Energiekonzepte - so wertvoll wie zwei Parteiprogramme.
Gibt es letztere überhaupt noch. Und hat sie jemand schon mal gelesen? Der moderne Ersatz dürfte wohl das jeweilige Energiekonzept sein. Deshalb hat die niedersächsische Landesregierung (wieder einmal?) ein neues Energierezept ...pardon, ein
Energiekonzept vorgelegt. Wem? Wohl hauptsächlich der Presse. Die muss ja nur berichten und weder kontrollieren noch recherchieren. Nicht mehr, aber auch nicht weniger als unsere Parlamentarier, welche sich hauptsächlich mit der Kontrolle ihrer Kollegen und Kolleginnen beschäftigen. Gemäß dem Energiekonzept sollen bis 2020 rund 90% des Stromes aus Ökoquellen stammen. Weshalb eigentlich nicht 100%? In Hessen sollen es bis 2020 nur 20% sein. Und sicher, bezahlbar und umweltfreundlich! Weil aber die besseren Energiexperten stets auf den Oppositionsbänken sitzen, kritisieren SPD, Linke und Grüne das Konzept als \'nicht überzeugend\'. Konkretes wird interessierten Lesern aber nicht mitgeteilt. Und weil man mit Windkraftanlagen im Meer im Idealfall sogar \"150 Prozent des Verbrauchs mit Ökostrom\" abdecken könne \"müsse aber auch das vorhandene Potenzial in den Bereichen Bioenergie, Geothermie, Solar und Wasserkraft weiter ausgebaut werden\". Wieviel Prozent sind es dann? Und weiter: \"Um die Stromversorgung rund um die Uhr zu sichern, sei neben der Erforschung von Energiespeichern aber auch der Ausbau konventioneller Gas- und Kohlekraftwerke wie derzeit in Stade und Wilhelmshaven notwendig\" so der Herr Birkner, seines Amtes wegen als \'Umweltminister\' bezeichnet. Nun wissen wir, wie die Ökostromrechnung abläuft: Die 150% + X aus Wind-, Bio-, Geo-, Solar- und Wasserkräften müssen ja mittels Gas- und Kohlekraftwerken gepuffert und daher prozentual in Abzug gebracht werden, damit die Rechnung mit 100% EE auch wirklich stimmt. Im Klartext: 150% EE erzeugen und mit 50% aus herkömmlichen Kraftwerken kompensieren und schwups sind wir bei 100 % EE. Ein famoses Energiekonzept, oder nicht?
Wir können uns auf was gefasst machen!