Energiepolitik > Erneuerbare Energie
In 2012 ist die Netzparität bei PV erreicht!
egn:
Die BNA hat die Vergütungssätze für PV in 2012 festgelegt. Der Satz für Anlagen kleiner 30 kWp liegt mit 24,43 ct/kWh mittlerweile unter den durchschnittlichen Endverbraucherkosten.
RR-E-ft:
Was besagt denn das, wohl nichts.
Es besagt allenfalls, dass man sich mit PV günstiger selbst versorgen kann als mit Strom aus dem Netz.
Wenn die Sonne scheint.
Diese Parität ist nicht zuletzt auf die infolge der PV- Subvention drastisch gestiegene EEG- Umlage zurückzuführen.
Es wäre ja vielleicht schön, wenn der so selbst erzeugte Strom vollständig selbst verbraucht, und deshalb nicht die Allgemeinheit mit weiteren Kosten belastet würde, etwa durch Eigenverbrauchsförderung.
Meist wird dieser Strom jedoch nicht selbst gespeichert oder verbraucht, sondern immer noch teuer ins Netz eingespeist.
Wenn der PV- Strom schon so günstig ist und auch nur selbst verbraucht werden soll, dann könnte man vielleicht die PV- Förderung bereits komplett wegfallen lassen.
Wenn sich die Anlagenbetreiber alle selbst versorgen würden, muss jedoch irgendwer immer noch die Netzkosten, Kosten für EEG- Umlage tc. pp. aufbringen. Diese Kosten verteilen sich dann auf weniger Schultern.
Fakt ist, dass die Stromerzeugungskosten immer noch ein Vielfaches der Erzeugungskosten anderer Stromerzeugungsarten betragen.
Das zählt. Vielleicht sollte man die Stromerzeugungskosten mit den Strom- Großhandelspreisen vergleichen.
Die Einspeisevergütung sollte soweit herabgesetzt werden, dass sie nur noch dem aktuellen Großhandelspreis entspricht.
Dann können alle über die erreichte Netzparität jubeln:
Der PV- Strom wäre dann im Vergleich zum Letzverbraucherpreis auf dem Markt unschlagbar günstig.
Da will gleich jeder eine solche günstige Eigenstromerzeugung.
Schon sieht man, was der so verstandene Begriff Netzparität taugt.
Nüscht.
superhaase:
Ich sehe die Netzparität im Jahr 2012 noch nicht:
Erstens sind die 24,43 ct ja netto, während der Haushaltsstrompreis noch Mehrwertsteuer enthält. Die Mehrwertsteuer spielt schon eine Rolle, da man sonst die Mehrwertsteuer der PV-Anlage nicht abziehen könnte bei den Gestehungskosten. Eine Anlage würde sich dann nicht rentieren.
Zweitens (mal die Mehrwertsteuer außer Acht gelassen) zahlt wohl kaum jemand in Deutschland 24,43 ct/kWh Arbeitspreis für seinen Strom.
Ein Vergleich ist aber nur mit dem reinen Arbeitspreis sinnvoll, denn die Grundkosten zahlt man ja so oder so, ob man nun viel oder wenig Strom aus dem Netz nimmt. Eine mit PV erzeugte kWh erspart also nu die aus dem Netz entnommene kWh mit ihrem Arbeitspreis und nicht die monatlichen Grundkosten.
Ich sehe die Netzparität wohl erst 2014 kommen (unter Berücksichtigung der Mehrwertsteuer).
Bis dahin ist jedenfalls eine EEG-Förderung der PV noch nötig.
Und wie RR-E-ft schon richtig sagte - obwohl er es offenbar nicht erkannt hat ;) - die Netzparität taugt dazu, den Zeitpunkt anzugeben, ab dem die EEG-Förderung der PV einen ersten wichtigen Meilenstein erreicht hat und mit einem Knick nach unten noch schneller gesenkt werden kann, um bald danach ganz eingestellt zu werden - soll heißen es braucht dann für Einspeisungen nur noch der Börsenstrompreis vergütet werden und PV-Strom wird auf dem Markt unschlagbar günstig.
Genau wie RR-E-ft sagte. :D
Manche haben offenbar eine seltsame Vorstellung von der Netzparität. Manche glauben scheinbar, es tut dann einen Knall und PV-Strom kostet auf einen Schlag gar nichts mehr.
