Forum des Bundes der Energieverbraucher

Autor Thema: Wasserpreis-Senkung in Frankfurt  (Gelesen 5357 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline DieAdmin

  • Administrator
  • Forenmitglied
  • *****
  • Beiträge: 3.137
  • Karma: +9/-4
  • Geschlecht: Weiblich
Wasserpreis-Senkung in Frankfurt
« am: 08. Juni 2012, 19:20:21 »
aber nicht alle können sich freuen:

Wasserpreis-Senkung in Frankfurt: Mieter von Wohnblocks gehen leer aus

Zitat
In Frankfurt werden die Wasserpreise um ein Viertel reduziert. Doch davon profitieren mehrheitlich Besserverdienende. Für zehntausende Mieter, die in großen Mehrfamilienhäusern leben, ändert sich nichts
...
 


http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=36082&xtcr=2&xtmc=Wasserpreise&key=standard_document_44894152

Offline PLUS

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 3.319
  • Karma: +6/-6
Wasserpreis-Senkung in Frankfurt
« Antwort #1 am: 08. Juni 2012, 19:47:51 »
Man muß da genau hinsehen.

Das Problem liegt im Wasserbezug durch die Eigentümer der Mehrfamilienhäuser. Möglich wäre auch ein Einzelbezug durch die Mieter (Einzelzähler von der Mainova und  separate Abrechnung).  Ob das für die Mieter günster kommt ist die Frage:

Zitat
Bei großen Wohnblocks wird der Wasserverbrauch nicht pro Haushalt, sondern über den Eigentümer abgerechnet. Betroffen sind Mieter von Wohnungsgesellschaften und -genossenschaften wie ABG, GWH und Nassauische Heimstätte.


Außerdem wird es auch durch die Rekommunalisierung kaum günstiger. Die Kommunen entziehen sich damit zunächst der Kontrolle. Das kann nicht gut sein im Sinne der Verbraucher:

Zitat
Rekommunalisierung durch die Hintertür?

Mainova-Chef Constantin Alsheimer zeigte sich zwar erleichtert über das Ende des jahrelangen Wasserstreits mit dem hessischen Wirtschaftsministerium. Mit dem Vergleich habe man freilich nur das das geringere Übel gewählt, räumte er ein. Ob die defizitäre Wasserversorgung wieder an die Stadt übergeben werde, sei noch nicht entschieden. Bei einer Rekommunalisierung können sich die Städte dem Zugriff der Kartellbehörde entziehen. Sie erheben dann keine Wasserpreise mehr, sondern nur noch Gebühren. Diesen Weg sind bereits Wetzlar, Gießen, Kassel, Oberursel und Wiesbaden gegangen.

Als letzte große Stadt in Hessen steht noch Darmstadt in Konflikt mit den Kartellwächtern. Der dortige Versorger HSE soll die Wasserpreise um 39 Prozent senken.
PS
Noch ein Nachsatz für aufmerksame Verbraucher:

Bemerkenswert ist, dass bei dieser \"Konvertierung\" von Wasserpreisen zu Wassergebühren die kommunalen Gebühren, die ja lediglich die Kosten decken sollen, höher ausfallen als die Preise:

Zitat
KAG Artikel 8
.........
(6) Bei der Gebührenbemessung können die Kosten für einen mehrjährigen Zeitraum berücksichtigt werden, der jedoch höchstens vier Jahre umfassen soll. Kostenüberdeckungen, die sich am Ende des Bemessungszeitraums ergeben, sind innerhalb des folgenden Bemessungszeitraums auszugleichen; Kostenunterdeckungen sollen in diesem Zeitraum ausgeglichen werden.
Na, wer wird da wohl be .....?

 

Bund der Energieverbraucher e.V. | Impressum & Datenschutz