Energiepolitik > Erneuerbare Energie
Die Energiewende nach einem Jahr Atommoratorium
superhaase:
--- Zitat ---Original von PLUS
Ihre geförderte PV-Anlage gehört mit den anderen hier vertretenen nun halt mal zu den unwirtschaftlichsten und unzuverlässigsten Stromerzeugern in Deutschland. Da beißt die Maus keinen Faden ab.
--- Ende Zitat ---
Ja, das bestreite ich ja gar nicht.
Das ist doch bekannt.
Es war auch von Anfang an so vorgesehen, denn man hat ja die anfangs sehr hohe Einspeisevergütung für PV-Strom bewusst in Kauf genommen, weil man erwartet hat, dass man mit dieser Anschubfinanzierung einen Kostensenkungsprozess in Gang setzen kann, der die Stromerzeugung mittels PV einmal wirtschaftlich werden lässt.
Diese dann zuküftig errichteten PV-Anlagen zählen dann zu den wirtschaftlichsten Stromerzeugern in Deutschland.
Auch meine PV-Anlage wird nach Ablauf der Förderdauer von 20 Jahren noch viele Jahre weiter Strom produzieren, zu Gestehungskosten nahe 0 ct/kWh, und wird dann auch zu den wirtschaftlichsten Stromerzeugern in Deutschland gehören.
Da beißt keine Ratte keinen Strick nicht ab. ;)
Dieser Plan ist aufgegangen, wie wir alle wissen:
Es bezweifelt inzwischen kein seriöser Mensch mehr, dass die PV-Förderung bald ganz beendet werden kann und der PV-Strom in Deutschland dann wettbewerbsfähig sein wird.
Ja, der Unternehmensberater Roland Berger und das Prognos-Institut sprechen sogar davon, dass der PV-Strom zum \"Preisbrecher\" werden wird.
Darüber darf man sich als Verbraucher dann auch mal gerne freuen. :]
ciao,
sh
Wolfgang_AW:
Dieser ZDF-Beitrag zeigt u.a. wie sich die alten Energieversorger spreizen tatkräftig an der Energiewende mitzuarbeiten, wie sich aber auch immer mehr Bürger, auch in Zusammenarbeit mit Ihren Stadtwerken aufmachen, die alten verkrusteten Strukturen aufzubrechen.
Die Bürger sind in der Denke m.E. wesentlich weiter als die Politik. Dort sitzen die Bremser und reiben sich die Hände, wenn nicht alles so funktioniert wie es möglich wäre.
Unter Strom - Der Kampf um die Energiewende
--- Zitat ---... Alternativen: Bürgerbeteiligung beim Netzausbau oder moderne Hochtemperaturseile, die an den alten Masten die doppelte Menge Strom transportieren könnten - ganz ohne Neubau und überdies noch billiger. ... Insbesondere die Industrie klagt über Standortnachteile. Der Energiewirtschafts-Experte Uwe Leprich zeigt, wie sich gerade die energieintensive Industrie Privilegien in Milliardenhöhe gesichert hat. Dank großer Schlupflöcher in den Gesetzen zahlen viele Firmen fast nichts für die Energiewende. Im Gegenteil: Sie profitieren.
--- Ende Zitat ---
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang_AW
PLUS:
--- Zitat ---Original von superhaase
Diese dann zuküftig errichteten PV-Anlagen zählen dann zu den wirtschaftlichsten Stromerzeugern in Deutschland.
Auch meine PV-Anlage wird nach Ablauf der Förderdauer von 20 Jahren noch viele Jahre weiter Strom produzieren, zu Gestehungskosten nahe 0 ct/kWh, und wird dann auch zu den wirtschaftlichsten Stromerzeugern in Deutschland gehören.
Da beißt keine Ratte keinen Strick nicht ab. ;)
..
Dieser Plan ist aufgegangen, wie wir alle wissen:
Es bezweifelt inzwischen kein seriöser Mensch mehr, dass die PV-Förderung bald ganz beendet werden kann und der PV-Strom in Deutschland dann wettbewerbsfähig sein wird.
--- Ende Zitat ---
@superhaase, auf Ihren Strick würde ich keinen Cent setzen. ;)Sie sind doch immer so präzise, wenn es um die Verteidigung der PV-Pfründe geht.[*]Wo ist welcher Plan aufgegangen?
[*]Wann ist bald?
