Energiepolitik > Erneuerbare Energie
Ökonomen halten das EEG für ineffizient
RR-E-ft:
--- Zitat ---Original von superhaase
Die mit deutschen Steuergeldern subventioniert produzierten Module gehen dann womöglich alle ins Ausland, wo die Sonne stärker scheint.
Was hat dann die deutsche Stromversorgung davon?
Was ist mit der Energiewende?
Was haben der deutsche Steuerzahler und der deutsche Stromverbraucher von den im Ausland installierten Modulen, die nach ihrer Abschreibung noch viele Jahre Strom zu einem Grenzkostenpreis von nahezu 0 ct/kWh erzeugen werden?
--- Ende Zitat ---
Es macht doch ökonomisch wie ökologisch den meisten Sinn, wenn die Anlagen dort installiert werden, wo sie die meiste Energieernte erbringen.
Dann lasst eben den Finanzminister zB. zwei Jahresproduktionen deutscher Solarhersteller zu derzeit günstigen Marktpreisen aufkaufen.
Wenn später wegen steigender Energiepreise Leute zum Sozialamt kommen, bekommen sie aus dem staatlichen Modullager ein Modul in die Hand gedrückt,
das sie sich vors Fenster hängen können, von einem Hartz-IV- Handwerker (in einer Fördermaßnahme Beschäftigten) installieren lassen müssen.
Dazu den Merkzettel \"Die Sonne schickt keine Rechnung\". Dann kommt die Förderung punktgenau da an, wo sie am nötigsten gebraucht wird. ;)
asbit:
Ich habe einen sehr interessanten Beitrag zur Energiewende im Netz gefunden, der genau die Fehler aufzeichnet, welche hier schon annähernd zur Sprache gekommen sind, zusammenfasst und auch Schlüsse werden gezogen.
Von Dr. Ing. Günter Keil
Er arbeitete bis zu seiner Pensionierung 2002 in leitender Funktion im Bundesforschungsministerium
Energiewende am Ende
superhaase:
Ja mei, der Herr Keil: :rolleyes:
Das EEG fördert \"technisch ungeeignete Methoden der Stromerzeugung\"?
Na da sind wir aber mal auf seinen vierten Teil gespannt, in dem er die Lösung aller Fragen anhand der Entwicklungen im \"Rest der Welt\" erläutern will.
Ich geb schon mal einen vorsichtigen Tipp ab: Atom. :tongue:
--- Zitat ---RR-E-ft:
Es macht doch ökonomisch wie ökologisch den meisten Sinn, wenn die Anlagen dort installiert werden, wo sie die meiste Energieernte erbringen.
--- Ende Zitat ---
Ökologisch zunächst ja.
Aber ökonomisch für Deutschland?
Wenn man alle Faktoren berücksichtigt?
Wenn alle Staaten ausschließlich auf das Modell der subventionierten PV-Modulhersteller umschwenken:
Wird es dann noch vorwärts gehen bzgl. Kostendruck und Kostensenkung?
Wird es dann womöglich einen reinen Subventionswettlauf geben?
Wird noch in neue und effizientere Technik investiert werden, statt nur die eigenen Absatzzahlen durch höhere Subventionen zu sichern?
Ich bin überzeugt, dass solche direkten Subventionen noch wesentlich ineffektiver sind.
Ich bezweifle übrigens auch stark, dass sich ein Monopol in der PV-Modulproduktion, das sich China einmal geschaffen haben könnte, ausnutzen lässt, um dann eine \"Monopolernte\" in Form von überhöhten Preisen einzufahren. Wenn die Technik einmal da ist und immer billiger wird, dann ist es für alle Unternehmer der Welt kein Problem, bei anziehenden Preisen selbst eine Modulfabrik hinzustellen und damit Gewinn zu machen. Insbesondere, wenn die Fertigungskosten im Vergleich zu den Materialkosten und Transportkosten an Bedeutung verlieren und eine Fertigung nahe am Absatzmarkt auch Vorteile bringt. Die Personalkosten spielen z.B. in der modernen PV-Modul-Massenproduktion keine besonders große Rolle.
ciao,
sh
RR-E-ft:
@sh
Das EEG war kein Selbstzweck. Es ging um eine Initialzündung. Es sollte eine sonst nicht bestehende Nachfrage nach Modulen geschaffen werden, die Investitionen in Produktionsanlagen ermöglicht, wobei durch eine Lernkurve und Skaleneffekte die Herstellungskosten dieser Produktion sinken sollten, so dass sich die Sache mittelfristig ohne künstliche Anreize wirtschaftlich trägt.... Soweit die Idee.
Erreicht wurden nun weltweite Überkapazitäten, die bewirken, dass die Marktpreise teilweise 30 % unter den günstigen Herstellungskosten moderner chinesischer Solarfabriken liegen, wobei es sich um Kampfpreise handeln soll. Es ist nicht wirklich ersichtlich, welche Förderung in einer solchen Situation noch irgendwie Einfluss auf diese absolut im Keller befindlichen Marktpreise haben sollte, so dass diese noch weiter sinken. Die Marktpreise liegen doch derzeit schon auf einem für die Branche derart mörderisch niedrigem Niveau, dass sie wirtschaftlich untragbar sind und eine Marktbereinigung durch dauerhafte Vernichtung bestehender Produktionsanlagen erfordern, wenn nicht alles kollabieren soll.
Es geht um Kapitalvernichtung zur Abwendung sonst drohender noch größerer wirtschaftlicher Schäden, siehe eindrucksvoll FirstSolar in Frankfurt/ Oder.
Goethe hätte wohl gedichtet \"Ein Sumpf zieht am Gebirge hin, verpestet alles schon Errungene.\"
superhaase:
--- Zitat ---Original von RR-E-ft
Die Marktpreise liegen doch derzeit schon auf einem für die Branche derart mörderisch niedrigem Niveau, dass sie wirtschaftlich untragbar sind und eine Marktbereinigung durch dauerhafte Vernichtung bestehender Produktionsanlagen erfordern, wenn nicht alles kollabieren soll.
--- Ende Zitat ---
Und die Streichung erhöhter garantierter Einspeisevergütungen würde also verhindern, dass der PV-Markt vollends kollabiert?
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