Seltsame Vorstellungen sind das. ;)
ciao,
sh
RR-E-ft:
--- Zitat ---Original von superhaase
Und wie RR-E-ft schon richtig sagte - obwohl er es offenbar nicht erkannt hat ;) - die Netzparität taugt dazu, den Zeitpunkt anzugeben, ab dem die EEG-Förderung der PV einen ersten wichtigen Meilenstein erreicht hat und mit einem Knick nach unten noch schneller gesenkt werden kann, um bald danach ganz eingestellt zu werden - soll heißen es braucht dann für Einspeisungen nur noch der Börsenstrompreis vergütet werden und PV-Strom wird auf dem Markt unschlagbar günstig.
Genau wie RR-E-ft sagte. :D
--- Ende Zitat ---
Wem nutzt es denn eine Netzparität zu bejubeln, die auf gestiegenen Endverbraucherpreisen basiert, wobei letztere ihre Ursache (auch) in drastisch gestiegener EEG- Umlage infolge der PV- Förderung haben?
Die Einspeisevergütung ins Verhältnis zum Endverbraucherpreis zu setzen, ist doch wohl vollkommen unsinnig, ebenso wie die Floskel vom wichtigen Meilenstein.
Viele Verbraucher erleben die PV- Förderung und deren Kosten als weiteren Mühlenstein (um ihren Hals).
Fällt die PV- Förderung weg, sinkt deshalb die EEG- Umlage und damit entsprechend der Endverbraucherpreis, wäre die schon erreichte Parität dann plötzlich wieder futsch?!!
Beim \"Mensch ärger Dich nicht\" rausgekegelt?
Es lassen sich allenfalls die PV- Stromerzeugungskosten (die mit der PV- Einspeisevergütung nicht identisch sind!!!) mit den Strom- Großhandelspreisen (Börsenpreisen) vergleichen.
Alles andere ist doch wohl reiner Budenzauber.
Wenn die PV- Stromerzeugungskosten dem Börsenpreis entsprechen, hätte man wohl die Parität erreicht.
Das wird auch 2014 eher nicht der Fall sein, es sei denn, die Börsenpreise schießen durch die Decke, wofür bisher nichts spricht.
Aber vielleicht kommt ja die Hyperinflation.
egn:
Warum soll unbedingt der gesamte erzeugte Strom selbst verbraucht werden wenn er an der Strombörse gerade zur Spitzenzeit den Preis für den gesamten gehandelten Strom drückt?
Zudem ist es dabei völlig egal wer den Strom verbraucht. In allen Fällen muss nur noch die Restlast durch konventionelle Kraftwerke erzeugt werden mit der Folge dass der Börsenpreis sinkt.
Und natürlich wird selbst verbrauchter Strom der über die Eigenverbrauchsregelung vergütet wird, günstiger für die Verbraucher weil niedriger vergütet. Trotzdem hat dieser Strom die gleiche preissenkende Wirkung an der Strombörse.
Der Begriff Netzparität bedeutet schlicht dass die der Strom von der eigenen Anlage rechnerisch nicht mehr kostet als der aus dem Netz. Dass der Strom nicht komplett selbst verbraucht wird ist dabei nicht relevant. Das Unterschreiten dieser Schwelle erlaubt es die Förderung für diesen Strom zu streichen. Da davon auszugehen ist dass man ohne besondere Maßnahmen bis zu 30% an Eigenverbrauch erreichen kann, fällt pro installierter kWp auch 30% weniger EEG Vergütung an.
Momentan wird der Eigenverbrauch noch gefördert weil man erreichen will dass durch Verlagerung von Verbrauch und Speicherlösungen die Verteilnetze entlastet werden. Dies geht so weit schneller und ist günstiger als der weitere Netzausbau. Das ist durchaus sinnvoll.
Und mit erreichen der Netzparität ist ja die weitere Senkung der Vergütung nicht beendet. Die Preise sinken ständig. Kürzlich habe ich ein Angebot von 870 USD/kWp für Module erhalten. Damit sinkt der Preis für die erzeugte kWh bei mittleren Anlagen noch deutlich unter die Netzparität für Verbraucher. Damit können dann schon Gewerbebetriebe über PV ihren Eigenverbrauch günstiger decken als aus dem Netz. Da profitieren dann insbesondere die Betriebe die Spitzenleistung zusätzlich bezahlen müssen. Und diese Betriebe werden eine sehr hohe Eigenverbrauchsdeckung erreichen. Dies wird für für einen weiteren Schub beim Ausbau sorgen auch wenn die Vergütung weiter mit 10-15 % pro Jahr sinkt.
Was die Entwicklung des Anteils der PV an der EEG Umlage von etwa 2 ct/kWh angeht, so schreibt Berger und Prognos das diese Kosten in den nächsten Jahren selbst bei einem weiteren Ausbau von 5 GW pro Jahr nicht weiter ansteigen werden.
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