[*]Welche PV-Strommenge ist dann bald in Deutschland wettbewerbsfähig und günstig bei zuverlässiger und bedarfsgerechter Lieferung zu kaufen?[/list]
--- Zitat ---Original von Wolfgang_AW
Dieser ZDF-Beitrag zeigt u.a. wie sich die alten Energieversorger spreizen tatkräftig an der Energiewende mitzuarbeiten, wie sich aber auch immer mehr Bürger, auch in Zusammenarbeit mit Ihren Stadtwerken aufmachen, die alten verkrusteten Strukturen aufzubrechen....
--- Ende Zitat ---
Nein, der ZDF-Beitrag ist eine zutreffende Zustandsbeschreibung. @Wolfgang:AW, glauben Sie wirklich, alleine mit Stadtwerken, die als Zusatzquelle für die Stadtsäckel missbraucht werden, und wieviel (?) \"Bürger\"-Genossenschaften, die Ziele der Verbraucher und des EnWG zu erreichen?
Nicht nur Stadtwerke und Solaristen, sondern auch Energiekonzerne investieren kräftig in die sogenannte Energiewende und nutzen gerne die vielfältigen Subventionen. Dort und im fehlenden Wettbewerb unter den EE liegt das Übel und der Misserfolg! Die EE sind kein Alleinstellungsmerkmal der Stadtwerke. Außerdem kommt aus dem Netz der Stadtwerke der übliche Strommix, der auch Kohlestrom enthält, egal welchen Stromtarif man geordert hat. Die Erzeugung ist ausschlaggebend, nicht der Tarif. Bei der Erzeugung haben auch Stadtwerke ihre \"Schwarze Seite\". Immer noch ist das größte Importkohlekraftwerk in Brunsbüttel in Planung an dem Stadtwerke beteiligt sind. Dort ist keine Kraftwärmekoppelung geplant und trotz moderner Technik würden nach einer Realisierung Wärme, CO2 und andere Schadstoffe in die Nordsee bzw. die Umwelt entsorgt.
Ob die vielen Netzbetreiber für die Bürger und Verbraucher wirklich von Vorteil sind, ist die Frage. Deutschland gleicht hier einem Flickenteppich mit einer Struktur wie im Mittelalter. Alle paar Kilometer ein neues \"Hoheitsgebiet\". Während sich Deutschland fast 1.600 unterschiedliche Betreiber von Strom- und Gasverteilnetzen leistet, kommt Großbritannien mit 12 Betreibern solcher Netze aus. Da der Betrieb eines Verteilnetzes Größenvorteilen unterliegt, ist anzunehmen, dass es aufgrund der Kleinteiligkeit in Deutschland zu erheblichen Effizienzverlusten kommt. Das hat vor einiger Zeit Dr. Ferdinand Pavel vom Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung schon festgestellt. Ein Indiz in diese Richtung liefere ein Vergleich der Netznutzungsentgelte in Deutschland, Frankreich sowie England und Wales, so Pavel: \"Insgesamt zahlen Haushalts-, Gewerbe- und Industriekunden in Deutschland die relativ höchsten Entgelte.\"
superhaase:
@PLUS:
Muss man Ihnen das wirklich einzeln auseinanderklamüsern?
Das liegt doch alles ganz klar auf der Hand.
Ich sags Ihnen auch nochmal im Detail, wenn Sie wirklich so wenig informiert sein sollten:
--- Zitat ---Original von PLUS
Wo ist welcher Plan aufgegangen?
--- Ende Zitat ---
In Deutschland ist der Plan des EEG aufgegangen, mit einer Anschubfinanzierung über eine feste Einspeisevergütung die Gestehungskosten von Solarstrom massiv zu senken und zur Wettbewerbsfähigkeit zu bringen.
Die Wettbewerbsfähigkeit ergibt sich seit disem Jahr (2012, wie auch von der LBBW vor zwei Jahre vorhergesagt, was nur wenige glauben mochten) mit dem Erreichen der Netzparität.
Sogar einige Gewerbebetriebe können ab 2012 schon PV-Strom für den Eigenbedarf mit einer PV-Anlage billiger erzeugen als sie ihn zum Gewerbetarif einkaufen können (siehe 8-MW-Modellprojekt der Supermarktkette, wie in einem anderen Thread hier schon mal diskutiert - auch mit Ihnen).
Geben Sie es zu, das wusste Sie doch schon, oder?
--- Zitat ---Wann ist bald?
