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Was Strom wirklich kostet

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PLUS:
Ohne die Steinkohle hätte es keine Industrialisierung in Deutschland gegeben. Für die Produktion waren Dampfmaschinen und für den  Gütertransport Lokomotiven die Voraussetzung. Es gibt dazu genügend Informationsmöglichkeiten, wer sich interessiert wird sie finden. Auch die Bedeutung des Begriffs Zusatznutzen in diversen Bereichen lässt sich finden.
 

--- Zitat von: superhaase am 09. Februar 2015, 13:51:17 ---... Die Ungleichverteilung der EEG-Lasten ist kein Versehen, sondern m.E. eine von Anfang an gewollte Quersubventioierung der deutschen Industrie, die es über Steuermittel nicht hätte geben können.
Dies stellt wohl einen bewussten Missbrauch der Energiewende zur Stützung der deutschen Großindustrie dar  ....
--- Ende Zitat ---
Ein "Versehen" war das EEG und diese Umlage ganz sicher nicht! Allerdings belastet die staatlich sanktionierte EEG-Wende die nicht privilegierten Stromverbraucher und nicht den Staatshaushalt, da ist wohl das Motiv zu suchen. So kreativ verhält sich die Politik immer mehr und der Bürger wird neben den Steuern und Abgaben für gesamtgesellschaftliche Aufgaben zusätzlich ungerecht und unsozial zur Kasse gebeten.  Mit den Bedingungen des Grundgesetzes ist das nicht mehr vereinbar.
 
1994 entschied das Bundesverfassungsgericht, dass der Kohlepfennig verfassungswidrig ist, da er die Stromkunden ohne Finanzierungsverantwortung für die Steinkohle allgemein belaste. Trickreich hat man das bei der Gestaltung der EEG-Umlage berücksichtigt und den Weg über den Staatssäckel umgangen, damit sie nicht diesem Schicksal erliegt. Im Ergebnis ist der Tatbestand nicht anders, es zahlen auch hier  nicht verantwortliche und unbeteiligte Stromkunden. Staatliche Behörden und ihre Juristen argumentieren in solchen Fällen in aller Regel mit dem Begriff der Umgehung.

superhaase:

--- Zitat von: PLUS am 09. Februar 2015, 16:56:32 ---Ohne die Steinkohle hätte es keine Industrialisierung in Deutschland gegeben. Für die Produktion waren Dampfmaschinen und für den  Gütertransport Lokomotiven die Voraussetzung. Es gibt dazu genügend Informationsmöglichkeiten, wer sich interessiert wird sie finden. Auch die Bedeutung des Begriffs Zusatznutzen in diversen Bereichen lässt sich finden.
--- Ende Zitat ---
Das ist kein Zusatznutzen, das ist der eigentliche Nutzen.
Oder denken Sie, man hätte die Kohlezechen in den Boden getrieben, weil man einfach gerne buddelt?
Mit Ihrem Zusatznutzen-Argument kommen Sie bei Steinkohle und Braunkohle nicht weiter.

PLUS:

--- Zitat von: superhaase am 09. Februar 2015, 17:23:32 ---Das ist kein Zusatznutzen, das ist der eigentliche Nutzen.
Oder denken Sie, man hätte die Kohlezechen in den Boden getrieben, weil man einfach gerne buddelt? Mit Ihrem Zusatznutzen-Argument kommen Sie bei Steinkohle und Braunkohle nicht weiter.
--- Ende Zitat ---
Ach @superhaase, bei einer Diskussion mit Ihnen sehe ich weder einen Grund-, noch einen Zusatznutzen, da ist Hopfen und Malz verloren. 

Das mit dem Zusatznutzen der Steinkohle sehen andere ganz anders, Menschen aus Deutschland und speziell aus den deutschen Kohlegebieten z.B. die Bedeutung der Steinkohle für das Ruhrgebiet:

"Ohne den Abbau und die Verwendung der Steinkohle hätten im Ruhrgebiet die großen Industriewerke, das weit verzweigte Eisenbahnnetz, die Eisenhütten und die vielen Industriezweige gar nicht entstehen können. Gerade durch die Steinkohle haben im Ruhrrevier viele Millionen Menschen Arbeit gefunden.

