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In der Wind- und Solar-Zwickmühle- Aus für Gaskraftwerke

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PLUS:

--- Zitat ---Der staatliche norwegische Energiekonzern Statkraft legt sein Gaskraftwerk in Emden still und verzichtet dort auf einen geplanten Neubau. Das Unternehmen habe beschlossen, den Betrieb des Kraftwerks mit einer Leistung von 430 Megawatt einzustellen, teilte der Versorger am Donnerstag mit. Es würden auch Arbeitsplätze gestrichen.
--- Ende Zitat ---
fr-online

Dezentrale Gasturbinen können in wenigen Minuten am richtigen Ort hoch und runter gefahren werden. Moderne Anlagen laufen mit Wirkungsgraden von 60 Prozent und mehr. Gaskraftwerke sind aber nur rentabel wenn sie mindestens 1.500 Stunden im Jahr Strom liefern. Wegen dem Vorrang von Wind- und Sonnenstrom liefen die Anlagen von Statkraft aber nur noch wenige Stunden. Es ist lange bekannt, aus dem gleichen Grund wird auch andernorts nicht mehr in Gaskraftwerke investiert. Wie auch hier im Forum von den Usern @egn und @superhaase immer wieder als Vorteil herausgestellt, soll gerade die extrem geförderte und teuerste Stromerzeugung, der Solarstrom, die Preise für Spitzenlaststrom drücken. Es entsteht so eine Zwickmühle nach der anderen. Gaskraftwerke lassen sich in den wenigen Stunden bei dann noch \"gedrücktem\" Spitzenlaststrompreis nicht mehr wirtschaftlich betreiben. Die extreme Förderung und der extreme Ausbau torpedieren das damit verfolgte Ziel der Energiewende damit selbst und die Verbraucher zahlen über die EEG-Umlage für den eingespeisten Sonnenstrom trotz zeitweisem Großhandelspreisdämpfungseffekt noch ganz andere \"Spitzenpreise\".

Gaskaftwerke sind von der Politik nicht nur erwünscht, sie sind für das Gelingen der Energiewende bei dem geplanten ehrgeizigen Offshore-Windparkausbau und zum Ausgleich der stark schwankenden Stromproduktion aus Wind- und Solaranlagen an Land unverzichtbar. Die Pleite zeichnet sich bereits ab. Es geht alles nicht so schnell. Es herrscht Flaute beim Offshore-Geschäft - ohne Netzanschluss geht es halt nicht. Das Risiko , wieder Milliarden zu versenken, ist unübersehbar groß. Die milliardenschwere Rechnung wird man dann wie bei der PV wohl wieder dem einfachen Verbraucher präsentieren, wenn er sich nicht langsam gegen diese unsoziale, profit- und ideologiegesteuerte Brecheisen-Energiepolitik wehrt.[/list]

superhaase:
@PLUS:

Machen Sie doch mal einen Vorschlag, wie man kurzfristig attraktive Bedingungen für Gaskraftwerke schaffen kann.

Netznutzer:

--- Zitat ---Machen Sie doch mal einen Vorschlag, wie man kurzfristig attraktive Bedingungen für Gaskraftwerke schaffen kann.
--- Ende Zitat ---

Vorrangabnahmeverpflichtung für EEG-Strom abschaffen, keine Ausfallentschädigung für EEG-Anlagenbetreiber bei Abschaltung, Vorrangabnahme für Grundlastlieferanten. Das können auch Biogas und Deponiegasnalagen, also steuerbare sein.Abschaffung von EEG-Vergütungen, nur wer rentabel im Wettbewerb arbeitet, verdient es auch, Geld für seine Ware zu erhalten. Wer nicht Vollast liefern kann, muss selbst für Ersatz sorgen.Fahrplananmeldungspflicht für alle Einspeiser bei Netzbetreibern. Abweichungen werden pönalisiert.