--- Ende Zitat ---
Der ehemalige BUM Röttgen sprach von \"ersten\" ungefördert wirtschaftlichen PV-Anlagen ab 2017.
Wie man an dem 8-MW-Modellprojekt der Supermarktkette sieht, ist diese Einschätzunglängst schon wieder von der Wirklichkeit eingeholt worden.
Ein vollständiges (nicht teilweises!) Ende der PV-Förderung mit erhöhten Einspeisevergütungen kommt sicher schon vorher - m.E. spätestens ab 2015.
Das ist \"bald\".
Und bis dahin wird der Anteil des eingespeisten Stroms neuer PV-Anlagen abnehmen und somit die Förderkosten (EEG-Umlage) für PV nur noch wenig zulegen.
--- Zitat ---Welche PV-Strommenge ist dann bald in Deutschland wettbewerbsfähig und günstig bei zuverlässiger und bedarfsgerechter Lieferung zu kaufen?
--- Ende Zitat ---
Das lässt sich schwer genau vorhersagen, denn es hängt vom weiteren PV-Zubau nach Förderende ab, und außerdem von dem Einspeiseanteil des erzeugten Strom aus den neuen Anlagen.
Speichersysteme für PV-Anlagen waren auf der Intersolar in München heuer das große Thema.
Mit solchen Speichern wird der Einspeiseanteil relativ klein und der Eigenverbrauch relativ groß.
Zudem ermöglich so ein Speicher, dass die PV-Anlage den nicht selbst verbrauchten Strom dann einspeist, wenn der Bedarf hoch ist (und es z.B. mehr Geld dafür gibt weil die Großhandelspreise höher sind). Das lässt sich mit Rundsteuerempfängern heute schon recht einfach mit einem Zwei-Einspeisetarife-System ausnützen. Sowas müssten die Netzbetreiber umsetzen - freiwillig, wenn sie den Nutzen erkennen, oder per Vorschrift.
Dann ist PV-Strom zunehmend planbar abrufbar.
Bedarfsgerecht ist er heute sowieso schon, war er schon immer, auch wenn Sie das immer leugnen.
Hinzukommen ab etwa 2026 nenneswerte PV-Leistungen im GW-Bereich, die aus der EEG-Förderung fallen.
Welche wettbewerbsfähigen PV-Strommengen dann jedes Jahr hinzukommen, können Sie ganz einfach anhand der füheren Zubauzahlen multipliziert mit 1000 kWh/kWp ausrechnen.
Also z.B.:
PV-Zubau 2011 = 7,5 GWp ergibt ab 2033 eine jährliche Strommenge von rund 7,5 TWh an wettbewerbsfähigem PV-Strom, der ab diesem Jahr hinzukommt.
Ein Teil davon fällt dann auch wieder weg, wenn Anlagen abgebaut werden.
ciao,
sh
PLUS:
--- Zitat ---Original von superhaase
Geben Sie es zu, das wusste Sie doch schon, oder?
--- Ende Zitat ---
Das Märchen kannte ich in der Tat schon, Sie erzählen es ja nicht das erste Mal.
Was Sie aus Ihrer egoistischen Mikroperspektive unter wettbewerbsfähig verstehen müsste alle Burger, die Steuern und Abgaben zahlen und alle nicht privilegierten Verbraucher sofort auf die Barrikaden treiben. Das ist eine Politik mit dem ein Staat ein Großteil seiner Bevölkerung in den Ruin treibt und zum Schluss sich selbst. Das kann sowieso und erst recht in Deutschland, einem Sozialstaat, nicht weiter geduldet werden.
Das hat Dr. Holger Krawinkel hier schon deutlich gemacht:
--- Zitat ---Ich sehe gewisse Probleme, was die Grid-Parity, die Netzparität, angeht. Das ist heute nicht Gegenstand des Verfahrens, aber ich möchte einmal darauf aufmerksam machen. Sie haben natürlich in einer gewissen Weise da so eine Art parasitäres System, weil Sie die Netzentgelte sozusagen sozialisieren - die Energiesteuer und die Konzessionsabgabe beispielsweise. Ich bin einmal gespannt, wann es den kommunalen Spitzenverbänden und auch Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble auffällt. Weil da wird es sicher irgendwelche Lösungen geben, die sozusagen das Steueraufkommen einigermaßen stabil halten.
--- Ende Zitat ---
Kostenumlage Nachrüstung EEG Anlagen 50,2 Hz Problem
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