Aber auch die Wälder und Baumbestände in Deutschland hätten ein schnelles Ende gefunden, wenn die Menschen weiterhin Holz und Holzkohle als Energieträger genutzt hätten." ..........

superhaase:
Sie verwechseln hier Ursache und Wirkung.
Bekannte Kohlelagerstätten und Kohleabbau (in geringerem Maße) gab es schon vor der industriellen Revolution.
Der gesteigerte Kohleabbau war eine Folge der industriellen Revolution, die einen stark steigenden Energiebedarf verursachte.
Die Erfindung der Dampfmaschine hat die industrielle Revolution ausgelöst, und nicht die Kenntnis über Steinkohle. Dieser von Ihnen der Steinkohle zugeschriebene "Zusatznutzen" der industriellen Revolution gehört also der Dampfmaschine.

Aber wir schweifen vom Thema ab.
Die Geschichte des Steinkohlebergbaus hat nichts mit den wahren Kosten und einem eventuellen "Zusatznutzen" der heutigen Steinkohleverstromung zu tun.

Wolfgang_AW:

--- Zitat von: PLUS am 09. Februar 2015, 17:43:21 ---Das mit dem Zusatznutzen der Steinkohle sehen andere ganz anders, Menschen aus Deutschland und speziell aus den deutschen Kohlegebieten z.B. die Bedeutung der Steinkohle für das Ruhrgebiet:

"Ohne den Abbau und die Verwendung der Steinkohle hätten im Ruhrgebiet die großen Industriewerke, das weit verzweigte Eisenbahnnetz, die Eisenhütten und die vielen Industriezweige gar nicht entstehen können. Gerade durch die Steinkohle haben im Ruhrrevier viele Millionen Menschen Arbeit gefunden.

Aber auch die Wälder und Baumbestände in Deutschland hätten ein schnelles Ende gefunden, wenn die Menschen weiterhin Holz und Holzkohle als Energieträger genutzt hätten." ..........

--- Ende Zitat ---

Sicher war die fortschreitende Industrialisierung ohne die Steinkohle nicht denkbar. Nebem dem "Zusatznutzen" sollte man vorurteilsfrei aber auch die Nachteile sehen, die immer häufiger auch bei uns zu Tage treten.

Zunehmende Bergschäden wie z.B. Erdbeben, Tagesbrüche oder auch die tickende Zeitbombe hochgiftiger Sondermüll, der "kostengünstig" in stillgelegte Zechen eingelagert wurde und nun auch in Gefahr steht, in den Wasserkreislauf zu geraten. Man spricht auch von sogenannten Ewigkeitskosten.

Inwieweit in den Anfängen des Abaues von Zusatznutzen zu reden ist, ist eher fraglich. Der Zusatznutzen, nämlich das Geld, lag wohl eher in wenigen Händen. Bis heute gibt es z.B. in indischen Kohlegruben Kinderarbeit und auch bei uns war es eher eine Plackerei mit vielen gesundheitlichen Schäden. In dem von Ihnen angeführten Ruhrgebiet gabe es viele Jahre mehr Schatten als Sonne.


--- Zitat ---In den 1960er Jahren setzt man sich langsam mit der neuen Situation auseinander, so dass ein Strukturwandel möglich wird. Während der Zeit der Montanindustrie sind Bildung, Kultur, Landschaftspflege und Angebote zur Naherholung im Ruhrgebiet vernachlässigt worden. Es gibt keine Universität und die meisten Menschen haben weder einen hohen Bildungsabschluss noch eine gute Ausbildung, da dies bisher nicht nötig war. Die Natur ist zersiedelt und zerstört.
--- Ende Zitat ---

Von dem "Zusatznutzen" der Luftverschmutzung  und der Staublunge ganz zu schweigen.

Viele dieser Risiken wurden sozialisiert (zum Teil immer noch), die Gewinne privatisiert.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW

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