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Autor Thema: Insolvenz der EnergenSüd  (Gelesen 42311 mal)

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Offline netsracz

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Insolvenz der EnergenSüd
« Antwort #45 am: 02. März 2012, 23:14:52 »
Hallo,

aber evtl. Nachzahlungen sind zu zahlen, oder?
Habe gerade mal alles (Strom und Gas) durchgerechnet, bei mir wären es ca. 70€.

Grüsse
netsracz

Offline Stromfraß

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Insolvenz der EnergenSüd
« Antwort #46 am: 03. März 2012, 08:17:01 »
Forderungen der EnS werden sicher eingetrieben. Dafür hat ma ja auch eine Leistung in Anspruch genommen, die ansonsten auch zu bezahlen wäre.
Nur die Guthaben, Genossenschaftsanteile, Sicherheitsleistungen können nur aus der Insolvenzmasse beglichen werden und da fürchte ich, ist nichts zu holen.

Offline probdi

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Insolvenz der EnergenSüd
« Antwort #47 am: 03. März 2012, 13:17:30 »
Besteht die Gefahr, dass wir als Genossen nachschießen müssen?

Offline Stromfraß

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Insolvenz der EnergenSüd
« Antwort #48 am: 03. März 2012, 13:37:44 »
Ich bin da kein Experte, aber die Gefahr besteht wohl nicht.
Im Vereinsrecht ist es so, dass für mögliche Schäden oder finanzielle Schieflagen u.U. der gesamte Vorstand haftet.
Das dürfte bei Genossenschaften nicht anders sein. In erster Linie muss also auch hier der Vorstand Rechenschaft ablegen, wie er seiner Verantwortung gerecht geworden ist.
Am besten mal in die Satzung schauen, was da steht.

Offline bio13

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Insolvenz der EnergenSüd
« Antwort #49 am: 03. März 2012, 13:47:37 »
laut Satzung EnS, sind die Mitglieder nicht zur Leistung von Nachschüssen verpflichtet, sprich nur der Geschäftsanteil ist futsch und etwaige Guthaben... bei mir nach Eigenrechnung ca. 500 Euro....

Offline DieterMichael

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Insolvenz der EnergenSüd
« Antwort #50 am: 03. März 2012, 16:38:58 »
Hallo bio13,
da ich ordentlich nachzahlen muss, hätte ich Masse zum Gegenrechnen.... geht aber natürlich nicht.

Ich habe jetzt gesehen, dass die neue Satzung offen gelegt ist. Danach sind Geschäftsanteile abhängig von der Bezugsmenge hinzuzunehmen. Weiß jemand, ob der Konkursverwalter mit dieser Regelung den einen oder anderen Geschäftsanteil im Nachhinein aufzwingen kann? Dann wäre das Geld nämlich auch weg......

Alles in allem immer das gleiche Drehbuch:
- \"Weltverbesserer\", \"Gutmenschen\" und \"Wutbürger\" projiezieren sich in ihrer Unfähigkeit, sich in komplexen Zusammenhängen zurechtzufinden, eine einfache schöne Welt zusammen, und suchen im Engagement dafür Ersatz für eigene Unfähigkeit und eigenes Versagen,
- es finden sich immer ein paar Schlaue, die populistisch und skrupellos in der Hoffnung auf ein Mandat die Welle reiten.  
-Die Schlauen darunter wissen, dass die gescholtenen Profis gar nicht so blöd sind und schauen, dass sie ganz schnell die Kurve kriegen (Stuttgart21),
- den Einfältigen fliegt ihr Laden um die Ohren (die ganz Schlauen haben sich mittlerweile wenigstens gut versorgt).
- Die Zeche zahlt wie immer der \"Weltverbesserer\", \"Gutmensch\" und \"Wutbürger\" - der wollte es ja schließlich so.

Und hier: der, der nur zur energen wegen billigen Stroms und Gas gekommen ist, der überhaupt keine Probleme mit EnBW&Co hat, dem das ganze Öko-Geschwafel an A.. vorbeigeht und der seinen Energiehunger überhaupt gar nicht einschränken möchte, der hat von Anfang an die 120€ abgeschrieben und 500€, 1000€ oder mehr eingespart.
Es war von vorneherein wahrscheinlich - wo soll denn Strom für 15,99ct/kWh sonst auch herkommen -, dass dieser Preisvorteil zunächst einmal von denen, die schön ihre 2 oder 3.000kWh über´s Jahr eingeteilt haben, bezahlt wird.
Wie immer sind die dann auch gar nicht böse - wie auch hier nachzulesen -, ihnen war das Engagement für eine gute Sache das wert. Toll.
Anstatt einmal darüber nachzudenken, ob sie mit ihrem Engagement für \"Bürgergesellschaft\", \"Solarenergie\" und \"E-Mobilität\" nicht vielleicht schon wieder abgezockt werden.

Übrigends: das billigste Stromangebot am Markt habe ich für \"reinen Wasserstrom\" bekommen. Kann das sein? - ach, glaubts doch auch einfach.

