Quelle:
http://www.thueringer-allgemeine.de Sonntag, 23.10.2005
Thüringen hat das teuerste Stromnetz
Das Durchleiten von Strom ist in Thüringen am teuersten. Weil die Kosten für eine Nutzung durch fremde Anbieter um ein Fünftel höher als im Westen liegen, gibt es praktisch keinen Wettbewerb, beklagt die Erfurter IHK den Standortnachteil.
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Allein die westlichen Nachbarländer Bayern (2,83 Cent je kwh) sowie Hessen (2,75 Cent je kWh) lockten mit deutlich günstigeren Konditionen, so Chrestensen. Er fordert die Regulierungsbehörde des Bundes zu einem \"schnellen Vorgehen gegen diese Wettbewerbsverzerrung\" auf. In der Summe aller Energieträger hätten Thüringer Firmen wie Privatverbraucher laut IHK je nach Vertrag bis zu einem Drittel mehr für Strom, Gas und Wasser zu zahlen, als es in benachbarten Ländern üblich ist.
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Kommentiert: Monopol
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Eon Thüringen gerät immer mehr in Bedrängnis.
... Völlig fragwürdig sind aus Sicht der Kunden alle Argumente, wenn man erst die Preise hochtreibt und dies dann mit dem geringen Verbrauch in Thüringen rechtfertigt. Dies scheint eine merkwürdige Logik: Erst die höchsten Preise, dann die Verbraucher bestrafen, wenn Strom gespart wird.
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Bei satten Gewinnen knapp unter der 100-Millionen-Grenze dürfte die berechtigte Kritik an den Herrschaften an der richtigen Stelle sein.
23.10.2005 Von Dietmar GROSSER
Allein im Lande
Es geht weiter: Nach der letzten Runde Anfang 2004 hebt Eon als einer der größten Thüringer Anbieter ab Januar 2006 erneut die Strompreise. Davon betroffen sind allein 200 000 Privatkunden. Im Gegenzug verhindern teure Durchleitungs-Gebühren die lästige Konkurrenz von außen.
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Seit 1998 ist es dem deutschen Energie-Kartell aus Sicht seiner Kritiker hervorragend gelungen, das zu verhindern, was für die Branche Telefon längst üblich ist: einen fairen Wettbewerb um die besten Konditionen. Dies gelingt - das Beispiel Thüringen zeigt es augenscheinlich - durch gepfefferte Preise für die Durchleitung. Keinem soll es attraktiv erscheinen, seinen Billigstrom etwa auch in Thüringen anbieten zu können. Das Wirtschaftsministerium hat intern eine böse Rechnung aufgemacht. Vom Stromverbrauch sowie der Abnehmer-Struktur her sei Thüringen in etwa mit Schleswig-Holstein zu vergleichen. Aber: Dort sind die Preise um die Hälfte günstiger.
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23.10.2005 Von Dietmar GROSSER Die Erfahrung lehrt:
Was besonders teuer ist, muss nicht besonders gut sein.
Hier scheint es sogar auf die Spitze getrieben:
Noch am 30.10.2004 war in der TA zu lesen, das Netz der TEAG sei \"
In weiten Teilen marode und vollkommen überdimensioniert\".
Demnach sollen 15 Prozent des Mittelspannungsnetzes älter als 60 Jahre sein, und somit aus Vorkriegszeiten stammen. Viele verschiedene Netzebenen jenseits der Normspannung von 20 kV sollen viele teure wie verlustreiche Umspannungen erfordern. das Netz sei sehr warungsintensiv. Selbst in Spitzenzeiten sei das Netz nur zu einem Drittel ausgelastet.
Im Jahre 2005 traten schon einige weitflächige Stromausfälle auf bis zu einer Dauer von 146 Minuten.
Von einer sicheren und
elektrizitätswirtschaftlich-rationellen Betriebsführung kann also wohl keine Rede sein.
Fraglich, warum man diese außerordentliche \"Leistung\" auch noch mit den höchsten Preisen vergüten soll.
Marketingstrategen hämmern Verkäufern immer wieder ein, die Überzeugung des Verbrauchers von der besonderen Qualität einer Ware ergebe sich aus einem besonders hohen Preis. Hohe Preise sollen somit nur eine hohe Qualität und Leistung suggerieren.
Was für eine verkehrte Welt jenseits der Marktmechanismen.
Und sollten tatsächlich die Vorlieferanten den großen Reibach machen, stellt sich die Frage, ob man etwa im liberalisierten Markt zu unbedarft ist, sich günstigere Vorlieferanten zu suchen oder sich gegen deren überzogene Forderungen zur wehr zu setzen. Sollte man dazu nicht in der Lage sein, können die Kunden hierfür nicht zur Verantwortung gezogen werden.
Dann stellt sich eher die Frage, wofür man solch einen Versorger überhaupt braucht, wenn der doch überhaupt nicht in der Lage ist, sicher und preisgünstig zugleich die Versorgung mit Elektrizität und Erdgas zu bewerkstelligen, so wie es das Energiewirtschaftsgesetz ausdrücklich verlangt.
Wie man sich im offenen Widerspruch zur öffentlichen und veröffentlichten Meinung in Thüringen sich seine eigene Welt vorstellen kann, wohl Realitätssinn und Augenmaß von Anfang an:
http://www.eon-thueringerenergie.com/Presse/Presseinformationen.htm?id=24223http://www.stz-online.de/printversion/print.phtm?site=/nachrichten/archiv/resyart.phtm&id%3D864431&PHPSESSID=21a2c19de365ed29b52ecd5a684bc441http://de.biz.yahoo.com/050922/336/4p7j3.htmlMehr über den
Energiedienstleister, der den Thüringern so viel Grund zur Freude geben möchte:
Endlich: Eigenes E.ON Thüringen !!!http://www.teag.deZur Anteilsstruktur gibt es offenbar widersprüchliche Angaben, je nachdem ob man in Erfurt oder in München nachfragt:
http://www.eon-thueringerenergie.com/Presse/Presseinformationen.htm?id=24223http://www.eon-energie.com/world/html/de/eon_de_regio_teag.html