, ob die Fördersätze (Einspeisevergütungen) kostendeckende Modulpreise zulassen oder nicht. Die Module sind teilweise schon 30 Prozent billiger auf dem Markt zu haben als ihre Herstellung kostet, so Fachmann Asbeck. Gerade weil die Preise infolge der globalen Überkapazitäten so niedrig sind, werden Produktionskapazitäten vorrübergehend oder endgültig stillgelegt, so wie die erst im Herbst 2011 in Betrieb gegangene Solarfabrik in Frankfurt/ Oder. Selbst solche Ramschpreise 30 % unter den Herstellungskosten genügen wohl längst nicht mehr, um den Markt noch zu räumen.
Aber schüttet getrost weiter teures Öl ins Feuer, auf das eigentlich ein fester Deckel gehört.
Es geht jetzt nicht um Weiterentwicklung, sondern um schnellstmögliche Drosselung durch Stillegung selbst von modernsten Produktionskapazitäten in Größenordnungen wie in Frankfurt/Oder, damit man nicht weiter absäuft im Überangebot.
Das mörderische Überangebot ist der Tod, weil niemand mehr mit den dadurch verursachten niedrigen Absatzpreisen seine Herstellungskosten erlösen kann. Was will man denn noch mehr, wenn die Module selbst zu Ramschpreisen 30 % unter deren Herstellungskosten nicht gekauft werden, um die vorhandene Produktion auszulasten.
PLUS:
Ja, verbrannt wurde schon viel in der Sonne, nicht nur teures Öl. ;)
Antwort passt hier besser:
--- Zitat ---Original von superhaase
--- Zitat ---Original von PLUS
Ingenieur @superhaase, funktioniert die Verringerung der Überkapaziäten durch den \"billigen\" PV-Strom, dann so wie bei der aktiven Lärmkompensation durch Antischall? PV-Strom als Antistrom? Wird so dann auch gleich das eingesetzte Kapital kompostiert. :evil: Oder wie darf sich der normale Stromverbraucher das Konstrukt vorstellen?
--- Ende Zitat ---
Steht doch da: Antizyklität.
Außerdem kann man bei den zukünftig ungeförderten PV-Anlagen von Eigenverbrauchern ganz einfach die Netzeinspeisung des Überschusstroms bei Nicht-Bedarf abregeln, ohne dass diese deshalb für die Besitzer unrentabel werden, weil sich diese schon durch die Stromkostenersparnis des Eigenverbrauchs rentieren werden. Die Überkapazitäten bei der PV werden also quasi von ganz alleine entstehen, und das viel billiger als bei der Windkraft. Aller nicht gebrauchter PV-Strom wird dann einfach verworfen, ohne jemanden in wirtschaftliche Probleme zu bringen - sofern nicht neue Märkte für den billigen Überschussstrom erschlossen werden oder irgendwann sogar der vorhandene Kostenanreiz ausreicht, erschwinglich werdende lokale (private) Speichersysteme (Li-Ionenakkus aus der Elektroautoindustrie?) einzusetzen. Die Handhabung und wirtschaftliche Darstellung von Windkraft-Überkapazitäten dürfte komplizierter und kostspieliger sein.
--- Ende Zitat ---
Antizyklizität? Bezeichnend @superhaase, dass Sie gängige Begriffe aus der Staatsschuldenpolitik verwenden. Das dürfte beim Wind- und PV-Strom so sicher wirken wie bei den bisherigen Versuchen mit deficit spendig und antizyklischem Verhalten die Haushalte im Griff zu halten. Die Staatschuldenkrise spricht Bände. Immer noch mehr Milliarden verbrennen? Das Elend wird nur größer - siehe Muster Griechenland?! Was sich nicht rechnet führt letztendlich zur Insolvenz, Bankrott, Konkurs, Pleite, Schuldenschnitt, Geldentwertung oder wie man das auch nennen mag. Ist das denn so schwer zu begreifen? ;(PS
Auch hier war wohl, wie die Mitglieder in der Zwischenzeit feststellen durften, überwiegend nur PV mit Profit im Fokus und nicht die Aufgaben in der Energiegenossenschaft:
Ich biete
Kompetente Beratung in allen Fragen rund um das Thema Solarstrom. Vertriebsaufbau für Photovoltaikanlagen. Vertrieb von preisgünstigstem Gas- und Strom.
Organisationen
EnerGen Süd eG Einkaufsgenossenschaft für Strom und Gas
BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
Gold&Silber Einkaufsgesellschaft
Vorstand: siehe (mitte)
--- Zitat ---Die Energen Süd strebe darüber hinaus an, auch \"Grünen Strom\" zu verkaufen. \"Das muss allerdings echter ökologisch produzierter Strom sein\", betont Kübler. Denn bei weitem nicht bei allem, auf dem \"Grün\" steht, sei \"Grün\" drin
--- Ende Zitat ---
[/url] In der \"grünen\" Genossenschafts-Verpackung war leider auch wieder nur PV X(
superhaase:
--- Zitat ---Original von RR-E-ft
Das Problem liegt darin, dass sich kostendeckende Preise wegen der bestehenden Überkapazitäten auf dem Markt nicht mehr erzielen lassen.
--- Ende Zitat ---
Das sehen manche chinesischen Hersteller oder auch deutsche Hersteller anders. So behauptet z.B. ein chinesischer Hersteller (weiß jetzt nicht mehr wer), er könnte noch kostendeckend produzieren und werde die Fertigungskosten pro Wp auch 2012 um weitere 10% senken. Auch Centrosolar behauptet angesichts der deutschen Vergütungskürzungen, gut aufgestellt zu sein und aus der Konsolidierungsphase gestärkt hervorgehen zu wollen.
Übrigens verkaufen viele deutsche PV-Modulhersteller mehr Module ins Ausland als im Inland. Sie profitieren also auch von dortigen PV-Förderprogrammen. Auch deutsche PV-Firmen und somit letztendlich auch der deutsche Fiskus profitieren von den PV-Förderprogrammen anderer Staaten.
Auch wenn hier manchmal der Eindruck erweckt wird:
Es ist nicht so, dass allein das deutsche EEG die gesamte weltweite PV-Industrie finanziert.
Ich denke, man sollte es erst einmal darauf ankommen lassen, wie sich die geplanten Senkungen der Einspeisevergütungen in Deutschland auswirken werden.
Derzeit wird von allen Seiten viel geschrien und gezetert - und auch übertrieben.
Der Herr Asbeck ist vielleicht ein Fachmann, aber seine Solarworld hat erheblich mehr Probleme als manch anderer in der Branche und steht finanziell mit dem Rücken an der Wand.
Da muss man nicht alles wörtlich nehmen, was er so sagt, um Wind (! ;)) und Stimmung gegen die Kürzungspläne zu machen.
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