Offline Stromfraß

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Insolvenz der EnergenSüd
« Antwort #51 am: 03. März 2012, 21:45:35 »
Hallo DieterMichael, so recht schlau werde ich nicht aus Deinen philosophischen Betrachtungen. Da Du ordentlich nachzahlen musst, zählst Du Dich zu den \"Einfältigen\", die über den Tisch gezogen wurden von den Profis bzw. Schlauen und nun die Zeche zahlen müssen. Lese ich das richtig? Aber, wer nur 15,99 Ct. zahlt, kann doch eigentlich keine \"Miesen\" machen oder wie geht das? Bei hohem Stromverbrauch hat man doch den Geschäftsanteil im Nu wieder rein und bei geringem Verbrauch muss man doch nicht \"ordentlich nachzahlen\"?

Offline DieterMichael

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Insolvenz der EnergenSüd
« Antwort #52 am: 03. März 2012, 22:49:34 »
Hallo Stromfraß,
ich habe wirtschaftlich gesehen absolut keinen Grund mich bzgl. energen zu beklagen. Lese doch nochmals alles unter diesem Blickwinkel...
Ich beklage, dass energen kein Einzelfall ist.

Offline Stromfraß

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Insolvenz der EnergenSüd
« Antwort #53 am: 04. März 2012, 09:42:24 »
Zitat
Ich beklage, dass energen kein Einzelfall ist.
Das ist tatsächlich beklagenswert!
Bei EnS war es wohl doch die Unfähigkeit, ein solches Unternehmen wirtschaftlich zu führen und ich denke, bei Teldafax war es auch so.

Offline BERBERJESUS

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Insolvenz der EnergenSüd
« Antwort #54 am: 05. März 2012, 00:48:50 »
Ich bin - mal wieder - fassungslos.

Die \"böse Überraschung\" die ich im Dezember weit weg gewünscht habe ist nun eingetroffen. Nach den weiteren Eskapaden aber auch nicht weiter verwunderlich.

Ich könnt\' echt kotzen vor Freude. Habe heute in meinem mitbetroffenen Familien- und Bekanntenkreis herumtelefoniert, beruhigt, zu den nächsten Schritten geraten...

Fest steht, dass ich auf meine Abrechnung 2011 nun bestimmt noch eineinhalb Jahre warten kann.
Bei mir geht es warscheinlich zwar nur um \'ne Nachzahlung, doch meine Lust, dem Saftladen noch irgendetwas hinterher zu werfen, hält sich schwer in Grenzen.
Bezahlen werde ich jedenfalls erstmal gar nichts. So lange bis die wirtschaftlichen Verhältnisse des Jahres 2011 sowie alle wesentlichen Umstände der \"vergessenen\" EEG-Umlage vollständig offengelegt sind.

Ich habe meine 20 € Eintrittsgeld + 100 € Einlage übrigens bezahlt für einen mickrigen Jahresverbrauch von ca. 1500 kWh im Jahr 2011.
\"Gelohnt\" hat es sich für mich also überhaupt nicht. Nur damit mir da jetzt keiner mit kommt.
Meine Angehörigen haben alle Mitte Ende 2011 ihre Einlagen bezahlt und wurden erst ab November 2011 oder gar erst Januar 2012 beliefert. Für die hat es sich also \"noch mehr\" gelohnt als für mich.

Des Fehlverhalten einiger handelnder Axxxxlöcher bzw. Akteure von EnerGen Süd - die allen hier bekannt sein dürften - ist meiner Einschätzung nach durchaus juristisch erheblich.
Dass die Ratten in letzter Sekunde das sinkende Schiff verlassen haben, ändert daran gar nichts. Ich plädiere für ein Verfahren. Einer Sammelklage schließe ich mich gerne an.
Die von mir so oft kritisierte Informationspolitik von EnerGen Süd ist nach wie vor unter aller Sau. Für den 23. ist der erste offizielle Hinweis auf die Insolvenz von der EnerGen-Homepage zu entnehmen.
Heute haben wir den 3. März und ich erfahre die \"Bad News\" von der Insolvenz mal wieder erst hier im Forum...
Ansonsten bemühe ich mich selbst um einen Rechtsstreit. Und wenn der Anlass am Ende 2,50 € sind, die ich mich weigere auszubezahlen.
Mit dem Totalverlust des Geschäftanteils will ich mich eigentlich auch nicht abfinden.

Insbesondere der \"geschäftstüchtige\" Herr K. darf aus meiner Sicht auf keinen Fall ungeschoren davonkommen und weiterhin in irgend einer Form wirtschaftlich tätig sein.
Er ist zweifelsohne die Triebfeder dieses ganzen Übels. Wären wir im im unzivilisierten \"wilden Westen\" hätte er längst Besuch von ein paar Leuten Leuten mit einem Strick erhalten...
Aber wenn er nicht dumm ist, der feine Herr K., dann besorgt er sich vielleicht nun selbst einen Strick. Eines ist sicher:
Das große Rad wird er - zum Glück - jedenfalls nie wieder drehen. Sein Ruf ist jetzt genau da, wo er auch hingehört...

Natürlich hat er es nicht alleine verbockt. Andere wird es ebenso treffen. Zu recht.

Meine Lektion hieraus - die Energiegenossenschaft war eine schöne Idee. EnerGen Süd hat diese Idee jetzt auf Teldafax-Niveau geschleift und das Genossenschaftsmodell an sich obendrein ad absurdum geführt.
Hat sich irgendeiner von Ihnen wie ein Genosse bei EnerGen gefühlt? Ich nicht. Da fühlt es sich bei meiner BBBank oder bei der Sparda noch weit \"genossiger\" an...

Herzlichen Dank für alles (= nichts) EnerGen Süd!

 

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