Weg vom Subventionsdenken, hin zum Wirtschaftlichkeitsdenken. Vorrang für Grundlast. Das MPM zeigt, dass dieser Gedanke auch von der Politik versucht wird, umgesetzt zu werden, klappt bloss nicht.

Gruß

NN

Energiesparer51:
Mit einem Vorrag für Grundlastkraftwerke ist noch nichts in Hinblick auf die kürzlichen Lastspitzen bei großer Kälte gewonnen.

superhaase:
Ich hatte zwar PLUS gefragt, aber bitte, lieber Netzbetreiber:


--- Zitat ---Original von Netznutzer
Vorrangabnahmeverpflichtung für EEG-Strom abschaffen, keine Ausfallentschädigung für EEG-Anlagenbetreiber bei Abschaltung, Vorrangabnahme für Grundlastlieferanten. Das können auch Biogas und Deponiegasnalagen, also steuerbare sein.
--- Ende Zitat ---
Damit wird keine einzige zusätzliche Betriebsstunde für Gaskraftwerke geschaffen.


--- Zitat ---Abschaffung von EEG-Vergütungen, nur wer rentabel im Wettbewerb arbeitet, verdient es auch, Geld für seine Ware zu erhalten. Wer nicht Vollast liefern kann, muss selbst für Ersatz sorgen.Fahrplananmeldungspflicht für alle Einspeiser bei Netzbetreibern. Abweichungen werden pönalisiert.

Weg vom Subventionsdenken, hin zum Wirtschaftlichkeitsdenken. Vorrang für Grundlast
--- Ende Zitat ---
Ich denke, genau das Gegenteil davon wäre richtig:
Weiter Vorrang für unstetige Wind- und Solarkraftwerke, und Pönalisieren von unflexiblen Dreckschleudern (Grundlastkraftwerke), die der Energiewende im Wege stehen und durch ihren Weiterbetrieb mit Stromexport statt Drosselung, wenn genug EE-Strom vorhanden ist, erstens die Netzstabilität gefährden und zweitens die Rentabilität umweltfreundlicherer Gaskraftwerke gefährden.
Dies wäre im Sinne der Energiewende wohl die richtige Maßnahme und würde bei allmählicher Abschaltung und Stilllegung von unflexiblen Grundlastdreckschleudern für eine blendende Rentabilität von wesentlich umweltfreundlicheren Gaskraftwerken sorgen.

Ihre Maßnahmen, lieber Netzbetreiber, würden eine Kehrtwende hin zu den alten Dreckschleudern Atom- und Braunkohlekraftwerke bedeuten.

Dass Sie sich gegen einen Umbau der Stromversorgung hin zur Nachaltigkeit aussprechen, ist bekannt.

Die Frage ist aber nicht, ob man die Energiewende macht, oder nicht.
Dies ist längst beschlossene Sache und auch gut begründet.

Die Frage ist, wie man in der aktuellen Situation, in der einige Gaskraftwerksbetreiber bzw. Investoren keine Rentabilität für ihre zur Energiewende angeblich so benötigten Gaskraftwerke sehen, die Attraktivität für Investitionen kurzfristig steigern kann.

Sie haben die Aufgabe nicht verstanden. Thema verfeht.

ciao,
sh

PS: Eigentlich ist es schon unverständlich, warum einerseits immer gesagt wird, wir brauchen Gaskraftwerke dringend für die Energiewende, und dann kommen die Gaskraftwerksbetreiber und potentiellen Investoren daher und sagen, wir machen die Gaskraftwerke dicht und investieren nicht in neue Gaskraftwerke, weil wir keine ausreichenden Laufzeiten für dieselben sehen.

Wer hat denn nun Recht?
Ist der Ruf nach Gaskraftwerken für die Energiewende womöglich gaga?
Brauchen wir wirklich mehr Kohle-Grundlastkraftwerke, wie der Herr Netzbetreiber... äh Netznutzer uns weismachen will?

PLUS! Übernehmen und begründen Sie!

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